Ticker vom Donnerstag (02.12.2021) zum Nachlesen

Stand: 02.12.2021, 21:14 Uhr

  • Überstandene Infektion schützt laut WHO wohl nicht vor Omikron-Variante
  • 2G im Einzelhandel und Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
  • Bund organisiert zusätzliche Impfdosen
  • Zahnärzte für Impfungen bereit
  • Deutsche meiden zunehmend Restaurants
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Überstandene Infektion schützt laut WHO offenbar nicht vor Omikron-Variante

Eine überstandene Corona-Infektion schützt nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht vor einer Infektion mit der neuen Omikron-Variante. Das sagte die Infektiologin Anne von Gottberg bei einer Pressekonferenz des WHO-Regionalbüros Afrika.

Erste Beobachtungen sprächen dafür, dass auch einmal Infizierte und Genesene durch Omikron erneut an Covid-19 erkranken könnten. Dann fielen die Symptome aber offenbar oft weniger schwer aus. Die vorhandenen Corona-Impfstoffe dürften laut von Gottberg weiter gegen schwere Erkrankungen schützen.

21:08 Uhr: Laut RKI bislang vier nachgewiesene Omikron-Fälle in Deutschland

Bislang sind in Deutschland vier Fälle der Omikron-Variante durch Genomsequenzierung bestätigt worden. Das teilte das Robert Koch-Institut am Abend mit. Es handele sich um Reiserückkehrer aus Südafrika. Das Land hatte vergangene Woche über die neue Variante informiert. Die vier Betroffenen seien alle geimpft, keiner von ihnen musste bislang zur Behandlung ins Krankenhaus, wie das RKI weiter mitteilte. Alle zeigten milde Symptome. Die Angaben beziehen sich laut RKI auf Vorabinformationen, die bis Mittwoch übermittelt wurden.

Bei acht weiteren Fällen in Deutschland bestehe ein Verdacht auf Omikron, diese würden aktuell durch Genomsequenzierung - also durch das Auslesen des Virenerbguts - überprüft. Experten gehen jedoch von einem bereits darüber hinausgehenden Vorkommen aus. Dem RKI zufolge wurden in mindestens 18 Ländern Infektionen mit der Omikron-Variante nachgewiesen. Zu den betroffenen europäischen Ländern gehören demnach unter anderem Deutschland, Österreich und die Niederlande.

20.24 Uhr: 30 Millionen Impfungen laut Wüst großes, aber machbares Ziel

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gab sich in der ARD optimistisch, dass das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Jahresende erreicht werden kann - insbesondere, wenn weitere Impfmöglichkeiten wie Apotheken und Zahnärzte hinzukämen. In Köln beispielsweise sei die tägliche Zahl der Impfungen von 3.000 auf mittlerweile 15.000 angewachsen. Aber: "Wir müssen uns anstrengend, es ist ein großes Ziel", so Wüst.

19.48 Uhr: Kutschaty: 15.000 Menschen bei Fußballspielen sind zu viel

Dem SPD-Landesvorsitzenden Thomas Kutschaty gehen die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz zur Auslastung von Fußballstadien nicht weit genug. "In der aktuellen Situation sollten wir alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Und da sind mir 15.000 Zuschauer bei einem Spiel zwischen Dortmund und Bayern, die in U-Bahnen und Straßenbahnen anreisen, einfach noch zu viel", sagte Kutschaty dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

19.15 Uhr: Warum die sinkende Corona-Inzidenz trügt

Die Corona-Inzidenz sinkt, wenn auch weiter auf hohem Niveau – gleichzeitig haben Bund und Länder strengere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie angekündigt. Wie passt das zusammen? Die Lage ist weit kritischer, als die Inzidenz bislang zeigt. Unser Beitrag mit einem Blick hinter die Zahlen:

18.52 Uhr: Beschlüsse laut Wüst nicht "über Nacht" umsetzbar

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich im WDR zu den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz geäußert. Man werde die neuen Regeln nicht "über Nacht" umsetzen können, so Wüst. Wann sie genau in Kraft treten, steht noch nicht fest.

