Der Ticker von Donnerstag (09.12.2021) zum Nachlesen

Stand: 09.12.2021, 21:45 Uhr

  • Gesundheitsminister Lauterbach will Stiko besser ausstatten
  • 3G in Bus und Bahn - Schwerpunktkontrollen angekündigt
  • EMA: Booster schon nach drei Monaten sinnvoll
  • Stiko empfiehlt Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen
  • Lauterbach macht Impfstoff-Inventur
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Wüst für schnelle Umsetzung der Impfpflicht

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat angesichts der zugespitzten Corona-Lage die neue Bundesregierung zu einer schnellen Umsetzung der Impfpflicht aufgefordert. Es gebe wissenschaftliche Zweifel, dass die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen ausreichten, wenn sich die Omikron-Variante weiter ausbreite, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz.

Die Impfpflicht in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen zum Schutz besonders gefährdeter Menschen müsse "so schnell wie möglich" umgesetzt werden. Auch die Beratung über die allgemeine Impfpflicht dürfe sich nicht verzögern.

21.00 Uhr: Gesundheitsminister Lauterbach will Stiko besser ausstatten

Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Ständige Impfkommission (Stiko) besser ausstatten. Die Stiko sei wissenschaftlich frei, und da sollte die Politik sich nicht einmischen, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in der ARD. Er glaube aber, dass sie schneller sein könnte, wenn sie mehr Personal hätte. "Dafür werde ich sorgen." Hintergrund ist die verbreitete Kritik auch aus der Politik an einem zu langsamen Agieren des unabhängigen Gremiums, nach dessen Empfehlungen sich viele Arztpraxen richten.

20.27 Uhr: Medikamente als "zweite Säule"

Um schwere Krankheitsverläufe zu lindern und eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, sollen laut NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) künftig mehr Corona-Medikamente zugelassen werden. Neben dem Impfen könne eine gemeinsame Arzneimittel-Strategie "eine zweite Säule sein", so Wüst. Eine große Herausforderung sei dabei zu gewährleisten, dass Medikamente nach einem positiven Corona-Test schnell beim Patienten ankämen.

20.08 Uhr: Impfen bleibt "stärkste Waffe"

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz sprach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von "intensiven Beratungen". Er betonte noch einmal eindringlich, wie wichtig Impfungen in der aktuellen Situation seien. "Impfen ist und bleibt die stärkste Waffe gegen das Coronavirus", sagte auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Scholz hat gemeinsame Anstrengungen mit den Ländern zugesichert, um die Corona-Impfungen deutlich zu beschleunigen. Auch angesichts des Wissens um Veränderungen des Virusgeschehens sei es umso dringender, dass nun möglichst viele eine Auffrischimpfung bekommen, sagte Scholz. Eine Sitzung des neuen Krisenstabs mit den Ländern solle in der kommenden Woche stattfinden, so der Bundeskanzler.

18.27 Uhr: Operationen in Paderborn wegen Corona verschoben

Im Kreis Paderborn haben fünf Krankenhäuser entschieden, ab sofort medizinisch nicht dringend erforderliche Behandlungen und Operationen einzuschränken oder zu verschieben. Damit wolle man genügend Ressourcen für die Behandlung von Covid-Patienten und anderen Schwerkranken schaffen.

Im Kreis Paderborn werden derzeit 66 Corona-Erkrankte im Krankenhaus behandelt, 22 von ihnen auf der Intensivstation. Der Kreis bezeichnete die Lage auf den Intensivstationen als "angespannt". Vertreter der Krankenhäuser betonen aber, dass man in medizinischen Notfällen unbedingt den Notruf wählen solle. Die Erstversorgung der Menschen sei auch bei vollen Intensivstationen sichergestellt.

17.43 Uhr: 3G in Bus und Bahn - Schwerpunktkontrollen angekündigt

Das NRW-Verkehrsministerium hat für die kommenden Tage Schwerpunktkontrollen zur 3G-Regel in Bussen und Bahnen angekündigt. Bei der gemeinsamen Aktion mit den Betreibern, der Bundespolizei und den Ordnungsämtern der Kommunen sollen Fahrgäste belegen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. "Wird kein Zertifikat vorgezeigt, können die Verkehrsunternehmen von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und den Fahrgast aus dem Fahrzeug verweisen", so das Ministerium. Zudem drohe ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro.

