Ticker vom Samstag (15.05.2021) zum Nachlesen

Stand: 15.05.2021, 19:11 Uhr

  • Laschet fordert faire, globale Impfstoff-Verteilung
  • Spahn fordert europäisches Robert Koch-Institut
  • Wocheninzidenz auch in NRW unter 100
  • Sachsens Ministerpräsident stellt Bundesnotbremse in Frage
  • Kein Besuchsverbot in Altenheimen
  • Griechenland und Italien empfangen wieder Touristen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Laschet fordert faire, globale Verteilung von Impfstoff

Deutschland und Europa sollten nach Ansicht von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mehr für die Versorgung ärmerer Staaten in der Corona-Krise tun. "Wir stehen jetzt vor der Frage: Wie schaffen wir eine Solidarität in der einen Welt", sagte Laschet heute auf dem digitalen ökumenischen Kirchentag. Die Industrieländer hätten Impfstoffe, viele Länder des globalen Südens dagegen nicht.

Eine faire Verteilung sei schon innerhalb der EU nicht unumstritten gewesen. Nötig sei jetzt eine verstärkte Versorgung anderer Länder mit medizinischer Ausrüstung und Impfstoffen.

19.06 Uhr: Lauterbach plädiert für strenge Einreisekontrollen

Angesichts der Gefahr durch die indische Virus-Variante plädiert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für strenge Kontrollen bei der Einreise aus Großbritannien. Es gebe Hinweise, dass sich die indische Mutante noch schneller verbreite als die britische Variante, die in der gerade überstandenen "dritten Welle" eine wichtige Rolle gespielt habe.

Noch gebe es in Deutschland nur vereinzelte Fälle, sagte Lauterbach. Das müsse unbedingt so bleiben.

18.34 Uhr: Gesundheitsminister Spahn will europäisches Robert Koch-Institut

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen europäischen Mechanismus zur Verhinderung künftiger Pandemien gefordert. Außerdem müssten die Weltgesundheitsorganisation gestärkt und auf europäischer Ebene gemeinsame Institutionen "mit Mehrwert" geschaffen werden, forderte Spahn auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main.

Als Beispiele nannte der Minister ein europäisches Institut zur Krankheitsüberwachung und -prävention, das so arbeite wie das Robert Koch-Institut in Berlin, sowie eine Agentur zur raschen Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen.

16.59 Uhr: Vitamin D könnte schwere Erkrankungen abmildern

Vitamin D könnte bei schweren Corona-Krankheitsverläufen wirksam sein. Das teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Mitteilung mit. Es sei bekannt, dass ein "unzureichender Vitamin D-Serumspiegel mit einem erhöhten Risiko für akute Atemwegsinfekte einhergeht", heißt es dort. Dazu gehöre auch Covid-19. Die Datenlage sei allerdings noch unsicher.

Zuvor hatte das Institut monatelang einen solchen Zusammenhang bestritten. Führende irische Wissenschaftler hatten bereits Anfang April alle Erwachsenen dazu aufgerufen, Vitamin-D-Präparate einzunehmen - nicht nur zur Vorsorge, sondern auch zur Behandlung einer akuten Erkrankung.

16.18 Uhr: Kölner Polizei ermittelt gezielt gegen Impfpass-Fälscher

Um Fälschungen in Impfpässen aufzuspüren und Fälscher zu überführen, hat die Kölner Polizei eine Ermittlungsgruppe mit Namen "Stempel" eingerichtet. Die Polizei bestätigte heute entsprechende Medienberichte. Demnach startete die dreiköpfige Gruppe am 7. Mai. Derzeit gebe es neun laufende Verfahren - in erster Linie wegen des Verdachtes, gefälschte Impfdokumente hergestellt und angeboten zu haben.

16 Uhr: Auch Portugal empfängt wieder Touristen

Portugal will Touristen aus der EU, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern grundsätzlich die Einreise erlauben. Voraussetzungen seien Infektionsraten von weniger als 500 Fällen je 100.000 Einwohner im Herkunftsland und ein negativer Corona-Test, teilte heute das Innenministerium mit. Portugal hatte zuvor bereits Urlaubern aus Großbritannien die Einreise gestattet.

15.55 Uhr: Infektionsrisiko für Erstgeimpfte laut Studie geringer als erwartet

Die Infektionszahlen bei Geimpften sinken einer Studie aus Italien zufolge binnen fünf Wochen nach der ersten Dosis massiv - schon nach der Erstimpfung. In dieser Gruppe träten 35 Tage nach der Erstimpfung mit einem Vakzin von Biontech, Moderna oder Astrazeneca 80 Prozent weniger Infektionen auf, stellte das Nationale Institut für Gesundheit fest. Die Zahl der Einweisungen in ein Krankenhaus sinke um 90 Prozent, die Zahl der Todesfälle um 95 Prozent.

