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Vor 50 Jahren: Militärputsch in Chile

Vor 50 Jahren: Militärputsch in Chile WDR Zeitzeichen 11.09.2023 14:56 Min. Verfügbar bis 11.09.2099 WDR 5

Am 11.9.1973 putscht in Chile Augusto Pinochet gegen die demokratisch gewählte Regierung von Salvador Allende. Hunderttausende Menschen werden inhaftiert und gefoltert.

Bis heute sind 1.200 Menschen verschwunden, die Zahl der Toten geht in die Tausende. Der Staatsstreich beendet auf blutige Art und Weise das Experiment des ersten freigewählten marxistischen Staatsoberhaupts. Doch nicht nur das: Allendes Tod bedeutet auch das Ende der chilenischen Demokratie. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Günther Wessel: Salvador Allende - Eine chilenische Geschichte; WDR Archiv *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor/in: Ulrich Biermann und Veronika Bock, Redaktion: Gesa Rünker


Im vierten Anlauf wird Salvador Allende im September 1970 zum chilenischen Präsidenten gewählt. Unter ihm werden Mindestlöhne eingeführt, Großgrundbesitzer enteignet und das Gesundheits- und Bildungssystem reformiert. Doch die Opposition reagiert auf seine sozialistischen Reformen mit heftigen Streiks, die eine Wirtschaftskrise auslösen. Allendes Popularität sinkt, dennoch erreichen seine Gegner nicht den nötigen Stimmanteil, um ihn abzusetzen. Sie beschließen den Militärputsch.

Dieser beginnt am frühen Morgen des 11. September 1973. Kurz darauf begeht Allende Suizid. Die neuen Herrscher, angeführt von General Augusto Pinochet, etablieren eine brutale Diktatur, die 17 Jahre währt. Bis heute gibt es in Chile immer noch viel Schweigen über diese Zeit. Und ungeklärte Fragen.

In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock:

  • Welche Rolle die USA bei dem Militärputsch spielt
  • Wie der Putsch am 11. September 1973 genau abläuft
  • Wie Fidel Castro das Ende des chilenischen Präsidenten beschreibt
  • Wie es den Menschen unter der Pinochet-Herrschaft ergeht
  • Welchen Schatten der Putsch bis heute auf das Land wirft

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:


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Autor/in: Ulrich Biermann und Veronika Bock
Redaktion: Gesa Rünker
Onlineproducerin: Cora Lanzerath

Rolf Bossi, Deutschlands erster "Starverteidiger" (* 10.9.1923)

Rolf Bossi, Deutschlands erster "Starverteidiger" (* 10.9.1923) WDR Zeitzeichen 10.09.2023 14:16 Min. Verfügbar bis 10.09.2099 WDR 5

Heute wäre Rolf Bossi 100 Jahre alt geworden. Sein Vater fiel der NS-Willkürjustiz zum Opfer: wichtigstes Motiv für seinen Entschluss, selbst Strafverteidiger zu werden.

In den 1970er- und 80er-Jahren sitzt Bossi in einigen der spektakulärsten Strafprozessen an der Seite der Angeklagten. Die Medien geben ihm gerne das Etikett "Staranwalt". Tatsächlich liebt Bossi das Scheinwerferlicht. Eigentlich aber zeichnet ihn etwas anderes aus: sein grenzenloses, unbedingtes Engagement für die Mandanten. *** Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Prof. Dr. Ulrich Ziegert, Strafverteidiger *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christoph Tiemann, Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse


Rolf Bossi wird am 10. September 1923 in Karlsruhe geboren. Nach dem Krieg entscheidet er sich für das Strafrecht. Er will verhindern, dass Angeklagte als wehr- und rechtlose Opfer vor dem Richter stehen. Denn genau das ist seinem Vater passiert: Er wurde im Spätherbst 1942 wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und sofort erschossen.

Bossi übernimmt Mandate in ganz Deutschland. Er ist der Strafverteidiger im Verfahren gegen den Entführer des Aldi-Gründers Theo Albrecht und vertritt auch einen DDR-Grenzsoldaten im sogenannten Mauerschützenprozess. Bossi verteidigt den Serienmörder Fritz Honka und den Geiselnehmer von Gladbeck Dieter Degowski. Und immer wieder zählen auch Prominente zu seinen Klienten: Schauspielerinnen, Sänger, Fernsehstars.

In zahlreichen Talkshow-Auftritten und in seinen Büchern übt Bossi auch scharfe Kritik - am deutschen Justizsystem, aber auch an sich selbst.

In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Tiemann:
  • Welche Vorwürfe sich Bossi in Bezug auf seine Tochter macht
  • Was sein langjähriger Mitarbeiter Ulrich Ziegert von ihm lernt
  • Gladbeck, Oetker & Co. - welche spektakulären Prozesse Bossi begleitet

Das ist unser Interviewpartner:
  • Prof. Dr. Ulrich Ziegert, Strafverteidiger

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Autor: Christoph Tiemann
Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse
Technik: Alexander Buske

Todestag von Theo Hespers, christlicher Widerstandskämpfer

Todestag von Theo Hespers, christlicher Widerstandskämpfer WDR Zeitzeichen 09.09.2023 14:18 Min. Verfügbar bis 09.09.2099 WDR 5

Welche Realität steckt hinter den 'Märchen' aus Nora Hespers' Kindheit? Ihr Großvater Theo Hespers wurde am 9.9.1943 als Widerstandskämpfer von der Gestapo getötet.

Theodor Franz Maria Hespers hat schon in frühen Reden der Nazis deren dunkle Pläne erkannt – und sich gegen sie gestellt. Sein tiefer christlicher Glaube gab Theo Hespers einen klaren moralischen Kompass. *** Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin: Nora Hespers, Autorin des Buches "Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich" (Suhrkamp) *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christoph Vormweg Redaktion: Gesa Rünker


Den Nationalsozialisten war der aufrechte, offen geäußerte Widerstand des tief gläubigen Christen schnell ein Dorn im Auge. Schon wenige Wochen nach der Machtübertragung musste Theo Hespers fliehen. Mit seiner Familie versteckte er sich teils unter falschem Namen noch einige Jahre in den Niederlanden und Belgien, bis er nach Deutschland ausgeliefert wurde. Die Nationalsozialisten verurteilten ihn zum Tode. Theo Hespers starb mit 39 Jahren.

In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
  • Von der Aufarbeitung einer traumatischen Familiengeschichte
  • Über christlich motivierten, prodemokratischen Widerstand der ersten Stunde
  • Von der unerbittlichen Jagd der NS-Dikatur auf einen ihrer Kritiker
  • Wie Theo Hespers während der "Blutnächte" in Berlin-Plötzensee sein Leben verlor
  • Warum in der jungen Bundesrepublik Widerstandskämpfer vielen als Verräter galten

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:



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Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Gesa Rünker
Technik: Petra Laubach

Umstrittene Regisseurin: Der 20. Todestag von Leni Riefenstahl

Umstrittene Regisseurin: Der 20. Todestag von Leni Riefenstahl WDR Zeitzeichen 08.09.2023 14:45 Min. Verfügbar bis 08.09.2099 WDR 5

Leni Riefenstahl dreht im Nationalsozialismus Propagandafilme, sie ist Hitlers Lieblingsregisseurin. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet sie als Fotografin und stirbt am 8.9.2003.


Leni Riefenstahl wird im August 1902 in Berlin geboren und macht unterschiedliche Karrieren. Nach einer Ausbildung als Ausdruckstänzerin spielt sie als Schauspielerin in Bergfilmen mit und führt selbst Regie. Damit beeindruckt sie Adolf Hitler. Er macht ihr ein Angebot, wie sie sich später erinnert: "Wenn wir einmal an die Macht kommen, dann müssen Sie meine Filme machen."

Als es so weit ist, dreht Leni Riefenstahl 1933 den Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg. Auch den nächsten Parteitag filmt sie: In "Triumph des Willens" setzt sie mit neuester Technik Hitler in Szene. Ihr Film "Olympia" über die Olympischen Spiele 1936 sticht mit bis dahin ungewöhnlichen Kameraperspektiven und eindrucksvollen Zeitlupen besonderes hervor. Auch Werbung für Verbrecher kann meisterhaft sein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet Leni Riefenstahl als Fotografin. Ihre Aufnahmen der afrikanischen Nuba und der Unterwasserwelt in der Tiefsee verkaufen sich weltweit. Fragen nach ihrer Rolle im "Dritten Reich" wehrt sie ab. Sie selbst stellt sich als unpolitische Künstlerin dar.

In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:
  • Welche Rolle Männer im Leben der Regisseurin spielen.
  • Wie Leni Riefenstahl auf den deutschen Überfall auf Polen reagiert.
  • Wie sie die Ermordung der meisten Sinti-und-Roma-Komparsen des Films "Tiefland" verschleiert.
  • Wie Leni Riefenstahl nach Kriegsende Legenden um sich strickt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Karin Wieland, Autorin des Buches "Dietrich und Riefenstahl - die Geschichte zweier Jahrhundertfrauen"
  • Jürgen Trimborn, der verstorbene Autor der Biografie "Riefenstahl"

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Autorin: Andrea Klasen
Redaktion: Gesa Rünker
Technik: Sascha Schiemann

Baby Edith Eleanor McLean wird 1888 in einen Brutkasten gelegt

Baby Edith Eleanor McLean wird 1888 in einen Brutkasten gelegt WDR Zeitzeichen 07.09.2023 14:34 Min. Verfügbar bis 07.09.2099 WDR 5

Am 7.9.1888 wird das Frühchen Edith Eleanor McLean in einen Brutkasten gelegt - und überlebt. Brutkästen können Babys helfen zu überleben, bringen aber auch ethische Fragen.


