Ticker vom Freitag (08.10.2021) zum Nachlesen

Stand: 08.10.2021, 16:36 Uhr

  • Jeder zweite Ungeimpfte will keine Immunisierung
  • Kassenärzte-Chef erneuert Forderung nach Lockerungen
  • Studie: Corona macht Kinder psychisch krank
  • Kündigung von Maskengegner-Lehrer rechtens
  • 86 neue Corona-Todesfälle - Inzidenz steigt leicht
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Umfrage: Jeder zweite Ungeimpfte will keine Immunisierung

Nach einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln haben bisher 81 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten, rund ein Fünftel (19 Prozent) ist noch nicht geimpft.

Von den Ungeimpften will sich die Hälfte (52 Prozent) auch in Zukunft auf keinen Fall oder eher nicht impfen lassen, wie die Behörde heute mitteilte. Jeder vierte Befragte (27 Prozent) bekundete die Absicht, sich auf jeden Fall oder eher impfen zu lassen, 21 Prozent zeigten sich noch unentschlossen.

Als Hauptgründe gegen eine Impfung nannten die Impfunwilligen den Angaben zufolge, dass die Impfstoffe zu wenig erforscht und getestet seien sowie mögliche Nebenwirkungen.

16.36 Uhr: Pandemie erschwert Extremisten-Aussteigerprogramme

Die Corona-Pandemie hat die Arbeit der Aussteigerprogramme für Rechtsextremisten in Deutschland "erheblich beeinflusst". Persönliche Treffen mit Menschen, die aus der rechtsextremen Szene aussteigen wollen, konnten nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen organisiert werden, wie das niedersächsische Justizministerium mitteilte. Der Landespräventionsrat war zuvor Gastgeber eines zweitägigen Treffens von 15 Aussteigerprogrammen aus elf Bundesländern, die zum Fachaustausch nach Verden bei Bremen gekommen waren.

Krisen konnten vor dem Hintergrund der Einschränkungen nicht immer unmittelbar bearbeitet und gelöst werden, wie die Organisatoren bilanzierten. Die Arbeit der Aussteigerprogramme werde in dieser Situation noch einmal wichtiger: "Das Risiko des Rückfalls in alte Verhaltensmuster und damit der Rückkehr in die rechtsextreme Szene ist in Krisenzeiten groß", hieß es. 

14.47 Uhr: Kassenärzte-Chef erneuert Forderung nach Lockerungen

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, erwartet nach der Korrektur der offiziellen Impfquote durch das Robert Koch-Institut baldige Lockerungen von Corona-Restriktionen. Da die offizielle Impfquote offenbar niedriger sei als die tatsächliche, könne man mit ihr "nun nicht mehr für Corona-Maßnahmen argumentieren", sagte Gassen der "Bild"-Zeitung. "Der Freedom-Day rückt näher."

Die Impfquote unter den Erwachsenen in Deutschland ist einer Umfrage des Robert Koch-Instituts zufolge höher als bislang angenommen. Es sei "in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen", hieß es am Donnerstag in der Auswertung des neuen Impfquoten-Monitorings (Covimo).

14.21 Uhr: Estland und Lettland neue Hochrisikogebiete

Die Bundesregierung stuft Estland, Lettland und die Ukraine von Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete ein. Auch Brunei Darussalam und Jemen fallen dann unter diese Kategorie, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte.

Zugleich werden eine ganze Reihe von Staaten und Regionen nicht mehr so eingestuft: Aserbaidschan, die französischen Überseegebiete Französisch-Polynesien, Guadeloupe, Martinique, St. Barthélemy und St. Martin sowie Indonesien, Kasachstan, Kolumbien und in Norwegen die Provinzen Oslo und Viken. Damit entfallen alle Quarantäneregeln für Einreisende aus dieser Region.

11.27 Uhr: Kündigung von Maskengegner-Lehrer rechtens

Die Kündigung eines Lehrers in Brandenburg, der die Maskenpflicht ablehnt, ist wirksam. Die Äußerungen des Lehrers gegenüber der Schulelternsprecherin rechtfertigten die außerordentliche Kündigung, teilte das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg mit. Es wies die Kündigungsschutzklage des Lehrers ab.

Eine Mail an die Elternsprecherin hatte demnach unter anderem die Aufforderung an die Eltern enthalten, wegen der Maskenpflicht mit einem formulierten Schreiben gegen die Schule vorzugehen. Der Mann nannte die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes "vorsätzliche Körperverletzung". Er weigerte sich auch selbst, in der Schule eine Maske aufzusetzen. Trotz Abmahnung äußerte er sich in einer weiteren E-Mail ähnlich.

10.06 Uhr: Kultusminister wollen Schulen weiter offenhalten

Die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder setzen sich weiterhin dafür ein, dass es in der Corona-Pandemie nicht zu erneuten Schulschließungen kommt. Es sei "unerlässlich, die Schulen offen zu halten und den Präsenzunterricht dauerhaft zu sichern", heißt es in einem Beschluss, den die Minister am Freitag nach Beratungen in Potsdam fassten.