"Es ist eine angespannte Situation", so Wüst weiter. Daher habe man einen "Lockdown für Ungeimpfte" beschlossen. Unter anderem dürfen sie sich zukünftig nur noch mit zwei weiteren Personen treffen. Kontrollen hierzu "unterm Weihnachtsbaum" werde es aber nicht geben. Wüst rechnet dennoch damit, dass die Regelungen ein Anreiz sind, sich doch noch impfen zu lassen. Er verteidigte, dass nach wie vor eine begrenzte Zahl von Zuschauern in Fußball-Stadien darf. Die Menschen würde sich dort gut verteilen. Andere Länder, in denen Geisterspiele stattfinden würden, hätten höhere Inzidenzen.

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18.00 Uhr: Mehrheit ist laut ARD-Deutschlandtrend für Impfpflicht

Die Verschärfungen der Corona-Regeln dürften in der Bevölkerung auf viel Zustimmung treffen. Laut ARD-Deutschlandtrend spricht sich eine deutliche Mehrheit für mehr Beschränkungen und eine allgemeine Impfpflicht aus.

17.51 Uhr: Dortmund gegen München vor 15.000 Zuschauern

Borussia Dortmund hat zügig auf die Corona- Beschlüsse der Bund-Länder-Runde reagiert und die Zuschauerzahl für das Top-Spiel der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern München drastisch reduziert. Wie der Tabellenzweite mitteilte, werden für die Partie an diesem Samstag die maximal erlaubten 15.000 Eintrittskarten verkauft, die sich auf die vier Unterränge sowie den Nord-Oberrang verteilen.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte vor dem Bund-Länder-Treffen an die Politik appelliert, die Corona-Entscheidungen mit Maß und Mitte zu treffen. Dabei betonte er, dass der Fußball kein Treiber des Infektionsgeschehens sei. Watzke rief die Politik auf, keine populistischen Forderungen aufzustellen, "um von den eigenen Versäumnissen abzulenken".

17.30 Uhr: Impfmarathon in Aachen

Aachen startet morgen einen 60-Stunden-Impfmarathon. Damit soll ein unbürokratisches Angebot für die große Nachfrage geschaffen werden. Ab Freitag um 8 Uhr soll in einem Einkaufszentrum in der Nähe des Aachener Bahnhofs Rothe Erde rund um die Uhr gepiekst werden. Das Angebot endet Sonntag um 18 Uhr, teilte die Städteregion Aachen mit.

16.49 Uhr: Böllerverbot: Eitorfer Feuerwerksunternehmen WECO vor dem Aus

Die Ministerpräsidentenkonferenz hat auch für dieses Jahr ein Böllerverbot beschlossen. Für die Traditionsfirma WECO im Rhein-Sieg-Kreis könnte das das Ende bedeuten. Betroffen wären insgesamt 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Allein das Böllerverbot im vergangenen Jahr hatte bei dem Unternehmen nach eigenen Worten Verluste in zweistelliger Millionenhöhe verursacht. Die Rettung vor der Insolvenz gelang nach eigenen Angaben dadurch, dass fast alle Beschäftigten knapp ein Jahr lang in Kurzarbeit gingen.

16.38 Uhr: Apotheken starten Impfvorbereitungen

Viele Apotheken starten nach Verbandsangaben jetzt mit den Vorbereitungen auf das Impfen gegen Corona. "Wir werden uns jetzt schon darauf vorbereiten, weil wir davon ausgehen, dass das zeitnah umgesetzt wird", sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis. Bund und Länder hatten unmittelbar zuvor beschlossen, dass der Kreis der zum Impfen berechtigten Personen deutlich ausgeweitet werde. Zur Eindämmung der Pandemie sollen künftig auch Zahnärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte Impfungen gegen das Coronavirus vornehmen dürfen.

