Ticker vom Donnerstag (04.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 04.11.2021, 21:30 Uhr

  • ARD-Deutschlandtrend: Mehrheit in Deutschland für Impfpflicht
  • RKI sieht gestiegenes Corona-Risiko - "sehr besorgniserregend"
  • Mehr als 40 Prozent der Neuinfektionen in Düsseldorf Impfdurchbrüche
  • Fragen und Antworten zu Impfdurchbrüchen
  • Bonner Klinik-Mitarbeiter nach Basketballspiel mit Corona infiziert
  • Habeck: Abschaffung von Gratis-Tests war ein Fehler
  • Abwärtstrend gestoppt: RKI meldet fast 34.000 Neuinfektionen
  • Union will Gesetzeslücke bei Impfpass-Fälschung schließen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Mehrheit der Deutschen für Impfpflicht

Die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) spricht sich laut einer Umfrage inzwischen für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Im August waren es noch 46 Prozent, wie der ARD-Deutschlandtrend ergab. Vier von zehn Befragten (39 Prozent) sind gegen eine Impfpflicht. Allerdings befürworten drei Viertel der Befragten (74 Prozent) eine solche Vorgabe für bestimmte Berufsgruppen wie etwa Pflegekräfte.

Infratest dimap befragte dafür am Dienstag und Mittwoch 1.329 Wahlberechtigte. Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen ist der Umfrage zufolge eine Mehrheit besorgt, dass das öffentliche Leben erneut eingeschränkt werden muss (57 Prozent) und dass das Gesundheitswesen in Deutschland an seine Grenzen stoßen könnte (58 Prozent).

Etwas weniger als die Hälfte (46 Prozent) befürwortet die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, für 23 Prozent sind sie zu viel. Drei von zehn Befragten (29 Prozent) sprechen sich für schärfere Regeln aus, 16 Prozentpunkte mehr als Anfang Oktober. Die Befragten beunruhigt vor allem eine Ansteckung von älteren Menschen (62 Prozent) und von ungeimpften Kindern (57 Prozent). Vor einer eigenen Infektion hat nur ein Viertel (24 Prozent) Sorge.

20.11 Uhr: SMS-Nachrichten von Unionspolitikern werfen neues Licht auf Maskendeals

Bisher unbekannte SMS-Nachrichten von Unionspolitikern werfen ein neues Licht auf einen der teuersten Maskendeals in der Pandemie. Nach Informationen von WDR, NDR und SZ hat Gesundheitsminister Spahn schon damals Untersuchungsausschüsse kommen sehen.

Die PR-Agentur von Andrea Tandler, Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, soll der Schweizer Firma Emix geholfen haben, Masken für knapp 700 Millionen Euro an deutsche Ministerien zu verkaufen - und dafür nach Schätzungen zwischen 34 und 51 Millionen Euro Provision erhalten haben. Tandler soll für den Deal eine SMS an die mit ihr befreundete CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier geschickt haben. Die habe daraufhin an die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und später an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geschrieben.

Als im Mai 2020 Zahlungen wegen angeblicher Qualitätsprobleme gestoppt wurden, soll Hohlmeier eine SMS von Tandler an Spahn weitergeleitet haben. Der erinnerte Hohlmeier in seiner Antwort, dass sich künftig noch Untersuchungsausschüsse mit der ganzen Sache beschäftigen würden. Deshalb wolle er keinen politischen Einfluss nehmen.

19.50 Uhr: RKI sieht gestiegenes Corona-Risiko

Das RKI stuft das Risiko von unvollständig oder nicht geimpften Menschen in der Corona-Pandemie als "sehr hoch" ein. Die Bewertung wurde verschärft, wie aus dem Wochenbericht hervorgeht. "Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt", hieß es weiter.

Noch vor einer Woche war das Risiko im Bericht für Ungeimpfte als "hoch" und das Risiko für Geimpfte als "moderat" beschrieben worden. Die aktuelle Entwicklung der Lage sei "sehr besorgniserregend".

18.46 Uhr: Spahn: Einigkeit über Auffrischungsimpfungen

In der Debatte um Auffrischungsimpfungen ist eine einheitliche Vorgehensweise in Sicht. Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) sagte heute am Rande einer Konferenz mit seinen Länderkollegen in Lindau, man sei sich mit Ärztevertretern und unter den Ministern einig. "Boostern sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme."

Spahn sagte, er wolle mit den Ländern auch darüber reden, ob es neben dem Angebot in den Arztpraxen nicht wieder zusätzliche öffentliche Angebote geben solle. "Das müssen jetzt nicht wieder nur die großen Impfzentren sein." Wichtig seien zusätzliche Anlaufstellen oder etwa auch Impfbusse oder mobile Impfteams.

17.58 Uhr: Zwölfjähriger mit Vorerkrankungen - Corona-Impfung als Todesursache?

Ein zwölf Jahre alter Junge ist möglicherweise an den Folgen einer Corona-Impfung im Landkreis Cuxhaven gestorben. Ein endgültiger Obduktionsbericht lag am Abend noch nicht vor. "Der bisherige Stand der Obduktion legt einen Zusammenhang nahe", sagte eine Sprecherin des Kreises. Das vorerkrankte Kind, bei dem unter anderem eine Herz- und Gefäßkrankheit vorlag, war zwei Tage nach der Zweitimpfung mit dem Impfstoff Biontech gestorben.

"Man muss in diesem Fall die individuelle Bewertung abwarten, weil ein zeitlicher Zusammenhang ist nicht unbedingt ein kausaler Zusammenhang", sagte der Direktor der Dortmunder Kinderklinik, Dominik Schneider, dem WDR. Schneider ist sich zudem sicher: "Die Kinder haben weniger Risiken durch die Impfung als Risiken durch die Infektion."

17.50 Uhr: WHO-Chef Tedros kritisiert Corona-Impfstoffhersteller scharf

Wegen des anhaltenden Impfstoffmangels in ärmeren Ländern hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Corona-Impfstoffhersteller scharf kritisiert. Die Produzenten sollten bei den Bestellungen dem solidarischen UN-Impfstoff-Programm Covax den Vorzug geben, "nicht dem Gewinn für Aktionäre", sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus heute in Genf.

Man höre Ausreden, warum die ärmeren Länder bislang nur 0,4 Prozent des Impfstoffs erhalten hätten, sagte Tedros. Sie machen aber neun Prozent der Weltbevölkerung aus. Die Hersteller sollten keinen Impfstoff mehr in Länder liefern, die bereits 40 Prozent ihrer Bevölkerung oder mehr geimpft hätten.

17.05 Uhr: OECD: Psychische Gesundheit muss nach Corona-Krise in Fokus rücken

Psychische Probleme wie Ängste oder Depressionen haben nach einer Studie der OECD während der Corona-Pandemie stark zugenommen. Besonders betroffen sind Menschen, die ihre Arbeit oder ihr Einkommen verloren haben oder sich von einem solchen Verlust bedroht sahen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute in Paris mit. Die volkswirtschaftlichen Kosten psychischer Belastungen - nicht nur wegen der Corona-Krise - sind der Studie zufolge enorm. Laut Schätzungen der OECD belaufen sie sich auf durchschnittlich mehr als 4,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts der OECD-Mitgliedsstaaten.

Psychisch Kranke hätten es auf dem Arbeitsmarkt nun noch schwerer als vorher. Gleichzeitig erhielten sie oft nur unzureichend und zu spät Hilfe. Die Autoren der Studie empfehlen deshalb, die Bedeutung psychischer Gesundheit in den Fokus der öffentlichen Diskussion zu rücken und die Angebote auszubauen, die zur Vorbeugung oder Behandlung psychischer Probleme wichtig sind.

16.39 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern will Impfzentren wieder öffnen

Mecklenburg-Vorpommern Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) will als Reaktion auf die rapide steigenden Corona-Zahlen und die ausstehenden Auffrischungsimpfungen stillgelegte Impfzentren reaktivieren. "Die Impfzentren müssen wohl wieder ans Netz. Und das muss zügig passieren", sagte Glawe heute dem NDR.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält die Wiedereröffnung von zentralen Impfzentren in NRW dagegen für überflüssig. Das sagte Laumann am Mittag dem WDR. Die Impfzentren seien in erster Linie Ende 2020 eingerichtet worden, weil man damals noch davon ausgegangen war, dass die Impfstoffe stark gekühlt werden müssen. Inzwischen könnten diese aber problemlos im Kühlschrank von Arztpraxen aufbewahrt werden.

16.27 Uhr: Fragen und Antworten zu Impfdurchbrüchen

Mittlerweile ist klar, dass sich auch vollständig geimpfte Menschen mit dem Coronavirus infizieren können. Dann ist von Impfdurchbrüchen die Rede. Was genau versteht man darunter? Welche Gründe sind derzeit dafür bekannt? Wie gravierend sind die Krankheitsverläufe? Und spielen die Virusvarianten dabei eine Rolle? Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

15.55 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister - Sind mitten in epidemischer Notlage

Deutschland steckt nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek "mitten in einer epidemischen Notlage". Vor Beginn der Gesundheitsministerkonferenz mahnt der CSU-Politiker: "Wir dürfen niemanden in einer falschen Sicherheit wiegen." Er verstehe nicht, wieso die Ampel-Parteien SPD, Grünen und FDP die Möglichkeiten der Länder einschränken wollten, auf die Pandemie zu reagieren. SPD, Grüne und FDP wollen die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November auslaufen lassen und nur noch weniger restriktive Maßnahmen wie eine Maskenpflicht oder Abstandsgebote ermöglichen. Als Erstes hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für ein Ende der epidemischen Lage ausgesprochen.

14.45 Uhr: Test- und Impfpflicht?

Knapp 34.000 Corona-Neuinfektionen - das ist ein neuer Höchstand in Deutschland. Wie kann die vierte Welle gebrochen werden? Kommen jetzt Testpflicht und Impfpflicht, um die besonders Gefährdeten zu schützen?

14.31 Uhr: Uniklinik Düsseldorf: Mit Allergietests gegen die Angst vor Corona-Impfung

Fast 15 Prozent der Erwachsenen in NRW haben laut RKI noch keine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Unter denen seien auch besorgte Allergiker, so das Universitätsklinikum Düsseldorf. Um ihnen die Sorge vor schweren Nebenwirkungen der Impfung zu nehmen, bietet es nun Sprechstunden an, in denen Patienten individuell über ihr persönliches Risiko eines allergischen Schocks nach einer Corona-Impfung aufgeklärt werden. Dabei wird eine kleine Menge des Impstoffs unter die Haut gespritzt.

14.18 Uhr: In Wien dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene ins Restaurant

Die österreichische Hauptstadt Wien verschärft angesichts der steigenden Infektionszahlen die Corona-Maßnahmen. Künftig sollen nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Restaurants oder körpernahen Dienstleistern wie Friseuren erhalten, sagt der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig. Morgen will die konservativ-grüne Regierung über die weitere Vorgehensweise auf Bundesebene beraten.

14.03 Uhr: Elf Uniklinik-Mitarbeiter nach Basketballspiel mit Corona infiziert

Nach einem privat organisierten Basketballspiel sind elf Pflegekräfte der Uniklinik Bonn positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle Infizierten seien vollständig geimpft gewesen, teilte eine Sprecherin heute mit. Sie befänden sich in Quarantäne und wiesen nur leichte Krankheitssymptome auf. Die Mitarbeiter gehörten zu verschiedenen Abteilungen, dort habe es keine Übertragungen gegeben. Auch Patienten seien nicht betroffen.

13.25 Uhr: Booster-Impfung auch laut Spahn sechs Monate nach Zweitimpfung

Jens Spahn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Ärzteverbände legen den Streit über Booster-Impfungen bei. Man sei sich nun einig, dass allen Geimpften, die vor sechs Monaten vollständig geimpft worden seien, eine Auffrischungsimpfung angeboten werden solle, bestätigt das Gesundheitsministerium. Vorrangig sollten Ältere, medizinisches Personal und Personen mit Immunschwäche eine Auffrisch-Impfung erhalten.

