Der Ticker vom Mittwoch (17.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 17.11.2021, 19:35 Uhr

  • CDU-geführte Bundesländer drohen mit Blockade im Bundesrat
  • Novavax beantragt EU-Zulassung für Impfstoff
  • Laumann entschuldigt sich für verbalen Ausfall
  • Wüst erklärt die 2G-Regel in NRW
  • Fast 53.000 Neuinfektionen - wieder ein Höchststand
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

CDU-geführte Bundesländer drohen mit Blockade im Bundesrat

Die unionsgeführten Bundesländer fordern von den Ampel-Parteien Nachbesserungen am Infektionsschutzgesetz und halten den jetzigen Entwurf im Bundesrat für "nicht zustimmungsfähig". Der von SPD, Grünen und FDP vorgelegte Gesetzentwurf sei "nicht ausreichend", um für die nächsten Wochen den nötigen Schutz vor einer weiteren dynamischen Ausweitung des Coronavirus zu bieten, heißt es in einem dem WDR vorliegenden Brief des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU).

Er ist gerichtet an den geschäftsführenden Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller als Koordinator der SPD-geführten Länder. Angesichts des "sprunghaften und dynamischen Infektionsgeschehens mit absoluten Höchstzahlen an Neuinfektionen" sei das von den Ampel-Partnern geplante Auslaufen des Sonderstatus der epidemischen Lage "unverantwortlich", heißt es im Brief. Wüst ist derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz.

SPD appelliert an Union: Corona-Plänen der Ampel zustimmen

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Fraktionschef Rolf Mützenich appellieren eindringlich an die Union, die Pläne der Ampel-Fraktionen zur Corona-Bekämpfung nicht zu blockieren. Es sei wichtig, "dass wir alle zusammenhalten und eine gemeinsame Anstrengung unternehmen", sagte Scholz vor einer Fraktionssitzung im Bundestag. "Das ist ein Moment, in dem man als Land zusammenhalten muss - und ich hoffe, dass wir das alle machen. Und ich appelliere auch an alle, das zu tun", betonte er. Das gelte für die Bevölkerung, aber auch für die Politik.

20.30 Uhr: Länder: 3G-Regel für Bus und Bahn nur mit Stichproben-Kontrollen

Die Verkehrsminister der Länder sehen die geplante Einführung einer 3G-Regel für Busse und Bahnen mit Blick auf die praktische Umsetzung kritisch. "Das kann letztlich nur mit Stichproben-Kontrollen gehen", sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz (VMK), Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), am Mittwoch nach einer kurzfristig einberufenen VMK-Videoschalte.

"Kein Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland kann es schaffen, die Fahrgäste alle durch zu kontrollieren, wenn sie in Bus und Bahnen steigen." Beim Fernverkehr der Deutschen Bahn könne dies gegebenenfalls noch anders sein, aber nicht beim ÖPNV.

19.34 Uhr: RKI-Chef Wieler fordert Corona-Impfungen in Apotheken

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, will das Impf-Tempo durch Corona-Impfungen in Apotheken erhöhen. "Wir sind in einer Notlage, und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten", sagte Wieler bei einer Online-Diskussionsveranstaltung mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).

Deshalb sei er ganz klar dafür, dass unter anderem Apotheker impfen sollten. Die Booster-Impfungen seien umfänglich. "Je schneller geimpft wird, desto besser." Es brauche jedes niedrigschwellige Angebot. "Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff."

19.17 Uhr: Gesundheitsministerium erwartet Kinderimpfstoff-Einsatz ab 20. Dezember

Das Bundesgesundheitsministerium erwartet, dass die Impfung von 5- bis 11-Jährigen ab dem 20. Dezember möglich sein dürfte. Das geht aus dem Impfstatus-Bericht des Hauses hervor. Dort heißt es, eine mögliche Zulassung eines Biontech-Kinder-Impfstoffes für diese Altersgruppe werde noch im November erwartet und eine erstmalige Verfügbarkeit ab dem 20. Dezember.

In den kommenden Tagen werde das Ministerium mit Ländern, Ärzten und dem pharmazeutischen Großhandel über die Verteilung der ersten Lieferung von rund 2,4 Millionen Einheiten sprechen.

