Ticker vom Donnerstag (01.07.2021) zum Nachlesen

Stand: 01.07.2021, 20:06 Uhr

  • Impfzentrum in Ennepetal wird Impfstoff nicht los
  • Mehr Betrieb an NRW-Flughäfen zum Ferienstart
  • Spahn plant mit 204 Millionen Impfstoff-Dosen für 2022
  • Stiko empfiehlt Biontech oder Moderna nach Astrazeneca-Impfung
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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DeutschlandTrend: Bürger sorgen sich um Kinder und Infektionszahlen

Im aktuellen ARD-DeutschlandTrend sind die Corona-Sorgen der Bürger abgebildet. Die heute veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap lässt eine deutlich höhere Angst vor steigenden Infektionszahlen erkennen als noch vor einem Jahr. 62 Prozent der Befragten machen sich "große" bzw. "sehr große Sorgen", dass die Infektionszahlen in den kommenden Wochen deutlich steigen. Diese Sorgen nähren wohl vor allem neue Virus-Varianten wie die sich gerade stark verbreitende Delta-Mutation, die 64 Prozent "große/sehr große Sorgen" bereitet.

Ein Junge (von hinten) sitzt mit Kopfhörern vor seinem Laptop, auf dem ein Lernprogramm geöffnet ist.

Um am digitalen Unterricht teilnehmen zu können, benötigt jede(r) Schüler*in einen PC, ein Tablet oder einen Laptop.

Die "Delta-Sorge" verstärkt allerdings nicht die Angst, dass Familienmitglieder oder man selbst sich mit dem Coronavirus anstecken könnte. Dieser Wert sank im Vergleich zum Februar dieses Jahres um 17 Prozentpunkte auf 27. Weitaus größere Sorgen machen sich die befragten Wahlberechtigten um Kinder. 79 Prozent fürchten, dass sie "wegen eingeschränkter Betreuungs- und Schulangebote in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden" - im Februar waren es 77.

Gestiegen sind zudem die Sorgen um Freiheitsrechte - um neun Prozentpunkte seit vergangenen Dezember. Mittlerweile machen sich 46 Prozent der Bürger "große/sehr große Sorgen" darüber, dass diese Rechte "längerfristig eingeschränkt sind".

19.54 Uhr: Impfzentrum in Ennepetal wird Impfstoff nicht los

Das Impfzentrum Ennepetal hat Probleme, Termine für die Corona-Impfung loszuwerden. Die Mitarbeiter haben kaum noch was zu tun. 2.700 Termine sind in der kommenden Woche noch frei.

Laut Kassenärztlicher Vereinigung schwankt die Auslastung von Impfzentrum zu Impfzentrum. Generell sei sie aber gut. In Dortmund sieht die Lage zum Beispiel ganz anders aus. Dort sind diese Woche keine Termine mehr frei. Recklinghausen sei laut Kassenärztlicher Vereinigung der Spitzenreiter, was die Terminvergabe angeht. Ennepetal sei aktuell nur ein Einzelfall. Wer also noch auf der Suche nach einem Impftermin ist, kann sich einen in Ennepetal machen. Das ist nämlich unabhängig vom Wohnort in ganz NRW möglich.

16.54 Uhr: Mehr Betrieb an NRW-Flughäfen zum Ferienstart

Mit den Sommerferien schnellen am Flughafen Düsseldorf die Passagierzahlen wieder in die Höhe. Nach aktuellem Stand rechnet der größte NRW-Flughafen im Juli mit mehr als einer Million Passagiere. "Bereits am ersten Ferienwochenende erwarten wir von Freitag bis Sonntag rund 1.000 Flugbewegungen und 120.000 Fluggäste", sagte Flughafenchef Thomas Schnalke heute.

Damit werden in den Sommerferien 2021 voraussichtlich mehr als 50 Prozent der Passagierzahlen des Jahres 2019 erreicht. Auch am zweitgrößten NRW-Airport Köln/Bonn blickt man optimistisch auf die Sommerferien. In den sechs Ferienwochen werden etwa 850.000 Passagiere erwartet. Das sei etwa 40 Prozent des Niveaus vor der Corona-Krise.