Personen, die das Vakzin von Johnson & Johnson bekommen hatten, sollten schon nach vier Wochen eine Booster-Impfung erhalten. Zuvor hatte unter anderem die Kassenärztliche Vereinigung kritisiert, dass Spahn mit seiner Booster-Empfehlung für alle über die Empfehlung der Ständigen Impfkommission hinausgehe.

12.43 Uhr: Großbritannien gibt Pille gegen Corona frei

Großbritannien hat als erstes Land weltweit eine von den US-Konzernen Merck und Ridgeback Therapeutics entwickelte Pille für den Einsatz als Medikament gegen Corona genehmigt. Das teilte die britische Arzneimittel-Zulassungsbehörde MHRA mit.

Die Pille mit dem Namen Molnupiravir soll möglichst sofort nach einem positiven Coronatest eingenommen werden, spätestens jedoch fünf Tage nach Auftreten von Symptomen. Merck will noch dieses Jahr zehn Millionen Pillen produzieren, im Jahr 2022 sollen weitere 20 Millionen dazukommen.

12.15 Uhr: Mehr als 40 Prozent der Neuinfektionen in Düsseldorf Impfdurchbrüche

In Düsseldorf liegt der Anteil von Impfdurchbrüchen bei den Neuinfektionen bei 43,6 Prozent. Diese Zahl nannte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) heute bei einer Pressekonferenz. Ob mit Impfdurchbrüchen nur die symptomatisch Erkrankten gemeint sind oder alle positiv getesteten Geimpften, war zunächst unklar. Das Robert Koch-Institut versteht unter Impfdurchbrüchen nur symptomatische Infektionen unter Geimpften. Das können aber auch milde Symptome sein.

Keller sagte, das Schutzniveau dürfe auf keinen Fall sinken. Er halte den Wegfall der Maskenpflicht an Schulen für "zu früh". Er forderte das Land auf, die 2G-Regel für Freizeitangebote "konsequent" einzuführen. In Düsseldorf gilt sie bereits für alle städtischen Veranstaltungen und kulturelle Einrichtungen.

11.49 Uhr: Astrazeneca zieht Zulassungsantrag für die Schweiz zurück

Das britische Pharmaunternehmen Astrazeneca zieht den Antrag für die Zulassung seines Impfstoffs in der Schweiz zurück. Die Entscheidung sei gefallen, weil das zuständige Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic den Einsatz auf Personen ab 50 Jahren habe beschränken wollen.

Astrazeneca hatte den Antrag bereits im Oktober 2020 eingereicht. Seither hätten sie "kontinuierlich die angeforderten Studienergebnisse" geliefert, so das Unternehmen. Swissmedic hatte betont, dass die Daten für eine Zulassung noch nicht ausreichten.

11.07 Uhr: Klinik in Wuppertal testet nach Ausbruch Mitarbeiter und Patienten

Nach einem Corona-Ausbruch in der Rehaklinik "Bergisch Land" in Wuppertal-Ronsdorf gehen die Reihentestungen heute weiter. Nach aktuellem Stand wurden 36 Personen positiv getestet: 23 Patienten, vier Begleitpersonen und neun Mitarbeiter.

In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurden Patienten laut Klinikleitung entweder verlegt oder entlassen, wenn dies medizinisch möglich war. Neue Patienten werden nicht aufgenommen. Nach Informationen der Klinik liegt die Impfquote bei Mitarbeitern und Patienten bei mehr als 90 Prozent.

10.52 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen sind vollständig geimpft

Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen Corona geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach wurden gestern rund 270.000 Impfdosen verabreicht. 57,8 Millionen Menschen (69,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,6 Millionen (66,9 Prozent) sind vollständig geimpft. 2,4 Millionen Menschen haben zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.

10.47 Uhr: Medienbericht: Weniger Intensivbetten in NRW

Leeres Bett in einem Zimmer einer Intensivstation in Berlin

In Nordrhein-Westfalen sind die Intensivkapazitäten in den Krankenhäusern gesunken. "Im Mai 2021 waren noch circa 7.000 Intensivbetten gemeldet, aktuell sind es circa 6.690", teilte das Gesundheitsministerium dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit. Dies sei ein Rückgang um 4,4 Prozent. Die Zahl der Intensivplätze mit Beatmungsmöglichkeit sei im gleichen Zeitraum von etwa 5.000 auf aktuell knapp 4.860 gesunken, 2,8 Prozent weniger. Die Kapazitäten auf den Intensivstationen in NRW seien aber "noch ausreichend".