Das gelte für alle Altersgruppen sowie Männer und Frauen gleichermaßen. Die Forscher hatten in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium die Daten von 13,7 Millionen Geimpften in dem Land untersucht.

15 Uhr: Mehr als 30 Millionen Erstimpfungen

In Deutschland haben mehr als 30 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Damit seien 36,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, twitterte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Mehr als neun Millionen Menschen (10,9 Prozent) haben den vollen Impfschutz. Dafür ist bei den zugelassenen Impfstoffen von Biontech, Moderna und Astrazeneca ist eine Zweitimpfung nötig. Bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson ist das nicht nötig.

Bis zum 9. Mai wurden insgesamt 41.352.973 Dosen Impfstoff geliefert. Die Lieferungen stammen von den Herstellern Biontech/Pfizer (28.759.573 Dosen), Astrazeneca (8.450.400 Dosen), Moderna (3.669.600 Dosen) und Johnson & Johnson (473.400 Dosen).

Spahn hat sich am Freitag von seinem Hausarzt im münsterländischen Legden gegen Corona impfen lassen. Der 40-Jährige entschied sich für den Impfstoff von Astrazeneca. Für den kompletten Schutz braucht Spahn nur eine Impfung, weil er kürzlich an Corona erkrankt war, sagte sein Sprecher.

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14.39 Uhr: Ex-Verfassungsrichter hält Corona-Maßnahmen für angemessen

Der Bonner Jura-Professor und ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht, Udo Di Fabio, ist von einigen Corona-Maßnahmen in den vergangenen Monaten überrascht worden, von grundsätzlichen Fehlentscheidungen oder Fehlentwicklungen will er aber nicht sprechen. Im WDR5 Europamagazin sagte Di Fabio, "dass sogar Kontrollen zwischen den Landesgrenzen unserer verschiedenen Bundesländer in Deutschland stattfanden, da hat man sich wirklich die Augen gerieben". Ausgangssperren habe man für etwas gehalten, das "im Ausnahmezustand, im Kriegsrecht vielleicht vorgesehen war, aber doch nicht für uns, in unseren zivilisierten, friedlichen Staaten." Dass das zu weit ging, würde Di Fabio aber in dieser Pauschalität nicht sagen wollen. Bei der Pandemie habe man es mit einer Bedrohungslage für Leben und körperliche Unversehrtheit vieler Menschen zu tun gehabt. Und das rechtfertige die Maßnahmen, "die das Infektionsgeschehen beherrschbar machen sollen, die das einschränken sollen."

11.05 Uhr: Zu Pfingsten auf den Campingplatz? Könnte eng werden!

Lockerungen in Sicht, Pfingsten vor der Tür - da wollen viele Menschen nur noch eins: für ein paar Tage raus. Die Campingplatzbetreiber erleben gerade eine Anfrageflut. Viele Plätze seien bereits ab Ostern reserviert gewesen, sagt Leo Ingenlath, NRW-Präsident des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland. Er appelliert an die Camper, nur mit gültigen Nachweisen beispielsweise eines negativen Corona-Tests entsprechend den Vorgaben anzureisen und rechtzeitig die Frage nach einem freien Stellplatz zu klären.

10.43 Uhr: Spahn warnt vor "Wettlauf der Lockerungen im Wahljahr"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnt zu Umsicht bei Lockerungen der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Wenn zu viel zu schnell gelockert werde und die Vorsicht nachlasse, bestünden enorme Risiken für erneut stark steigende Infektionszahlen, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Schreiben Spahns an die Gesundheitsminister der Länder. "Was es unbedingt zu vermeiden gilt, ist ein politischer Wettlauf der Lockerungen, zumal im Wahljahr."

9.52 Uhr: Sachsens Ministerpräsident stellt Bundesnotbremse in Frage

Einheitliche Regeln für alle - mit dieser Maßgabe ist die bundesweit geltende Corona-Notbremse eingeführt und von allen Länderchefs umgesetzt worden. Jetzt stellt sie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Frage. "Es ist nicht gelungen, die Bevölkerung von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen", sagte Kretschmer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir müssen sehen, dass wir uns in einer Spirale befinden, die Politik und Bevölkerung auseinanderbringt."

8.46 Uhr: Merkel will nach der Pandemie weniger reisen

Angela Merkel (CDU) will als Bundeskanzlerin nach der Corona-Pandemie weniger reisen - um das Klima zu schützen. Vieles sei auch über Videokonferenzen zu besprechen, sagte Merkel beim 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. Das heiße aber nicht, dass sie nie wieder mit Menschen zusammenkommen wolle. "Mir fehlt das schon."

