Ticker vom Friatg (26.02.2021) zum Nachlesen

Stand: 26.02.2021, 19:47 Uhr

  • Altmaier hält Öffnung der Außengastronomie ab Ostern für möglich
  • Dänemark will Astrazeneca-Impfstoffe aus Deutschland
  • NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart plädiert für Öffnungen noch im März
  • EMA entscheidet am 11. März über Impfstoff von Johnson & Johnson
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.47 Uhr: Nach Impfung viel weniger Corona-Tote in Altenheimen

Die Schutzimpfungen führen laut Medieninformationen zu einer deutlich sinkenden Zahl von Covid-19-Toten in deutschen Pflegeheimen. Eine Umfrage unter großen Betreibern habe ergeben, dass die Zahl der Infizierten, Erkrankten und Gestorbenen seit Beginn der Immunisierungskampagne deutlich zurückgehe, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

So zählten beispielsweise die 28 Johanniter-Seniorenheime in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter ihren 2.400 Bewohnern kaum noch Corona-Tote. Auch hätten dort die Krankenhauseinweisungen wegen schwerer Covid-Erkrankungen aufgehört. Der Caritas-Verband, der 128.000 Betten in 1.800 stationären Einrichtungen unterhält, teilte der Zeitung mit, nach Verabreichung der Zweitimpfungen seien die Infektionszahlen in den Häusern um 35 bis 65 Prozent zurückgegangen.

19.05 Uhr: RKI verschärft Empfehlung im Umgang mit neuen Corona-Varianten

Angesichts der Ausbreitung ansteckenderer Varianten des Coronavirus in Deutschland verschärft das Robert Koch-Institut (RKI) eine Empfehlung für Ärzte. Bei einer Infektion mit einer der Varianten oder dem Verdacht darauf sollten Patienten – unabhängig von der Schwere, dem Alter oder einem Krankenhausaufenthalt – vorsorglich 14 Tage isoliert werden, heißt es in einer am Freitag aktualisierten Empfehlung des Bundesinstituts. Vor dem Verlassen der Isolierung sollte außerdem ein Antigentest oder ein PCR-Test gemacht werden.

18.36 Uhr: Polizei löst Hochzeit in Duisburg auf

Die Polizei hat in Duisburg eine Hochzeitsfeier mit dutzenden Gästen, Musik und Buffet aufgelöst. 43 Erwachsene und 14 Kinder hätten heute Nachmittag in einem Wohnhaus im Stadtteil Marxloh ohne Abstand und teilweise ohne Mund-Nasenschutz gefeiert, erklärte die Polizei. Einige Gäste seien von außerhalb angereist, hieß es. Das Ordnungsamt verhängte Bußgelder wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung und löste die Feier auf.

18.18 Uhr: Altmaier hält Öffnung der Außengastronomie ab Ostern für möglich

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hält Außengastronomie bald wieder für möglich. Das sei gegen Ostern vermutlich drin, sagt der CDU-Politiker nach Beratungen per Video mit seinen Ministerkollegen aus den Ländern. Voraussetzung sei die Einhaltung von Hygienevorschriften. Die Verfügbarkeit von Schnelltests könne eine Öffnung der Außengastronomie noch sicherer machen.

17.50 Uhr: Laschet mahnt Einigkeit vor Corona-Beratungen an

Wenige Tage vor den nächsten Bund-Länder-Gesprächen zur Corona-Krise hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und CDU-Bundesvorsitzender Armin Laschet einen gemeinschaftlichen Kurs angemahnt. "Wir sollten uns alle bemühen, dass wir das, was wir beschließen, auch gemeinschaftlich umsetzen", sagte er heute in Düsseldorf.

Natürlich gebe es auch länderspezifische Abweichungen - etwa bei den Schulsystemen. "Aber alle sollten alles tun, damit wir zu ähnlichen Verabredungen und Umsetzungen kommen."

17.33 Uhr: Millionen Erstimpfungen schneller möglich

Millionen Bürger könnten deutlich schneller gegen Corona geimpft werden, wenn die zulässigen Intervalle zwischen Erst- und Zweitimpfung voll ausgeschöpft und keine Impfdosen mehr für Zweitimpfungen zurückgelegt werden. Dies zeigen Modellrechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung.

Würde so verfahren, könnten bis Ostern mehr als zwei Millionen zusätzliche Erstimpfungen gespritzt werden. Und bis zum Beginn der Sommerferien in den ersten Ländern am 21. Juni könnten sogar mehr als 7,5 Millionen zusätzliche Erstimpfungen stattfinden. Laut dem Modell könnten dann 58 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten. Im Unterschied dazu würden beim aktuellen Impfregime nur etwa 47 Prozent diesen Schutz bis zum Sommer bekommen, hieß es.