15.30 Uhr: Bund-Länder-Runde beschließt strengere Corona-Regeln

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) stellten nach dem Bund-Länder-Treffen die neuen Corona-Regeln vor. Hier die zentralen Ergebnisse:

  • Im Einzelhandel soll bundesweit 2G gelten, ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs (z.B. Supermärkte oder Apotheken).
  • Zugang zu Kultur- und Freizeitveranstaltungen erhalten künftig nur noch Geimpfte und Genesene (2G), teilweise kann auch 2G+ gelten.
  • Bei Großveranstaltungen dürfen maximal 30 bis 50 Prozent der Platzkapazität genutzt werden. In Innenräumen dürfen es höchstens 5.000 Besucher und im Freien höchstens 15.000 sein. Es gilt Maskenpflicht.
  • Es gibt Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Sie dürfen sich mit maximal zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres seien ausgenommen.
  • Ab einer Inzidenz von 350 werden Clubs und Diskotheken geschlossen.
  • Ab einer Inzidenz von 350 dürfen an privaten Feiern in Innenräumen nicht mehr als 50 Personen teilnehmen.
  • An Silvester gilt ein Feuerwerksverbot.
  • Die allgemeine Impfpflicht soll kommen, sie könnte ab Februar greifen - noch stehe diese aber nicht fest.
  • Künftig sollen auch Zahnärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte Impfungen gegen das Virus vornehmen dürfen.

"Die Lage in unserem Land ist ernst", sagte Angela Merkel. Die Verschärfungen der Corona-Regeln seien ein "Akt der Solidarität", um das Gesundheitssytem zu entlasten. Es handle sich um Mindeststandards. Die Länder könnten strengere Regeln beschließen.

WDR-Hauptstadtkorrespondent Philipp Menn rechnet damit, dass die neuen Regelungen in NRW Ende dieser oder Anfang nächster Woche gelten werden, sobald das Infektionsschutzgesetz angepasst wurde.

Erste Reaktionen auf Beschlüsse

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat die Einführung der 2G-Regelung im Einzelhandel scharf kritisiert. Laut einer Mitteilung sieht der HDE die Vorgaben als verfassungswidrig und nicht zielführend bei der Bekämpfung der Pandemie an. Die Branche werde dadurch im wichtigen Weihnachtsgeschäft schwer getroffen. Der Verband forderte daher Wirtschaftshilfen.

15.12 Uhr: Bund schließt Liefervertrag für Medikament Lagevrio

Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Liefervertrag für das Corona-Medikament Lagevrio mit dem US-Pharmakonzern Merck abgeschlossen. Deutschland erhalte in den kommenden Monaten 80.000 Einheiten des Medikaments mit dem Wirkstoff Molnupiravir, bestätigte das Ministerium gegenüber dem "Handelsblatt". Erste Lieferungen sind demnach für Dezember geplant. Die Zulassung des Medikaments durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA steht aber noch aus.

Das antivirale Medikament verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. 

14.01 Uhr: Prozess um Coronatest-Betrug in Millionenhöhe

Ein Prozess um einen mutmaßlichen Millionenbetrug mit Coronatests hat beim Bochumer Landgericht begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 48-Jährigen und seinem 26 Jahre alten Sohn vor, als Betreiber von mehr als 70 Teststellen in ganz Deutschland den Staat um rund 25 Millionen Euro betrogen zu haben. Im März und April 2020 sollen von den Angeklagten rund eine Million Bürgertests abgerechnet worden sein, die tatsächlich gar nicht durchgeführt worden seien.

13.53 Uhr: Krankschreibungen weiter per Telefon möglich

Krankschreibungen wegen leichter Erkältungsbeschwerden bleiben wegen der andauernden Corona-Krise bis ins neue Jahr hinein auch telefonisch ohne Praxisbesuch möglich. Die Sonderregelung wird nochmals bis Ende März verlängert, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken beschloss. Dies soll unnötige Kontakte reduzieren, um das Infektionsrisiko zu senken.

Krankschreibungen per Telefon sind damit weiterhin für bis zu sieben Tage möglich und können für weitere sieben Kalendertage verlängert werden. Ärztinnen und Ärzte müssen sich dafür durch "eingehende telefonische Befragung" persönlich vom gesundheitlichen Zustand überzeugen. Die bisherige Sonderregelung lief bis Jahresende.

12.36 Uhr: Maskenverweigerer greifen Sicherheitsmann an

Vier Maskenverweigerer haben am Mittwochabend in einem Einkaufszentrum in Marl einen Sicherheitsmann angegriffen, weil der sie auf die Maskenpflicht aufmerksam gemacht hatte. Die vier Männer ohne Mund-und-Nase-Schutz hätten nach mehrfacher Aufforderung, die Maske anzulegen, plötzlich auf den 60-jährigen Sicherheitsmitarbeiter eingeschlagen und ihn auch getreten, berichtete die Polizei.