8.41 Uhr: Mehrheit der Japaner gegen Olympischen Spiele

In Japan mehren sich die Stimmen, die eine Absage der Olympischen Spiele in Tokio fordern. Der Chef des japanischen E-Commerce-Konzerns Rakuten, Hiroshi Mikitani, hat die Ausrichtung der Spiele in diesem Jahr als "Selbstmordauftrag" gebrandmarkt und vor gravierenden Folgen gewarnt. Mit Blick auf die Corona-Pandemie sagte Mikitani dem Sender CNN: "Das Risiko ist zu groß". Es sei nicht zu spät, die Spiele abzusagen. Sie sollen in zehn Wochen beginnen. Die Mehrheit der Japaner lehnt die Ausrichtung auch mit scharfen Corona-Regeln ab. Japan steckt derzeit in einer vierten Corona-Infektionswelle. Das Gesundheitssystem ist schwer belastet.

7.50 Uhr: Wocheninzidenz auch in NRW unter 100

In der Mehrzahl der Kommunen in Nordrhein-Westfalen liegt die Wocheninzidenz unter 100. Wird dieser Wert fünf Tage in Folge unterschritten, sind weitreichende Lockerungen im Kreis oder in der Stadt möglich. Die Gesundheitsämter von 33 Städten und Kreisen haben für Freitag Werte unter diesem Schwellenwert gemeldet. Am Donnerstag waren es noch 27, am Mittwoch 20.

In Münster gehen die Infektionen besonders stark zurück: Dort sind es aktuell 28,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche - also den dritten Tag in Folge unter 50. Bleibt Münster unter diesem Wert, könnten ab Dienstag beispielsweise Gaststätten ihre Innenräume und Fitnessstudios öffnen. Das muss das Gesundheitsministerium genehmigen.

Die landesweite Inzidenz liegt erstmals seit Mitte März wieder unter der wichtigen Sieben-Tage-Indizenzmarke. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut vorläufig 92,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gemeldet. Der Wert für den Vortag ist von 103,4 auf 105,0 Neuinfektionen korrigiert worden. In NRW sind die Zahlen damit höher als im bundesweiten Durchschnitt mit jetzt 87,3 Neuinfektionen.

7.41 Uhr: Lockerungen in NRW - was gilt wo?

In Nordrhein-Westfalen tritt heute die neue Corona-Schutzverordnung in Kraft. Sie sieht zahlreiche Lockerungen für Städte und Kreise vor, wo der Inzidenzwert fünf Tage in Folge unter 100 liegt. Dann dürfen zum Beispiel Außengastronomie, Hotels und Einzelhändler ohne Termin öffnen. Heute erfüllen sieben Kommunen in NRW die Bedingungen für die neuen Freiheiten: Münster, Coesfeld, Höxter, Soest, Viersen, Mülheim an der Ruhr und der Rhein-Sieg-Kreis. Morgen werden der Kreis Borken, der Ennepe-Ruhr-Kreis, der Kreis Kleve, der Kreis Siegen-Wittgenstein sowie der Kreis Wesel hinzukommen.

7.31 Uhr: Altenheime dürfen von sich aus kein Besuchsverbot verhängen

NRW-Gesundheitsminister Laumann hat in der "WAZ" klargestellt, dass Besuchsverbote in Altenheimen und anderen Pflegeeinrichtungen nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung der Landesregierung ausgesprochen werden können. In einer Allgemeinverfügung solle außerdem klargestellt werden, dass vollständig geimpfte Bewohner nicht in Einzelzimmern unter Quarantäne gestellt werden dürfen. Hintergrund sind Beschwerden von Angehörigen über rigide Zutrittsregeln in einzelnen Heimen, die von den Betreibern mit der Gefahr durch Virus-Mutationen begründet wurden.

6.15 Uhr: Griechenland und Italien empfangen wieder Touristen

Heute beginnt in Griechenland offiziell die Tourismus-Saison. Die meisten der bisherigen Corona-Einschränkungen fallen weg, unter anderem das Reiseverbot innerhalb des Landes. Reisegesellschaften wie die TUI nehmen ihre Kreuzfahrten und Flüge wieder auf. Auch Italien lockert die Regeln für den Tourismus: Für EU-Bürger, Briten und Reisende aus Israel können entweder negativ getestet, voll geimpft oder genesen einreisen. In gelben Zonen haben Restaurants und Bars bis 22 Uhr geöffnet. Hotels, Strand- und Schwimmbäder empfangen wieder Gäste. Museen, viele Theater und Kinos öffnen wieder, ebenso Geschäfte.

06.00 Uhr: Großbritannien wird Risikogebiet

Die Bundesregierung stuft Großbritannien trotz niedriger Infektionszahlen ab heute wieder als Corona-Risikogebiet ein. Grund ist das "zumindest eingeschränkte Vorkommen" der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante, wie das Robert Koch-Institut bekanntgab.

Die Variante B.1.617.2 hat in Indien zu dramatischen Infektionszahlen beigetragen. Die Nachbarländer Sri Lanka und Nepal werden von der Bundesregierung am Sonntag ebenfalls hochgestuft: Sri Lanka zum Risikogebiet und Nepal zum Virusvariantengebiet - der höchsten Risikostufe, für die weitgehende Reisebeschränkungen gelten.

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