17.14 Uhr: Dänemark will Astrazeneca-Impfstoffe aus Deutschland

In Dänemark ist das Unverständnis über die Deutschen groß, die lieber auf eine Impfung verzichten, als sich den Impfstoff von AstraZeneca spritzen zu lassen. Nun hat sich auch die Premierministerin Mette Frederiksen geäußert und gesagt: "Wenn Deutschland die Impfstoffe nicht will – Dänemark nimmt sie gerne".

Für Camilla Foged, Professorin von der pharmazeutischen Abteilung der Universität Kopenhagen, ist das eine "großartige Idee". Ihr zufolge gebe es keinen Grund, weshalb Dänemark die Astrazeneca-Vakzine nicht übernehmen könnte, wenn Deutschland sie nicht wolle. Im Gegenteil: "Es ist unethisch, während einer Pandemie Impfstoffe herumliegen zu lassen", sagte sie dem Fernsehsender TV2.

16.53 Uhr: Studie soll Corona-Gefahr im Pendler-Verkehr untersuchen

Wie hoch das Risiko einer Covid-19-Infektion bei der regelmäßigen Nutzung von Bussen und Bahnen ist, soll eine Studie im Rhein-Main-Gebiet herausfinden. Dazu werden dort in den kommenden fünf Wochen mehr als 650 Pendler untersucht, die täglich mindestens 15 Minuten den öffentlichen Nahverkehr des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) benutzen. Die Ergebnisse der Studie sollen repräsentativ und damit auf Deutschland übertragbar sein, wie das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium heute in Mainz mitteilte.

16.31 Uhr: Bundesregierung erklärt Malta zum Corona-Hochrisikogebiet

Wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung das beliebte Urlaubsland Malta ab Sonntag als Hochrisikogebiet eingestuft. Das bedeutet, dass dann schon bei der Einreise nach Deutschland ein negativer Corona-Test vorgezeigt werden muss. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, von der man sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren Test befreien kann, bleibt unverändert bestehen.

Als Hochinzidenzgebiete gelten die Länder, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen über 200 lag.

16.13 Uhr: EU genehmigt Antikörper-Mittel gegen Covid-19

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den Einsatz der Antikörper-Therapie des US-Konzerns Regeneron gegen Covid-19 genehmigt. Sie kann nun zur Behandlung genutzt werden von Corona-Patienten, die noch keine Sauerstoffzufuhr benötigen und ein hohes Risiko haben, dass sich ihr Zustand verschlechtert. Das in den USA per Notfallzulassung erlaubte Regeneron-Kombinationspräparat war im Herbst bereits dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump verabreicht worden.

15.56 Uhr: Abschlagszahlungen für Unternehmen werden verdoppelt

Die Abschlagszahlungen für Unternehmen im Rahmen der Überbrückungshilfe III werden verdoppelt. Ab heute seien bis zu 800.000 Euro pro Firma möglich, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin.

15.40 Uhr: "Partycharakter" - 70 Anzeigen in Wuppertal

Wegen verbotener Treffen größerer Gruppen mit bis zu 200 Personen und oft ohne Maske und Abstand haben Polizei und Ordnungsamt in Wuppertal am Donnerstag mehrfach eingreifen müssen. Es seien mehr als 70 Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet und etwa doppelt so viele Platzverweise ausgesprochen worden - teils per Lautsprecher, teilten die Behörden mit. Die Treffen der Menschen in Parkanlagen der Stadt und auf Plätzen hätten "einen Party- und Eventcharakter" gehabt.

Bei allem Verständnis für den Wunsch nach frischer Luft bei schönem Wetter - die Vorgaben der Coronaschutzverordnung würden durchgesetzt, betonten Stadt und Polizei.

15.22 Uhr: Corona hält NRW-Verwaltungsgerichte auf Trab

Entscheidungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemiehaben haben die Arbeit der sieben Verwaltungsgerichte in NRW und des Oberverwaltungsgerichts mit Sitz in Münster im Jahr 2020 bestimmt. Zwar hätten diese Verfahren prozentual lediglich drei Prozent bei den Verwaltungsgerichten und sechs Prozent beim Oberverwaltungsgericht ausgemacht, erklärte Präsidentin Ricarda Brandts heute in Münster. Dafür war das Interesse der Öffentlichkeit aber umso größer, weil es um Schulöffnungen, Quarantäne, Einreisen, Freizeitsport und Schließungen im Handel ging.