16.31 Uhr: Zahl der bestätigten Infektionen bei Schülerinnen und Schülern weiter steigend

Das NRW-Schulministerium hat Daten zum Infektionsgeschehen an den Schulen des Landes für die abgelaufene Kalenderwoche 48 veröffentlicht. Demnach gab es an den 4.844 Schulen des Landes unter den Schülerinnen und Schülern 17.063 bestätigte Infektionen. In der Vorwoche waren es 14.145 und davor 10.559. Damit gibt es die fünfte Woche in Folge einen Anstieg der Zahlen.

Bei den Lehrkräften ist die Zahl der bestätigten Infektionen nur leicht gestiegen auf insgesamt 1.171, in der Vorwoche waren es 1.010 und davor 683.

Im Vergleich zur Vorwoche sind auch mehr Corona-Schnelltests durchgeführt worden, hier stieg die Zahl von 2.522.085 auf jetzt aktuell 2.651.353. Der Anteil der positiven Testergebnisse blieb nahezu unverändert bei 0,19 Prozent.

16.12 Uhr: EMA - Booster bereits nach drei Monaten sinnvoll

Nach Auffassung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA können Auffrischimpfungen bereits drei Monate nach einer Zweitimpfung sinnvoll sein. Die bisherigen Daten zeigten, dass der Booster auch nach dieser Zeitspanne sicher und wirksam sei, sagt Marco Cavaleri, Leiter der Impfstoffstrategie der EMA.

Bislang ist die aktuelle Empfehlung, den Impfschutz nach sechs Monaten aufzufrischen. Die EU-Mitgliedsstaaten sollten jedoch laut EMA auch die jeweilige Situation im Land in die Erwägung miteinbeziehen.

15.40 Uhr: Stiko empfiehlt Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Corona-Schutzimpfungen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Außerdem werden Impfungen in dieser Altersgruppe auch für Kinder empfohlen, in deren Umfeld Risikopatienten leben, die sich selbst nicht durch Impfungen schützen können. Für alle anderen Kinder soll eine Impfung bei "individuellem Wunsch" möglich sein.

Die Stiko begründet ihre Empfehlung damit, dass die 7-Tage-Inzidenz bei Fünf- bis Elfjährigen zwar sehr hoch sei, aber für Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe nur ein geringes Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung, Hospitalisierung und Intensivbehandlung bestehe. Hinzu komme, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage derzeit nicht eingeschätzt werden könne.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende November grünes Licht für den Einsatz des Impfstoffs bei Kindern gegeben.

15.10 Uhr: Weiter Steuererleichterungen in NRW

Die Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen verlängert steuerliche Erleichterungen für von der Corona-Pandemie betroffene Personen und Unternehmen bis in das kommende Jahr. Damit seien insbesondere befristete Stundungen, ein vorübergehender Vollstreckungsaufschub oder die Anpassung von Vorauszahlungen im vereinfachten Verfahren weiter möglich, teilte das NRW-Finanzministerium mit.

14.56 Uhr: Justizminister Buschmann verspricht Rückkehr zur Freiheit

Dr. Marco Buschmann

Die Corona-Pandemie darf nach Auffassung des neuen Bundesjustizministers Marco Buschmann keine dauerhaften Einschränkungen nach sich ziehen. Die Menschen seien bereit gewesen, viele "Zumutungen" auf sich zu nehmen, um sich selbst und ihre Mitmenschen zu schützen - "aber genau daran wollen wir uns nicht als neue Normalität gewöhnen", sagte der FDP-Politiker. "Der Schutz der Grundrechte und der Freiheit muss nach der Überwindung der Pandemie eine Top-Priorität der Regierungspolitik werden", betonte Buschmann.

14.34 Uhr: Omikron und Kinder - das ist bislang bekannt

In Südafrika sind viele Kinder und Jugendliche von der Corona-Variante Omikron betroffen. Erste Fälle gibt es auch in NRW. Wie gefährdet sind Kinder bei uns?

14.03 Uhr: Lauterbach macht Impfstoff-Inventur

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will sich noch in dieser Woche einen Überblick über die in Deutschland vorrätigen Mengen an Corona-Impfstoffen verschaffen. "Wir haben die Grundlage für 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende", sagte er dem "Spiegel". "Wir machen jetzt am Freitag erst mal eine Inventur im Haus mit allen Fachabteilungen." Ziel sei es zu sehen, "wie viele von diesen 30 Millionen wirklich verimpft werden können", sagte Lauterbach.