Am Flughafen Münster/Osnabrück läuft der touristische Flugverkehr seit einigen Wochen wieder an mit Flügen ans Mittelmeer. Der Airport Weeze berichtete, mit Beginn der Sommerferien in NRW hätten die Fluggesellschaften ihr Angebot deutlich ausgeweitet.

16.19 Uhr: Rheinbahn setzt neues Spray gegen Corona ein

Die Rheinbahn reinigt ihre Busse und Bahnen ab sofort mit einer speziellen Desinfektionslösung. So will das Verkehrsunternehmen das Coronavirus besser bekämpfen, wie es heute mitteilte. Die neue Lösung halte deutlich länger auf Oberflächen.

"Normales Desinfektionsmittel wird schnell wirkungslos, wenn es zum Beispiel auf einem Haltegriff aufgetragen wird und dann ein paar Menschen an diesen Haltegriff fassen", sagt eine Rheinbahn-Sprecherin dem WDR. Das neue Mittel soll hingegen bis zu 14 Tage lang wirken. Das neue Spray soll bis zu 90 Prozent der Keime, Viren und Bakterien abtöten.

15.47 Uhr: Erleichterungen zum Start der Urlaubssaison

Zum Start der Urlaubssaison wird das Reisen trotz anhaltender Corona-Pandemie leichter: An den deutschen Außengrenzen wird es keine generellen Kontrollen geben, und selbst für Heimkehrer aus Portugal und Großbritannien könnte es demnächst ungeachtet der starken Ausbreitung der Delta-Variante wieder Erleichterungen geben, kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an.

Seehofer sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Spahn, es werde lediglich im Grenzgebiet Überprüfungen im Rahmen einer Schleierfahndung geben. Er verwies darauf, dass die unmittelbaren Nachbarländer Deutschlands keine Risikogebiete mehr seien - und somit auch keinerlei Auflagen für Reisende mehr gelten.

15.38 Uhr: Spahn plant mit 204 Millionen Impfstoff-Dosen für 2022

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will insgesamt 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen für das kommende Jahr beschaffen. Dies werde für zwei Impfdosen pro Einwohner reichen sowie für einen zusätzlichen Sicherheitspuffer, sagte Spahn am Donnerstag.

Die Kosten spielten dabei nicht die zentrale Rolle: Er wolle lieber etwas mehr Geld für die Vakzine ausgeben, "dafür aber ziemlich kostspielige Einschränkungen" etwa in der Wirtschaft vermeiden. Spahn räumte ein: "In ein paar Monaten wird das vom Bundesrechnungshof kritisiert werden. Das ist aber eine bewusste politische Entscheidung." Nach Informationen des "Handelsblatt" summieren sich die Kosten dafür 2022 auf insgesamt 3,9 Milliarden Euro.

15.16 Uhr: Stiko empfiehlt Biontech oder Moderna nach Astrazeneca-Impfung

Die Ständige Impfkommission empfiehlt nach einer ersten Impfung mit Astrazeneca möglichst schnell eine zweite Impfung mit dem Vakzin von Moderna oder Biontech. Mindestens sei ein vierwöchiger Abstand einzuhalten, so die Stiko. Dies gelte unabhängig vom Alter.

Nach aktuellen Studien sei die Immunantwort bei diesen Kreuzimpfungen höher. Die Delta-Variante ist laut Stiko deutlich ansteckender als die seit März 2021 vorherrschende Alpha-Variante.

15.03 Uhr: Experte - Delta-Variante ansteckender, aber Sterblichkeit geringer

Die sich ausbreitende Delta-Variante ist nach Angaben des Generalsekretärs der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Burkhard Rodeck, mit Blick auf die Sterblichkeit wahrscheinlich weniger gefährlich als andere Coronavirus-Varianten. Bei einer Expertenanhörung im Bundestag sagte er heute, dass sie wahrscheinlich zu rund 60 Prozent ansteckender sei: "Sie ist allerdings, was die Sterblichkeitsrate angeht, eher unterhalb der anderen Varianten anzusiedeln."