15.07 Uhr: Düsseldorfer "Verweilverbot" ist rechtens

Das neue sogenannte "Verweilverbot" in der Düsseldorfer Altstadt und am Rheinufer ist rechtens. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat den Eilantrag eines Bürgers gegen die entsprechende Allgemeinverfügung abgelehnt. Die Gesundheit der Bevölkerung überwiege die privaten Interessen des Antragsstellers, teilte das Gericht heute mit.

15.01 Uhr: Großteil der Pflegeheimbewohner gegen Corona geimpft

Rund zwei Monate nach dem Start der Impfkampagne in Deutschland hat die große Mehrheit der Pflegeheimbewohner in Deutschland eine Corona-Impfung erhalten. Mehr als 795.000 von ihnen wurde eine erste Dosis gespritzt, mehr als 550.000 die zweite, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht.

Insgesamt gibt es rund 900.000 Menschen in Pflegeeinrichtungen. Senioren in Gemeinschaftsunterkünften gelten als besonders gefährdet für schwere und tödliche Verläufe.

14.48 Uhr: Scholz bekennt sich zu Hilfe für arme Staaten in Corona-Krise

Vor dem Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) hat sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) zur Hilfe für arme Staaten in der Corona-Pandemie bekannt. Er setze sich auch im Rahmen der G20-Runde dafür ein, "dass die Impfstoffproduktion und -verteilung weiter verstärkt werden", sagte Scholz.. "Wir stehen an der Seite der ärmsten Länder.“ Die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) beraten heute virtuell über die Corona-Krise und die Folgen für die Wirtschaft.

14.36 Uhr: EMA entscheidet am 11. März über Impfstoff von Johnson & Johnson

Der Covid-19-Impfstoff von Johnson & Johnson könnte am 11. März grünes Licht von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA erhalten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg meldet. Die EMA hatte Mitte Februar erklärt, bis Mitte März die Bewertung für eine mögliche Genehmigung des Vakzins abschließen zu wollen. Die Behörde habe von dem US-Pharmakonzern einen Antrag auf Marktzulassung erhalten, dieser werde nun beschleunigt geprüft, hieß es zu dem Zeitpunkt. Es wäre die vierte Zulassung eines Covid-19-Impfstoffs in der EU.

14.21 Uhr: NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart plädiert für Öffnungen noch im März

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat sich für einen Strategiewechsel bei der Corona-Bekämpfung ausgesprochen, "der noch im März zu Öffnungen führt". Den Bedarf dafür habe auch der Austausch der Wirtschaftsminister der Länder mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Freitag gezeigt, sagte Pinkwart.

Pinkwart betonte, es gebe inzwischen Alternativen zum aktuellen Lockdown. "Statt die Kontakte pauschal zu reduzieren, können wir uns über Tests Spielräume für die wirtschaftlich und sozial notwendigen Öffnungen erarbeiten."

14.07 Uhr: Zehntausende Verstöße gegen Maskenpflicht in Zügen

Gegen die Maskenpflicht in Zügen und auf Bahnhöfen gab es im vergangenen Jahr Zehntausende Verstöße. Von Mitte September bis zum Jahresende registrierte die Bundespolizei gut 236.000 Fälle, wie eine Anfrage der FDP im Bundestag ergab. Unterdessen kam es 2020 zu weniger Straftaten in Bahnhöfen und Zügen, wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

13.53 Uhr: Biontech-Gründerpaar bekommt Bundesverdienstkreuz

Die Bildkombo zeigt Ugur Sahin (r), Vorstandsvorsitzender des Biotechnologie-Unternehmens Biontech, und seine Frau Özlem Türeci, medizinische Geschäftsführerin von Biontech.

Die Gründer des Biotech-Unternehmens und Impfstoffherstellers Biontech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, erhalten das Bundesverdienstkreuz. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde dem Ehepaar am 19. März im Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen, teilte das Bundespräsidialamt mit.

Türeci und Sahin "verbinden medizinische Grundlagenforschung mit deren Übersetzung in eine praktische Nutzung", erklärte das Präsidialamt. "Dank ihrer weltweit anerkannten Kompetenz im Bereich der mRNA-Technologien und ihres unermüdlichen Einsatzes gelang ihnen innerhalb kürzester Zeit die Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Sie haben damit einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie geleistet."

13.38 Uhr: Merkel nimmt an Treffen von NRW-Expertengremium zu Corona teil

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt heute an den Online-Beratungen des NRW-Expertengremiums zum Kampf gegen die Corona-Pandemie teil. Das bestätigte ein Regierungssprecher in Berlin. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet habe zu einem Meinungsaustausch eingeladen, die Kanzlerin habe diese Einladung gerne angenommen.