Dazu werde geprüft, welche Impfdosen wo gelagert werden, welche Verträge zum Kauf weiterer Dosen bereits geschlossen wurden, wie es mit Lieferungen für Januar aussehe und welche bilateralen Verträge noch möglich seien. 

12.58 Uhr: Kimmich fällt für den Rest des Jahres aus

Bayern-Spieler Joshua Kimmich wird in diesem Jahr nicht mehr eingesetzt. Das gab der Klub soeben auf Twitter bekannt. Nach seiner Corona-Infektion könne Kimmich noch nicht ohne Einschränkungen trainieren.

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"Ich freue mich, dass meine Quarantäne beendet ist", so der Mittelfeldspieler. "Mir geht es sehr gut, allerdings kann ich aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge aktuell noch nicht voll trainieren." Er werde deshalb zunächst ein Aufbautraining absolvieren und könne es kaum erwarten, ab Januar wieder dabei zu sein. Verpassen wird Kimmich somit die verbleibenden drei Bundesliga-Spiele gegen Mainz 05, den VfB Stuttgart und den VfL Wolfsburg.

12.50 Uhr: Zahl infizierter Schüler steigt

Etwa einer von 40 Schülern in Deutschland war in der vergangenen Woche direkt oder indirekt von Corona betroffen. Das gab die Kultusministerkonferenz anhand von neuen Zahlen bekannt. Demnach waren die Schüler entweder selbst mit dem Virus infiziert oder mussten in Quarantäne.

In der Woche vom 29. November bis zum 5. Dezember lag die Zahl der infizierten Schüler bundesweit bei 103.000. Das waren rund 10 000 mehr als in der Vorwoche. Leicht zurückgegangen auf rund 150.000 ist die Zahl der Schüler, die darüber hinaus in Quarantäne waren (Vorwoche 152.000). Die Statistik weist außerdem 7.700 Corona-Fälle bei Lehrkräften aus (Vorwoche 7300) und zusätzlich rund 4.000 Quarantäne-Fälle (unverändert zur Vorwoche).

12.40 Uhr: Historischer Tiefstand an Verkehrstoten

Der ADAC geht für das laufende Jahr von rund 2.500 Verkehrstoten in Deutschland aus. Das wäre ein Rückgang um 8,1 Prozent im Vergleich zu 2020, wie der Verkehrsclub am Donnerstag mitteilte. Auch die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen sinkt. Der ADAC geht hier von 309.000 (minus 6,4 Prozent) im Jahresverlauf aus.

Erst im vergangenen Jahr hatte es durch das wegen Corona gesunkene Verkehrsaufkommen einen deutlichen Rückgang gegeben. 2019 waren noch 3046 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet worden. Im historischen Vergleich bedeutet die Zahl der Verkehrstoten einen neuen Tiefstand. In den seit 1950 vorliegenden durchgehenden Daten des Statistischen Bundesamtes war sie nie niedriger.

12.23 Uhr: Stamp: PCR-Tests in Kitas nicht flächendeckend möglich

In den Kitas sind nach Angaben von Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp (FDP) flächendeckende PCR-Pooltests für Kinder nicht realisierbar. Eine landesweite, flächendeckende Umsetzung der Tests sei wegen der begrenzten Laborkapazitäten "tatsächlich unmöglich", sagte Stamp am Donnerstag im Familienausschuss des Landtages. Stamp verwies darauf, dass das Land Kommunen unterstütze, die dafür Laborkapazitäten zur Verfügung hätten.

Gerade erst waren Zahlen bekannt geworden, nach denen sich die Corona-Infektionen in NRW-Kitas nahezu versechsfacht haben. In Grundschulen beispielsweise werde jedes Kind derzeit mehrmals wöchentlich getestet - auch das belaste die Labore, so Stamp.

12.04 Uhr: Quarantäne auch für geimpfte Omikron-Kontakte

Wer mit einem Omikron-Infizierten Kontakt hatte, muss mit zweiwöchiger Quarantäne rechnen - egal, ob geimpft oder ungeimpft. Das geht aus der ab heute gültigen Verordnung des NRW-Gesundheitsministeriums hervor. Selbst bei Symptomfreiheit gibt es auch für geimpfte oder genesene Kontaktpersonen nicht unbedingt die Möglichkeit, sich vorzeitig freizutesten. Die Entscheidung darüber trifft am Ende immer das Gesundheitsamt vor Ort.