Rodeck betonte, dass es sich um vorläufige Daten aus Großbritannien handele, wo die Variante sich sehr stark verbreitet hat. Für Kinder lägen bisher nur begrenzte Daten vor, sagte er, fügte aber hinzu: "Vermehrte stationäre Aufnahmen von Kindern infolge einer Deltavirusinfektion sind in England bislang nicht beobachtet worden."

14.23 Uhr: Corona-Teststationen in Köln unter Betrugsverdacht

Betreiber zweier Corona-Teststationen in Köln stehen unter massivem Betrugsverdacht. Nach den von ihnen eingereichten Unterlagen wären in ihren beiden Teststationen zeitweise bis zu 36 Prozent aller Tests von rund 800 Teststationen in Köln ausgeführt worden, teilte die Polizei mit.

Am Donnerstag wurden in Köln und in Bergheim Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Die 25, 26 und 31 Jahre alten Betreiber der Teststationen sollen im Mai und im Juni Unterlagen gefälscht und nicht ausgeführte Tests bei der Kassenärztlichen Vereinigung zur Bezahlung eingereicht haben. Die Auszahlung von fast zwei Millionen Euro habe aufgrund der frühzeitigen Ermittlungen verhindert werden können, so die Polizei.

13.42 Uhr: Städtetag erwartet milliardenschwere Ausfälle bei Gewerbesteuer

Der Deutsche Städtetag rechnet wegen der Coronakrise mit milliardenschweren Ausfällen bei der Gewerbesteuer und einem gravierenden Rückgang kommunaler Investitionen. "Uns fehlen 2021 und 2022 wegen Corona insgesamt 20 Milliarden Euro Steuereinnahmen", sagte Städtetagsvizepräsident Markus Lewe (CDU) am Donnerstag in Berlin.

Viele Städte seien deshalb gezwungen, "bei dringend nötigen Investitionen in Schulen und Kitas zu sparen". Der Städtetag fordert deshalb Bund und Länder auf, in einer Gemeinschaftsaktion die Corona-Ausfälle bei der Gewerbesteuer für dieses und das kommende Jahr auszugleichen. "Starke öffentliche Investitionen gibt es nur mit starken Kommunen", so Lewe.

13.36 Uhr: Afrikas Impf-Beauftragter: Aus Europa kommen keine Lieferungen

Die Afrikanische Union fühlt sich von Europa bei der Versorgung mit Corona-Impfstoffen im Stich gelassen. "Nicht eine Dosis, nicht eine Ampulle hat eine europäische Fabrik in Richtung Afrika verlassen", sagte der AU-Sondergesandte für die Beschaffung von Corona-Impfstoffen, Strive Masiyiwa, heute. Nach Zusagen der europäischen Staaten für Impfstoff-Spenden seien schlicht keine Lieferungen erfolgt.

Hätten die Staats- und Regierungschefs Afrikas gewusst, dass es so kommen würde, hätten sie möglicherweise andere Entscheidungen getroffen und sich nicht auf solche Zusagen verlassen. Viele Staaten würden sich einfach zurücklehnen und sagen, die versprochenen Impfstoffe würden kommen, aber es passiere nichts. "Wir als Afrikaner sind enttäuscht."

13.29 Uhr: Erstmals seit zehn Wochen wieder mehr Corona-Infektionen in Europa

Ist das schon der Beginn einer neuen Welle oder nur Zeichen der erhöhten Reisetätigkeit? Erstmals nach zehn Wochen Rückgang nimmt die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa wieder zu. Angetrieben von "Reisen, Zusammenkünften und Lockerungen der sozialen Beschränkungen" sei die Fallzahl vergangene Woche um zehn Prozent gestiegen, sagte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen.

