US-Truppen beim Verlassen eines Landungsbootes am 06.06.1944 in der Normandie

6. Juni 1944 - Alliierte landen in der Normandie

Stand: 06.06.2019, 00:00 Uhr

Noch herrscht Hitler-Deutschland über fast ganz Westeuropa - und in Frankreich ist schlechtes Wetter. Zu schlecht für die erwartete Invasion der Alliierten, denken die Generale der deutschen Wehrmacht. Generalfeldmarschall Erwin Rommel, zuständig für die Verteidigungsanlagen am "Atlantikwall", ist sogar auf Kurzurlaub.

Seine Frau feiert am 6. Juni 1944 ihren 50. Geburtstag. Rommel ist zu Hause bei ihr in Herrlingen bei Ulm. Doch am Morgen wird klar: Der "D-Day", der Tag X, hat begonnen: 170.000 US-Amerikaner, Briten und Kanadier landen in der Normandie. Rund 6.000 Schiffe sind beteiligt. Über 20.000 Soldaten springen mit Fallschirmen hinter der Front ab.

Die Landung der Alliierten in der Normandie (am 06.06.1944)

WDR 2 Stichtag 06.06.2019 04:16 Min. Verfügbar bis 03.06.2029 WDR 2


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Hitlers Liebling

Rommel rast mit seinem Wagen zurück nach Frankreich. Er ist lange schon Hitlers Lieblingsgeneral - schon als "Wüstenfuchs" in Afrika. Die Niederlage des "Afrika-Korps" 1943 wird einem anderen in die Schuhe geschoben. Denn Rommel wird gebraucht. Er soll den "Atlantikwall" unüberwindbar machen.

Da die deutschen Besatzer nicht wissen, wo die Invasion erfolgen soll, werden an den Küsten von Frankreich, Belgien und den Niederlanden Betonbunker gebaut. 1944 installieren die Alliierten auf der britischen Seite des Ärmelkanals gegenüber von Calais eine Geisterarmee. Die Attrappen sollen suggerieren: Der Angriff findet an der schmalsten Stelle zwischen England und Frankreich statt.

Zweite Front

Doch die Deutschen halten auch eine Landung in der Normandie für möglich und stationieren auch dort Panzertruppen. Aber das reicht nicht aus. Die Lufthoheit liegt längst bei den Alliierten. Der deutsche Nachschub wird von Flugzeugen beschossen.

Jahrelang hat Sowjetführer Stalin eine zweite Front im Westen gefordert. Nun ist es soweit: Der Alliierte Oberbefehlshaber für die Invasion in Frankreich, Dwight D. Eisenhower, setzt für den Vormarsch Panzergeneral George S. Patton ein.

Vormarsch zum Rhein

Patton treibt die Deutschen vor sich her. Das erlebt Rommel nicht mehr. Er wird bei einem britischen Luftangriff auf sein Auto verwundet. Als Graf Stauffenberg sechs Wochen nach der Invasion Hitler in die Luft sprengen will, liegt Rommel im Lazarett. Er wusste von Attentatsplänen, wollte aber nicht mitmachen.

Als sich Rommel zu Hause erholen will, machen ihm dort zwei Gesandte Hitlers ein Angebot: Volksgerichtshof oder Suizid. Rommel entscheidet sich für das mitgebrachte Zyankali. Offiziell stirbt er an den Folgen eines Autounfalls. Während des Staatsaktes für Rommel rollen Pattons Panzer weiter in Richtung Rhein.

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