18.25 Uhr: Städtetagspräsident fordert Impfpflicht in sensiblen Bereichen

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, fordert eine Impfpflicht für Arbeitnehmer in sensiblen Bereichen. "Im medizinischen, im pflegerischen, im pädagogischen Bereich braucht es eine Impfpflicht. Davon sind wir fast einstimmig überzeugt", sagte der Leipziger Oberbürgermeister (SPD) dem Sender SWR2.

Mit Blick auf die Beratungen der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am Donnerstag verlangte Jung zudem ein bundesweit einheitliches Corona-Regelwerk mit allgemeingültigen Schwellenwerten etwa für Inzidenz und Hospitalisierungsrate.

18.42 Uhr: Wirtschaftshilfen sollen bis Ende März verlängert werden

Die Corona-Hilfen für Selbstständige und Unternehmen sollen um drei Monate verlängert werden und somit bis Ende März 2022 laufen. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Länder für die am Donnerstag anstehenden Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Lage hervor. "Die Überbrückungshilfe ist neben den Regelungen zum Kurzarbeitergeld (verlängerte Bezugszeit, erleichterter Zugang) das wichtigste Instrument, um besonders von der Pandemie betroffenen Unternehmen zu helfen", heißt es in dem Dokument.

18.14 Uhr: Experten: Jüngste Covid-Maßnahmen in Österreich reichen nicht aus

Die jüngsten Corona-Maßnahmen in Österreich sind laut dem Prognose-Gremium des Gesundheitsministeriums zu schwach. Die Expertinnen und Experten bewerteten insbesondere das Zugangsverbot für Ungeimpfte in der Gastronomie sowie die von der Regierung propagierten Auffrischungsimpfungen.

"Das Bremspotenzial dieser Maßnahmen ist aber aktuell unzureichend, um kurzfristig eine nachhaltige Senkung der Inzidenzen herbeizuführen", hieß es in der neuesten wöchentlichen Prognose. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Intensivstationen in den westlichen Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Tirol in zwei Wochen an ihre Auslastungsgrenzen stoßen, bewerteten die Prognostiker mit 80 bis 97,5 Prozent.

17.27 Uhr: USA bieten wohl Zuschüsse zur Steigerung der Impfstoffkapazität

Die US-Regierung stellt Arzneimittelherstellern Milliarden von Dollar zur Steigerung der inländischen Produktion von Corona-Impfstoffen zur Verfügung. Wie die "New York Times" berichtete, teilte dies vorab ein Regierungsbeamter mit, der anonym bleiben wollte. Die Hoffnung sei, Kapazitäten für die Produktion einer zusätzlichen Milliarde Impfungen pro Jahr zu schaffen, die mit der ganzen Welt geteilt werden können.

Das US-Gesundheitsministerium habe Pharmaunternehmen, die nachweislich in der Lage sind, die wirksameren mRNA-Impfstoffe herzustellen, aufgefordert, sich um die staatlichen Investitionen zu bewerben.

17.21 Uhr: Neue Corona-Höchstwerte in Niederlanden

Die Niederlande haben rund 21.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Das sei ein neuer Höchstwert, teilte das Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt RIVM mit. Am Vortag waren es etwa 20.000 gewesen. Die Inzidenz liegt damit deutlich über 700. In den vergangenen sieben Tagen hatte das RIVM etwa 48 Prozent mehr Neuinfektionen festgestellt als in der Vorwoche. Am stärksten betroffen sind den Angaben zufolge Rotterdam und Amsterdam.

17.09 Uhr: Bund will Ländern Katastrophenschutz und THW zur Verfügung stellen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und das Technische Hilfswerk (THW) bieten den Ländern Hilfe in der Corona-Krise an. Das BBK kann nach eigener Auskunft Unterstützung leisten bei der Verlegung von Intensivpatienten sowie Großraumzelte und Impfcontainer zur Verfügung stellen. Das THW will den Ländern beim Aufbau von Impfzentren, Corona-Teststationen und Hygienestationen zur Seite springen.

16.56 Uhr: Andrang an Impfzentrum in Ennepetal nach Neustart

Bei seinem Neustart hat das Impfzentrum in Ennepetal großen Andrang erlebt. Schon Stunden vor der Wiedereröffnung der Impfstelle habe es lange Schlangen gegeben, sagte ein Sprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises. Sehr viele Menschen seien darunter gewesen, die sechs Monate nach der Zweitimpfung eine Auffrischung ihres Coronaimpfschutzes wollten. Erst am frühen Nachmittag habe der Betrieb nachgelassen. Bis dahin seien gut 300 Dosen verabreicht worden.

