Viele Menschen, die sich mit Corona infizieren, haben nur milde Symptome. Sie können sich zu Hause auskurieren. Doch wie geht das? Hier einige Tipps, worauf man achten sollte.
Welche Varianten sind aktuell im Umlauf?
Laut Robert Koch-Institut (RKI) macht die Variante "Pirola" (BA.2.86) mit 60,7 Prozent den Großteil aller aktuellen Covid-Fälle in Deutschland aus (Stand: 20. Dezember 2023). Sie war im September erstmals in Deutschland nachgewiesen worden und hat seitdem den Subtyp "Eris" (EG.5) verdrängt. Mit ihm waren nach Daten des RKI in der 49. Kalenderwoche 28.6 Prozent der Erkrankten infiziert.
Wie merke ich, dass ich mit dem Coronavirus infiziert bin?
Entweder durch einen Test oder durch Symptome. Zu den Krankheitszeichen einer Corona-Infektion gehören laut Robert Koch-Institut häufig: Husten, Fieber, Schnupfen, allgemeine Schwäche sowie Störungen des Geruchs- und oder Geschmackssinns. Auch Kurzatmigkeit, Halsschmerzen oder Kopf- und Gliederschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen können auf eine Ansteckung hindeuten.
Bei "Pirola" treten Fachleuten zufolge Symptome wie juckende und teils gerötete Augen, wunde und rötliche Finger oder Zehen, Schwellungen, Hautausschlag, Schwellungen oder Geschwüre im Mundbereich, Durchfall und Müdigkeit auf.
Die Centers for Disease Control and Prevention des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums berichten, dass Pirola besonders leicht zu übertragen ist oder besser in das Immunsystem eindringen kann. Aktuelle Daten dazu fehlen noch. Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus.
Auch deshalb rät der Hausärzteverband vor den Weihnachtsfeiertagen schon bei Symptomen einen Schnelltest zu machen. "Gerade an den Weihnachtsfeiertagen, an denen viele Menschen mit ihren Verwandten und Freunden auf engem Raum zusammenkommen, schadet es definitiv nicht, im Zweifel schnell einen Test zu machen", sagte der Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Markus Beier, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. So könnten ältere und chronisch kranke Angehörige am besten geschützt werden.
Was muss ich als Erstes tun, wenn ich Symptome habe?
Man sollte zu Hause bleiben, um niemanden anzustecken. Wer nicht alleine wohnt, sollte ganz besonders die AHA-L-Regeln einhalten: Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Maske tragen, lüften.
Zudem sollte man sich von einem Arzt oder einer Ärztin telefonisch beraten lassen und das weitere Vorgehen mit ihm oder ihr abstimmen. Auf keinen Fall sollte man ohne vorherige telefonische Anmeldung eine Arztpraxis aufsuchen. Auch aus diesem Grund ist die telefonische Krankschreibung, die sich während der Covid-Pandemie bewährt hat, seit dem 7. Dezember wieder möglich.
Und wenn ich keinen Hausarzt habe?
Auch ohne Hausarzt gibt es Hilfe
Wer keine Hausärztin oder Hausarzt hat, kann sich auch beim Patientenservice der Kassenärztlichen Vereinigungen unter der Telefonnummer 116 117 melden. In Notfällen, zum Beispiel bei akuter Atemnot, sollte man die Notfallnummer 112 wählen.
Wie kann ich mir bei einer Erkrankung Erleichterung verschaffen?
"Wichtig ist Ruhe", sagte Monika Baaken vom Hausärzteverband Nordrhein dem WDR. Dazu gehöre auch viel Schlaf. "Allerdings sollte man nicht den ganzen Tag nur liegen, sondern sich auch bewegen, damit der Kreislauf in Schwung bleibt." Dabei helfe auch Frischluft bei geöffnetem Fenster.
Wer sich entscheidet, trotz Infektion im Homeoffice zu arbeiten, sollte darauf achten, sich nicht zu sehr zu fordern, meint Baaken. Ihre Empfehlung: Sich weniger Aufgaben zuzumuten und mehr Ruhepausen einzulegen.
Außerdem solle man viel trinken, so Baaken. "Entweder Tee oder Wasser, aber keinen Alkohol."
Darf ich Medikamente nehmen?
Wer Kopf- oder Gliederschmerzen hat, kann Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen. "Dabei muss man sich aber unbedingt an die vorgeschriebenen Mengen halten", sagte Baaken weiter. "Wenn keine Besserung eintritt, muss man sich an einen Arzt wenden."
Was kann ich bei Atemproblemen tun?
Bei leichten Atemproblemen kann Sitzen für Erleichterung sorgen. "Wichtig ist, dass dabei ruhig ein- und ausgeatmet wird", so Baaken. Falls sich die Symptome aber verstärken, sei auf jeden Fall ein Arzt zu verständigen. "Das gilt auch, wenn Angstsituationen auftreten."
Auf die Frage, ob es sinnvoll ist, mit einem Pulsoximeter die Sauerstoffsättigung im Blut zu kontrollieren, sagte die Sprecherin des Hausärzteverbands Nordrhein: "Das ist im Einzelfall mit einem Arzt abzusprechen."
Wie lange dauert die Erkrankung?
Das kann von Mensch zu Mensch verschieden sein. Eine milde Covid-19-Erkrankung ist in der Regel nach ein bis drei Wochen überstanden.
Bei manchen Corona-Erkrankten halten Symptome auch langfristig an oder tauchen erst nach Wochen oder Monaten auf. Das kann auch bei einem milden Verlauf sein. Dann spricht man von Long Covid oder Post Covid.
Wann kann ich nach Corona wieder Sport treiben?
Nach einer Corona-Erkrankung sollte man nicht zu früh wieder mit dem Sporttreiben beginnen. Denn Corona kann selbst bei einem milden Verlauf im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz gehen.
Nach einem milden Krankheitsverlauf mit Erkältungssymptomen wird eine Sportpause von zwei Wochen empfohlen. Hatte man Halsschmerzen, Husten, Bronchitis oder Fieber, wird - je nach Schwere - zu komplettem Sportverzicht für zwei bis vier Wochen geraten. Weitere Informationen zum Sporttreiben nach einer Corona-Infektion gibt es unter diesem Link: