Nebenwirkungen - Welche möglichen Nebenwirkungen hat die Corona-Impfung?

Stand: 14.01.2022, 15:26 Uhr

Wir beantworten Ihre Fragen zu Corona um Impfen. Hier: Welche möglichen Nebenwirkungen gibt es nach einer Impfung mit Biontech, Moderna, Astrazeneca oder Johnson & Johnson?

Wie bei jeder anderen Impfung auch kann es nach der Verabreichung der Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Moderna und Johnson & Johnson zu Impfreaktionen und anderen Nebenwirkungen kommen. Im Aufklärungsmerkblatt, das man vor einer Corona-Impfung unterzeichnen muss, wird zwischen Impfreaktionen und Impfkomplikationen unterschieden. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sind es in den allermeisten Fällen Impfreaktionen.

Nebenwirkungen: Impfreaktionen und Impfkomplikationen

Zu Impfreaktionen heißt es dort: "Nach der Impfung (...) kann es als Ausdruck der Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff zu kurzfristigen, vorübergehenden Lokal- und Allgemeinreaktionen kommen."

Zu Impfkomplikationen: "Impfkomplikationen sind über das normale Maß einer Impfreaktion hinausgehende Folgen der Impfung, die den Gesundheitszustand der geimpften Person deutlich belasten."

Wie häufig treten welche Impfkomplikationen auf?

Zu Impfkomplikationen komme es nach Covid-19-Impfungen nur relativ selten, so das für Impfungen zuständige staatliche Paul-Ehrlich-Instituts (PEI).

Zum Beispiel kann es bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna in "sehr seltenen" Fällen zu Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels) kommen, so das PEI.

Bei allen vier zugelassenen Corona-Impfstoffen beobachtet das PEI ebenfalls "sehr selten" anaphylaktische Reaktionen, sprich einen lebensbedrohlichen, allergischen Schock.

In "einigen wenigen Fällen" ist es nach einer Astrazeneca-Impfung zu einer speziellen Thrombose im Hirn gekommen ("venöse und/oder arterielle Thrombosen in Kombination mit einer Thrombozytopenie), so die Bundesbehörde.

Weitere Informationen zu schwerwiegenden Reaktionen nach einer Corona-Impfung gibt das Paul-Ehrlich-Institut in seinen monatlichen Sicherheitsberichten:

Wie viele Todesfälle gab es durch eine Corona-Impfung?

Bis zum 30.09.2021 wurden dem Paul-Ehrlich-Institut 1.802 Todesfälle in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gemeldet. Bei wie vielen dieser Todesfälle die Behörde einen "ursächlichen Zusammenhang" für "möglich oder wahrscheinlich" hält, ist im jüngsten Sicherheitsbericht nicht angegeben.

Bis zum 31.07.2021 hatte das Paul-Ehrlich-Institut 1.254 Todesfälle in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung erfasst. Da war von 48 Fällen die Rede, bei denen ein "ursächlicher Zusammenhang" als "möglich oder wahrscheinlich" galt.

Fünf der Todesfälle, die bis zum 30.09.2021 gemeldet wurden, traten bei Kindern und Jugendlichen auf. Auch hier ist die genaue Ursache unklar. Es gibt zumindest einen zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung. Drei der Gestorbenen hatten schwere Vorerkrankungen, eine Jugendliche starb im Zusammenhang mit Herzrhythmusstörungen, und bei einem weiteren Kind "sind sehr wenige, insgesamt unzureichende Informationen zum Verlauf und den Todesumständen bekannt", so das PEI.

Zu welchen Impfreaktionen kommt es häufig?

In den vergangenen Monaten wurden nach den Corona-Impfungen in Deutschland häufig folgende Impfreaktionen registriert, also nicht-schwerwiegende Reaktionen (Quelle: Bundesgesundheitsministerium: zusammengegencorona.de, Stand 10.09.2021).

Biontech/Pfizer: "Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in der bisher mehrmonatigen Beobachtungszeit waren Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 80 Prozent), Abgeschlagenheit (mehr als 60 Prozent), Kopfschmerzen (mehr als 50 Prozent) und Schüttelfrost (mehr als 30 Prozent), Gelenkschmerzen (mehr als 20 Prozent), Fieber und Schwellung der Einstichstelle (mehr als 10 Prozent)."

"Häufig (zwischen 1 Prozent und 10 Prozent) traten Übelkeit und Rötung der Einstichstelle auf. Gelegentlich (zwischen 0,1 Prozent und 1 Prozent) traten Lymphknotenschwellungen, Schlaflosigkeit, Schmerzen in Arm oder Bein, Unwohlsein und Juckreiz an der Einstichstelle auf."

Moderna: "Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in der bisher zumeist zweimonatigen Beobachtungszeit waren Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 90 Prozent), Abgeschlagenheit (70 Prozent), Kopf- und Muskelschmerzen (mehr als 60 Prozent), Gelenkschmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40 Prozent), Übelkeit oder Erbrechen (mehr als 20 Prozent), Lymphknotenschwellung in der Achselhöhle, Fieber, Schwellung und Rötung an der Einstichstelle (jeweils mehr als 10 Prozent)."

"Gelegentlich (zwischen 1 Prozent und 10 Prozent) wurde über allgemeinen Ausschlag sowie Ausschlag und Nesselsucht an der Einstichstelle berichtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 Prozent und 1 Prozent) trat Juckreiz an der Einstichstelle auf."

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Astrazeneca: "Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen sind Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle (mehr als 60 Prozent), Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit (mehr als 50 Prozent), Muskelschmerzen und Unwohlsein (mehr als 40 Prozent), erhöhte Temperatur und Schüttelfrost (mehr als 30 Prozent), Gelenkschmerzen und Übelkeit (mehr als 20 Prozent). Häufig (zwischen 1 Prozent und 10 Prozent) wurde eine Verringerung der Blutplättchenanzahl (Thrombozytopenie), Erbrechen, Durchfall, Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie Fieber berichtet."

"Gelegentlich (zwischen 0,1 Prozent und 1 Prozent) traten Lymphknotenschwellungen, verminderter Appetit, Schwindel, Schläfrigkeit, vermehrtes Schwitzen, Juckreiz und ein allgemeiner Hautausschlag auf. Die meisten Reaktionen sind bei älteren Personen etwas seltener als bei jüngeren Personen zu beobachten. Die Impfreaktionen sind zumeist mild oder mäßig ausgeprägt und treten nach der zweiten Impfung etwas seltener als nach der ersten Impfung auf."

Johnson & Johnson: "Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen sind Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 40 Prozent), Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen (jeweils mehr als 30 Prozent) sowie Übelkeit (mehr als 10 Prozent). Häufig (zwischen 1 und 10 Prozent) wurde über Fieber, Husten, Gelenkschmerzen, Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie Schüttelfrost berichtet."

"Gelegentlich (zwischen 0,1 und 1 Prozent) traten Zittern, Niesen, Schmerzen in Mund und Rachen, genereller Ausschlag, vermehrtes Schwitzen, Schwäche der Muskeln, Schmerzen in Arm oder Bein, Rückenschmerzen, allgemeines Schwächegefühl und Unwohlsein auf. In seltenen Fällen (0,01 bis 0,1 Prozent) traten Überempfindlichkeitsreaktionen und Nesselsucht auf."

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