Als eine Ursache für die geringere Intensivbettenzahl nennt das Ministerium "die für die Krankenhäuser auf Bundesebene vorgegebenen Personaluntergrenzen, die während der Pandemie zeitweise ausgesetzt waren, aktuell aber wieder in Kraft sind". Wesentlicher sei jedoch "der generelle Personalmangel in der Intensivpflege, der auch schon vor der Pandemie bestand".

10.09 Uhr: Baden-Württembergs Gesundheitsminister für Impfpflicht in Altenheimen

Vor dem Treffen der Gesundheitsminister in Lindau hat sich Baden-Württembergs Ressortchef Manne Lucha für eine Impfpflicht in Alten- und Pflegeheimen ausgesprochen. "Nachdem wir lange auf Appelle und die Einsicht der Menschen gesetzt haben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, eine Impfpflicht für Beschäftigte in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheits- oder dem Erziehungs- und Bildungswesen zu fordern", sagte der Grünen-Politiker heute. Es dürfe nicht dieselben Szenarien wie im vergangenen Jahr geben, als viele alte Menschen an einer Corona-Infektion gestorben seien, weil das Virus von außen in die Einrichtungen getragen worden sei.

Eine tägliche Testpflicht in Pflegeheimen für Beschäftigte gebe es in Baden-Württemberg zwar bereits, sagte Lucha. "Trotzdem werden Infektionen in die Heime getragen. Testen löst unser Problem nicht. Wir müssen jetzt eine Schippe drauf legen." Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen bei ihren Beratungen in Lindau den Corona-Kurs für den Winter abstecken.

9.40 Uhr: 2020 rund fünf Prozent mehr Todesfälle registriert

In Deutschland hat es im vergangenen Jahr auch infolge der Pandemie fast fünf Prozent mehr Todesfälle gegeben. Insgesamt starben 985.572 Menschen, das waren 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute mit. Vier Prozent aller Todesfälle seien direkt auf Covid-19 zurückzuführen - bei 39.758 Menschen sei es die ausschlaggebende Todesursache gewesen. Nicht enthalten sind all jene Fälle, bei denen Corona auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde.

9.20 Uhr: Habeck: Abschaffung von Gratis-Tests war ein Fehler

Grünen-Chef Robert Habeck dringt wegen der erneuten Zuspitzung der Corona-Lage auf eine Wiedereinführung kostenloser Schnelltests. "Es war damals schon ein Fehler, sie auszusetzen, es war eine Maßnahme, um die Nicht-Geimpften negativ zu motivieren", sagte Habeck heute RTL und ntv. Zudem äußerte er sich offen für stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte.

9.02 Uhr: Griechenland will 3G fast überall durchsetzen

Während in Deutschland 3G-Kontrollen oft ziemlich lax ausfallen, ist man bei den europäischen Nachbarn weniger zimperlich: In Griechenland treten am Samstag strengste G3-Regeln in Kraft. Man darf dann ohne Nachweis nur noch in Apotheken, Supermärkte und Kirchen. Für die Durchsetzung werden zusätzlich zu staatlichen Kontrolleuren 8.000 Polizeibeamte abgestellt, berichtet heute die Tageszeitung "Kathimerini". Geschäften und Gastronomie drohen harte Strafen, wenn sie die Regeln nicht einhalten.

8.45 Uhr: Hausärzte-Vertreter: Stiko muss schneller werden

Der Hausärzteverband Berlin/Brandenburg hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, den Hausärzten mehr Freiheiten beim Impfen zu lassen. Der Verbandsvorsitzende Wolfgang Kreischer sagte heute im Inforadio vom rbb, die Stiko müsse schneller werden - auch bei den Kinderimpfungen.

Kreischer betonte, in Deutschland sei der Beginn der Auffrischungsimpfungen verschlafen worden: "Wir haben auch in der Aufklärung viel verschlafen. Deshalb gibt es einige Patienten, die nicht geimpft werden wollen. (...) Wir hatten zum Beispiel eine sehr militante Impfgegnerin. Die liegt jetzt auf der Intensivstation und ist intubiert. Was muss man noch erklären?"