Die Beratungen dienen auch der Vorbereitung auf die am 3. März geplante Runde der Ministerpräsidenten mit Merkel, bei der über das weitere Vorgehen in dem seit Monaten anhaltenden Lockdown entschieden werden soll.

13.26 Uhr: Inzidenz in NRW leicht gesunken

Die Sieben-Tage-Inzidenz für Corona-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen ist nach einem stärkeren Anstieg am Vortag wieder leicht gesunken. Heute lag der Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 63,9. Am Donnerstag hatte er bei 64,3 gelegen. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch 58,0 betragen.

13.07 Uhr: Kinderärzte mit Existenzsorgen

Viele niedergelassene Kinderärzte in Deutschland fürchten angesichts der Corona-Pandemie um ihre Zukunft. Mehr als ein Drittel sieht die eigene wirtschaftliche Existenz bedroht, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hervorgeht, über die der "Spiegel" berichtet.

Seit Beginn der Corona-Krise gehen demnach die Fallzahlen in den Praxen deutlich zurück, weil es aufgrund der Pandemieschutzmaßnahmen weniger akute Infektionskrankheiten gibt. Auch bleiben viele Familien aus Sorge vor Ansteckung den Praxen fern.

12.52 Uhr: Stiftung Warentest: FFP2-Maske von 3M schützt am besten

Die Stiftung Warentest hat zehn FFP2-Masken geprüft - rundum empfehlenswert ist demnach das Produkt der US-Firma 3M. "Sie sitzt gut, ist dicht und ermöglicht komfortables Atmen" und erfülle damit als einzige ohne Einschränkung die wichtigsten Testkriterien, teilte Stiftung Warentest mit. Die Filterwirkung war zwar bei allen Masken hoch - sechs "Filtering Face Pieces" können die Tester aber nur eingeschränkt empfehlen, weil sie sich nicht gut an unterschiedliche Gesichtsformen anpassen, deshalb oft nicht dicht anliegen und so die Schutzwirkung mindern.

Die Masken von Rossmann Altapharma, Hygisun und dm Mivolis seien wenig geeignet, weil sie zu sehr beim Atmen behindern. Die Tester betonten, dass Nutzerinnen und Nutzer "unbedingt" auf einen korrekten Sitz achten müssten, um einen bestmöglichen Schutz vor Corona-Viren zu leisten. Ein Anzeichen dafür, dass die Maske kein Leck hat: Beim Ausatmen bläht sie sich auf, beim Einatmen zieht sie sich zusammen.

12.39 Uhr: Bundestag billigt Corona-Steuerentlastungen

Familien, Gaststätten sowie Firmen und Selbstständige sollen bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie weitere steuerliche Hilfen erhalten. Der Bundestag billigte heute in Berlin mit den Stimmen von Union und SPD sowie FDP und AfD das Dritte Corona-Steuerhilfegesetz, mit dem Entlastungen verlängert werden. Linke und Grüne enthielten sich. Die Opposition kritisierte die Pläne als unzureichend.

Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass Familien in diesem Jahr wie schon 2020 einen einmaligen Kinderbonus von 150 Euro für jedes kindergeldberechtigte Kind bekommen. Zudem soll den seit Monaten geschlossenen Restaurants steuerlich geholfen werden. Auf Speisen in der Gastronomie soll weiter der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 statt 19 Prozent anfallen. Das kann aber erst wirken, wenn die Gastronomie wieder öffnet - deshalb soll die Steuersenkung auch bis Ende 2022 gelten.

12.24 Uhr: Die Queen wirbt für Impfung

Die britische Königin Elizabeth II. hat ihre Landsleute zu Corona-Schutzimpfungen ermuntert. Die Spritze sei schnell und harmlos und schütze auch andere vor der Krankheit, sagte die Monarchin in einem Videogespräch, das heute gesendet werden soll. "Wissen Sie, wenn Sie die Impfung erst einmal haben, bekommen Sie das Gefühl, dass sie geschützt sind, was, wie ich glaube, sehr wichtig ist", sagte die 94-Jährige. Sie habe viele Briefe von Menschen erhalten, die sich gewundert hätten, wie einfach das sei.

Die Königin und ihr 99 Jahre alter Mann Prinz Philip waren im Januar geimpft worden. Sie verglich die Impfkampagne mit der Art, wie die Menschen im Zweiten Weltkrieg zusammengearbeitet hätten. "Es ist offensichtlich schwierig für Menschen, die noch nie geimpft worden sind, weil sie mehr an andere Menschen denken sollen als an sich selbst", sagte die Königin.