Zuletzt waren Geimpfte oder Genesene mit näherem Kontakt zu Corona-Infizierten von der Quarantänepflicht ausgenommen, sofern sie keine Symptome aufwiesen. Mit Blick auf die sogenannten besorgniserregenden Varianten hat sich diese Regelung nun geändert. Das Gesundheitsministerium beobachte die Ausbreitung von Omikron im Land nach eigenen Angaben "sehr aufmerksam". Mit Stand vom Montag habe das Robert Koch-Institut für NRW 18 bestätigte Fälle mit der neuen Variante ausgewiesen. Die Dunkelziffer sei mutmaßlich jedoch viel höher.

11.52 Uhr: Corona-Hilfen bis Ende Juni 2022

Die Ampel-Koalition will die Corona-Wirtschaftshilfen Mitte 2022 auslaufen lassen. "Wir können diese Hilfssysteme nicht dauerhaft machen", sagte der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke im Bundestag. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP müssten hier einen Ausweg finden. Sie wollen den wegen der Pandemie geschaffenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) um sechs Monate bis Ende Juni 2022 verlängern. "Ab dann wird es keine neuen Beschlüsse mehr geben", so Fricke. Parallel zur Verlängerung soll das Volumen deutlich reduziert werden, weil Betriebe mit Liquiditätsschwierigkeiten bisher viel weniger Hilfen als gedacht in Anspruch genommen hätten.

11.40 Uhr: Institut für Menschrechte: "Auch Ungeimpfte haben Recht auf Gesundheit"

Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) hält angesichts der aktuellen Entwicklung in der Corona-Pandemie eine gesetzliche Regelung zur sogenannten Triage für überfällig – das heißt: Regeln, wer im Falle eines überlasteten Gesundheitssystems behandelt wird und wer nicht. "Der Impfstatus darf keine Rolle spielen", betonte DIMR-Direktorin Beate Rudolf. Auch eine Person, die sich "unvernünftig oder unsolidarisch" verhalte, habe ein Recht auf Gesundheit.

In seinem aktuellen Jahresbericht mahnt das Institut mit Blick auf etwaige Engpässe in den Kliniken: "Deutschland braucht menschen- und verfassungsrechtlich begründete Prinzipien als Grundlage für Priorisierungsentscheidungen der Ärzteschaft." Eine gesetzliche Regelung müsse Aspekte festlegen, die für die Auswahl der Patienten keine Rolle spielen dürften - zum Beispiel noch zu erwartende Lebenszeit, Lebensqualität, Leistungen für die Gesellschaft oder Alter. Rudolf forderte, hierbei nicht auf das noch ausstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu warten.

11.20 Uhr: Corona führt zu Übersterblichkeit in Deutschland

Die Corona-Wellen haben in Deutschland zu einer Übersterblichkeit geführt. Das hat das Statistische Bundesamt jetzt mithilfe einer Sterbefallstatistik des bisherigen Pandemieverlaufs bekannt gegeben. "Von März 2020 bis Mitte November 2021 sind in Deutschland mehr Menschen verstorben, als unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung zu erwarten gewesen wäre. Der Anstieg der Sterbefallzahlen ist nicht allein durch die Alterung der Bevölkerung erklärbar, sondern maßgeblich durch die Pandemie beeinflusst", sagte Christoph Unger, Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes.

Insgesamt starben im Jahr 2020 bundesweit rund 985.600 Menschen. Das waren fünf Prozent mehr als im Jahr 2019. Alleine aufgrund der Alterung der Bevölkerung wäre nur ein Anstieg der Sterbefallzahlen um etwa zwei Prozent zu erwarten gewesen.

10.22 Uhr: Unicef: "Corona ist schlimmste Krise für Kinder"

Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung von Unicef die schlimmste Krise für Kinder seit der Gründung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen vor 75 Jahren. Durch die globale Gesundheitskrise seien "in Jahrzehnten errungene Fortschritte für Kinder in Gefahr" geraten. Wegen der Pandemie seien bislang schätzungsweise hundert Millionen Kinder zusätzlich in "mehrdimensionale Armut" geraten - ein Anstieg von zehn Prozent seit 2019. Auf dem Höhepunkt der weltweiten Corona-Lockdowns konnten 1,6 Milliarden Kinder nicht zur Schule gehen. Außerdem seien laut Unicef weltweit im ersten Pandemiejahr fast 80 Prozent des Präsenzunterrichts ausgefallen, die Zahl der arbeitenden Kinder sei auf 160 Millionen gestiegen – Tendenz steigend.