Der 60-Jährige erlitt leichte Verletzungen und wurde von Rettungskräften behandelt. Die Männer entkamen unerkannt. Bei der Gruppe war laut Polizei auch eine Frau, die sich aber an der Attacke offenbar nicht beteiligte.

12.29 Uhr: EMA startet beschleunigte Zulassungsprüfung von Valneva

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat eine beschleunigte Prüfung einer Zulassung des Corona-Impfstoffs von Valneva angekündigt. Die Prüfung des Vakzins VLA2001 habe bereits begonnen, teilte die in Amsterdam ansässige EU-Behörde heute mit. Wann eine Entscheidung über den Totimpfstoff des französisch-österreichischen Biotechnologie-Unternehmens falle, sei noch offen.

Der Totimpfstoff von Valneva enthält für die Immunisierung abgetötete Bestandteile des Coronavirus. Damit nutzt er eine ähnliche Technologie wie klassische Grippe-Impfstoffe und soll in normalen Kühlschränken gelagert werden können. Im Oktober hatte Valneva "positive" erste Ergebnisse aus der klinischen Phase-3-Studie mit dem Impfstoff bekannt gegeben. Das Mittel sei wirksamer als der Astrazeneca-Impfstoff, hieß es, und "im Allgemeinen gut verträglich".

12.10 Uhr: Britische Behörde lässt neue Corona-Therapie zu

Die britische Arzneimittelbehörde (MHRA) hat eine Corona-Therapie mit sogenannten monoklonalen Antikörpern zugelassen, die nach vorläufigen Herstellerangaben auch gegen die neue Omikron-Variante wirksam ist. Das Medikament Sotrovimab, das der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) zusammen mit dem kalifornischen Unternehmen Vir Biotechnology entwickelt hat, werde für die Behandlung von Risikopatienten zugelassen, teilte die MHRA heute mit.

Das Mittel sei "sicher und wirksam zur Verringerung der Risiken für Krankenhauseinweisung oder Tod", hob die Behörde in ihrer Mitteilung hervor. Dies gelte für "Menschen mit einer leichten bis moderaten Covid-19-Erkrankung sowie einem erhöhten Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln". Die EU-Kommission hatte Sotrovimab Ende Juni als eines der fünf erfolgversprechendsten Medikamente zur Behandlung von Covid-19 eingestuft. Eine Zulassung in der EU wird aber noch geprüft. In den USA hat das Mittel eine Notfallzulassung.

11.42 Uhr: Bund organisiert zusätzliche Impfdosen für Dezember

Für die geplante Beschleunigung der Impfungen bis zum Jahresende organisiert der Bund zusätzliche Impfdosen. Nach Verhandlungen mit dem Hersteller Moderna kann eine Lieferung von zehn Millionen Dosen aus dem dritten Quartal 2022 auf Dezember vorgezogen werden, wie aus Informationen des Gesundheitsministeriums für die Bund-Länder-Beratungen hervorgeht. Dies entspricht 20 Millionen "Booster"-Dosen, da bei Moderna dafür eine halbe Dosis gespritzt wird.

Zudem sollen acht Millionen Moderna-Dosen zusätzlich im Dezember kommen - weil die Abgabe zugesagter Dosen an andere Länder über die internationale Initiative Covax langsamer läuft. Nachjustiert werden sollen nun auch Lieferungen des Impfstoffes von Biontech. Nach einer Vereinbarung mit dem Hersteller könne ein Teil der wochenweise aufgeteilten Lieferungen für Dezember vorgezogen werden, erläuterte das Ministerium.

11.36 Uhr: Caritas warnt vor Notlage in NRW-Kliniken

Die rund 50 katholischen Krankenhäuser im Bistum Münster fordern verlässliche zusätzliche Finanzhilfen von Bund und NRW-Landesregierung in der vierten Corona-Welle. Noch sei die Lage, anders als in Ost- und Süddeutschland, nicht kritisch, aber durchaus angespannt, sagte Klaus Schoch, Abteilungsleiter Gesundheitshilfe im Diözesancaritasverband.