8.38 Uhr: Kanzleramtschef kritisiert Länder für langsame Drittimpfungs-Kampagne

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat die schleppenden Booster-Impfungen älterer Menschen kritisiert. "Das hätte längst passieren müssen", sagte der CDU-Politiker im ZDF-"Morgenmagazin". Braun verwies darauf, dass die Gesundheitsminister der Länder bereits im August beschlossen hätten, Senioren eine Auffrischungsimpfung zu geben. Die Hauptverantwortung liege bei den Ländern.

8.12 Uhr: Faktenfinder: Gibt es ein allgemeines Impfversagen?

In Blogs und sozialen Netzwerken wird aktuell ein großes Impfversagen angeprangert. Bei der großen Zahl von Erkrankungen trotz Immunisierung seien die Impfungen quasi sinnlos, heißt es. Ist da was dran? Oder gibt es ein Missverständnis? Patrick Gensing von der Redaktion ARD-faktenfinder hat sich in einem lesenswerten Text mit der Frage beschäftigt.

8 Uhr: Abwärtstrend beendet: RKI meldet fast 34.000 Neuinfektionen

Nach zwei Tagen der scheinbaren Entspannung ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen erneut rapide angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete eine Inzidenz von 154,5 (Vortag: 146,6). Insgesamt wurden 33.949 Neuinfektionen sowie 165 weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gemeldet - so viele Infektionen wie noch nie. Der bisherige Rekord lag bei 33.777 Fällen am 18. Dezember 2020. Offenbar hatte der Feiertag am Montag in mehreren Bundesländern dazu geführt, dass zahlreiche Infektionen erst mit Verspätung registriert wurden.

In NRW ist die Corona-Lage weiterhin vergleichsweise entspannt: Die Inzidenz steigt leicht auf 96,5 (Vortag: 96,2), es gab 4.542 Neuinfektionen. 26 Menschen starben mit oder an dem Virus.

7.58 Uhr: Intensivstationen im Land füllen sich

Die Zahl der in NRW-Krankenhäusern behandelten Covid-Patienten steigt weiter an. Laut NRW-Gesundheitsministerium wurden gestern 1.435 erkrankte Menschen wegen Corona in Kliniken behandelt - über 100 mehr als noch am Dienstag. 393 Personen davon mussten intensivmedizinisch versorgt werden, 219 beatmet.

7.27 Uhr: Mediensucht bei Kindern stark gestiegen

Im Corona-Lockdown haben sich viele Kinder und Jugendliche laut einer aktuellen DAK-Studie die Zeit mit Zocken am PC oder in den Sozialen Medien vertrieben. Das ist nicht folgenlos geblieben, wie sich jetzt zeigt. Denn aktuell - lange nach dem letzten "Lockdown" - nutzen 4,1 Prozent aller 10- bis 17-Jährigen in Deutschland Computerspiele so, dass es nicht mehr gesund für sie ist. Hochgerechnet wären das rund 220.000 Mädchen und Jungen.

7.25 Uhr: NRW-Polizei erkennt Infektionen als Dienstunfälle an

Bei der NRW-Polizei sind rund 20 Corona-Infektionen als Dienstunfälle anerkannt worden. Das sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Nach dpa-Informationen liegen noch mehr als 200 weitere Anträge vor. In jedem einzelnen Fall muss das Land prüfen, ob der Polizist oder die Polizistin sich im Dienst mit Covid-19 infiziert hat.


Wenn die Infektion als Dienstunfall anerkannt wird, muss das Land ärztlichen Folgemaßnahmen übernehmen - bei einem hohen Standard.

7.05 Uhr: Corona-Kontrollen laut Lauterbach oft "läppisch"

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Corona-Kontrollen vieler Gastronomen und Veranstalter in Deutschland für "läppisch". In vielen Restaurants in Deutschland werde nur unzureichend überprüft, ob Gäste geimpft seien oder einen aktuellen Schnelltest vorweisen könnten, sagte Lauterbach dem "Spiegel". 