Fans beim Verlassen des Wembley-Stadions nach dem Spiel zwischen England und Deutschland

Fans beim Verlassen des Wembley-Stadions nach dem Spiel zwischen England und Deutschland

Kluge warnte vor einer neuen Pandemie-Welle schon im Sommer: "Es sei denn, wir bleiben diszipliniert", sagte er. Im Rahmen der Fußball-EM kam es schon an mehreren Orten zu größeren Corona-Ausbrüchen, so in London und St. Petersburg. Die hohe Zahl an Zuschauern in den Stadien kritisierte auch Bundesinnenminister Horst Seehofer.

13.22 Uhr: WHO macht Fußball-EM für steigende Infektionszahlen verantwortlich

Die Weltgesundheitsorganisation macht die Menschenmassen bei der Fußball-EM für den Wiederanstieg bei den Corona-Zahlen in Europa mit verantwortlich. Das Zusammentreffen vieler Fans aus verschiedenen Ländern und Regionen in den Stadien, aber auch beim Public Viewing in Kneipen und Bars treibe derzeit das Infektionsgeschehen wieder in die Höhe, erklärte die WHO am Donnerstag.

Auslöser seien auch die Menschenmengen in den Gastgeberstädten der Euro 2020, Reisen und die Lockerung der Kontaktbeschränkungen. Eine neue Corona-Welle sei unvermeidlich, wenn Vorsicht und Wachsamkeit aufgegeben würden.

12.57 Uhr: Sanitätspersonal ohne Corona-Impfung suspendiert

Der Sanitätsbetrieb in Südtirol hat 115 Mitarbeitern den Zugang zu ihren Abteilungen untersagt, weil sie nicht gegen Covid-19 geimpft sind. Die Suspendierungen gelten ab dem 1. Juli, wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb mitteilte. Ihnen sei vorab mitgeteilt worden, dass sie sich nicht an die Impfpflicht nach dem "Draghi-Dekret" vom 1. April gehalten hätten.

Im Südtiroler Sanitätsbetrieb sind vier Gesundheitsbezirke und sieben Krankenhäuser zusammengefasst. Die Mitarbeiter können dem Betrieb zufolge keine Aufgaben mehr mit Kontakt zu Menschen übernehmen, bei denen die Gefahr besteht, das Coronavirus zu verbreiten. Es wird geprüft, ob sie andere, ungefährliche Arbeiten übernehmen können. Für das ungeimpfte Personal sei eine Immunisierung jederzeit möglich.

12.11 Uhr: Land macht Gesundheitsämtern Druck wegen Sormas

Das Land NRW hat einen Erlass rausgegeben, dass die SormasX-Software bis Ende September flächendeckend im Einsatz sein muss. Die soll die Kontaktnachverfolgung über Stadtgrenzen hinweg digital sicherstellen. Bislang wird dazu auch jetzt noch Fax und Papier benutzt.

11.04 Uhr: Seehofer: Grenzkontrollen bei der Einreise

"Jeder einreisende Bürger muss bei der Rückreise nach Deutschland mit Kontrollen rechnen". Dies sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer auf der Bundespressekonferenz. Zwar werde es an den deutschen Grenzen keine stationären Kontrollen geben, es werde aber hinter den Grenzen verstärkt kontrolliert. Bei den Kontrollen solle darauf geachtet werden, den Verkehr möglichst wenig zu beeinflussen. Es werde auf ausgewiesenen Parkplätzen hinter der eigentlichen Grenze auf deutscher Seite kontrolliert.

Dass bei den Spielen der Fußball-EM in London bis zu 60.000 Menschen ins Stadion dürfen, hält Seehofer für verantwortungslos. "Das führt natürlich zu einem Ausbreiten des Infektionsgeschehens. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass die UEFA da nicht einer Linie der Vernunft folgt", sagte der CSU-Politiker.

