Da liegt es, das herrenlose Gebiss im Dortmunder Fundbüro. Wer hat es wohl verloren und wie kam es dazu? Das weiß hier bisher niemand. Und dieses Gebiss ist hier auch nicht allein mit seinem kuriosen Schicksal - im selben Raum wartet eine Ohr-Prothese auf Abholung.
In diesem Jahr wurden in Fundbüros in Nordrhein-Westfalen wieder Tausende Fundstücke abgegeben. Es sammelten sich die seltsamsten Dinge.
Im Fundbüro in Dortmund etwa landeten dieses Jahr zum Beispiel auch noch ein Paar Skier und drei große Requisitenschwerter, sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Es geht aber auch noch größer - dann ist aber auch die Verwunderung noch größer:
Insgesamt seien in Dortmund 2024 mehr als 3.600 Fundsachen registriert worden, mehr als 1.700 davon seien an die Eigentümer oder andere zuständige Abteilungen oder Institutionen weitergeleitet worden.
Viele Gesundheitskarten, Bankkarten, Fahrkarten, Führerscheine
Zu den Dauerbrennern unter den Fundsachen in Dortmund zählten einzelne Karten wie Gesundheitskarten, Bankkarten, Fahrkarten, Führerscheine und Ausweisdokumente, aber auch Geldbörsen, Schlüssel und Handys.
Im Fundbüro in Aachen seien in diesem Jahr unter anderem ein komplettes Golfschläger-Set, Rollstühle und sogar Kinderwagen abgegeben worden, sagte eine Stadtsprecherin. Insgesamt hätten das Fundbüro mehr als 2.500 Fundsachen erreicht von denen etwa weniger als 500 bislang wieder abgeholt worden seien. Die häufigsten Funde seien Geldbörsen, Schlüssel und Handys.
Reitsättel und Grabschmuck in Bonn
In Bonn waren unter den rund 6.000 Fundsachen 2024 unter anderem ein Bolzenschussgerät zur Verwendung beim Schlachten, mehrere Reitsättel und Grabschmuck - und seit der Legalisierung auch Marihuana, sagte eine Sprecherin der Stadt. Zu den Dauerbrennern zählten Fahrräder, Geldbörsen, Schlüssel und Sportbeutel. Die Rückgabequote der Funde liege zwischen 30 und 40 Prozent.
Auch in Bochum seien in diesem Jahr Tütchen mit Cannabis abgegeben worden, sagte eine Stadtsprecherin. Daneben hätten aber auch hier zwei Gebisse und eine Bondage-Stange mit Gerte das Fundbüro erreicht.
Das Essener Fundbüro meldete als kuriose Funde Goldmünzen und ein Gemälde eines nicht öffentlich bekannten Künstlers. Insgesamt seien etwa 2.700 Funde abgegeben und 550 wieder an die Eigentümer ausgehändigt worden, sagte eine Stadtsprecherin. Dauerbrenner seien Geldbörsen und Dokumente, aber auch Handys und Schlüssel.
Meter großer Plastik-Elch mit drei Beinen in Düsseldorf
Im Düsseldorfer Fundbüro war indes unter den 9.800 Fundsachen die Dekoration eines Weihnachtsstandes. Dabei habe es sich um einen mehr als einen Meter großen Plastik-Elch mit nur drei von vier Beinen gehandelt, sagte ein Sprecher der Stadt.
Keine Kuriositäten in Köln und Münster
Keine ungewöhnlichen Funde gab es in diesem Jahr in Köln. In den Vorjahren seien ein Gebiss mit goldenen Zähnen, ein Grabmal mit Familiennamen und ein Brautkleid abgegeben worden, sagte ein Stadtsprecher. Einer der wertvollsten Funde sei eine Rolex im Wert von rund 40.000 Euro gewesen. Zudem sei eine in einem Zug vergessene Mappe mit Original-Zeichnungen des Architekten und Bildhauers Le Corbusier abgegeben worden. Da sich bisher niemand gemeldet habe, werde sie im nächsten Jahr in einem Auktionshaus versteigert.
Insgesamt seien in der Domstadt etwa 20.000 Fundsachen im Laufe des Jahres registriert worden, von denen ungefähr 9.000 wieder abgeholt worden seien. Am meisten würden im Fundbüro der Stadt Geldbörsen, Schlüssel und Dokumente abgegeben. Relativ häufig unter den Fundsachen seien aber auch Ketten, Broschen, Ringe oder auch Uhren, so der Sprecher.
Ebenfalls nichts Kurioses wurde in diesem Jahr in Münster im Fundbüro abgegeben. Laut eines Stadtsprechers seien allerdings drei vermutlich abgetriebene Canadier-Kanus in den Uferzonen der Werse gemeldet worden, die so aber an die Verlierer zurückvermittelt werden konnten. Dauerbrenner bei Fundsachen seien Fahrräder. Unter den rund 11.000 Fundsachen in diesem Jahr seien aber auch Schlüssel, Portemonnaies, Ausweise und viele Smartphones.
Etwas verloren? So bekommt ihr es zurück?
Fundsachen, die bei der Polizei abgegeben werden, leitet die Polizei an die Fundämter der Städte oder Gemeinden weiter. Viele Menschen bringen Fundsachen auch direkt ins Fundbüro. Wer etwas verloren hat, kann sich dort erkundigen. Die Anfragen sind je nach Stadt telefonisch möglich oder erfordern einen persönlichen Besuch. Verlust- und Fundmeldungen lassen sich bei vielen Städten auch per Mail einreichen.
Außerdem bietet die Website "Fundservice Deutschland" die Möglichkeit, eine Verlustanzeige aufzugeben. Das Fundbüro informiert die Suchenden, falls ihr Gegenstand abgegeben wird. Hier geht's zur Website:
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Website der Polizei NRW - Ich habe etwas verloren
- Webseite "Fundservice Deutschland"