12.11 Uhr: Intensivmedziner für Lockdown bis 1. April

Der Präsident der deutschen Intensivmediziner - Professor Gernot Marx - spricht sich dafür aus, den Lockdown mindestens bis zum 1. April zu verlängern. Anderenfalls werde die zu befürchtende dritte Welle nicht mehr zu bewältigen sein, warnt der Aachener Mediziner.

Im schlimmsten Fall könnte die Zahl der Intensivpatienten bis Mitte Mai deutschlandweit auf mehr als 25.000 ansteigen. Würde bei gleichbleibendem Impftempo wie heute erst ab April wieder geöffnet, würde die Maximalbelegung auf den Intensivstationen nur bei etwa 6.000 liegen.

11.52 Uhr: Gedenk-Gottesdienste für Corona-Opfer

An der Erinnerung an die Opfer der Pandemie beteiligen sich am Wochenende auch einige Bistümer in NRW. So will der Münsteraner Bischof Felix Genn am Samstag in einem Gottesdienst an die an Corona gestorbenen Menschen erinnern. Genn wird um 12.15 Uhr die Heilige Messe für die an und mit Corona Verstorbenen im Sankt Paulus-Dom feiern.

Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) hatte für die Fastenzeit angeregt, an die Opfer der Pandemie zu erinnern. Das Ruhrbistum Essen lädt für Sonntag im Essener Dom um 10 Uhr zu einem Gedenkgottesdienst mit Bischof Franz-Josef Overbeck ein.

11.45 Uhr: TÜV hält wenig von van Laack-Kitteln

Der Streit um einen Schutzkittel-Auftrag der Landesregierung an den Textilhersteller van Laack geht in eine neue Runde. Die SPD-Opposition hat nach Angaben der "WAZ" dem TÜV Rheinland einen Kittel zur Einschätzung vorgelegt. Das Institut nahm eine Sichtkontrolle vor, die mehrere Mängel ergab.

Die Bestellung von zehn Millionen Schutzkitteln im Wert von 38,5 Millionen Euro netto sorgt seit Monaten für Debatten, da der Sohn von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Kontakt zu dem Unternehmen hergestellt hatte. Johannes "Joe" Laschet ist Modeblogger und wirbt für van Laack.

11.37 Uhr: Schnellere Impfungen in Härtefällen möglich

Menschen mit Vorerkrankungen und einem besonders hohem Gesundheitsrisiko können in Einzelfällen bevorzugt in den Impfzentren in NRW geimpft werden. Das sei aber nur aufgrund von Einzelfallentscheidungen möglich, teilte das NRW-Gesundheitsministerium heute mit. Voraussetzungen sind ein aktuelles Attest vom Arzt und ein Antrag.

"Es gibt Menschen mit Vorerkrankungen, die sich in der Liste der Coronaimpfverordnung nicht wiederfinden", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Jetzt sei "ein im Grundsatz pragmatisches Verfahren" geschaffen worden, das den Betroffenen "bestmöglich weiterhelfen" solle. In Frage kämen zum Beispiel Personen, denen eine Chemotherapie bevorstehe.

11.31 Uhr: Maskenpflicht am Düsseldorfer Rheinufer gilt auch für Jogger

Das "Verweil-Verbot" und die verschärfte Maskenpflicht in der Düsseldorfer Altstadt und am Rheinufer hat auch Folgen für Jogger: Sie müssen dort am Wochenende Maske tragen. Das gehe aus der entsprechenden Allgemeinverfügung hervor, sagte ein Stadtsprecher. Die Promenade am rechten Rheinufer ist eine beliebte Strecke für Jogger und Radfahrer in der Landeshauptstadt. Während man auf dem Rad laut Stadt keine Maske tragen muss, gelte das "für Jogger allerdings wohl", so der Sprecher.

11.23 Uhr: Köln verbietet Auftritte von Straßenkünstlern

In der Kölner Innenstadt dürfen ab sofort keine Straßenkünstler mehr auftreten. Damit sollten Menschenansammlungen verhindert werden, bei denen die Abstandsregeln zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus nicht sichergestellt werden könnten, teilte die Stadt Köln mit.

Als Straßenkunst gälten Musik, Theater "und andere Darbietungen im öffentlichen Raum". Das Verbot umfasse alle Fußgängerzonen im Zentrum, den Rheingarten, die Hohenzollernbrücke sowie den Rheinboulevard. Auftritte dort seien montags bis donnerstags von 15 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 22 Uhr untersagt.