Die ersten Brutkästen sind zwischen 1860 bis 1880 in Frankreich in Gebrauch. Sie heißen "Couveusen". Sie sind aus Holz und verfügen über eine Glasscheibe, damit das Baby beobachtet werden kann. Um die Frühgeburten zu wärmen und Temperaturen wie im Mutterleib zu erreichen, werden Behälter mit heißem Wasser in die "Couveusen" gestellt.

Auch in anderen Ländern wird damals mit wärmenden Kästen für Frühgeborene experimentiert. In den USA baut der New Yorker Arzt William Deming ein Gerät, das 1888 zum Einsatz kommt: Edith Eleanor McLean ist das erste Kind, das darin liegt. Sie wiegt bei ihrer Geburt nur 1.106 Gramm - und überlebt.

In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau:
  • Was angeblich aus Edith Eleanor geworden ist.
  • Wie heute Frühgeborene betreut werden.
  • Warum nicht alle Kinder gerettet werden können.
  • Was familienzentrierte Neugeborenenmedizin ist.
  • Was "Känguruhen" bedeutet.

Das ist unser Interviewpartner:
  • Axel von der Wense, Leitender Arzt der Neonatologie und Intensivmedizin des Altonaer Kinderkrankenhauses

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Autorin: Heide Soltau
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Sarah Fitzek

Die Piratin Grace O'Malley trifft Königin Elisabeth I.

Die Piratin Grace O'Malley trifft Königin Elisabeth I. WDR Zeitzeichen 06.09.2023 14:25 Min. Verfügbar bis 06.09.2099 WDR 5

Zwei ungleiche Frauen treffen sich, wahrscheinlich im September 1593: Die eine ist als Königin von England die mächtigste Frau der Welt, die andere eine irische Piratin.


Irland ist über Jahrhunderte das Ziel von Invasoren. Im 16. Jahrhundert beansprucht England die Herrschaft. Das bringt die irische Piratin Grainne in Bedrängnis. Von den Engländern wird sie Grace O'Malley genannt. Deren Zuhause an der Westküste, Clare Island, halten die Engländer besetzt, ihre Flotte wird beschlagnahmt.

In ihrer Verzweiflung bittet die Piratin um eine Audienz bei der britischen Königin Elisabeth I. - und sie wird empfangen. Die beiden machen einen Deal. Die Königin verspricht, ihre Truppen von Clare Island abzuziehen. Und die Piratin gelobt, nie wieder ein englisches Schiff zu kapern.

In diesem Zeitzeichen erzählt Monika Buschey:
  • Wie die Begegnung zwischen den beiden Frauen abläuft.
  • Wie Grace zur Piratin geworden ist.
  • Wie es ihr gelingt, in diesem Gewerbe zu bestehen.
  • Wo noch heute der Wohnturm Grace O'Malley steht.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Heinz Fischer: Mut der Frauen – Lebensbilder aus der Weltgeschichte, dtv München 2006
  • Michael Maurer: Geschichte Irlands, Reclam Sachbuch, Stuttgart 2019
  • Guter Geschichtspodcast der BBC: "You´re Dead To Me" - Grainne O`Malley

Mehr Frauen, die Geschichte geschrieben haben, aber in den Geschichtsbüchern oft vergessen wurden, gibt es in diesem hervorragenden Podcast: "Lost Sheroes", präsentiert von Milena Straube, von Cosmo.

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Autorin: Monika Buschey
Redaktion: David Rother
Technik: Sascha Schiemann

Israel und Ägypten - der unglaubliche Frieden von Camp David

Israel und Ägypten - der unglaubliche Frieden von Camp David WDR Zeitzeichen 05.09.2023 14:45 Min. Verfügbar bis 05.09.2099 WDR 5

Heute vor 45 Jahren (5.9.1978) begannen in Camp David dank US-Präsident Carter Friedensverhandlungen zwischen Israel und Ägypten: Schwierig und schließlich erfolgreich.

Vermittler zwischen dem ägyptischen Staatschef Anwar al-Sadat und Israels Ministerpräsident Menachim Begin war der US-Präsident Jimmy Carter. Der gläubige Christ hatte sich bei einem Bad im Jordan-Fluss wenige Jahre zuvor vorgenommen, dem Nahen Osten Frieden zu bringen. *** Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Alexander Feuerherdt, freier Journalist und Autor, Nahost-Experte *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Burkhard Hupe, Redaktion: Christoph Tiegel und Gesa Rünker


Zwei Länder, die in wenigen Jahren vier Kriege gegeneinander geführt hatten, schlossen Frieden: Das Camp-David-Abkommen zwischen Ägypten und Israel war unwahrscheinlich, wenig populär – aber ein Gebot der politischen Vernunft.

In diesem Zeitzeichen erzählt Burkhard Hupe:
  • Von der blutigen "Erzfeindschaft" zwischen Ägypten und Israel
  • Wie unwahrscheinlich eine Konfliktlösung erscheinen musste
  • Was es mit dem berühmten Geist von Camp David auf sich hatte
  • Von Jimmy Carters besonderem Geschick als Friedensstifter

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:



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Autor: Burkhard Hupe
Redaktion: Christoph Tiegel und Gesa Rünker

Vom Abendland übersehen: Der arabische Gelehrte al-Biruni

Vom Abendland übersehen: Der arabische Gelehrte al-Biruni WDR Zeitzeichen 04.09.2023 14:44 Min. Verfügbar bis 04.09.2099 WDR 5

Wissenschaft und Glaube - darin sieht der arabische Gelehrte al-Biruni (geboren am 4.9.973) keine Gegensätze. Für ihn ergänzen sich die beiden konträren Perspektiven.

Al-Biruni ist der wohl bedeutendste Universalgelehrte des islamischen Mittelalters. In Europa wird er allerdings erst im 19. Jahrhundert bekannt. *** Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Professor Gotthard Strohmaier (Arabist, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Wolfgang Burgmer, Redaktion: Matti Hesse


Mathematik, Astronomie, Mineralogie, Pharmazie: Al-Biruni ist der wohl bedeutendste Gelehrte des islamischen Mittelalters. In Europa wird er allerdings erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt, unter anderem durch Alexander von Humboldt.

Geboren wird al-Biruni im September 973 in Kath, einer Stadt im heutigen Usbekistan. Er lebt an verschiedenen Orten des mittelasiatischen Raumes und verfasst fast 150 Bücher, von denen aber nur rund 30 erhalten sind.

In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Burgmer:
  • Wie al-Bruni zum Gelehrten wird.
  • Welchen Stellenwert für ihn Skepsis und Zweifel haben.
  • Welches neue wissenschaftliche Gebiet al-Biruni begründet.
  • Wie er das Prinzip der Falsifikation als wissenschaftliche Methode einführt.
  • Worum es in al-Birunis letztem Buch geht.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Professor Gotthard Strohmaier (Arabist an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften)
  • E.S. Kennedy: al-Biruni, Abu Rayhan Muhammad Ibn Ahmad. In: Dictionary Scientific Biographies, Vol. II, S.147-158. New York: Scribner's Sons 1970.
  • Hakim Said, A Zahid: Al-Biruni. His Times, Life and Works. Karachi 1981
  • Gotthard Strohmaier (Hrsg.): Al-Biruni. In den Gärten der Wissenschaft. Ausgewählte Texte aus den Werken des muslimischen Universalgelehrten, Leipzig 2002

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Autor: Wolfgang Burgmer
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Christina Gabriel

Zufall sei Dank: Alexander Fleming entdeckt das Penicillin

Zufall sei Dank: Alexander Fleming entdeckt das Penicillin WDR Zeitzeichen 03.09.2023 14:45 Min. Verfügbar bis 03.09.2099 WDR 5

Im September 1928 entdeckt Alexander Fleming den Zufall als Helfer der Wissenschaft. In einer unsauberen Petrischale wuchs ein Pilz, der bald viele Leben retten sollte.

Alexander Fleming ist ein junger Arzt - und ein schottischer Dickkopf. Als solcher setzt er sich gegen seinen Chef durch, der ausschließlich auf Impfungen statt auf Medikamente setzt. Fleming gibt den Arztberuf auf und forscht auf dem weiten Feld der Bakterien. Mit Erfolg: 1928 macht er "eine der wichtigsten Entdeckungen der Medizingeschichte". *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Mikrobiologe Bernd Wiedeman; Medizinhistoriker Walter Bruchhausen *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Jürgen Werth, Redaktion: Matti Hesse, Christoph Tiegel


Bei der Entdeckung des Penicillins hilft Alexander Fleming auch der Zufall. Als der Bakteriologe im September 1928 aus dem Urlaub zurückkehrt, stößt er in seinem Labor auf eine vergessene Petrischale mit einer verschimmelten Bakterienkultur. Das Verblüffende: Eine winzige Menge grüner Schimmelpilze hat die Bakterien zerstört. Es gelingt ihm, die bakterientötende Substanz aus dem Schimmel zu extrahieren, er nennt sie Penicillin.

Flemings Veröffentlichungen finden zunächst kaum Beachtung. Erst der Zweite Weltkrieg und die Mitarbeit zahlreicher weiterer Forscher verhilft seiner sensationellen Entdeckung zum Durchbruch. 1945 erhält Fleming - zusammen mit Ernst Chain und Howard Florey, die maßgeblich die Entwicklung des Penicillin vom Schimmelpilz zum Medikament vorangetrieben haben - den Nobelpreis.