"Während die Zahl der Kinder, die hungern, nicht zur Schule gehen, missbraucht werden, in Armut leben oder zwangsverheiratet werden, steigt, sinkt die Zahl der Kinder, die Zugang zu medizinischer Versorgung, Impfstoffen, ausreichender Nahrung und wichtigen Dienstleistungen haben“, fasste Henrietta Fore von Unicef zusammen. Deshalb brauche es vor allem entschlossene Maßnahmen zum Kampf gegen die Pandemie.

9.58 Uhr: Booster-Rekord in Deutschland

In Deutschland wurden gestern 991.608 Booster-Impfungen verabreicht - so viele wie noch nie an einem Tag. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Zum Vergleich: Am Dienstag haben 863.992 Menschen ihre Auffrischungsimpfung erhalten, Montag waren es 589.014.

9.12 Uhr: Wüst: "Sind zu allem bereit, was Menschen schützt"

In Hinblick auf das heutige Treffen von Bund und Ländern hat sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gegenüber WDR2 zu möglichen Inhalten der Sitzung geäußert. In Sachen Corona werde er vor allem die mangelnde Verfügbarkeit von Covid-19-Medikamenten ansprechen. "Da müssen wir jetzt anfangen, unsere Hausarbeiten zu erledigen", so Wüst. Außerdem sei ihm der Schutz von Schule und Kindern ein besonderes Anliegen: "Wir tun alles dafür, dass es eine Unterrichtsgarantie gibt. Mein Ziel ist, Schulschließungen zu vermeiden und den Kindern ein vollwertiges Angebot zu machen."

Weitere Kontaktbeschränkungen wollte Wüst nicht ausschließen. Konkret ging es etwa um den Zeitraum nach Weihnachten und ob angesichts steigender Inzidenzen auch für Geimpfte Einschränkungen zu erwarten seien. "Sag niemals nie. Ich möchte das eigentlich vermeiden, aber wenn es nötig wird, sind wir zu allem bereit, was die Menschen schützt. Wir werden das sicherlich heute besprechen", so Wüst. In der ARD riet er außerdem von bevorstehenden Reisen über die Weihnachtstage ab. "Nicht alles, was man darf, ist auch klug", sagte er. Aktuell seien zwar keine Reisen verboten. Dennoch wäre Zurückhaltung angebracht.

9.10 Uhr: Inzidenz sinkt weiter leicht

Nach einer Datenpanne heute Morgen hat das RKI jetzt die neuen Fallzahlen veröffentlicht. Demnach hat sich die bundesweite Inzidenz im Vergleich zu der ersten Angabe heute Morgen (338,1) sprunghaft auf jetzt 422,3 erhöht. Am Vortag hatte der Wert noch bei 427 gelegen, vor einer Woche bei 439,2. Binnen eines Tages haben sich 70.611 Menschen neu mit dem Virus angesteckt, 465 neue Todesfälle wurden gemeldet.

In NRW stieg die Inzidenz entgegen des bundesweiten Trends leicht von 290,2 auf 293,2. Die höchste Inzidenz weist die Stadt Hagen auf. Hier gab es in den vergangenen sieben Tagen 453,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, gefolgt vom Kreis Lippe (451) und dem Oberbergischen Kreis (429,2). Am niedrigsten ist der Wert in Mönchengladbach: Hier lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 129,4.

8.30 Uhr: 2G könnte bald nur noch mit Auffrischungsimpfung gelten

Angesichts der Omikron-Variante hat sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach gestern Abend im ZDF für einen "Booster für alle" ausgesprochen. Erst nach der dritten Corona-Impfung sei man gut geschützt. Lauterbach ist deshalb auch dafür, dass 2G bald nur noch mit drei Impfungen gilt, etwa beim Besuch in Restaurants oder Fitnessstudios. Unter anderem Biontech/Pfizer hatten gestern erste Studienergebnisse vorgestellt. Sie sagen, dass ihr Impfstoff höchstwahrscheinlich gegen einen schweren Verlauf schützt - aber nicht vor einer Ansteckung. Frühestens im März könnte es einen an Omikron angepassten Impfstoff geben.

8.02 Uhr: Corona ist Thema beim Bund-Länder-Treffen

Bund und Länder verständigen sich heute erneut zur Corona-Politik. Neue Maßnahmen wollte Bundeskanzler Scholz im Vorfeld nicht ausschließen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow aber geht bislang nicht davon aus, dass grundlegende Beschlüsse zur Corona-Pandemie getroffen werden. "Wir haben uns verabredet, dass wir jetzt erst gucken wollen, ob die neuen Änderungen am Infektionsschutzgesetz reichen", sagte er der "Rheinischen Post".