Da die Zahl der schwer an Corona erkrankten Patientinnen und Patienten der steigenden Inzidenz mit Verzögerung folgt, rechneten die Kliniken im Münsterland absehbar mit mehr Intensivpatienten. Die Hoffnung, Ende des Jahres wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können, schwinde zusehends. "Deswegen ist absehbar, dass wir einen nachgebesserten und wirksamen Rettungsschirm brauchen", erklärte Schoch.

11.02 Uhr: USA verschärfen Test-Regeln bei Einreise

Angesichts der neuen Omikron-Variante und des bevorstehenden Winters verschärft die US-Regierung die Regeln für Corona-Tests für Reisende in die USA. Aus dem Weißen Haus hieß es, ein Negativ-Test dürfe von Anfang kommender Woche an höchstens 24 Stunden vor der Abreise in die USA gemacht worden sein. Die Neuregelung betreffe alle internationalen Reisenden unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit und ihres Impfstatus'. Bislang gilt eine Frist von drei Tagen.

Zusätzlich müssen Ausländer in der Regel schon jetzt eine vollständige Covid-19-Impfung nachweisen, bevor sie eine Flugreise in die USA antreten können. US-Präsident Joe Biden will sich am Donnerstag zu den neuen Maßnahmen äußern.

10.51 Uhr: DOSB fordert "Breitensport-Garantie"

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) fordert im Hinblick auf die zu erwartenden Maßnahmen der Politik im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eine "Breitensport-Garantie" für Deutschland. "In der jetzigen Phase der Pandemie müssen wir alle unseren Beitrag zum Brechen der vierten Welle leisten, dazu ist selbstverständlich auch der Sport bereit. Einen pauschalen und flächendeckenden Sport-Lockdown darf es jedoch nicht wieder geben", sagte Noch-Präsident Alfons Hörmann. 

Der Sport sei in der Gesellschaft ein zu wichtiger Faktor. "Wir können verschärfte Regeln mit 2G einhalten, in kleineren Gruppen trainieren und unsere Impfaktionen im Sport fortführen. Aber die 'sozialen Tankstellen' unseres Landes, die Sportvereine, dürfen nicht wieder zugesperrt werden", sagte Hörmann.  

10.44 Uhr: Fast eine Million Menschen am Mittwoch geimpft

Am Mittwoch wurden in Deutschland fast eine Million Menschen geimpft. Nach Angaben des RKI wurden 987.046 Impfdosen verabreicht. Davon waren 95.344 Erstimpfungen, 69.005 Zweitimpfungen und 822.697 Auffrischungsimpfungen. 68,7 Prozent der Gesamtbevölkerung sind damit vollständig geimpft.

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10.27 Uhr: Lauterbach: Kein Spiel mit mehr als 5.000 Zuschauern

Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert kurz vor dem Gipfel von Bund und Ländern eine Obergrenze für Fußballspiele. "Aus meiner Sicht sollte kein Spiel mehr als 5.000 Zuschauer haben", schrieb Lauterbach auf Twitter mit Blick auf das umstrittene rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende vor 50.000 Fans.

10.04 Uhr: Frankreich rechnet mit Omikron-Dominanz bis Ende Januar

Omikron könnte bis Ende Januar die dominierende Variante des Coronavirus in Frankreich sein. Es sei mit einem raschen Anstieg der Omikron-Fälle zu rechnen, sagte der Berater der französischen Regierung, Jean-Francois Delfraissy, dem Fernsehsender BMF. Derzeit sei aber der "wahre Feind" noch immer die Delta-Variante, die sich in einer fünften Welle ausbreite.

"Weihnachten ist nicht gefährdet, wenn die Bevölkerung und die Entscheidungsträger alle sehr vorsichtig sind", sagte Delfraissy und bekräftigt, dass soziale Distanzierung und eine Auffrischungsimpfung Schlüsselwaffen im Kampf gegen das Coronavirus seien.

