Demonstration in Aachen gegen die AfD (Symbolfoto)

Proteste gegen AfD-Bürgerdialog in Aachen

Stand: 22.11.2024, 06:00 Uhr

Die AfD veranstaltet am Abend in Aachen einen Bürgerdialog. Zwei Bündnisse rufen zu Kundgebungen und Protesten dagegen auf.

Von Michaela Haase

AfD-Politiker haben am Freitagabend zu einem sogenannten Bürgerdialog eingeladen. Organisiert wird dieser von der nordrhein-westfälischen Landesgruppe der AfD-Fraktion im Bundestag und findet im Brüssel-Saal des Aachener Eurogress statt, der insgesamt 430 Plätze bietet. Auf der Veranstaltung sollen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger mit AfD-Abgeordneten austauschen können.

Die Veranstaltung der Partei, die der Verfassungsschutz auf Bundesebene als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft, stößt jedoch auch in Aachen auf Widerstand. Wie schon bei vorherigen Bürgerdialogen der AfD beispielsweise in Essen wird auch hier mit größeren Protest-Aktionen gerechnet.

Proteste gegen AfD-Bürgerdialog in Aachen

WDR Studios NRW 22.11.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 22.11.2026 WDR Online


Zwei Bündnisse demonstrieren gemeinsam

Gleich zwei Bündnisse haben ab dem Nachmittag zu Kundgebungen und einer gemeinsamen Demonstration aufgerufen. Das Bündnis "Gegenhalten" startet am Hauptbahnhof. Das Bündnis "Wir sind Aachen" versammelt sich in der Innenstadt zu einer Kundgebung, die von der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen eröffnet wird.

Anschließend treffen sich beide Gruppen und ziehen dann gemeinsam durch die Stadt bis zum Eurogress.

Mit den Protest-Aktionen wolle man ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze setzen, hieß es von den Organisatoren. „Wir möchten in einer solidarischen und demokratischen Gesellschaft leben, ungeachtet unserer unterschiedlichen politischen Ansichten. Die AfD dagegen instrumentalisiert Sorgen und Ängste, was zur gesellschaftlichen Spaltung beiträgt“, so Fabian Fahl vom Bündnis "Gegenhalten".

Hinter den beiden Bündnissen steht ein bunter Mix aus verschiedenen gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, zum Beispiel Parteien, Gewerkschaften, kirchlichen Initiativen, die Antifa Jugend oder auch Umweltaktivisten.

Mehr Teilnehmer erwartet als angemeldet

Von der AfD hieß es auf WDR-Anfrage zu den Gegenkundgebungen, man respektiere das Recht auf freie Meinungsäußerung. Eine enge Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden solle sicherstellen, dass es nicht zu Zwischenfällen komme.

Insgesamt sind für die Proteste rund 900 Teilnehmende angemeldet. Die Polizei rechnet aber damit, dass sich beim Zug durch die Innenstadt noch deutlich mehr Menschen anschließen werden.

Unsere Quellen:

  • Polizei Aachen
  • Bündnis „Gegenhalten“
  • Bündnis „Wir sind Aachen“
  • AfD Landesgruppe NRW