Dan Aykroyd und John Belushi als "Blues Brothers"

Stichtag

16. Oktober 1980 - Deutschlandpremiere des Films "Blues Brothers"

Nach drei Jahren Gefängnis wird Joliet Jake Blues entlassen. Sein Bruder Elwood holt ihn ab. Nichts ist so wie vorher. Die gemeinsame Band, die "Blues Brothers", ist aufgelöst. Das gemeinsame Auto, ein Cadillac, hat Elwood verscherbelt. So beginnt der US-Kinofilm "Blues Brothers", der in der Bundesrepublik Deutschland am 16. Oktober 1980 Premiere hat. Im Mittelpunkt der Komödie stehen die beiden Musiker und Ganoven, die 5.000 Dollar auftreiben wollen, um die Steuerschuld des katholischen Waisenhauses zu bezahlen, in dem sie aufgewachsen sind.

Das Problem für die beiden Brüder, die von John Belushi (Jake) und Dan Aykroyd (Elwood) gespielt werden: Die Oberin des Waisenhauses will kein unehrlich erworbenes Geld annehmen. Das scheint zunächst ein unüberwindbares Hindernis zu sein. Doch dann hat Jake die Erleuchtung während einer Kirchenzeremonie, die von Soul-Star James Brown als ekstatischem Reverend zelebriert wird: Die alte Band muss für eine Tournee zusammengebracht werden.

Band als Vorlage

Der Film ist kein ausgedachtes Hollywood-Produkt. Er basiert auf der Lebensgeschichte von Belushi und Aykroyd. Die beiden Comedians gründeten Ende der 1970er Jahre zusammen eine Rhythm-and-Blues-Band mit dem Namen "The Blues Brothers". Schon ihr erstes Album ist Erfolg und wird drei Millionen Mal verkauft. Vor allem ihre Liveauftritte sind legendär und ihr Look einzigartig: schwarze Sonnenbrille, schwarzer Hut, schwarzer Anzug.

Ein Regisseur wird auf das Duo aufmerksam: "John Landis rief uns an und sagte: 'Jungs, kommt schnell nach Hollywood, hier wird's euch bestimmt gefallen, hier will man einen Blues-Brothers-Film mit euch drehen'", erinnert sich Aykroyd, der daraufhin eine erste Fassung des Drehbuchs schreibt.

Vatikan: "Katholischer Klassiker"

Er entwickelt ein irres Roadmovie quer durch Chicago: Jake und Elwood sind mit ihrem 1974er Dodge Sedan erklärtermaßen"im Auftrag des Herrn unterwegs". Sie fahren ohne Führerschein, fliehen in aberwitzigen Verfolgungsjagden vor der Polizei, demolieren dabei ein Einkaufszentrum und legen sich mit US-Neonazis an. Die Band-Zusammenführung gelingt und deren Auftritt wird ein Triumph: Das nötige Geld wird eingespielt, aber auf ihrem Weg zum Finanzamt werden Jake und Elwood häufen sich die Massenkarambolagen. Schließlich sind fast die gesamte Chicagoer Polizei und Armeeeinheiten unterwegs, um sie festzunehmen.

Neben James Brown treten noch viele andere Prominente als Gaststars auf. Dabei sind auch John Lee Hooker, Aretha Franklin, Ray Charles, Steven Spielberg, Chaka Khan und Cab Calloway. Der Film entwickelt sich zum Kult - erst recht, als Belushi 1982 mit nur 33 Jahren an einer Überdosis Kokain und Heroin stirbt. Die Überlebenden des ersten Werks wollen den Hype verlängern, mit "Blues Brothers 2000". Wieder führt Landis Regie, das Drehbuch schreibt er zusammen mit Aykroyd. Doch die Fortsetzung, die 1998 in die Kinos kommt, floppt. Dafür erhält das Werk von 1980 eine späte und unerwartete Auszeichnung vom Vatikan: Der Film "Blues Brothers" wird 2010 von dessen Hausblatt "L'Osservatore Romano" als "katholischer Klassiker" bezeichnet.

Stand: 16.10.2015

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