9.51 Uhr: Deutsche meiden zunehmend Restaurants

Angesichts rekordhoher Corona-Neuinfektionen verzichten immer mehr Deutsche auf den Restaurantbesuch. Den Daten der populären Reservierungs-App "Open Table" zufolge ließen sich zuletzt im Sieben-Tages-Schnitt knapp 30 Prozent weniger Gäste bewirten als vor Ausbruch der Pandemie. Das ist der stärkste Rückgang seit gut einem Jahr.

Die Tendenz zeigte zuletzt noch deutlicher nach unten: Am 29. November gab es einen Einbruch von 47 Prozent, am 30. November von 48 Prozent. Die Daten werden von Ökonomen gerne genutzt, da sie in der Vergangenheit einen sehr großen Gleichlauf mit der Umsatzentwicklung im Gastgewerbe hatten.

9.40 Uhr: Stiko-Chef Mertens würde eigene Kinder derzeit nicht impfen lassen

Stiko-Chef Thomas Mertens würde sein eigenes siebenjähriges Kind angesichts fehlender Daten derzeit nicht gegen Covid-19 impfen lassen. Jenseits der Daten aus der Zulassungsstudie des Impfstoffs gebe es "keinerlei Daten" über die Verträglichkeit des Impfstoffs in der Gruppe der Kinder zwischen fünf und elf Jahren, sagte Mertens in einem Podcast der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die aktuellen Publikationen zeigten, dass Aussagen über Langzeitschäden kaum möglich seien.

Auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Impfungen bei unter Zwölfjährigen wird mit Spannung gewartet. Gegen eine Empfehlung spreche derzeit, dass Daten aus den USA und Israel, wo Kinderimpfungen bereits begonnen haben, noch nicht vorlägen, führte Mertens aus. Ob es auf eine generelle Empfehlung für die Altersgruppe der Kinder von fünf bis elf herauslaufe, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

9.18 Uhr: Gewerkschaften offen für Impfpflicht

Der Deutsche Gewerkschaftsbund zeigt sich offen für eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Zuvor müsse es aber eine sachliche und offensive Debatte geben, um einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu sichern, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Daraus müssten dann die Konsequenzen gezogen werden, um eine allgemeine Impfpflicht vorzubereiten.

Der Gewerkschafter betonte, die Meinungen darüber, ob eine allgemeine Impfpflicht geboten sei oder nicht, gingen in der Bevölkerung, aber auch in den Gewerkschaften weit auseinander. Im Kern müsse abgewogen werden, ob eine solche Pflicht verhältnismäßig und geeignet sei, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Kurzfristig sei eine Impfpflicht keine Lösung. Sie könne aber ein wirksames Instrument sein, "um im kommenden Jahr eine fünfte Infektionswelle zu verhindern".

9.03 Uhr: Corona-Medikament wirkt wohl auch bei Omikron

Das Corona-Antikörpermedikament von GlaxoSmithKline ist nach Einschätzung des britischen Pharmakonzerns wohl auch gegen die neue Omikron-Variante effektiv. Darauf deuteten Ergebnisse von Labortests hin, teilt GlaxoSmithKline mit. Die Daten müssten aber noch durch weitere Studien bestätigt werden.

Die britische Arzneimittelbehörde gab heute grünes Licht für den Einsatz des Mittels bei Menschen mit leicht bis mittelschwerem Covid-19, die ein hohes Risiko für die Entwicklung einer schweren Erkrankung haben. In den USA hat das Medikament bereits eine Notfallzulassung.

8.33 Uhr: Wüst: Menschen sollten Impfpflicht nicht abwarten

Zur Durchsetzung einer Impfpflicht hält NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Bußgelder für das geeignete Mittel. "Das ist, glaube ich, der richtige Weg", sagte er am Donnerstag im "Morgenmagazin" des ZDF. "Der noch bessere Weg wäre, dass die Menschen nicht abwarten, bis es diese Pflicht gibt, sondern jetzt die Angebote annehmen und sich impfen lassen", fügte er hinzu.

Angesprochen auf das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Bayern München am Samstag wollte sich Wüst nicht auf eine konkrete Begrenzung des Stadionbesuchs festlegen. Es gehe um eine "signifikante Reduktion der Zuschauerzahlen", die angesichts der bundesweiten Ligen deutschlandweit möglichst einheitlich erfolgen solle.