In München seien die Hygienebestimmungen eingehalten worden und es seien auch keine Corona-Infektionen bekannt. Dort waren 14.000 Zuschauer zugelassen. Aber bei 60.000 feiernden Menschen könne es sehr leicht zu Ansteckungen kommen. Seehofer kritisierte die kommerzielle Ausrichtung der UEFA.

10.56 Uhr: Haustiere stecken sich bei ihren Herrchen und Frauchen an

Hunde und vor allem Katzen stecken sich offenbar relativ häufig bei ihren mit Corona infizierten Besitzern an. Darauf weisen neue Untersuchungen hin. So berichtet die kanadische Tiermedizinerin Dorothee Bienzle, dass sie bei 67 Prozent der untersuchten Katzen und bei 43 Prozent der Hunde Antikörper fand, was auf eine durchgemachte Infektion hinweist. Die Tiere hatten mit infizierten Menschen zusammengelebt.

Die Tiermedizinerin Els Broens von der Universität Utrecht wies ebenfalls höhere Infektionen bei Haustieren von Infizierten nach. Bei rund jedem fünften Tier aus solchen Haushalten erbrachten PCR- oder Antikörper-Tests ein positives Ergebnis. Bisher seien aber glücklicherweise keine Übertragungen von Haustieren auf Menschen bekannt geworden.

10.21 Uhr: TÜV bemängelt jede dritte Lüftungsanlage

Im Corona-Jahr 2020 ist gut jede dritte Lüftungsanlage (34,2 Prozent) in prüfpflichtigen Gebäuden wie Hochhäusern, Schulen, Kliniken oder Einkaufszentren von den TÜV-Sachverständigen mit "wesentlichen Mängeln" beanstandet worden. Ein weiteres knappes Drittel (31,5 Prozent) hat "geringfügige Mängel" und nur 34,3 Prozent sind "mängelfrei". Das ist ein Ergebnis des "Baurechtsreports 2021" des TÜV-Verbands.

"In der Corona-Pandemie erfolgen Infektionen vor allem in Innenräumen über Aerosole", sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. "Einwandfrei funktionierende und optimal eingestellte Lüftungs- und Klimaanlagen schaffen ein gesundes Raumklima und tragen dazu bei, das Risiko von Ansteckungen in Gebäuden zu verringern." Vor allem in Schulen sei es bisher versäumt worden, das Infektionsrisiko mit baulichen und technischen Maßnahmen zu senken.

10.00 Uhr: Spahn erneuert Versprechen für Impfangebot

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat auf der Bundespressekonferenz am Donnerstag das Impf-Versprechen erneuert: Bis Ende des Sommers werde jeder Bürger ein Impfangebot erhalten. Dies sei wichtig, denn erst die "komplette Impfung schützt gegen Delta", so Spahn in Berlin.

Zur Einreise nach einem Urlaub sagte Spahn: "Wer aus einem Risikogebiet heimkehrt, muss binnen 48 Stunden einen negativen Test vorlegen. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet kommt, muss zwingend in Quarantäne und kann sich nach fünf Tagen freitesten. Wer aus einem Virusvariantengebiet kommt, hat keine Chance, die Quarantäne zu verkürzen." Hochinzidenzgebiete sind Länder mit einer 7-Tage-Inzidenz von mehr als 200.

Spahn geht davon aus, dass die hochansteckende Delta-Variante in Deutschland noch im Juli 70 bis 80 Prozent der Neuansteckungen ausmacht. Daher sei es wichtig, das Impftempo aufrechtzuerhalten, sagt er. Bislang seien in Deutschland zwei Drittel aller Erwachsenen mindestens einmal geimpft.

9.15 Uhr: Kinos öffnen wieder

Endlich wieder Popcorn, Nachos und die große Leinwand: Heute öffnen bundesweit die Kinos wieder - nach monatelangem Stillstand. Die Pandemie hat die Kinobranche schwer getroffen. In den nächsten Wochen und Monaten sollen hochkarätige Filme die Fans wieder in die Kinos locken. Das Wetter spielt schon mal mit: Nach draußen drängt es die Menschen heute nicht unbedingt.