11.02 Uhr: Spahn und Wieler werben für Astrazeneca-Impfstoff

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert, den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca zu nutzen. Der Impfstoff sei sicher und schütze, sagte Spahn. Es gebe auch "hinreichend viele" Menschen, die das Impfangebot mit dem Vakzin annehmen würden. Auch RKI-Präsident Lothar Wieler nennt das AstraZeneca-Mittel "sehr, sehr wirksam". Das Angebot nicht anzunehmen, sei "fachlich, sachlich nicht gerechtfertigt", sagte Wieler, der zudem die Einführung eines Impfausweises befürwortet, der möglichst digital und einheitlich sein solle.

10.37 Uhr: Dr. Federle stellt "Tübinger Weg" vor

Dr. Lisa Federle, Pandemie-Beauftragte in Tübingen, hat im Anschluss an Jens Spahn und Lothar Wieler den "Tübinger Weg" vorgestellt. "Wir haben im März letzten Jahres offensiv mit einer PCR-Strategie in den Alten- und Pflegeheimen angefangen", sagte die Notärztin. Dadurch seien viele asymptomatische Fälle gefunden worden Das habe man im Oktober mit der Einführung von Schnelltests ausgeweitet. Im Februar sei man damit in die Kitas und Schulen gegangen und habe das Personal getestet. Inzwischen wurde diese Strategie auf weitere Berufsgruppen ausgeweitet.

"Mit dieser Teststrategie waren wir einer der ersten Kreise, der jetzt seit vielen Wochen die Inzidenz unter 50 und teilweise unter 35 hat", so Federle. "Inzwischen haben über 25 Kommunen und Kreise in Baden-Württemberg, aber auch in Bayern und Hessen unser Modell eins zu eins übernommen." Das Testen sei neben den Lockdown-Maßnahmen eine effektive Prävention gegen die Ausbreitung des Infektionsgeschehens. Sie begüße die Initiative des Gesundheitsministers, kostenlose Schnelltests für alle zu ermöglichen.

10.29 Uhr: Wieler warnt vor dritter Welle

Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, hat vor einem neuen Anstieg der Infektionszahlen. "Wir sehen leider seit einigen Tagen, dass die Fallzahlen insgesamt nicht weiter zurückgehen. Sie stagnieren. Die Sieben-Tages-Inzidenz ist sogar leicht gestiegen", so Wieler. Das Infektionsgeschehen sei regional sehr unterschiedlich. Man müsse davon ausgehen, dass dafür die Mutationsvarianten verantwortlich seien. Die Variante B117 breite sich rasch aus und sei in allen Altersgruppen wesentlich ansteckender.

"Neben der positiven Entwicklung seit Jahresbeginn sehen wir nun auch einige deutliche Signale einer Trendumkehr", erklärte Wieler. Deshalb sei die weitere Einhaltung der Maßnahmen sehr wichtig. "Ansonsten steuern wir in eine dritte Welle hinein." Das wichtigste Werkzeug gegen die Pandemie sei weiterhin die Impfung.

10.20 Uhr: Spahn: 5,7 Millionen Impfungen erfolgt

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht erste Erfolge der Impfstrategie bei Hochaltrigen. "Fast alle Bewohner von Alten- und Pflegeheimen haben inzwischen ein erstes Impfangebot bekommen und die allermeisten haben dieses Angebot auch angenommen", sagte Spahn heute auf einer Pressekonferenz. Das bisher überproportionale Infektionsgeschenen bei den Älteren nähere sich dem Schnitt an werde bald "unterdurchschnittlich" werden. Die Impfkampagne gewinne weiter an Fahrt. Es seien aktuell 5,7 Millionen Impfungen in Deutschland erfolgt, womit 4,5 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Erstimpfung erhalten hätten.

Einige Länder kämen beim Impfstoff bereits an Kapazitätsgrenzen und müssten weiter aufstocken. "Noch liegt zu viel Impfstoff im Kühlschrank", so Spahn. Einige Länder hätten darum gebeten, dass auch Arztpraxen Impfungen durchführen dürfen. Das sei in einem ersten Schritt nun möglich. Danach sollen Arztpraxen "regelhaft in die Impfkampagne" einbezogen werden.

Außerdem sprach sich Spahn für den Einsatz von mehr Schnelltests aus. "Schnelltests können Teil unserer weiteren Strategie sein, wenn wir sie kostenlos und niedrigschwellig als Bürgertests anbieten", so der CDU-Politiker. Diese könnten auch im privaten Bereich verwendet werden, etwa bei einem Familientreffen.