8.24 Uhr: Söder will Impfpflicht ab zwölf Jahren diskutieren

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will über eine Impfpflicht bei Kindern ab zwölf Jahren sprechen. "Das muss man diskutieren", sagte er im Bayerischen Rundfunk. "Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, bei denen der Impfstoff schon erprobt ist - ab zwölf - auch stattfinden würde."

Das würde schnell gehen und die Schulen "absolut sicher machen". Zudem sei sein Gefühl bei den jungen Leuten: "Die wollen auch geimpft werden, weil sie sagen: 'Dann habe ich Freiheit'."

8.08 Uhr: Spahn: "Kontakte müssen runter"

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plädiert zum Brechen der vierten Welle für deutlich schärfere Kontaktbeschränkungen. Dabei sollten die Einschränkungen für Ungeimpfte gravierender sein als für Geimpfte, sagte Spahn im "Morgenmagazin" des ZDF. Die Zahl der Ungeimpften von mehr als zwölf Millionen Erwachsenen sei zu groß.

Spahn sprach sich für eine konsequente 2G-Regel in "fast allen Lebensbereichen", die Absage von Großveranstaltungen und das Schließen von Bars, Clubs und Diskotheken aus. "Die Kontakte müssen runter. Jeder von uns kann in seinem Alltag einen Unterschied machen", sagte der CDU-Politiker: "Und wir brauchen jetzt das gemeinsam staatliche Handeln dazu."

7.35 Uhr: Bremer Bürgermeister gegen Einschränkungen für Geimpfte

Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte spricht sich im Kampf gegen die vierte Welle gegen Einschränkungen für Geimpfte aus. Mit den heute zu beschließenden Regeln werde es einen Lockdown für Ungeimpfte geben, sagt der SPD-Politiker im ZDF Morgenmagazin. "Wogegen ich mich immer ausgesprochen habe, ist ein Lockdown für Geimpfte. Das würde unserer Impfstrategie diametral entgegenstehen."

Es müsse ein Unterschied gemacht werden zwischen Geimpften und Ungeimpften, da sich Geimpfte seltener ansteckten. Falls doch, seien ihre Krankheitsverläufe milder und sie stellten wegen der geringeren Virenlast auch einer geringere Gefahr für andere dar. Die Impfquote in Bremen liegt mit über 80 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von knapp 69 Prozent.

7.24 Uhr: Zahnärzte für Impfungen bereit

Die Zahnärzte in Deutschland bieten bei der Impfkampagne in Deutschland ihre Hilfe an. "Wir sind bereit. Wir haben uns ja selber gemeldet", sagte Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, im WDR 5 Morgenecho. "Vom Medizinischen her sind wir da bestens aufgestellt." Einzig die Einbindung in die normale Behandlung sei sicher nicht optimal, aber es gebe da Ansätze, sich beispielsweise einen Nachmittag, einen Samstagvormittag oder Sonntag für die Impfungen Zeit zu nehmen.

Bevor es Impfungen in den Praxen gibt, würden die Zahnärzte laut Benz aber auch erstmal dort aushelfen, wo sie gebraucht werden. "Dann könnten wir zunächst einmal helfen in Impfzentren, in Impfbussen, wo auch immer", erklärte Benz. Dafür müsse es vom Bundeskabinett aber erstmal Grünes Licht geben.

7.02 Uhr: Mehr Corona-Tote in Bundesländern mit niedriger Impfquote

In Thüringen, Sachsen und anderen Bundesländern mit niedriger Impfquote sterben derzeit im Verhältnis zur Bevölkerung erheblich mehr Menschen an und mit Corona als im besser geimpften Norden Deutschlands. Nachzulesen ist das auf den "Corona Maps" des Instituts für Statistik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Grundlage sind die Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Gesundheitsbehörden.