Ergebnisse wollen Scholz und NRWs Ministerpräsident Wüst in einer Pressekonferenz bekanntgeben. Erst in der vergangenen Woche waren beim letzten Bund-Länder-Treffen 2G und stärkere Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte beschlossen worden.

7.32 Uhr: Schärfere Regeln in Dänemark und Großbritannien

Großbritannien und Dänemark verschärfen ihre Corona-Maßnahmen. Grund sind die stark steigenden Inzidenzen. In Dänemark sollen Schülerinnen und Schüler demnach bereits ab Mitte Dezember in die Weihnachtsferien gehen, außerdem schließen ab morgen die Clubs. Außerdem soll es wieder mehr Homeoffice geben. Premierminister Johnson hat derweil für Großbritannien angekündigt, dass es an vielen Orten wieder Maskenpflicht geben wird. Bei Großveranstaltungen gilt außerdem 3G.

Im September waren in Dänemark noch alle Corona-Regeln aufgehoben worden, danach stiegen die Zahlen stark an. In Großbritannien gab es sogar schon seit Juli nur noch wenige Maßnahmen.

7.14 Uhr: 2G-Regeln erhöhen Impfbereitschaft

Der Ausschluss von Ungeimpften aus vielen Lebensbereichen erhöht die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie. Von Anfang Oktober bis Anfang Dezember hätten die 2G-Regeln in Österreich etwa zu einem schnelleren Anstieg der Erstimpfungen geführt als in Deutschland, teilte das ifo-Institut in München mit. In den österreichischen Grenzbezirken sei der durchschnittliche Anteil Erstgeimpfter in diesem Zeitraum von 61,1 auf 68 Prozent (plus 6,9 Prozentpunkte) gestiegen, auf deutscher Seite dagegen nur von 57,2 auf 61 Prozent (plus 3,8 Prozentpunkte).

"Wir sehen, dass insbesondere schon mit der Ankündigung 2G-Regel und der Diskussion darüber die Impfbereitschaft gestiegen ist", sagte ifo-Leiter Andreas Peichl im WDR5-Morgenecho. Mit der Ankündigung eines Lockdowns in Österreich sei dieser Trend dann aber wieder abgeflacht. "Das heißt, ab dem Moment, wo alle wieder - in Anführungszeichen - bestraft werden, auch die Geimpften, ist die Impfbereitschaft zurückgegangen." Für die deutsche Politik gäbe es aus der Studie also zu lernen: Gezielte Einschränkungen für Impfverweigerer können die Impfbereitschaft erhöhen. "Wir müssen deswegen sozusagen statt Zuckerbrot mehr auf die Peitsche setzen", so Peichl.

7.02 Uhr: Impf-Empfehlung für Fünfjährige heute erwartet

Heute Nachmittag könnte die Impf-Empfehlung für alle Kinder ab fünf Jahren kommen. Bislang wird damit gerechnet, dass die Ständige Impfkommission den Impfstoff zunächst für vorerkrankte Kinder empfiehlt. In einigen anderen Ländern sind Impfungen für Kinder ab fünf Jahren bereits zugelassen, etwa in den USA.

6.42 Uhr: Kommunen wollen zentrales Impfregister

Die Kommunen fordern vom Bund für die Umsetzung einer möglichen Impfpflicht ein zentrales Impfregister. "Eine Impfpflicht wäre der gute Anlass, ein allgemeines Impfregister einzuführen", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, der "Wirtschaftswoche". Darüber könnten der Bund oder die Krankenkassen die Versicherten dann jeweils auf Impftermine für Erst-, Zweit- oder etwaige Auffrischungsimpfungen hinweisen. Wenn eine Impfung nicht erfolge, solle dies an die zuständigen Behörden wie Ordnungs- oder Gesundheitsämter gemeldet werden. Vorreiter ist hierbei etwa Österreich, dort gibt es bereits ein solches Register.

6.35 Uhr: Datenpanne beim RKI

Offenbar wegen einer Datenpanne hat das Robert Koch-Institut (RKI) heute Morgen zunächst falsche Daten gemeldet. Demnach war die Sieben-Tage-Inzidenz von 427 am Vortag rasant auf 338,1 gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen als auch die Zahl der neuen Todesfällen war zudem identisch zu gestern. Seit etwa 9 Uhr laufen die richtigen Zahlen ein.

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