Labore kommen bei PCR-Tests kaum noch hinterher

Stand: 13.01.2022, 15:19 Uhr

Wegen der sehr ansteckenden Corona-Variante Omikron stoßen Labore bei den PCR-Tests an ihre Kapazitätsgrenze. Längere Wartezeiten auf die Ergebnisse sind die Folge.

Die Corona-Variante Omikron sorgt für rasant steigende Infektionszahlen. Um diese zu ermitteln, müssen täglich zehntausende PCR-Tests gemacht werden. Einige Labore in Deutschland schlagen Alarm, weil sie immer häufiger an ihre Kapazitätsgrenze kommen. Im Norden von Deutschland soll sie schon erreicht sein.

Länger Warten auf das Testergebnis

Die Folge ist vor allem, dass Testergebnisse nicht rechtzeitig vorliegen und die Wartezeiten darauf immer länger werden. Wegen der Omikron-Variante gibt es immer mehr Corona-Verdachtsfälle, die mit einem PCR-Test geprüft werden müssen.

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Der Sprecher des Unternehmens "Bioscientia", das auch ein Labor in Moers betreibt, geht davon aus, dass die Labore der Firma spätestens nächste Woche zu 100 Prozent ausgelastet sein werden. Bis dahin könnten die Labore die Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden liefern.

Kurz vor Kapazitätsgrenze

Wenn darüber hinaus noch mehr Proben reinkommen, sei diese Zeitspanne nicht mehr einzuhalten. Bis ein Ergebnis vorliegt, könnte es dann zwei Tage oder länger dauern. Das kann zum Beispiel bei den Pool-Testungen an Schulen zum Problem werden, wenn das Ergebnis nicht am nächsten Tag da ist und die Eltern nicht sicher wissen, ob sie ihr Kind am Folgetag in die Schule schicken können oder nicht.

Personal und Geräte für Tests sehr begehrt

Die Labore versuchen teilweise gegenzusteuern - zum Teil mit neuen Geräten oder mehr Personal. Allerdings sind die Geräte gerade überall auf der Welt sehr begehrt, und es muss auch immer das Personal vorhanden sein, um sie zu bedienen. Eine andere Möglichkeit wäre, in manchen Situationen auf Antigen-Schnelltests ausweichen, also die aus den Bürger-Testzentren. Das wird aber von einigen Virologen kritisch gesehen, da sie nicht so genau und verlässlich sind wie PCR-Tests.

Mehr Prioritäten bei PCR-Tests setzen

Eine Forderung ist auch, mehr Prioritäten zu setzen, wer überhaupt per PCR-Verfahren getestet wird. Es gibt dazu auch schon eine nationale Teststrategie des Robert Koch-Instituts (RKI). Prio 1 haben demnach alle Personen mit Symptomen. Prio 2 haben alle Menschen, die im Gesundheitswesen oder anderen wichtigen Bereichen arbeiten sowie Kontaktpersonen von Corona-Infizierten.

Nicht alle Proben aus kritischer Infrastruktur klar zu erkennen

Die Nationale Teststrategie des RKI ist bisher offenbar nicht immer eindeutig umzusetzen. Der "Bioscientia"-Sprecher sagt, dass in den Laboren des Unternehmens klar zu erkennen sei, ob eine Probe aus dem Krankenhaus, einer Arztpraxis oder einem Testcenter stammt.

Proben aus dem Krankenhaus haben klar Vorrang. Bei jenen aus Arztpraxen gehe man davon aus, dass sie von Menschen mit Symptomen stammen. Ganz sicher, könne man sich da aber nicht sein. Ob eine Probe von Beschäftigen von Feuerwehr oder Polizei stammt, also weiteren Bereichen der kritischen Infrastruktur, sei bisher nicht eindeutig zu erkennen.

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