16.34 Uhr: Biontech-Gründer sollen Mainzer Ehrenbürger werden

Das Forscher-Ehepaar Özlem Türeci und Ugur Sahin und der österreichische Wissenschaftler Christoph Huber sollen Ehrenbürger von Mainz werden. Als Gründer des Unternehmens Biontech und durch die Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffes hätten die drei auch zum weltweiten Renommee der Stadt beigetragen, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD).

Erst vor wenigen Tagen hatte die Stadt mitgeteilt, dass der von Biontech entwickelte mRNA-Impfstoff der Landeshauptstadt auch Steuermehreinnahmen von historischem Ausmaß beschert. Allein für 2021 rechnet die Verwaltung mit einem Haushaltsüberschuss von 1,1 Milliarden Euro.

16.27 Uhr: Novavax beantragt EU-Zulassung für Impfstoff

Der US-Pharmakonzern Novavax hat für seinen Corona-Impfstoff eine Marktzulassung in der Europäischen Union beantragt. Die in Amsterdam ansässige EU-Arzneimittelbehörde (EMA) teilte heute mit, sie habe bereits mit der Prüfung begonnen und werde voraussichtlich in "einigen Wochen" eine Entscheidung bekanntgeben. Ein solch kurzer Zeitrahmen sei nur möglich, weil die EMA bereits einen erheblichen Teil der Daten über den Impfstoff im Rahmen einer fortlaufenden Überprüfung geprüft habe.

Bei dem Vakzin handelt es sich um einen sogenannten Totimpfstoff, der für die Immunisierung abgetötete Bestandteile des neuartigen Coronavirus enthält. Sollte die EMA den Impfstoff zur Zulassung empfehlen, werde die Europäische Kommission im Schnellverfahren entscheiden, ob sie innerhalb weniger Tage eine bedingte Zulassung erteilt. 

15.59 Uhr: Altmaier dringt auf Verlängerung von Corona-Wirtschaftshilfen

Kurz vor Beratungen von Bund und Ländern dringt der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf eine Verlängerung von Corona-Wirtschaftshilfen. "Ich plädiere weiter für eine Verlängerung der Corona-Wirtschaftshilfen bis Ende März 2022. Die Corona-Lage ist ernst, und die Unsicherheit in der Wirtschaft wächst. Daher müssen wir einem Fadenriss bei den Hilfen vorbeugen und die Hilfen verlängern", sagte Altmaier.

Die Überbrückungshilfen als direkte Zuschüsse, die KfW-Kredite sowie das Kurzarbeitergeld nannte Altmaier einen zentralen und wirksamen Instrumentenmix, um Wirtschaft und Arbeitsplätze zu sichern.

15.54 Uhr: Lindner - FDP "offen" für Impfpflicht in Pflegeberufen

Die FDP schließt eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen nicht grundsätzlich aus. Parteichef Christian Lindner sagt beim "SZ-Wirtschaftsgipfel" in Berlin, es gebe sehr wohl Argumente, die für eine Impfpflicht etwa in Pflegeberufen sprächen. "Da sind wir offen in dieser Frage", sagte Lindner.

15.43 Uhr: Laumann entschuldigt sich für verbalen Ausfall

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich für seine Verbalattacke bei der Ärzteschaft entschuldigt. Laumann hatte laut "Ärztezeitung" bei einer Veranstaltung in Düsseldorf mit Bezug auf das Impf-Tempo bei Hausärzten gesagt: "Statt Golfplatz am Samstag Impfen am Samstag."

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NRW-Gesundheitsminister Laumann spricht auf dem Podium der Landespressekonferenz

NRW-Gesundheitsminister Laumann

Via Twitter ließ Laumann mitteilen: "Es war kein kluger Vergleich. Jeder, der mich kennt, weiß, dass es mir fernliegt, diejenigen zu verärgern, ohne deren Einsatz die Pandemie nicht zu bewältigen ist."

15.23 Uhr: Zwölf Festnahmen bei Razzia in Hessen gegen Impfpass-Fälscher

Hessischen Ermittlern ist ein Schlag gegen den Handel mit gefälschten Corona-Impfpässen gelungen. Bei einer Großrazzia in Südhessen, dem Rhein-Main-Gebiet und in zwei Städten von Baden-Württemberg wurden insgesamt zwölf Verdächtige festgenommen - unter ihnen zwei 36 und 42 Jahre alte Männer. Sie sollen für bis zu 400 Euro das Stück mindestens 300 nachgemachte Impfpässe verkauft haben. Es sollen auch gefälschte QR-Codes gehandelt worden sein. Zehn der Festgenommenen sind mutmaßliche Käufer. Bei der Razzia durchsuchten mehr als 200 Polizisten insgesamt 23 Wohnungen und Häuser.

14.53 Uhr: Weco: Verkaufsverbot für Feuerwerk wäre Todesstoß

Ein nochmaliges Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper zu Silvester wegen der Corona-Pandemie würde der Hersteller Weco nach eigener Einschätzung nicht überstehen. Es würde "nicht nur den Todesstoß für das Eitorfer Unternehmen, sondern für die allermeisten der Branche angehörigen Firmen bedeuten", sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Thomas Schreiber. Das Verkaufsverbot 2020 hatte das Unternehmen in eine wirtschaftliche Krise gestürzt. Rund ein Jahr lang habe es für die gesamte Belegschaft Kurzarbeit gegeben.

14.22 Uhr: Ärzte fordern Ausbau von Booster-Impfstellen

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen fordern Ärzte einen raschen Ausbau der Möglichkeiten für Auffrischungsimpfungen. Neben den Praxen müssten auch Krankenhäuser Impfzentren andocken, um das dringend notwendige "Boostern" zu beschleunigen, sagte der westfälisch-lippische Ärztekammerpräsident Hans-Albert Gehle.

Auch der Einsatz mobiler Teams müsse ausgeweitet werden. "Die Politik muss uns jetzt die Möglichkeit geben, die Strukturen entsprechend zu schaffen, wie auch finanziell zu unterstützen, dass wir mit Vollgas loslegen können", sagte Gehle. Für den "Impfturbo" seien auch unkonventionelle Wege denkbar, etwa die Einrichtung von Impfstellen am Eingang zum Fußballstadion oder in der Moschee.

14.15 Uhr: Arbeitgeber und Gewerkschaften rufen gemeinsam zu Impfungen auf

In einem gemeinsamen Appell haben Arbeitgeber und Gewerkschaften die Beschäftigten angesichts der "sehr ernsten Lage" in der Pandemie zu Impfungen aufgerufen. "Impfen ist und bleibt der Königsweg aus der Pandemie", heißt es in einer Erklärung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände sowie des Deutschen Gewerkschaftsbunds.

Neben den weiter dringend notwendigen Impfungen von bislang ungeimpften Personen seien es in der gegenwärtigen Phase der Pandemie insbesondere Auffrischimpfungen, die ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Eindämmung der Pandemie leisten könnten. An die Arbeitgeber wird appelliert, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern betriebliche Erst- und Auffrischungsimpfungen sowie Testungen anzubieten.

13.54 Uhr: Corona-Überlastungsstufe in Sachsen erreicht

Sachsen hat die Corona-Überlastungsstufe bei seinen Krankenhausbetten offiziell erreicht. Damit gelten ab Freitag verschärfte Regeln und Kontaktbeschränkungen. Wegen der drastisch gestiegenen Infektionszahlen will die Landesregierung zudem am Freitag vorzeitig eine neue Corona-Schutzverordnung beschließen. Sachsen hat mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 742,2 den mit Abstand höchsten Wert aller Bundesländer.

Als Überlastungsstufe sind im Freistaat 1.300 mit Corona-Patienten belegte Betten auf den Normalstationen der Krankenhäuser festgelegt. Wird der Wert an drei Tagen hintereinander erreicht, treten ab dem übernächsten Tag verschärfte Vorschriften in Kraft. Von Freitag an dürfen sich somit Angehörige eines Haushalts nur noch mit einer weiteren Person treffen; Geimpfte, Genesene oder Kinder bis 16 Jahre zählen nicht mit. Das 2G-Modell (geimpft oder genesen) gilt dann auch im Einzelhandel. Davon ausgenommen sind etwa Supermärkte oder Drogerien.

13.45 Uhr: Österreich verschärft Einreiseregeln

In Österreich müssen ab Montag Ungeimpfte bei der Einreise einen PCR-Test vorweisen. Der Test darf dabei nicht länger als 72 Stunden alt sein. Antigen-Schnelltests sind nur noch für Pendler möglich, wobei die Gültigkeit auf 24 von bisher 48 Stunden herabgesetzt wurde. Das geht aus einer Verordnung des Sozialministeriums hervor. Österreich ist damit bei der Einreise nicht so streng wie beim Aufenthalt im Land. Seit Montag gilt ein landesweiter Lockdown für Ungeimpfte. Zutritt zu Restaurants, Hotels, Freizeit- und Kultureinrichtungen erhalten nur Geimpfte oder Genesene.

13.12 Uhr: Jurist warnt vor zu hohen Erwartungen an berufsbezogene Impfpflicht

In der Diskussion um eine Corona-Impfpflicht für die Pflegebranche warnt der Jurist Steffen Augsberg aus dem Deutschen Ethikrat vor zu hohen Erwartungen. Eine Einführung könnte sinnvoll sein, um schwere Verläufe und Todesfälle zu verhindern, sagte der Professor für Öffentliches Recht von der Justus-Liebig-Universität Gießen im WDR5-Morgenecho. "Ein Brechen der vierten Welle wird damit allein nicht gelingen."

Nur mit einer Impfpflicht im Pflegebereich "werden wir natürlich nicht die ganz hohen Zahlen verhindern, also muss das auch ergänzt werden um weitere Instrumente", erklärte Augsberg, der seit 2016 im Deutschen Ethikrat sitzt. Um das zu erreichen halte er konsequente Testungen, eine erneute Kontaktnachverfolgung, und Kontaktbeschränkungen für sinnvoll. Diese Beschränkungen müssten "nicht immer staatlich auferlegt werden", appellierte der Jurist.

12.42 Uhr: Kutschaty fordert Maßnahmen gegen Corona

SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty hat vom neuen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) entschlossenere Maßnahmen im Kampf gegen Corona gefordert. Viele Menschen würden sich in den nächsten Tagen und Wochen mit dem Coronavirus infizieren. Wüsts Wortschöpfung von der "konzentrierten Wachsamkeit" sei nur ein "beschönigender Begriff für Nichtstun", sagte Kutschaty in einer Sondersitzung des Landtags.

Die von der Landesregierung angekündigten Zugangsbeschränkungen für nicht geimpfte oder genesene Personen müssten konsequent kontrolliert werden, sagte der SPD-Partei- und Fraktionschef. Dafür müssten die Kommunen mit entsprechenden Finanz- und Personalmitteln ausgestattet werden. Kutschaty forderte auch die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht in Schulen. Die Schließung der Impfzentren in den Städten und Kreisen sei ein Fehler gewesen. Es müsse jetzt rasch eine dezentrale Impfstruktur aufgebaut werden.

11.49 Uhr: Ministerpräsident Wüst erklärt die 2G-Regel in NRW

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat am Mittwoch die 2G-Regelung für NRW erläutert. "NRW ist vor der Lage und wir wollen vor der Lage bleiben. Deshalb setzen wir auf die 2G-Regel. Wir gehen diesen Schritt früher als andere, auch früher als Österreich. Wir gehen diesen Schritt jetzt, wo die Inzidenz noch niedriger ist", sagte Wüst.

In Klubs und Diskotheken gilt laut Wüst dann 2G plus, das heißt, man benötigt zusätzlich zur Impfung noch einen negativen Test. "Am Arbeitsplatz wird es eine 3G-Regelung geben", kündigte er an.

Alle, die nicht bereit seien, sich an die Regeln zu halten müssten mit Konsequenzen rechnen. "Wir werden die Geldbußen deutlich erhöhen. Ein Verstoß gegen die Maskenpflicht kostet 150 Euro. Und wer am Eingang seines Geschäfts nicht kontrolliert, der muss 2.000 anstatt bisher 500 Euro zahlen." Das Bußgeld für die Fälschung von Corona-Tests wird von 1.000 auf 5.000 Euro verfünffacht.

11.20 Uhr: Merkel gibt Richtlinie für Ministerpräsidentenkonferenz vor

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einer Videoschalte auf dem Deutschen Städtetag in Erfurt die Leitlinie für die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag vorgegeben. "Wir müssen uns auf einen Hospitalisierungsschwellenwert einigen. Es wäre eine Katastrophe, erst dann zu handeln, wenn die Intensivstationen voll sind", sagte Merkel.

Außerdem müsse man beim Impfen vorankommen: "Es ist nicht zu spät, sich jetzt für eine Impfung zu entscheiden. Das ist der Weg heraus aus der Pandemie." Auch bei den Auffrischungsimpfungen brauche Deutschland eine nationale Kraftanstrengung.

10.47 Uhr: Stamp erläutert Beweggründe für 2G

Joachim Stamp, stellvertretender Ministerpräsident in NRW, hat bei WDR 2 die 2G-Regelung erläutert. "Wir haben uns für eine 2G-Regel im Freizeitbereich entschieden, um die Ansteckung von Ungeimpften zu reduzieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Intensivstationen mit Ungeimpften so voll laufen, dass zum Beispiel für eine Krebs-OP eines Geimpften kein Platz mehr ist."

Dafür seien einige Punkte wichtig: "Wir müssen dafür sorgen, dass es zusätzliche Impfmöglichkeiten gibt. Und wir müssen sehen, dass umfassend getestet wird", sagte er. Kinder und Jugendliche seien von der 2G-Maßnahme ausgenommen. "Kinder müssen ihre Freizeitmöglichkeiten haben", so Stamp. Kita- und Schulschließungen kämen nicht infrage.

10.35 Uhr: Boostern essenziell in der 4. Welle - sagt Experte

Auffrischungsimpfungen auf breiter Front können nach Ansicht eines Berliner Corona-Modellierers den Trend der stark steigenden Corona-Zahlen umkehren. "Wir sehen in den Simulationen deutlich infektionsreduzierende Effekte, sobald circa 30 Prozent der Bevölkerung den Booster erhalten haben", sagte Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Voraussetzung dafür sei, entsprechende Impfkapazitäten zu schaffen. "Optimalerweise würden wir wieder, wie im Sommer, mindestens ein Prozent der Bevölkerung pro Tag mit dem Booster impfen. Wenn wir diese 30 Prozent deutlich vor Weihnachten schaffen, dann bestehen Aussichten auf sinkende Inzidenzen zu Weihnachten." Bislang haben in Deutschland rund fünf Prozent der Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten.

10.25 Uhr: Booster für alle ab 18 Jahren?

Die Ständige Impfkommission will sehr bald die Empfehlung für dritte Corona-Impfung, den sogenannten Booster, "für alle ab 18 Jahren" ändern. Stiko-Chef Thomas Mertens äußerte sich entsprechend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Bisher gilt die Empfehlung nur für Risikogruppen wie ältere Personen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches und pflegerisches Personal.

10.18 Uhr: Genug Impfstoff da - 2G+ kann Pandemie eindämmen

Deutschland hat nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn genug Corona-Impfdosen für Auffrischimpfungen. "Wir haben alles in allem aus heutiger Sicht bis Ende des Jahres genug Impfstoff, um das zu machen", sagt der CDU-Politiker bei einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung".

Laut Spahn könne die "2G plus"-Regelung die Corona-Pandemie einzudämmen. Es gebe Modelle, dass ein Zugang nur für Geimpfte und Genesene mit einem zusätzlichen Test den sogenannten R-Wert um 0,5 senken könne, sagt Spahn. Die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag bezeichnete er als "so wichtig wie kaum je zuvor". Es brauche ein gemeinsames Signal von Bund und Ländern, um die Bevölkerung wachzurütteln.

9.51 Uhr: 3G im Landtag - wer landet auf der Besuchertribüne?

Zur Sondersitzung des Landtags heute um 11.30 Uhr werden erstmals nur gegen das Coronavirus geimpfte, genesene oder getestete Abgeordnete im Plenum zugelassen. Das teilte der Landtag am Mittwochmorgen mit. Wer sich als Abgeordneter der sogenannten 3G-Regel nicht fügen will, muss auf die Besuchertribüne ausweichen.