Die Kultusministerkonferenz sprach sich zudem für eine zurückhaltende Quarantäne-Politik durch die Gesundheitsämter aus: Auch bei einer weitgehenden Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen sollten Quarantäneanordnungen "im Interesse eines verlässlichen Präsenzunterrichts" auf tatsächlich infizierte Personen beziehungsweise enge Kontaktpersonen eingegrenzt werden. Die NRW-Regierung hatte in dieser Woche in Aussicht gestellt, die Maskenpflicht im Unterricht Anfang November abzuschaffen.

10.00 Uhr: Export verliert an Tempo

Der deutsche Export hat im August an Schwung verloren. Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Den Unternehmen machen Lieferengpässe und Materialmangel zu schaffen.

Insgesamt gingen Waren im Wert von 104,4 Milliarden Euro ins Ausland. Gegenüber dem von der Corona-Krise geprägten August 2020 war dies ein Anstieg um 14,4 Prozent. Unternehmen in Deutschland sitzen zwar auf guten gefüllten Auftragsbüchern, können diese aber wegen Materialmangels teilweise nicht abarbeiten. Betroffen davon sind unter anderem der Maschinenbau und die Autoproduktion.

9.50 Uhr: Neue Schutzverordnung erlaubt mehr Selbsttests

Seit heute gilt in NRW eine aktualisierte Fassung der Corona-Schutzverordnung. Mit dieser wurden die Test-Anforderungen ein weiteres Mal gelockert. Wer an "Sitzungen kommunaler Gremien" teilnehmen möchte und nicht geimpft oder genesen ist, muss nun keinen offiziellen Schnelltest-Nachweis mehr erbringen. Stattdessen reicht ein "gemeinsam beaufsichtigter Selbsttest". Das gilt nach wie vor auch für Bildungsangebote, in der Jugendarbeit und bei Sportangeboten für Minderjährige.

Welche wichtigen Corona-Regeln gelten sonst noch? Einen Überblick gibt es unter diesem Link:

9.28 Uhr: Deutschland-Tourismus fast auf Vorkrisenniveau

Hotels und Pensionen haben bei den Gästeübernachtungen im Ferienmonat August fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Die Übernachtungszahlen lagen nur noch um 3,1 Prozent unter dem August 2019, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Mit 56,1 Millionen waren es auch 13,4 Prozent mehr als im August 2020.

In der Krise ist Urlaub im eigenen Land im Trend: Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im August dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,7 Prozent auf 51 Millionen.

7.06 Uhr: Massenstudie belegt psychische Corona-Folgen bei Kindern

Corona-Lockdowns machen Kinder offenbar psychisch krank. Das belegen nicht nur Berichte der vergangenen Monate aus NRW, sondern auch sehr eindrücklich die in der Nacht veröffentlichten Ergebnisse einer weltweiten Studie der Kinderrechtsorganisation Save the Children. Demnach haben die weitreichenden Corona-Einschränkungen zu einem weltweiten Zuwachs an Fällen von Depressionen, Angstzuständen, Einsamkeit und Selbstgefährdung bei Kindern geführt.

Die Pandemie-Maßnahmen seien ohne Zweifel wichtig, um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. Aber soziale Isolation könne bei Kindern Hoffnungslosigkeit, Angst und Depressionen hervorrufen. Werde hier nicht reagiert, drohten Langzeitfolgen auch nach dem Ende solcher Beschränkungen. Besonders benachteiligte Kinder, die in Armut lebten, litten unter den Folgen von Lockdowns.

Die Analyse stützt sich laut Save the Children auf die Ergebnisse von Umfragen unter rund 13.000 Kindern in 46 Ländern. Die Organisation forderte alle Regierungen auf, der psychischen Gesundheit, dem Wohlbefinden und dem geregelten Lernen von Kindern während und nach der Pandemie Priorität einzuräumen.

6.58 Uhr: WHO fordert neue Anstrengung für fairere Impfstoff-Verteilung

Die Weltgesundheitsorganisation hat Regierungen aufgerufen, Impfstoff für ärmere Länder zu spenden. Es gehe darum, dort die am stärksten gefährdeten Menschen zu impfen. Außerdem könnte so die Bildung neuer Virus-Varianten verhindert werden, gegen die der Impfstoff wirkungslos ist.

Es werde genug Impfstoff geben, um die globalen Impfziele zu erreichen, schrieb die WHO bei Twitter. Es brauche dafür aber eine gerechte Verteilung.

6.30 Uhr: 86 neue Corona-Todesfälle

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg binnen 24 Stunden zuletzt um 86 Fälle auf 94.113. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen bekannt.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland stieg demnach im selben Zeitraum leicht an - von 62,6 auf 63,8 und in NRW von 50,2 auf 50,3. Damit haben sich die Werte in den vergangenen Tagen kaum geändert.

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