In den Bundesländern gelten unterschiedliche Regeln für den Kinobesuch. In NRW dürfen bei einer Inzidenz unter 35 die Säle wieder öffnen - entweder mit einer Testpflicht oder einem Mindestabstand im Schachbrettmuster.

Und so kann man im Kino wieder Filme schauen: Grundsätzlich benötigen die Kinofans einen negativen Test, wenn das Kino mehr als 1.000 Sitzplätze hat. Bei weniger als 1.000 Plätzen muss entweder ein negativer Test vorgelegt werden oder die Einhaltung des Mindestabstands muss gewährleistet sein. Die Sitzanordnung erfolgt per Schachbrettmuster.

Und was ist mit der Maske? Die Maske muss im Kino getragen werden. Am Sitzplatz darf sie abgenommen werden, wenn das Kino gut durchlüftet ist oder mit einer der Raumgröße angepassten Luftfilteranlage ausgestattet ist und die Gäste einen Negativtest vorweisen können. Zum Essen und Trinken darf die Maske sowieso abgenommen werden - damit ist auch Popcorn essen erlaubt.

8.50 Uhr: Fast nur noch Langzeit-Patienten auf Intensivstationen

Auf den Covid-Intensivstationen der deutschen Kliniken werden derzeit fast nur noch Langzeitpatienten behandelt. "Die allermeisten der rund 600 Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind Langzeitpatienten", sagte der Intensivmediziner Gernot Marx den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

In Einzelfällen komme es auch noch zu Neuaufnahmen, doch viele der Covid-Patienten in den Krankenhäusern seien bereits seit Monaten in intensivmedizinischer Behandlung. "Das sind größtenteils Patienten, die sich in der dritten Welle im Frühjahr angesteckt haben", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

8.25 Uhr: Reise-Erleichterungen sind in Kraft

Nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie rät die Bundesregierung nun nicht mehr grundsätzlich von touristischen Reisen ins Ausland ab. Auch die Reisewarnung für die mehr als 80 ganz oder teilweise als Corona-Risikogebiete eingestuften Staaten wird aufgehoben. Darunter ist die gesamte Türkei sowie mehrere Urlaubsgebiete in Spanien und Kroatien. Der Schritt ist wegen der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante umstritten.

Reisewarnungen gibt es weltweit jetzt nur noch für 40 von rund 200 Ländern. In Europa gibt es gar keine Hochinzidenzgebiete mehr. Nur Großbritannien und Portugal sind derzeit als Virusvariantengebiet eingestuft. Für einzelne Regionen gelten aber weiterhin Reisewarnungen, zum Beispiel für das Baskenland in Spanien.

6.10 Uhr: Inzidenz sinkt weiter

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 5,1. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 892 Neuinfektionen sowie 63 weitere Todesfälle registriert.

In NRW stieg die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz leicht auf 5,7 im Vergleich zum Vortag (5,5).

Am Vortag hatte die Inzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche angibt, bei 5,2 gelegen, vor einer Woche bei 7,0. Vor einer Woche waren laut RKI zudem 1008 Neuansteckungen sowie 93 Todesfälle verzeichnet worden.

6.00 Uhr: Spahn plant Impfkampagne 2022 ohne Curevac und Astrazeneca

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plant für das Jahr 2022 die Beschaffung von so viel Corona-Impfstoff ein, dass jede Person in Deutschland zweimal geimpft werden könnte. In einem dem Kabinett vorgelegten Bericht des Gesundheitsministeriums heißt es dazu, dass man neben dem Bezug von 84,4 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer auf einen Mix von verschiedenen Impfstoff-Technologien und -Herstellern setze.

Die Impfstoffe des zweiten deutschen Impfstoff-Herstellers Curevac und von Astrazeneca sind dabei nicht eingeplant. Stattdessen sei die Beschaffung von 31,8 Millionen Dosen des mRNA-Impfstoffs von Moderna vorgesehen.

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