Erneut ein Höchstwert: Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat erstmals die Marke von 100.000 Fällen überschritten, meldete das RKI am Mittwoch. Und das ist noch lange nicht das Ende. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet damit, dass die Omikron-Welle erst in einigen Woche ihren Höhepunkt erreicht - also Mitte Februar.
Die Gefahr, sich mit der ansteckenderen Omikron-Variante zu infizieren, steigt weiter. Wer wissen will, ob es ihn selbst schon erwischt hat, kann einen Test machen. Doch welcher ist der Richtige? Antworten dazu hier in diesem Überblick.
Was tue ich, wenn meine Corona-Warn-App rot ist oder meine Angehörigen positiv sind?
Am besten mache Sie einen Schnelltest. Denn die PCR-Tests sind bei hoher Corona-Inzidenz vor allem für die kritischen Bereiche wie Krankenhaus, Polizei und Feuerwehr reserviert.
Das Paul-Ehrlich-Institut ist von der Zuverlässigkeit der Schnelltests überzeugt. Es geht davon aus, dass "die allermeisten der in Deutschland angebotenen und positiv bewerteten Antigentests eine Omikron-Infektion nachweisen können".
Gibt es überhaupt genügend PCR-Tests?
In Deutschland gibt es für medizinisch notwendige PCR-Tests genug Kapazitäten. Doch weil die Testlabore mit der Omikron-Variante an ihre Grenzen geraten, wird jetzt diskutiert, wer bei knappen Kapazitäten noch einen PCR-Test bekommen soll.
Wie komme ich raus aus der Quarantäne?
Grundsätzlich: Geboosterte Kontaktpersonen - also Menschen, die insgesamt drei Impfungen bekommen haben - müssen nicht in Quarantäne. Für alle anderen gilt, solange sie keine Symptome haben:
Wenn Sie mit einer infizierten Person im gleichen Haushalt leben, müssen Sie ebenfalls in Quarantäne. Diese dauert grundsätzlich zehn Tage - gerechnet ab Symptombeginn oder positiver Testung der infizierten Person. Die Quarantäne kann durch einen offiziellen negativen Schnell- oder PCR-Test auf sieben Tage verkürzt werden.
Bei Kindern in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und Schülerinnen und Schülern kann die Quarantänezeit so sogar auf fünf Tage verkürzt werden. Treten während der Quarantäne jedoch Symptome auf, muss sofort ein PCR-Test durchgeführt werden.
Wenn Sie nicht mit den Infizierten in einem Haushalt leben, sondern beispielsweise beim Besuch eines Restaurants oder beim Sport Kontakt zu einem Infizierten hatten, müssen Sie nicht automatisch in Quarantäne - sondern nur, wenn das Gesundheitsamt dies ausdrücklich angeordnet hat. Ist das der Fall, gelten die gleichen Regeln wie bei Infizierten und Kontaktpersonen, die im selben Haushalt mit einer infizierten Person leben.
Kann ich mich selbst freitesten?
Nein! Corona-Infizierte und Menschen, die mit Erkrankten Kontakt hatten, können in NRW zwar seit dem 16. Januar ihre Isolation oder Quarantäne früher beenden, als bisher. Aber für die Verkürzung ist ein negativer offizieller Schnelltest oder PCR-Test erforderlich.
Kann mich mein Arbeitgeber zum Freitesten zwingen?
Nein, es gibt keine Pflicht, sich nach sieben Tagen per Schnell- oder PCR-Test freizutesten. Aber: Falls Sie trotz eines möglichen Tests auf eine volle Quarantänezeit von zehn Tagen bestehen, könnte der Arbeitgeber für diese zusätzliche Zeit den Lohn einbehalten, sagte Michael Fuhlrott, Professor für Arbeitsrecht dem ZDF.
Kommt bald eine neue Teststrategie?
Das könnte sein. Das Land Berlin will bundeseinheitliche Vorschriften. Die Gesundheitsministerkonferenz könnte am Wochenende einen entsprechenden Beschluss fassen. Wer symptomfrei ist und keiner Risikogruppe angehört, müsste dann nach einem positiven Schnelltest auf den PCR-Test verzichten.
Auch mit roter App gäbe es für Symptomlose dann nur noch Schnelltests. Das Gleiche würde für alle gelten, die sich aus der Quarantäne und Isolation freitesten wollen und für die kein PCR-Test vorgeschrieben ist.
Und was tue ich, wenn es mich erwischt hat?
Man sollte unbedingt zu Haus bleiben, um möglichst niemanden anzustecken. Wer nicht alleine wohnt, soll auch die AHA-L-Regeln einhalten: Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmasken tragen und regelmäßig Lüften.
Zudem soll man sich von einem Arzt telefonisch beraten lassen und das weitere Vorgehen mit ihm abstimmen. Auf keinen Fall sollten Sie ohne vorherige telefonische Anmeldung eine Arztpraxis aufsuchen.