10.00 Uhr: Lolli-Tests in Solinger Kitas

Die Stadt Solingen will im Kampf gegen das Coronavirus ab nächster Woche künftig auf sogenannte Lolli-Tests setzen. Die neuartigen Corona-Tests sind in der Anwendung deutlich angenehmer und sollen dort in 26 Kitas eingesetzt werden.

Die Tests sehen aus wie gewöhnliche Wattestäbchen. An ihnen sollen Kinder und Erzieher gut 30 Sekunden lang lutschen, dann können sie ins Labor gebracht werden. Der große Vorteil dabei: Es handelt sich um aussagekräftige PCR-Tests. Dafür ist es sonst nötig, die Probe tief in Nase und Mund zu entnehmen. Getestet wird an zwei Tagen pro Woche.

Die Stadt Solingen führt das Projekt zusammen mit der Uni-Klinik Köln durch und erhofft sich so ein deutlicheres Bild über das Infektionsgeschehen in den Kitas. Pro Monat kosten die Tests die Stadt knapp 45.000 Euro.

09.31 Uhr: Eilantrag gegen Verweilverbot in Düsseldorf

Gegen das "Verweilverbot" in der Düsseldorfer Altstadt und am nahen Rheinufer ist am Verwaltungsgericht ein Eilantrag eingegangen. Die zuständige Kammer will laut einem Gerichtssprecher eventuell noch heute über den Antrag entscheiden.

In Düsseldorf soll um 15 Uhr erstmals das "Verweilverbot" in Kraft treten, wonach man in einer bestimmten Zone nicht mehr länger stehen bleiben, sich hinsetzen oder auf eine Wiese legen darf. Die Regelungen gelten auch am Samstag und Sonntag. Die Verwaltung hat bereits damit begonnen, 300 rote Schilder aufstellen, die mit dem Schriftzug "Verweilverbotszone: Bitte gehen Sie weiter" versehen sind.

09.25 Uhr: Betreuungsentschädigung für Eltern in NRW

In NRW können Eltern jetzt die angekündigte "Betreuungsentschädigung" beantragen. Sie ist für erwerbstätige Mütter und Väter gedacht, die wegen corona-bedingt geschlossener oder eingeschränkt geöffneter Kitas und Schulen ihre Kinder selbst zu Hause betreut haben und keinen Anspruch auf Kinderkrankengeld haben, wie das NRW-Familienministerium heute mitteilte. Dazu zählten etwa privat Versicherte wie Selbstständige und Freiberufler, freiwillig gesetzlich Versicherte, Landwirte ohne Anspruch auf Krankengeld oder gesetzlich Versicherte, deren Kinder privat versichert sind.

Mit der Betreuungsentschädigung will das Land Eltern unterstützen, die keinen Anspruch auf das Kinderkrankengeld haben. Sie können nach Angaben des Ministeriums entsprechende Anträge jetzt online bei den Bezirksregierungen stellen. Beantragt werden können bis zu 10 Tage Verdienstausfallentschädigung pro Kind und Elternteil, bei Alleinerziehenden 20 Tage. Dabei können sie Betreuungstage rückwirkend bis zum 5. Januar 2021 geltend machen.

08.48 Uhr: Mehrheit für Lockerungen

Eine Mehrheit der Deutschen findet laut ZDF-"Politbarometer", dass es Zeit für Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen ist. Der heute veröffentlichten Umfrage zufolge sind 56 Prozent der Ansicht, dass es jetzt zu Lockerungen kommen soll, 41 Prozent lehnen das ab.

Zwar halten weiterhin die meisten Befragten die geltenden Corona-Regelungen für gerade richtig (55 Prozent). Der Anteil derer, die diese übertrieben finden, ist mit 23 Prozent jedoch deutlich gestiegen. Im Januar waren es noch 14 Prozent. Nur noch 18 Prozent sind für strengere Maßnahmen.

Eine Einschränkung machen die Befragten jedoch: Sollte es zu einer dritten Welle, also zu deutlich höheren Infektionszahlen kommen, befürworten nur noch 21 Prozent eine Lockerung der Maßnahmen.

08.40 Uhr: Tourismusbranche fordert Perspektive

Die Tourismusbranche dringt auf eine europäische Perspektive für die Zukunft des Sektors. Es sei "Zeit für einen gemeinschaftlichen und koordinierten Aufbruch, um sichere Mobilität wieder herzustellen", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deutsche Reiseveranstalter und Reisebüros hätten 2020 Umsatzeinbußen von 80 Prozent verzeichnet, im Januar sogar über 90 Prozent. "Das ist nicht mehr lange auszuhalten."