In diesem Zeitzeichen erzählt Jürgen Werth:

  • Welche Rückschläge Fleming in Kauf nehmen muss
  • Wie die Heilung durch Penicillin funktioniert
  • Welche Rolle die USA bei der Massenproduktion spielt
  • Warum der Erfolg des "Wundermittels" auch Schattenseiten hat

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

  • Bernd Wiedemann (Mikrobiologe)
  • Walter Bruchhausen (Medizinhistoriker)
  • Hans Schadewaldt (Medizinhistoriker)
  • Klaus Kümmerer (Chemiker)
  • Thomas Sichelhaus (Experte für Krankenhaushygiene)
  • Vera Trachmann: Im Zauberkreis der Apo-Bande (2011)

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Autor: Jürgen Werth
Redaktion: Matti Hesse, Christoph Tiegel
Onlineproducerin: Cora Lanzerath

Lili'uokalani, Hawaiis letzte Königin

Lili'uokalani, Hawaiis letzte Königin WDR Zeitzeichen 02.09.2023 15:17 Min. Verfügbar bis 02.09.2099 WDR 5

Lili'Uokalani (geb. am 2.9.1838) vertraute den Amerikanern. Die hatten den von ihr angenommenen christlichen Glauben nach Hawaii gebracht. Doch das sollte sie bereuen.

1778 entdeckt James Cook Hawaii. Seine Kunde von einem irdischen Paradies in der Südsee verbreitet sich bis nach Europa, wo es Begehrlichkeiten weckt. Private russische Handelsgesellschaften träumen von einem Protektorat Hawaii, doch das Vorhaben scheitert. 1819 kommen christliche Prediger aus Neuengland. Sie bleiben. Ihre Enkel stürzen später Hawaiis letzte Königin Lili’uokalani. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Lili’uokalani: Hawaii’s Story by Hawaii’s Queen (1898); Maurice Rosete: Queen Liliuokalani - The Overthrow of the Hawaiian Kingdom (2016) *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Almut Finck, Redaktion: Matti Hesse


Am 2. September 1838 wird Lili’uLoloku Walania Kamaka’eha, genannt Lili’uokalani, geboren. Hawaii hat sich durch den westlichen Einfluss da bereits völlig gewandelt - politisch und kulturell. Die Indigenen sind Mitte des 19. Jahrhunderts noch im Besitz von weniger als einem Prozent der Landflächen der Inseln.

Nach ihrer Proklamation zur Königin versucht Lili’uokalani der hawaiianischen Krone zu mehr Macht zu verhelfen. Vergebens. Auch ihr Vorstoß, eine neue Verfassung durchzusetzen, scheitert. Es kommt zu einem republikanischen Aufstand, in dessen Folge die Königin abdankt. Acht Monate lang wird Lili‘uokalani von US-Truppen unter Hausarrest gestellt. Ihre vollen Bürgerrechte erhält sie erst nach zwei Jahren zurück.

1898 büßt Hawaii endgültig seine Unabhängigkeit ein, ist nun formell Territorium der Vereinigten Staaten. Fast 100 Jahre später entschuldigt sich der amerikanische Präsident Bill Clinton offiziell für die Rolle der USA beim Sturz der hawaiianischen Monarchie und die völkerrechtswidrige Annektierung des Inselarchipels. Hawaiis letzte Königin erlebt das nicht mehr: Lili‘uokalani stirbt 1917.

In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:

  • Wie sich Hawaii nach der Entdeckung Cooks gewandelt hat
  • Wie sehr sich Königin Lili'uokalani von ihrem Vorgänger unterscheidet
  • Woher das Interesse der US-Amerikaner an Hawaii kommt
  • Welche Fehler Lili’uokalani gemacht hat

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

  • Lili’uokalani: Hawaii’s Story by Hawaii’s Queen (1898)
  • Kale Makana: Queen Liliuokalani - The Hawaiian Kingdom’s Last Monarch, Hawaii History, A Biography (2015)
  • Maurice Rosete: Queen Liliuokalani - The Overthrow of the Hawaiian Kingdom (2016)
  • Hawaii’s Last Queen (2005); Documentary for PBS, Series: American Experience

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Langsam, teuer - und beliebt: Die Cable Cars in San Francisco

Langsam, teuer - und beliebt: Die Cable Cars in San Francisco WDR Zeitzeichen 01.09.2023 14:44 Min. Verfügbar bis 01.09.2099 WDR 5

Seit dem 1.9.1873 fahren die Cable Cars durch San Francisco: Für den Alltagsbetrieb nicht mehr rentabel, für Einheimische und Touristen aber unverzichtbar.

In den Anfängen ist die Cable Car eine echte Innovation ihrer Zeit. Andrew Smith Hallidie erfindet die "ferngesteuerten" Fahrzeuge, die ihre Energie alle aus einem einzelnen Gebäude mitten in der Stadt ziehen. Die erste Strecke ist eine Ost-West-Verbindung über die Clay Street zum berühmten Nob Hill. Doch schon bald werden es mehr. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Professor Dr. Sebastian Thrun (Stanford University); Historikerin Taryn Edwards *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Kay Bandermann, Redaktion: Gesa Rünker


Die Cable Car erweist sich als einfaches, verlässliches Verkehrsmittel. Das kommt bei Fahrgästen und neuen Investoren gleichermaßen an. Ein gutes Dutzend Bahnlinien verkehren zwischen den Hügeln von San Francisco, als 1906 ein Erdbeben alles zerstört. Doch wie die gesamte Stadt wird auch die Cable Car wieder aufgebaut.

Heute fahren noch drei Linien zwischen Fisherman’s Wharf, dem Fährhafen und dem Süden der Stadt. Die Technik ist auch nach 150 Jahren nahezu unverändert. Ein Kabel, ein Gleis, eine Drehscheibe an der Powell Street - mehr braucht es nicht.

Aktuell kostet ein Ticket acht Dollar - pro Person und Fahrt. Ein teures Touristen-Vergnügen. Dennoch ist ein San Francisco ohne Cable Car nicht vorstellbar. Mehrfach ist ihre Abschaffung in früheren Jahrzehnten am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Seit 1964 ist sie als "National Landmark" geschützt.

In diesem Zeitzeichen erzählen Kay Bandermann und Ulrike Froleyks:

  • Was Cable-Car-Erfinder Andrew Smith Hallidie antreibt
  • Welche Fahrzeuge der Cable Car zunehmend Konkurrenz machen
  • Wie "Autonomes Fahren" und "Künstliche Intelligenz" die Fortbewegung revolutionieren

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

  • Professor Dr. Sebastian Thrun (Stanford University, Palo Alto)
  • Historikerin Taryn Edwards (San Francisco)

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Redaktion: Gesa Rünker
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Vergnügungstempel der Goldenen Zwanziger: Berlins Haus Vaterland

Vergnügungstempel der Goldenen Zwanziger: Berlins Haus Vaterland WDR Zeitzeichen 31.08.2023 14:38 Min. Verfügbar bis 31.08.2099 WDR 5

Partyhauptstadt Berlin: In den 1920ern spielte sich das oft im "Haus Vaterland" ab, neu eröffnet am 31.8.1928, mit Essen und Vergnügen für jeden Geldbeutel.

Schon von außen ist Haus Vaterland ein Hingucker: Ein Traum aus Stahl und rotem Sandstein, gekrönt von einer Glaskuppel. Im Innern können 8.000 Gäste bewirtet und unterhalten werden. Die ausländische Presse berichtet staunend, lobend, aber auch bisweilen kritisch: zu kitschig, heißt es. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Historikerin Prof. Dr. Vanessa Conze; Siegfried Kracauer: Die Angestellten (2021) *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor/in: Ulrich Biermann und Veronika Bock, Redaktion: David Rother


In den 1920er-Jahren explodiert die Unterhaltungsindustrie. Plötzlich gibt es Radio, Schallplatte, Kino und Kabarett. Da trifft die Idee eines Gebäudekomplexes, der verschiedene Vergnügungen unter einem Dach anbietet, genau den Nerv der Zeit.

Zwölf Millionen Reichsmark investiert die Eigentümerfamilie Kempinski in den Umbau des ehemaligen UFA-Sitzes - vor allem für den riesigen Technikapparat hinter den Kulissen. Mit Erfolg: Haus Vaterland wird schnell ein prunkendes Wahrzeichen des neuen Berlin. Selbst als nur ein Jahr nach der Eröffnung die Weltwirtschaftskrise das Land erschüttert, kommen die Gäste weiter.

Haus Vaterland steht noch bis 1976, dann wird es abgerissen. Es muss einer Stadt-Autobahn weichen, die nie gebaut wird.

In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock:

  • Wie viel Wahrheit in Geschichten wie "Babylon Berlin" steckt
  • Wie sich Berlin in den "Goldenen Zwanzigern" verändert
  • Was das "Haus Vaterland" so erfolgreich macht - obwohl ihm oft Kitsch vorgeworfen wird
  • Wie es der jüdischen Eigentümerfamilie unter der Naziherrschaft ergeht
  • Wie es mit dem einstigen Vergnügungstempel zu Ende geht

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

  • Historikerin Prof. Dr. Vanessa Conze
  • Vanessa Conze: Haus Vaterland (2021)
  • Siegfried Kracauer: Die Angestellten (2021)
  • "Ach wie gut schmeckt mir Berlin" - Französische Passanten im Berlin der zwanziger und frühen dreißiger Jahre (2010)
  • Zeitschrift Stadtbaukunst, Jahrgang IX, Nr. 8, 20.11.1928

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Autor/in: Ulrich Biermann und Veronika Bock
Redaktion: David Rother

Gründung des rumänischen Geheimdienstes Securitate

Gründung des rumänischen Geheimdienstes Securitate WDR Zeitzeichen 30.08.2023 14:46 Min. Verfügbar bis 30.08.2099 WDR 5

Sie zwingen Sportlerinnen mit Schlägen zu Höchstleistungen, sie terrorisieren ein ganzes Land: Der am 30.8.1948 gegründete rumänische Geheimdienst Securitate entwickelt sich zu einem der brutalsten in Europa.

"Ein psychologisch geschulter Apparat, der es auf die Zerstörung von Menschen abgesehen hat", so beschreibt Herta Müller einmal die Securitate. Die Literaturnobelpreisträgerin ist eine von rund 300.000 Opfern des rumänischen Geheimdienstes. Das Repertoire der vom KGB geschulten Mitarbeiter reicht von stundenlangen Verhören bis zu jahrelangen Haftstrafen, Folter und Deportationen in Arbeitslager. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Prof. Stefan Sienerth, Experte für die Securitate-Akten; Schriftstellerin Herta Müller *** Die Macher und Macherinnen hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Irene Dänzer-Vanotti, Redaktion: Matti Hesse


Gegründet wird die Securitate 1948 nach dem Vorbild des KGB. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern bespitzeln, überwachen und melden Tausende IM, informelle Mitarbeitende, vermeintliche "systemkritische" Aktivitäten von Freunden, Nachbarn und Kolleginnen. Die daraufhin verhängten Strafen werden individuell angepasst. "Was schadet wem am meisten? Danach wurde gehandelt", erinnert sich Schriftstellerin Herta Müller, die 1986 aus Rumänien nach Deutschland auswandert.

Zur Wende 1989 sind geschätzt 40.000 Hauptamtliche und fast eine halbe Million IMs aktiv. Etliche von ihnen kommen schnell im Geheimdienst des neuen rumänischen Staates unter. So bleiben die Verbrechen der Securitate lange ungestraft. Erst mit dem Beitritt in die EU und auf Druck von Opferverbänden ist Rumänien gezwungen, die Diktatur aufzuarbeiten.

In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Dänzer-Vanotti:
  • Wie die Securitate zur wichtigen Stütze von Diktator Nicolae Ceausescu wird
  • Warum Hermine Pilder-Klein wegen einer Rede ihres Bruders im NRW-Landtag sechs Jahren in ein rumänisches Gefängnis muss.
  • Vom Redeverbot und der Isolation für politische Gefangene
  • Wie die Securitate auch im Sport mitmischt
  • Warum die Schriftstellerin Herta Müller schon als Teenagerin ins Visier des Geheimdienstes gerät
  • Welche Respressalien drohen, wenn sich Menschen der Anwerbung der Securitate widersetzen

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Prof. Stefan Sienerth, Experte für die Securitate Akten
  • Stefan Sienerth: Bespitzelt und bedrängt – verhaftet und verstrickt (2022)
  • Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller
  • Herta Müller: Christina und ihre Attrappe oder was (nicht) in den Akten der Securitate steht (2009)

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Autorin: Irene Dänzer-Vanotti
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Sascha Schiemann

Letzter Herrscher des Inkareichs: Die Ermordung Atahualpas

Letzter Herrscher des Inkareichs: Die Ermordung Atahualpas WDR Zeitzeichen 29.08.2023 14:40 Min. Verfügbar bis 29.08.2099 WDR 5

Jede Menge Gold und Silber übergeben die Inkas den Spaniern, damit sie ihren gekidnappten Herrscher Atahualpa freilassen. Vergeblich, wie sich am 29.08.1533 herausstellt.

Bis heute rätseln Historiker, wie weniger als 200 Spanier das einst mächtige Volk der Inka unterjochen konnten. Aber genau dies gelingt dem Spanischen Conquistador Francisco Pizarro. Mit Kanonen, Schwertern und einem brutalen Blutbad nimmt er den Inka-Anführer Atahualpa in seine Gefangenschaft. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Ethno-Historikerin Dr. Kerstin Nowack; Pedro de Cieza de León: The Discovery and Conquest of Peru. (Neuauflage der Beschreibungen aus dem 16. Jahrhundert, 1998) *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Marko Rösseler, Redaktion: Matti Hesse


Zunächst behandeln die Spanier den gefangenen Inka-Fürsten zuvorkommend. Immerhin sind sich die Eroberer ihrer Unterzahl bewusst. Aber die zahlenmäßig überlegenen Inkas unternehmen nichts, um ihren Anführer zu befreien. Atahualpa bietet schließlich Francisco Pizarro einen Raum voll Silber und Gold als Lösegeld an. Er willigt ein.

Obwohl die Inka die versprochenen Kostbarkeiten anschleppen, halten die Spanier ihr Wort nicht. Durch seine Taufe kann Atahualpa gerade noch seinen qualvollen Tod auf dem Scheiterhaufen verhindern. Er wird "nur" erdrosselt. Die jetzt führerlosen Inka werden bald zu tausenden umgebracht oder erliegen den von den Eroberern eingeschleppten Krankheiten.

In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:

  • Warum sich auch Inka über die Festnahme von Atahualpa freuen
  • Wieso Atahualpa nicht gewaltsam von seiner Armee befreit wird
  • Warum die Spanier trotz des üppigen Lösegelds ihr Versprechen nicht einlösen
  • Wie der spanische König auf den Mord reagiert
  • Ob die Tat gesühnt wird

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

  • Dr. Kerstin Nowack, Ethno-Historikerin
  • Pedro de Cieza de León: The Discovery and Conquest of Peru (Neuauflage der Beschreibungen aus dem 16. Jahrhundert, 1998)
  • Pedro de Cieza de León: Auf den Königsstraßen der Inkas (1971)
  • Juan de Betanzos: Narratives of the Inca (1996)

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Autor: Marko Rösseler
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Sarah Fitzek

"I have a dream" - Martin Luther Kings berühmte Vision

"I have a dream" - Martin Luther Kings berühmte Vision WDR Zeitzeichen 28.08.2023 14:44 Min. Verfügbar bis 28.08.2099 WDR 5

Am 28.8.1963 hält Martin Luther King in Washington seine visionäre Rede "I have a dream". Er fasst darin die Forderungen der US-Bürgerrechtsbewegung zusammen.

Der Baptistenprediger schildert seinen Traum von Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zwischen der afroamerikanischen und der weißen Bevölkerung in den USA. Sein Wunsch ist bis heute nur teilweise Wirklichkeit geworden. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Sebastian Jobs (Amerikanist an der Freien Universität Berlin), Ta-Nehesi Coates: "We were eight years in power" (2018) *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Almut Finck, Redaktion: Gesa Rünker


Mehr als 200.000 Menschen haben sich vor dem Lincoln Memorial versammelt: Sie sind dem Aufruf zum "Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit" gefolgt und demonstrieren gegen Rassismus. Der Baptistenprediger Martin Luther King tritt als letzter Redner auf. Er spricht über die Befreiung der schwarzen Sklaven durch Abraham Lincoln. Und er kritisiert die Ungerechtigkeit der sogenannten Rassentrennung in der Gegenwart.

Dann weicht King von seinem Redemanuskript ab und skizziert seine Vision: "Ich habe einen Traum, dass eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenbesitzern auf den roten Hügeln von Georgia sich am Tisch der Bruderschaft gemeinsam niedersetzen können."

In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:
  • Über die Verhaftung von Rosa Parks 1955, weil sie als Schwarze ihren Sitzplatz im Bus nicht für einen Weißen räumen will
  • Wie sich in der Folge die Schwarze Bürgerbewegung in den USA weiter entwickelt und Martin Luther King einer ihrer Anführer wird
  • Warum heute jedes Kind in den USA Kings berühmte Rede "I have a dream" kennt
  • Wie der "Civil Rights Act" 1964 offiziell die Diskriminierung in den USA beendet
  • Warum Schwarze bis heute wegen des herrschenden Rassismus nicht die gleichen Chancen auf Bildung, Jobs, Gesundheitsversorgung haben

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Sebastian Jobs (Amerikanist an der Freien Universität Berlin)
  • Ta-Nehesi Coates: "We were eight years in power" (2018)
  • Martin Luther King Jr.: "Testament of Hope. The essential writings an speeches of Martin Luther King Jr.."
  • Britta Waldschmidt-Nelson: "Dreams an Nightmares: Martin Luther King Jr., Malcom X and the struggle for Black Equality"

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Autorin: Almut Finck
Redaktion: Gesa Rünker
Technik: Annette Skrzydlo

"Die Moorsoldaten" im KZ Börgermoor uraufgeführt (am 27.8.1933)

"Die Moorsoldaten" im KZ Börgermoor uraufgeführt (am 27.8.1933) WDR ZeitZeichen 27.08.2023 14:43 Min. Verfügbar bis 27.08.2099 WDR 5

"Wohin auch das Auge blicket, Moor und Heide nur ringsum" - weltberühmte Zeilen der antifaschistischen Hymne. Erstmals gesungen von aufrechten KZ-Häftlingen.

"Die Moorsoldaten", einer der bekanntesten Protestsongs, weltweite Antikriegshymne, wurde heute vor 90 Jahren zum ersten Mal in einer Aufführung des "Zirkus Konzentrazani" im KZ Börgermoor gesungen. Das Lied ist danach zu einer der bekanntesten Protestsongs und weltweiten Antikriegshymne geworden. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Dr. Sebastian Weitkamp, Historiker, Leiter der Gedenkstätte Esterwegen. *** Autorin: Christiane Kopka, Redaktion: Gesa Rünker.


Als 16 Häftlinge am Ende eines bunten Zirkusprogramms im Konzentrationslager Börgermoor zum ersten Mal das Lied der "Moorsoldaten" anstimmen, singen die fast tausend Gefangenen schon nach der zweiten Strophe den Refrain mit, bei der letzten stimmen sogar die SS-Leute ein.
Obwohl der Lagerkommandant das Lied schnell verbietet, wird es bei den Einsätzen im Moor weiter gesungen. "Die Moorsoldaten" avanciert nach seiner Uraufführung heute vor 90 Jahren schnell zu einem der bekanntesten Widerstands-Lieder. Hannes Wader, Joan Baez und Pete Seeger haben es gesungen, und es gibt es auch Versionen von den "Toten Hosen" oder der Elektropop-Band "Welle: Erdball".

In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:
  • Warum die "Schutzhaft" bei den Nazis nichts mit Schutz zu tun hat.
  • Wie die KZ-Häftlinge im Lager Börgermoor mit einer "geheimen Lagerleitung" ihren Widerstand organisieren.
  • Dass die SS-Wachen den Sinn des "Moorsoldaten"-Liedes nicht richtig verstehen und lauthals mitsingen.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Wolfgang Langhoff: Die Moorsoldaten. 13 Monate Konzentrationslager. Essen 1973
  • Esther Slevogt: Den Kommunismus mit der Seele suchen. Wolfgang Langhoff - ein deutsches Künstlerleben im 20. Jahrhundert. Köln 2011
  • Rudi Goguel: "Es war ein langer Weg. Ein Bericht." Düsseldorf 2007
  • Bernd Faulenbach und Andrea Kaltofen: Hölle im Moor. Die Emslandlager 1933-1945. Göttingen 2021
  • Dirk Lüerßen: "Wir sind die Moorsoldaten…" Die Insassen der frühen Konzentrationslager im Emsland 1933 bis 36. Dissertation, Osnabrück 2001. Die Dissertation kann hier heruntergeladen werden.
  • "Das Lied der Moorsoldaten: 1933 bis 2000". 2 CDs mit verschiedenen Versionen des Liedes, Hrsg. Aktionskomitee für ein Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager e. V., Papenburg 2008.
  • "Planet Wissen" über die deutsche Vergangenheitsbewältigung nach 1945


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Autorin: Christiane Kopka
Technik: Theo Kramer
Redaktion: David Rother
Onlineproducerin: Vera Kettenbach

Hertha Ayrton: Gesellschaftskritische Ingenieurin

Hertha Ayrton: Gesellschaftskritische Ingenieurin WDR Zeitzeichen 26.08.2023 14:17 Min. Verfügbar bis 26.08.2099 WDR 5

Als Hertha Marks Ayrton am 26.8.1923 starb, war sie eine bekannte und geachtete Ingenieurin und Erfinderin. Außerdem kämpfte sie für Gleichberechtigung.

Ihre Forschungen zum Lichtbogen lösten das größte Problem der ersten elektrischen Straßenlampen. Hertha Marks Ayrton ist das erste weibliche Mitglied der englischen Vereinigung der Elektroingenieure und die erste Empfängerin der Hughes-Medaille. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Frank Dittmann (Technikhistoriker am Deutschen Museum München), Rebekah Higgitt (Wissenschaftshistorikerin und Kuratorin am National Museum of Scotland) *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Melahat Simsek, Redaktion: Gesa Rünker


Schon während ihres Studiums reicht die Mathematikerin und Elektroingenieurin Hertha Marks Ayrton ihr erstes Patent ein. Es handelt sich um ein Gerät zur Vergrößerung und Verkleinerung von Abbildungen. 25 weitere Patente folgen im Laufe ihres Lebens. 1899 trägt die Wissenschaftlerin ihre Arbeiten vor der "Institution of Electrical Engineers" vor und wird zum vollwertigen Mitglied ernannt. Grund sind ihre Erkenntnisse zum Lichtbogen. Die sogenannten Lichtbogenlampen wurden das gesamte 20. Jahrhundert in Kino-Projektoren und Scheinwerfern eingesetzt - dank Hertha Marks Ayrton erstmals ohne Feuergefahr.

Sie ist das erste weibliche Mitglied der englischen Vereinigung der Elektroingenieure und die erste Empfängerin der Hughes-Medaille. Neben der Forschung engagiert sich Hertha für die Gleichstellung der Frau, kämpft für das Frauenwahlrecht und unterstützt die Suffragetten.

In diesem Zeitzeichen erzählt Melahat Simsek:
  • Woher die Familie von Hertha Marks Ayrton stammt.
  • Wozu das von ihr entwickelte Gerät "Ayrton Fan" während des Ersten Weltkriegs dient.
  • Was Herthas Mann zu ihrem feministischen Engagement sagt.
  • Wie sie bei einer Demonstration von zwei Polizisten angegriffen wird.
  • Woran die Ingenieurin gestorben ist.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Frank Dittmann (Technikhistoriker am Deutschen Museum München)
  • Rebekah Higgitt (Wissenschaftshistorikerin und Kuratorin am National Museum of Scotland)
  • Anita Chandran (Physikerin und Journalistin)
  • Biografie der Schriftstellerin Evelyn Sharp mit dem Titel "Hertha Ayrton, 1854-1923, A Memoir" von 1926

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Melahat Simsek
Redaktion: Gesa Rünker
Technik: Jens Buchheister

Frederick Forsyth, Bestsellerautor von Spionageromanen

Frederick Forsyth, Bestsellerautor von Spionageromanen WDR ZeitZeichen 25.08.2023 14:42 Min. Verfügbar bis 25.08.2099 WDR 5

Ein Großmeister der Spannungsliteratur wird 85: Frederick Forsyth schrieb mehr als 20 Bestseller, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Bis heute sieht er sich auch als Journalist.

Laut eigener Angabe weiß Frederick Forsyth wovon er schreibt. Denn er habe selbst über mehr als zwanzig Jahre als Spion Informationen für den britischen Auslandgeheimdienst MI6 aus der DDR und aus afrikanischen Krisengebieten gesammelt. Ob´s stimmt? Vielleicht ist es auch ein gekonntes Spiel mit der Wahrheit, wie bei jedem guten Spion... *** Unsere Quellen: Jost Hindersmann: Der britische Spionageroman. Vom Imperialismus bis zum Ende des Kalten Krieges. Darmstadt 1995; Frederick Forsyth: Outsider. Die Autobiografie. München 2015. *** Autor: Christoph Vormweg, Redaktion: Gesa Rünker


Spionageromane gehören während des Kalten Krieges zwischen West und Ost zu den Verkaufsrennern. Der am 25.8.1938 geborene Frederick Forsyth, Auslandskorrespondent der britischen Nachrichtenagentur Reuters, landet 1971 gleich mit seinem Debütroman "Der Schakal" einen Bestseller.
Seine Spionage-Thriller kommen an, weil sie in der nahen Zukunft spielen und deren politisches Konfliktpotential erkunden. Sie verbinden genau recherchierte Fakten zu Nazi-Seilschaften oder den Kriegen in Algerien und Ex-Jugoslawien in brisanter Fiktion.

In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
  • Warum Literaturwissenschaftler bisher kein Faible für die Romane von Frederick Forsyth entwickelt haben.
  • Wie das Ende des Kalten Krieges den Bestseller-Autoren zum Schwitzen bringt.
  • Dass auch Bestsellerautoren vor windigen Anlageberatern nicht sicher sind.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
Jost Hindersmann: Der britische Spionageroman. Vom Imperialismus bis zum Ende des Kalten Krieges. Darmstadt 1995

Frederick Forsyth: Outsider. Die Autobiografie. München 2015.

Geschichte der Spionage

Berühmte Spione

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Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Gesa Rünker
Onlineproducerin: Vera Kettenbach

Das Ende des Kaffeeschmuggels im Westen Deutschlands

Das Ende des Kaffeeschmuggels im Westen Deutschlands WDR Zeitzeichen 24.08.2023 14:39 Min. Verfügbar bis 24.08.2099 WDR 5

Im August 1953 sank die Kaffeesteuer in der BRD deutlich - es war das Ende des gefährlichen und lukrativen Kaffeeschmuggels im "Wilden Westen" der Eifel...

Kaffee ist nach dem Zweiten Weltkrieg wegen einer hohen Steuer in der Bundesrepublik enorm teuer. Deshalb ist in Westdeutschland an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden der Kaffeeschmuggel ein großes illegales Geschäft. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Heinz Claßen (Vorsitzender Heimatbund Schmidt), Thomas Müller (Stadtarchivar, Zollmuseum Aachen) *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Irene Geuer, Redaktion: David Rother


Kaffee ist nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik enorm teuer. Grund dafür ist eine hohe Steuer. Deshalb blüht in Westdeutschland an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden der Kaffeeschmuggel. Einige Ortschaften in der Eifel werden zu regelrechten Schmugglernestern.

Die Zöllner haben alle Hände voll zu tun. Immer öfter kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen - mit Verletzten und Toten. Die schweren Auseinandersetzungen zwischen Schmugglern und Zöllnern zwingen die Politik zum Handeln.

In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Geuer:
  • Über ganz normale Familien, die zu Verbrecherbanden werden.
  • Wer die "Kaffeekönige" sind, die das Grenzgebiet regieren.
  • Wie Schmuggler und Zöllner gefährlich aufrüsten.
  • Wie hart und blutig es zugeht an der "Mokkafront".
  • Wie die Eifel praktisch bis heute vom Kaffeeschmuggel profitiert.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Heinz Claßen (Vorsitzender Heimatbund Schmidt)
  • Thomas Müller (Stadtarchivar, Zollmuseum Aachen)
  • "Sankt Mokka" im Eifelort Schmidt

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Autorin: Irene Geuer
Redaktion: David Rother
Technik: Anett Bastian

Stapellauf der Gorch Fock: Segelschulschiff der Bundesmarine

Stapellauf der Gorch Fock: Segelschulschiff der Bundesmarine WDR Zeitzeichen 23.08.2023 14:40 Min. Verfügbar bis 23.08.2099 WDR 5

Am 23.8.1958 wurde die Gorch Fock ins Wasser gelassen. Ihr Image: lange tadellos! Heute steht sie auch für Todesfälle und Sanierungskosten von über 100 Millionen Euro.