TV-Kameras stehen am Mittwoch (16.11.2011) im Landtag in Düsseldorf

Der Landtag in Düsseldorf

Hintergrund der Maßnahme sind die stark steigenden Zahlen der Neuinfektionen. Die Sondersitzung selbst dreht sich ebenfalls nur um Corona: Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) will den Landtag über die geplanten Verschärfungen in NRW informieren. Unter anderem soll die sogenannte 2G-Regel - geimpft oder genesen - im gesamten Freizeitbereich eingeführt werden. Laut Landtag beruht die neue Regelung auf einem Beschluss des Ältestenrats.

9.25 Uhr: Einzelhandel fürchtet 2G-Regelung

Der Einzelhandel warnt vor den neuen Beratungen von Bund und Ländern über neue Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus vor einer 2G-Regelung für Geschäfte. Für den Fall einer Einführung einer 2G-Pflicht in den Läden drohe ein massiver Umsatzausfall, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, beim Handelskongress Deutschland in Berlin. Die Maskenpflicht reiche aus, um die Kunden vor einer Ansteckung zu schützen. Vertreter von Bund und Ländern kommen am Donnerstag zu Beratungen zusammen.

8.20 Uhr: Fast 53.000 Neuinfektionen - wieder ein Höchststand

Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut übermittelten Corona-Neuinfektionen hat wieder einen Höchststand erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der von den Gesundheitsämtern gemeldeten Fälle am Mittwochmorgen mit 52.826 an. Vor genau einer Woche waren es 39.676 Ansteckungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 319,5 an - ebenfalls ein Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 312,4 gelegen, vor einer Woche bei 232,1 (Vormonat: 66,1) gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 294 Todesfälle verzeichnet.

7.55 Uhr: Höchstwert der Infektionen auch in NRW

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages auf einen Rekordwert von 7.013 neuen Fällen gesprungen. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervor. Am Dienstag hatte das RKI 4.230 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Zudem wurden für Mittwoch 38 neue Todesfälle gemeldet. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz blieb NRW am Mittwoch aber mit 183,0 unter dem bisherigen Höchstwert, den das RKI bisher mit 192,5 für den 24. Dezember 2020 angegeben hatte.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in NRW hatten die Kreise Minden (288,5), der Oberbergische Kreis (276,4) und Leverkusen mit 262,3. Am niedrigsten war der Wert im Kreis Coesfeld (93,8).

7.15 Uhr: Viele Impfzentren werden wieder hochgefahren

Weil die Nachfrage nach Corona-Impfungen gerade wieder steigt, fahren mehrere Städte in NRW ihr Impfangebot wieder hoch. Viele Hausärzte haben nicht genug Termine - deshalb macht zum Beispiel in Ennepetal heute das alte Impfzentrum wieder auf. Bis zu 600 Menschen pro Tag sollen dort ihre Impfung empfangen können.

In Mönchengladbach öffnet das Impfzentrum an den kommenden Samstagen. Dortmund will mehrere Impfbusse einsetzen, auch auf dem Weihnachtsmarkt.

6.55 Uhr: Lehrerverband will gemeinsame Leitlinien

Angesichts steigender Corona-Inzidenzen hat der Deutsche Lehrerverband Bund und Länder aufgerufen, einheitliche Richtlinien für die Schulen festzulegen. "Ich fordere die Ministerpräsidentenkonferenz auf, sich auf gemeinsame Leitlinien für die Schulen zu verständigen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit Blick auf das Treffen der Regierungschefs von Bund und Ländern am Donnerstag.

Es müsse klar sein, "ab welchen Inzidenzen Maskenpflicht in den Schulen herrscht". Beim momentanen Infektionsgeschehen gehöre die Maske im Unterricht "auf jeden Fall dazu", betonte Meidinger.

6.21 Uhr: Mediziner Gaß bringt Lockdown für alle ins Spiel

Gerald Gaß im Portrait

DKG-Vorstandvorsitzender Gerald Gaß

Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dringt angesichts steigender Fallzahlen auf weitergehende Corona-Maßnahmen, darunter auch die Möglichkeit für Einschränkungen für Geimpfte. "Die Ampel-Pläne gehen meiner Meinung nach noch nicht weit genug", sagt Gaß dem "Handelsblatt". Er halte es für einen Fehler, weitergehende Maßnahmen grundsätzlich auszuschließen. Dafür sei die Pandemieentwicklung zu unvorhersehbar. "Von Kontaktbeschränkungen für alle bis zu Schließungen muss der gesamte Instrumentenkasten in der vierten Welle denkbar sein, wenn eine veränderte Lage dies erfordert."

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