In den vergangenen sieben Tagen wurden (Stand 1.12) in Thüringen 167 Corona-Tote gemeldet, in Bremen lediglich 8. Umgerechnet auf 100.000 Einwohner waren das im Schnitt 7,88 Tote in Thüringen und 1,18 in Bremen. Überdurchschnittliche Todesfälle meldeten demnach auch Sachsen (6,75), Bayern (3,90) und Brandenburg (3,87) - Bundesländer mit vergleichsweise niedrigen Impfquoten. Unterdurchschnittlich ist die Zahl der Corona-Toten dagegen auch in Schleswig-Holstein (0,82) oder in Hamburg (0,92), wo viele Menschen gegen Corona geimpft sind. Der Bundesschnitt liegt bei 2,46.

6.43 Uhr: Patientenschützer warnen vor enormem Aufwand bei Impfpflicht

In der Debatte um eine allgemeine Corona-Impfpflicht haben Patientenschützer auf einen enormen Aufwand bei der Umsetzung hingewiesen. "Bisher sagt die Politik nicht, wie das finanziell, logistisch und personell gestemmt wird", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Es brauchte dann eine Infrastruktur, die allein 2022 halbjährlich Impfungen für Millionen Menschen gewährleiste, erläuterte er mit Blick auf mögliche Auffrischungsimpfungen.

Es sei lebensfremd zu glauben, die Hausärzte könnten das zusätzlich leisten. "Schon jetzt laufen die niedergelassenen Ärzte mit ihrem Impfangebot heiß", sagte Brysch. "Leidtragende sind aktuell die Patienten, die medizinische Grundversorgung brauchen. Die Situation verschärft sich Tag für Tag."Ohne den Aufbau von mindestens 400 Impfzentren werde es nicht gehen.

5.58 Uhr: Booster-Aktion bei NRW-Polizei

Die Polizei in NRW hat für ihre Beschäftigen mehrere Impfstraßen für Corona-Impfungen eingerichtet, die seit dieser Woche in Betrieb sind. Wie ein Sprecher des zuständigen Landesamts für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Deutschen Presse-Agentur sagte, gehe es vor allem um Booster-Impfungen. Ein Großteil der rund 41.000 Polizistinnen und Polizisten in NRW habe bereits vor etwa einem halben Jahr die Zweitimpfung erhalten.

Die Impfstraßen wurden laut LAFP in sechs Polizeibehörden eingerichtet. Darunter Düsseldorf, Dortmund, Duisburg und Köln. "Es besteht keine Pflicht, das Impfangebot in Anspruch zu nehmen", betont der Sprecher des Landesamts. Die aktuelle Nachfrage sei aber "wie erwartet hoch".

5.42 Uhr: Landesschülervertretung begrüßt Maskenpflicht

Die Landesschülervertretung NRW begrüßt die Rückkehr zur Maskenpflicht im Unterricht. "Grundsätzlich ist es sinnvoll, dass die Maskenpflicht wieder eingeführt wird", sagte Vorstandsmitglied Julius van der Burg der Deutschen Presse-Agentur. Der Großteil der Schülerinnen und Schülern an den weiterführenden Schulen habe in den vergangenen Wochen freiwillig eine OP-Maske oder eine FFP2-Maske im Unterricht getragen. "Das ist ein hoher Prozentsatz", erklärte er.

"Ich werde nicht sagen, dass sich alle sicher fühlen", sagte van der Burg zur Stimmung unter den Schülern. Es gebe aber keine panische Angst angesichts der vierten Corona-Welle und eines ersten bestätigten Verdachtsfalls der Omikron-Variante in NRW. Die Landesschülervertretung fordere erneut, dass die Städte Masken an den Schulen bereitstellen. FFP2-Masken böten einen besseren Schutz. "Das kann sich nicht jeder Schüler leisten", betonte er. Zumal die Masken regelmäßig gewechselt werden müssten.

5.30 Uhr: 73.209 Neuinfektionen, Inzidenz bei 439,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist zum dritten Mal in Folge leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 439,2 an. Am Montag war ein Höchstwert von 452,4 erreicht worden, am Dienstag hatte der Wert bei 452,2 gelegen, am Mittwoch bei 442,9. Im Vormonat hatte der Wert bei 154,5 gelegen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 73.209 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 75.961 Ansteckungen gewesen. Außerdem wurden 351 Todesfälle registriert.

Für NRW wurden 9.085 Neuinfektionen und 55 Todesfälle gemeldet. Die Inzidenz liegt bei 282,7.

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