Das Image des schneeweißen Schulschiffs der Bundesmarine ist lange tadellos. Bald nach dem Stapellauf sticht die Gorch Fock zu ihrer ersten Ausbildungsfahrt in See. Doch das Logbuch bleibt nicht ohne dunkle Einträge. Bei Unfällen kommen zwei Kadettinnen ums Leben. 2015 stellt die Werft schwere Schäden fest. Die Sanierungskosten explodieren auf 135 Millionen Euro. *** Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autor: Wolfgang Meyer, Redaktion: Matti Hesse


Die "Gorch Fock" ist ein Kriegsschiff ohne Waffen. Die Bark mit ihren drei Masten soll Leben schützen, nicht nehmen. Auf dem Schiff werden deutsche Marinesoldatinnen und -soldaten ausgebildet - und sie repräsentiert das Land bei ihren vielen Reisen in Häfen auf der ganzen Welt als "Botschafter Deutschlands unter Segeln".
Bald nach dem Stapellauf sticht die Gorch Fock zu ihrer ersten Ausbildungsfahrt in See. Doch das Logbuch bleibt nicht ohne dunkle Einträge. Bei Unfällen kommen zwei Kadettinnen ums Leben.
2015 stellt die Werft schwere Schäden fest. Die Sanierungskosten betragen bald unglaubliche 135 Millionen Euro. Bis heute wird wegen möglicher Korruption ermittelt.Trotzdem wird entschieden: Der Stolz der deutschen Marine soll weiterhin die Weltmeere befahren.

In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer:
  • Was Vorobermarsfall, Groß-Stenge-Stagsegel-Niederholer bedeuten und ein Dödelmaker so treibt
  • Warum die Indienststellung der Gorch Fock umstritten war
  • Warum ein ursprünglich 8,5 Million D-Mark teures Schiff für 135 Millionen Euro saniert wird

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

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Autor: Wolfgang Meyer
Redaktion: Matti Hesse
Onlineproducerin: Vera Kettenbach

Vor 120 Jahren: Langer Streik im sächsischen Crimmitschau

Vor 120 Jahren: Langer Streik im sächsischen Crimmitschau WDR ZeitZeichen 22.08.2023 14:44 Min. Verfügbar bis 22.08.2099 WDR 5

Am 22.8.1903 beginnt in Crimmitschau einer der längsten Streiks in der Geschichte der Arbeiterbewegung: Er dauert fast 5 Monate, etwa 8.000 Beschäftigte beteiligen sich.

Am Ende fühlen sich die Streikenden von ihren Gewerkschaftsführern verraten. Ihr Arbeitskampf gerät aber nicht nur deshalb zu einer Lehrstunde für die Arbeiterbewegung. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Prof. Dr. Karsten Rudolph (Historiker, Ruhr-Universität Bochum) *** Philip Kardel (Leiter Textilmuseum Crimmitschau) *** Crimmitschau im Wandel der Zeit (Broschüre) von Andrea Bereš, Stadt Crimmitschau *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Kay Bandermann, Redaktion: Gesa Rünker


Crimmitschau in Sachsen gilt Anfang des 20. Jahrhunderts als die Stadt mit der höchsten Millionärsdichte im gesamten deutschen Kaiserreich: Baumwollhändler und Garnfabrikanten, Tuchhersteller und Seidenmanufakturen - in der Blütezeit gab es 80 verschiedene Textilbetriebe in der sächsischen Kleinstadt. Die Reichen leben auf der besseren Seite des Flüsschens Pleiße. Auf der anderen Seite: die Männer und Frauen, denen die Millionäre ihren Reichtum verdanken. Über 7.000 Menschen schuften in den Crimmitschauer Textilfabriken - die Hälfte davon Frauen. 12-14 Stunden am Tag. Sechs Tage die Woche. Mindestens. Anfang August 1903 reichen in fünf Betrieben tausende Beschäftigte demonstrativ ihre Kündigung ein: Sie fordern mehr Geld und einen Zehn-Stunden-Tag. Die Textilunternehmer drohen ihren Beschäftigten mit Aussperrung und Kündigung, falls sie tatsächlich die Arbeit einstellen sollten. Es wird verhandelt, aber ohne Ergebnis. So beginnt am 22. August 1903 einer der spektakulärsten und längsten Streiks in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Mit bitterem Ausgang für die Streikenden...

In diesem Zeitzeichen erzählt Kay Bandermann:
  • Warum Crimmitschau auch "das deutsche Manchester" genannt wurde.
  • Wie knallharte Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken zu Widerstand führten.
  • Wie ein entschlossener Arbeitskampf zum fünfmonatigen Nervenkrieg geriet.
  • Warum sich die Streikenden am Ende verraten fühlten.
  • Was der große Textilarbeiterstreik für die Zukunft der Arbeiterbewegung bedeutete.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Prof. Dr. Karsten Rudolph (Historiker, Ruhr-Universität Bochum)
  • Philip Kardel (Leiter Textilmuseum Crimmitschau)
  • "Crimmitschau im Wandel der Zeit" (Broschüre) von Andrea Bereš, Stadt Crimmitschau
  • Sächsisches Industriemuseum
  • Zeitzeichen zum Weberaufstand in Schlesien 1844

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Autor: Kay Bandermann
Redaktion: Gesa Rünker
Onlineproducer: Christoph Tiegel

Der unglückliche Kronprinz: Erzherzog Rudolf

Der unglückliche Kronprinz: Erzherzog Rudolf WDR ZeitZeichen 21.08.2023 14:39 Min. Verfügbar bis 21.08.2099 WDR 5

Bis heute ist der Tod des einzigen Sohns von Kaiserin "Sisi" und Franz Joseph I. Gegenstand von Romanen und Verschwörungsmythen. Am 21.8.1858 wird er geboren.

Die Nachricht über die Geburt von Rudolf löst großen Jubel aus: Endlich hat Österreich-Ungarn den ersehnten (männlichen) Thronfolger. Doch zur Krönung wird es nie kommen: Rudolf beendet mit 30 Jahren sein Leben selbst – und stürzt damit die Monarchie in eine tiefe Krise. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Katrin Unterreiner: Kronprinz Rudolf - Ich bin andere Wege gegangen. Eine Biografie. Graz 2008 *** Autorin: Daniela Wakonigg, Redaktion: David Rother


Nach zwei Mädchen bringt Kaiserin Elisabeth, "Sisi", endlich den ersehnten männlichen Thronfolger zur Welt. Weil aus dem sensiblen, wissbegierigen Kind ein "echter Mann" werden soll, bestimmt Kaiser Franz Joseph einen Generalmajor des Militärs zum Erzieher des kleinen Rudolf. Mit brutalen, sadistischen Erziehungsmethoden macht er aus dem aufgeweckten Jungen ein krankes, verängstigtes Kind. Dennoch wächst Rudolf zu einem interessierten, politisch offenen jungen Mann heran, der dem Leben durchaus zugewandt ist. Das ändert sich nach einer unglücklichen Ehe und der Erkenntnis, dass man ihm am Wiener Hof wenig zutraut. Rudolf verfällt in schwere Depressionen. Der 30-Jährige will sterben, aber nicht alleine. So erschießt der Thronfolger von Österreich-Ungarn im Januar 1889 zuerst seine 17-jährige Geliebte und dann sich selbst. Dabei wäre mit einem liberalen Rudolf als Kaiser der Lauf der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert möglicherweise ein anderer gewesen.


In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg:
  • Über die ersten glücklichen Kinderjahre des Thronfolgers, denen spätere mit strenger Erziehung, Drill und Härte folgen.
  • Wie Rudolf einen offenen und liberalen Geist entwickelt.
  • Warum der wohl begehrteste Junggeselle in Europa eine unglückliche Ehe eingeht.
  • Wie der Thronfolger sich bewusst die 17-jährige Mary Vetsera aussucht, um mit ihr gemeinsam zu sterben.
  • Warum der Tod von Rudolf bis heute für Spekulationen sorgt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

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Autorin: Daniela Wakonigg
Redaktion: David Rother
Onlineautorin: Anke Fricke

***

Sollten Sie von Selbsttötungsgedanken betroffen sein: Hier gibt es Unterstützung und Informationen: Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222. Oder per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de

"Baumeisterin Israels": Die Architektin Lotte Cohn

"Baumeisterin Israels": Die Architektin Lotte Cohn WDR ZeitZeichen 20.08.2023 14:44 Min. Verfügbar bis 20.08.2099 WDR 5

Vor 130 Jahren, am 20.8.1893, wurde Lotte Cohn geboren. Sie war überzeugte Zionistin und plante als Architektin die ersten jüdischen Siedlungen in Palästina.

Lotte Cohn ist eine der ersten Frauen, die in Preußen Architektur studieren dürfen. Der Antisemitismus in Deutschland lässt sie 1921 nach Palästina auswandern. Dort prägt sie die Architektur der Region und des 1948 neu entstehenden Staates Israel. *** Unsere wichtigsten Quellen: Ines Sonder: Lotte Cohn - Baumeisterin des Landes Israel, Berlin 2010; Lotte Cohn - schreibende Architektin in Israel, herausgegeben von Ines Sonder, Berlin 2017 *** Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autorin: Andrea Klasen, Redaktion: Gesa Rünker


Lotte Cohn ist eine der ersten Frauen, die in Preußen Architektur studieren dürfen. Der Antisemitismus in Deutschland lässt sie 1921 nach Palästina auswandern. Als sie in Tel Aviv ankommt, hat die Stadt gerade einmal 240 Häuser. Mit ihrer der Flachdach-Bauweise prägt die Architektin das Bild der Stadt. Sie entwirft auch Gemeinschaftsbauten der Kibbuze, die das soziale Ideal des Zionismus verkörpern. Die Pionierin wirkt fünf Jahrzehnte am Bau Israels mit.