Der SPD-Politiker forderte von den Bundesländern klare Regelungen: "2G bringt am meisten, das ist der Königsweg".

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6.29 Uhr: Union will Gesetzeslücke bei Impfpass-Fälschung schließen

Die Unionsfraktion will empfindliche Strafen für Menschen, die gefälschte Impfnachweise herstellen, verkaufen oder vorlegen. Da die bisherige Rechtslage das nicht hergibt, bringen CDU und CSU voraussichtlich nächste Woche einen Entwurf für ein "Gesetz zur Verbesserung des Schutzes von Impfpassfälschungen" im Bundestag ein.

Das Landgericht Osnabrück hatte kürzlich festgestellt, das Vorzeigen eines gefälschten Impfausweises in einer Apotheke zur Erstellung eines digitalen Impfzertifikats sei nach der derzeitigen Rechtslage kein strafbares Handeln.

6.20 Uhr: Schlampte ein Pfizer-Subunternehmen bei Impfstoff-Studie?

Gegen ein mit klinischen Studien zum Corona-Impfstoff beauftragtes Subunternehmen von Pfizer sind schwere Vorwürfe laut geworden. Wie das renommierte Fachjournal British Medial Journal (BMJ) gestern berichtete, soll die Firma Ventavia aus dem US-Bundesstaat Texas bei Studien zum Vakzin von Biontech/Pfizer Daten gefälscht und bei der Nachverfolgung von Nebenwirkungen geschlampt haben.  Der Bericht basiert größtenteils auf Aussagen einer früheren Mitarbeiterin, die zwei Wochen lang an den klinischen Studien beteiligt war, bevor sie entlassen wurde. 

Oliver Cornely, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Klinische Studien Köln, sagte, die geschilderten Fehler schränkten die Aussagekraft der Zulassungsstudie nicht ein. Die Untersuchungszentren des Subunternehmens hätten nur 2,3 Prozent der 44.000 Teilnehmer der Studie betreut. Außerdem zeige sich in den Krankenhäusern jeden Tag, wie gut die Impfstoffe wirkten.

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0.05 Uhr: Arzt aus Essen für Tötung von Covid-Patienten verurteilt

Ein ehemaliger Arzt des Universitätsklinikums Essen ist wegen Totschlags zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter am Essener Landgericht sind überzeugt, dass der Mediziner einem Covid-19-Patienten aus Holland im November 2020 eine tödliche Dosis Kaliumchlorid verabreicht hat. Der 45 Jahre alte Arzt hatte das im Prozess bestritten.

"Wir konnten nichts mehr machen", sagte er den Richtern. Deshalb seien die lebenserhaltenden Geräte in Abstimmung mit den Angehörigen abgestellt worden. Daraufhin sei der Patient gestorben. Medikamente seien nur gegeben worden, um den Sterbevorgang abzumildern. Das sahen die Richter jedoch anders. Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens hatte in ihrem Plädoyer von aktiver Sterbehilfe gesprochen. Das sei strafbar. Für sie stehe fest, dass der Angeklagte Leiden verkürzen wollte. "Wahrscheinlich, weil er überfordert war."

0.03 Uhr: Zwölfjähriges Kind nach Corona-Zweitimpfung gestorben

Ein zwölf Jahre altes Kind ist im Kreis Cuxhaven zwei Tage nach seiner Zweitimpfung gegen das Coronavirus gestorben. Wegen des zeitlich engen Zusammenhangs sei vom Gesundheitsamt die Obduktion des Leichnams in Auftrag gegeben worden, die auch bereits erfolgt sei. "Zwar liegt der abschließende Obduktionsbericht noch nicht vor, das vorläufige Obduktionsprotokoll legt jedoch bereits nahe, dass der Tod des Kindes in Folge der Impfung eingetreten ist", hieß es in der Mitteilung des Kreises.

Mit Blick auf Vorerkrankungen des Kindes könne nach Angaben des Rechtsmedizinischen Instituts des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf vor der Auswertung von Feingewebe-Untersuchungen eine mögliche andere Ursache jedoch noch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Ergebnisse sollten bis heute vorliegen. Es wurde der Impfstoff Biontech verwendet.

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