In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:
  • Wie Lotte Cohn mit dem Zionismus in Kontakt kommt.
  • Wo sie nach dem Studium erste Berufspraxis sammelt
  • Wie die Architektin mit dem arabisch-jüdischen Konflikt konfrontiert wird.
  • Wie sie neue Siedlungsformen für den Kibbuz entwickelt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
  • Ines Sonder, Architekturhistorikerin am Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam
  • Lotte Cohn - schreibende Architektin in Israel, herausgegeben von Ines Sonder, Berlin 2017
  • Ines Sonder: Lotte Cohn - Baumeisterin des Landes Israel, Berlin 2010

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Die Zünfte entmachten den Adel in Florenz (im Jahr 1293)

Die Zünfte entmachten den Adel in Florenz (im Jahr 1293) WDR ZeitZeichen 19.08.2023 14:27 Min. Verfügbar bis 19.08.2033 WDR 5

Ende des 13. Jahrhunderts eskalieren in Florenz die Konflikte zwischen alten Herrschern und einer neuen Mittelschicht, der "popolani". Ihr größter Coup: Sie setzen im Stadtrat eine Verordnung durch, die viele Adelsfamilien von Ämtern ausschließt. Doch die Macht hält nicht lange.

Die "Ordinamenti di giustizia" (Gerechtigkeits-Verordnungen) bestimmen, dass die obersten Ämter in Florenz ausschließlich durch Vertreter der größeren Zünfte besetzt werden. Doch die bürgerlichen Aufsteiger können ihre Stellung nicht halten, die Elite-Familien kehren bald schon aufs politische Parkett zurück. *** Unsere wichtigsten Interviewpartner:innen und Quellen: Christoph Dartmann, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Uni Hamburg *** Franziska Meier, Professorin für Romanische Literaturwissenschaft und Leiterin des Dante-Forums in Göttingen. *** Geo.de: Die ersten Kapitalisten https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/florenz-um-1300-die-ersten-kapitalisten-30182430.html *** Chronik des Dino Compagni von den Dingen, die zu seiner Zeit geschehen sind, übers. und eingel. von Ida Schwartz, Jena 1914 *** Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autor: Michael Struck-Schloen, Redaktion: David Rother


Die "Ordinamenti di giustizia" (Gerechtigkeits-Verordnungen) bestimmen, dass die obersten Ämter in Florenz ausschließlich durch Vertreter der größeren Zünfte besetzt werden. Die Berufsstände haben im Laufe des 13. Jahrhunderts an Macht und Einfluss gewonnen. Florenz ist auf 100.000 Bewohnern angewachsen. Viele Neubürger sind erfolgreiche Handwerker, Juristen oder Händler, die sich 1293 politische Mitsprache erstreiten. Einer von ihnen ist der junge Dante Alighieri, der später als Italiens Nationaldichter und Verfasser der "Göttlichen Komödie" bekannt werden wird. Doch Dante und die anderen Aufsteiger können ihre machtvolle Stellung nicht halten, die Elite-Familien kehren bald schon aufs politische Parkett zurück. Dante muss wegen der Androhung der Todesstrafe Florenz verlassen.

In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Struck-Schloen:
  • Wie in Florenz die alten Herrscherfamilien, die "Grandi", im 13. Jahrhundert ihre Macht einbüßen.
  • Warum sich nun einfache Leute dank einer frühen Form des Kapitalismus hocharbeiten können.
  • Wieso Wissenschaftler die Mitbestimmungsmöglichkeiten nicht als Demokratie im modernen Sinn ansehen.
  • Wieso der Dichter Dante Alighieri ins Exil fliehen muss und sich dort eine adelige Herkunft andichtet.

Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:

  • Christoph Dartmann, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Uni Hamburg
  • Franziska Meier, Professorin für Romanische Literaturwissenschaft und Leiterin des Dante-Forums in Göttingen.
  • "Geo" über Florenz im späten Mittelalter: Die ersten Kapitalisten
  • Chronik des Dino Compagni von den Dingen, die zu seiner Zeit geschehen sind, übers. und eingel. von Ida Schwartz, Jena 1914
  • Zeitzeichen: 14. September 1321 – Todestag des Dichters Dante Alighieri

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Else Frenkel-Brunswik - Entdeckerin der Ambiguitätstoleranz

Else Frenkel-Brunswik - Entdeckerin der Ambiguitätstoleranz WDR ZeitZeichen 18.08.2023 14:44 Min. Verfügbar bis 18.08.2099 WDR 5

Gut oder böse? Schwarz oder weiß? Oder gibt es etwas dazwischen? Die Psychologin Else Frenkel-Brunswik hat sie entdeckt, die Grautöne. Am 18.8.1908 wird sie in Lemberg geboren.

"Ambiguitätstoleranz" nennt sich die Fähigkeit zum Aushalten von Graubereichen und Mehrdeutigkeit. Die Psychologin Else Frenkel-Brunswik hat sie entdeckt. Später forscht sie auch zu Antisemitismus und ist maßgeblich an Adornos Studien zur autoritären Persönlichkeit beteiligt. *** Unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:innen: Dr. Fiona Kalkstein, stellv. Direktorin des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) für Demokratieforschung in Sachsen; Dr. Andreas Kranebitter, Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW); Else Frenkel-Brunswik: Intolerance of Ambiguity as an emotional and perceptual personality Variable *** Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autorin: Heide Soltau, Redaktion: Gesa Rünker


"Ambiguitätstoleranz" nennt sich die Fähigkeit zum Aushalten von Graubereichen und Mehrdeutigkeit. Die Psychologin Else Frenkel-Brunswik hat sie entdeckt. Später forscht sie auch zu Antisemitismus und ist maßgeblich an Adornos Studien zur autoritären Persönlichkeit beteiligt.

In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau:
  • Wie Else Frenkel-Brunswik in einer liberalen jüdischen Familie aufwächst.
  • Dass sie schon mit 22 Jahren promoviert.
  • Warum sie über Italien und Palästina in die USA flieht.
  • Wie sie dort zu Ambivalenzen und Ambiguitäten forscht.
  • Warum der Antisemitismus zu einem wichtigen Forschungsschwerpunkt wird.
  • Dass es heute an der Universität Leipzig das Else-Frenkel-Brunswik-Institut gibt.
  • Warum die von ihr beschriebene Ambiguitätstoleranz von Psychologen heutzutage für eine der wichtigsten Charaktereigenschaften gehalten wird.

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Autorin: Heide Soltau
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Erster Welt-Vegetarier-Kongress in Dresden (am 17.8.1908)

Erster Welt-Vegetarier-Kongress in Dresden (am 17.8.1908) WDR Zeitzeichen 17.08.2023 14:17 Min. Verfügbar bis 17.08.2099 WDR 5

Vor 115 Jahren fand der erste Welt-Vegetarier-Kongress statt. Etwa 20 Frauen und Männer trafen sich in Dresden, um sich über fleischlose Ernährung auszutauschen.

Zum ersten weltweiten Treffen der Vegetarier am 17.8.1908 kommen Engländer, Niederländer und Deutsche zusammen. Ihr Ziel: Sie wollen sich verbünden, um auch politisch Einfluss nehmen zu können. Denn die Fronten zwischen den "Kohlrabi-Aposteln" und "Leichenfressern" – so die gängigen gegenseitigen Beschimpfungen der Fleischesser und Vegetarier – sind früh verhärtet. *** Unsere wichtigsten Quellen: ProVeg International https://proveg.com/de Deutsche Gesellschaft für Ernährung https://www.dge.de/ *** Heinrich Böll Stiftung: Fleischatlas 2021 https://www.boell.de/de/de/fleischatlas-2021-jugend-klima-ernaehrung *** Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autorin: Steffi Tenhaven, Redaktion: Matti Hesse


Zum ersten weltweiten Treffen der Vegetarier am 17.8.1908 kommen Engländer, Niederländer und Deutsche zusammen. Ihr Ziel: Sie wollen sich verbünden, um auch politisch Einfluss nehmen zu können. Denn die Fronten zwischen den "Kohlrabi-Aposteln" und "Leichenfressern" – so die gängigen gegenseitigen Beschimpfungen der Fleischesser und Vegetarier – sind früh verhärtet.

In diesem Zeitzeichen erzählt Steffi Tenhaven:
  • Warum bereits griechische Gelehrte wie Pythagoras vom Fleischessen abgeraten haben
  • Von der schwierigen Partnersuche einer Vegetarierin im 19. Jahrhundert.
  • Warum Anfang des 20. Jahrhunderts fleischlose Ernährung in Mode kommt.
  • Wie sich Vegetarier und Fleischesser seit den Anfängen der Bewegung "zerfleischen"

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Autor: Steffi Tenhaven
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Onlineproducer: Anke Fricke

Banküberfall wird zum Gladbecker Geiseldrama (am 16.8.1988)

Banküberfall wird zum Gladbecker Geiseldrama (am 16.8.1988) WDR ZeitZeichen 16.08.2023 14:47 Min. Verfügbar bis 16.08.2099 WDR 5

Interviews durchs geöffnete Autofenster der Gangster. Eine überforderte Polizei. Drei Tote. Das Gladbecker Geiseldrama ist ein bespielloser Kriminalfall.

Am 16. August 1988 überfallen die Gangster Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner eine Bank in Gladbeck. Anschließend fahren sie nach Bremen und kapern einen Bus mit über 30 Personen. Am Schluss der anschließenden Irrfahrt sind ein Polizist und zwei Geiseln tot: Emanuele de Giorgi und Silke Bischoff. *** Unsere wichtigsten Quellen: Hervorragende Web-Doku zum Geiseldrama: https://gladbeck.rnd.de/, die WDR-Berichterstattung: https://www1.wdr.de/archiv/gladbecker-geiseldrama/geiseldramagladbeck100.html *** Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autor: Herwig Katzer, Redaktion: David Rother


Am 16. August 1988 überfallen die Gangster Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner eine Bank in Gladbeck. Anschließend fahren sie nach Bremen und kapern einen Bus mit mehr als 30 Personen. Von nun an verfolgt ein Tross von Polizisten und Presse die sich anschließende Irrfahrt der Gangster. Auf einem Rastplatz ermorden sie die erste Geisel: Emanuele de Giorgi. Einen Tag später stirbt Silke Bischoff beim Zugriff der Polizei auf der Autobahn durch Rösners Waffe.

In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer:
  • Wie das Drama beginnt.
  • Welche Fehler die Polizei während des Einsatzes macht.
  • Wie die Medien die Gangster während der Tat interviewen - und dass danach Mediengesetze geändert wurden.
  • Wie die Täter erst nach Tagen schließlich gestoppt werden.

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Redaktion: David Rother
Onlineproducer: Dominik Reinle

Auftakt für 632 Jahre Bauzeit: Grundsteinlegung des Kölner Doms

Auftakt für 632 Jahre Bauzeit: Grundsteinlegung des Kölner Doms WDR ZeitZeichen 15.08.2023 14:43 Min. Verfügbar bis 15.08.2099 WDR 5

Am 15.8.1248 wurde der Grundstein für das höchste Gebäude der Welt gelegt. Dabei war den Kölner Baumeistern klar: Sie selbst würden den fertigen Dom nie sehen.

Auch die ersten Baumeister werden wohl nicht eine Bauzeit von mehr als einem halben Jahrtausend für möglich gehalten haben: 1880 wurde der Kölner Dom eingeweiht. *** Unsere wichtigsten Quellen: Wolf Schneider: Der Kölner Dom - Wie die Deutschen zu ihrem Weltwunder kamen, 1. Auflage 1991 (das gibt es noch antiquarisch); Sulpiz Boisserée: Geschichte und Beschreibung des Doms von Köln, München 1842 *** Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autorin: Irene Geuer, Redaktion: Matti Hesse


632 Jahre lange Jahre wird am Kölner Dom gebaut. Wirklich fertig wird er wohl nie. Ein kölsches Sprichwort sagt, "Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter". Der Dom ist ein Generationenprojekt, um für die wertvollen Reliquien der Heiligen Drei Könige eine angemessene Kathedrale zu schaffen, die auch die großen Pilgerströme fassen kann. Schließlich ist es ein protestantischer Preußenkönig, der dafür sorgt, dass der Dom 1880 tatsächlich eingeweiht wird.

In diesem Zeitzeichen erklärt Irene Geuer:
  • Dass Statik im 13. Jahrhundert noch keine Wissenschaft, sondern viel Intuition und Erfahrungssache war
  • Womit Köln schon vor über 600 Jahren fast so viele Besucher anzog, wie heutzutage zum Rosenmontagszug kommen
  • Was im Jahr 1560 die Arbeiten am Dom vorläufig beendete
  • Welche Einflüsse dafür sorgen, dass der Dom eine ewige Baustelle bleibt

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Autorin: Irene Geuer
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Christine Reinartz
Onlineproducerin: Vera Kettenbach

Paris: Die weltweit erste Fahrprüfung wird durchgeführt

Paris: Die weltweit erste Fahrprüfung wird durchgeführt WDR ZeitZeichen 14.08.2023 14:36 Min. Verfügbar bis 14.08.2099 WDR 5

Die weltweit erste Fahrprüfung am 14.8.1893 sollte eine abenteuerlustige Bohème disziplinieren, die in der Pariser Innenstadt Autorennen veranstaltete.

Nicht nur die Pariser leiden Ende des 19. Jahrhunderts unter den Rasern und Posern. Bei ihren Ausflügen aufs Land fahren sie auch schon mal Hühner tot und wirbeln auf den unasphaltierten Straßen dicke Staubwolken auf. *** Unsere wichtigsten Quellen: Christoph Maria Merki: Verkehrsgeschichte und Mobilität. Stuttgart 2008 Uwe Fraunholz: Motorphobia. Anti-automobiler Protest in Kaiserreich und Weimarer Republik. Göttingen 2002 *** Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. *** Autorin: Kerstin Hilt, Redaktion: Gesa Rünker


Auf unseren Straßen ist die Hölle los? Kein Vergleich mit Paris vor 130 Jahren! Fußgänger, Pferdefuhrwerke - und dann sind da noch diese neumodischen Benzinkutschen, die alle bestaunen, aber kaum einer wirklich fahren kann. Regeln und Schilder müssen her - und die weltweit erste Fahrprüfung!
Denn nicht nur die Pariser Stadtbevölkerung leidet Ende des 19. Jahrhunderts unter Rasern und Auto-Posern. Bei ihren Ausflügen aufs Land fährt die Bohème auch schon mal Hühner tot und wirbelt auf den unasphaltierten Straßen dicke Staubwolken auf.

In diesem Zeitzeichen erklärt Kerstin Hilt:
  • Wie Louis Lépine, der damalige Polizeipräsident von Paris, 1893 die Raser im Zaum halten will
  • Was der erste Kuss und die Fahrprüfung gemeinsam haben
  • Mit welchen teils drastischen Maßnahmen sich die Landbevölkerung gegen rasende Städter wehrt
  • Was der deutsche Kaiser Wilhelm II. vom Automobil hält
  • Warum die Bemerkung "Frau am Steuer" eher Lob als Herabsetzung ist

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Autorin: Kerstin Hilt
Redaktion: Gesa Rünker
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Vorläufer der Paralympics: Die ersten Stoke Mandeville Games

Vorläufer der Paralympics: Die ersten Stoke Mandeville Games WDR ZeitZeichen 29.07.2023 15:03 Min. Verfügbar bis 29.07.2099 WDR 5

Am 29.7.1948 traten 16 querschnittgelähmte Männer und Frauen im Rollstuhl zum ersten Mal gegeneinander im sportlichen Wettkampf beim Bogenschießen gegeneinander an. Das hätte bis dahin niemand für möglich gehalten. An einer Querschnittslähmung starb man damals meist innerhalb weniger Jahre.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Das Interview mit Caz Walton stammt von der Internetseite des Paralympic National Trust; Vicky Hope-Walker, CEO des National Paralympic Heritage Trust, Stoke Mandeville; Filmtipp: The Best of Men, Regie Tim Whitby, BBC 2012; Literatur: Daniel Dubinski, Neurochirurg Universitätsklinik Rostock; Eisenberg, Ulrike, Hartmut Collmann u. Daniel Dubinski (2017): Verraten – Vertrieben – Vergessen. Werk und Schicksal nach 1933 verfolgter deutscher Hirnchirurgen; Goodman, Susan (1986): Spirit of Stoke Mandeville. The Story of Sir Ludwig Guttmann; Guttmann, Sir Ludwig (1979): Sport für Körperbehinderte. Autorin: Andrea Kath, Redaktion: Matti Hesse; Kontakt zum Zeitzeichen: zeitzeichen@wdr.de. 


Mit zwei Frauen und 14 Männern fing es an. Auf den Rasenflächen des Stoke Mandeville Hospitals nordwestlich von London traten Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer im Bogenschießen gegeneinander an. Und zwar am selben Tag, als in London die ersten Olympischen Sommerspiele nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet wurden. Die Idee dazu hatte Ludwig Guttmann, emigrierter Jude und Neurologe aus Deutschland. Er revolutionierte die Behandlung von Querschnittgelähmten und verordnete ihnen auch Sport. Etwas, was zuvor als undenkbar galt.

In diesem Zeitzeichen verrät Andrea Kath 
// Warum eine Querschnittslähmung zuvor einem Todesurteil gleichkam
// Warum Ludwig Guttmann alles verändert hat
// Welches Ziel die Stoke Mandeville Games hatten
// Wie aus ihnen inzwischen mit den Paralympics eine der größten Sportveranstaltungen der Welt werden konnte

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Das sind unsere wichtigsten Quellen, Interviewpartner und weiterführende Links:
Das Interview mit Caz Walton stammt von der Internetseite des Paralympic National Trust https://www.paralympicheritage.org.uk/caz-walton
Vicky Hope-Walker, CEO des National Paralympic Heritage Trust, Stoke Mandeville
Daniel Dubinski, Neurochirurg Universitätsklinik Rostock
Filmtipp: The Best of Men, Regie Tim Whitby, BBC 2012
https://www.bbc.co.uk/programmes/b01m1jqd
Eisenberg, Ulrike, Hartmut Collmann u. Daniel Dubinski (2017): Verraten – Vertrieben – Vergessen. Werk und Schicksal nach 1933 verfolgter deutscher Hirnchirurgen.         
Goodman, Susan (1986): Spirit of Stoke Mandeville. The Story of Sir Ludwig Guttmann.
Guttmann, Sir Ludwig (1979): Sport für Körperbehinderte.
https://www.paralympic.org/?gclid=Cj0KCQjw8NilBhDOARIsAHzpbLCr5CBULthPhGUjhnaNE8EiJLVGK0VGYfqhFBM06WKQZ8oQBSPDxysaAnR1EALw_wcB


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Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob? Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de. 
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Das ganze Zeitzeichenarchiv gibt’s hier: Audiothek WDR Zeitzeichen

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:  
 
Autorin: Andrea Kath
Redaktion: Matti Hesse 
Technik: Sarah Fitzek 
Onlineproducer: Rainer Striewski