Der Verbandspräsident setzt dabei neben den Impfungen auf den Einsatz von Schnelltests. Diese würden den Weg zur internationalen Mobilität öffnen. "Ein standardisierter, digitaler Impfnachweis ist wünschenswert und würde die Kontrollen an sehr vielen Stellen erleichtern", sagte Fiebig den Zeitungen. Das Ausbleiben von Touristen habe auch in den Reiseländern "dramatische Auswirkungen für Wirtschaft und Bevölkerung".

08.14 Uhr: Biontech-Impfstoff ab Mai in Arztpraxen

Haus- und Fachärzte werden spätestens ab Mai Bürger auch mit Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus impfen können. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erwartet "einen Impfstart für die Praxen in den nächsten sechs bis acht Wochen", wie ein KBV-Sprecher der "Rheinischen Post" sagte. Apotheken und Großhandel haben demnach ein Vertriebskonzept für den empfindlichen Stoff vorgelegt. "Die 4.000 Apotheken in NRW stehen bereit, die niedergelassenen Ärzte ab Mai mit Impfstoff auch von Biontech zu versorgen", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Zeitung.

Das NRW-Gesundheitsministerium ist dem Bericht zufolge zuversichtlich, "zeitnah ein Konzept zur Verimpfung in den Hausarztpraxen vorlegen beziehungsweise einen entsprechenden Erlass dazu veröffentlichen zu können".

07.27: Dabrock: "Organisationsversagen" bei der Impfstrategie

Der Theologe und Ethiker Peter Dabrock wirft dem Bundesgesundheitsministerium ein "Organisationsversagen" bei der Impfstrategie vor, das Impf-Drängeln ermögliche. Man habe es am Anfang der Impfstrategie versäumt, klare Kriterien aufzustellen, auch innerhalb der riesigen Prioritätengruppen zu ordnen. Es müsse ein klares Verfahren geben mit "Nummern, wie wir es in Schweden bei jedem Bäcker haben", so Dabrock im WDR 5 Morgenecho. "Wenn man die hat, dann kommt man dran, und wenn man nicht da ist, kommt der Nächste dran."

Jeder Landrat oder jeder Bürgermeister müsse in seinem Impfzentrum "eine Liste von Nachrückern am Ende des Tages" haben. Der Ethiker erwarte zudem von "Entscheidungs- und Mandatsträgern", die sich bereits entgegen der eigentlichen Reihenfolge haben impfen lassen, dass sie zurücktreten.

07.13 Uhr: Bullmann kritisiert EU-Impfstrategie

Der Europabeauftragte des SPD-Parteivorstandes, Udo Bulmann, hat die Impstrategie der Europäischen Union scharf kritisiert. "Wir impfen zu langsam und wir impfen zu wenig. Nur wenn das Problem gelöst wird, haben wir wirklich Aussicht auf einen guten Sommer", erklärte Bullmann im WDR 5 Morgenecho. Die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament drängten darauf, "dass endlich eine durchgreifende Impfstrategie in Europa Platz greift, so dass alle Menschen eine Chance haben, vor dem Virus geschützt zu werden".

Kritik äußerte Bullmann auch an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Herr Spahn und Frau von der Leyen haben zu wenig und zu spät bestellt", so der SPD-Politiker. "Wir sehen in Israel und den USA, dass das auch anders geht."

06.42 Uhr: Söder warnt vor "Blindflug" bei Lockerungen

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor den Bund-Länder-Beratungen am nächsten Mittwoch vor einem "Blindflug" beim Hochfahren des öffentlichen Lebens. "Wir wollen schrittweise öffnen, aber mit Vernunft und Vorsicht", sagte Söder dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Ein Rückfall wäre der denkbar schlechteste Weg. Die Politik darf jetzt nicht die Nerven verlieren", warnte er.

Das Instrument zu Steuerung seien die Inzidenzzahlen. "Eine intelligente Öffnungsmatrix sollte sich an den Zahlen von 35 und 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen orientieren", sagte der CSU-Vorsitzende. Diese Werte stünden aus gutem Grund fest. "Die Öffnungen müssen dann nach Daten und nicht nach einem Datum erfolgen", erläuterte Söder.

06.14 Uhr: Knapp 10.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages fast 10.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 9.997 neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut etwas an und liegt nun bei 62,6. Am Donnerstag hatte der Wert 61,7 betragen.

06.06 Uhr: Weltärztebund rechnet mit "Impfstopff-Schwemme"

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagt eine "Schwemme an Impfstoffen" in zwei Monaten voraus, mit der die Impfzentren überfordert sein werden. Darauf sei man nicht ausreichend vorbereitet. Man müsse sich schon jetzt Gedanken über Transportwege zu den Hausarztpraxen und die Impf-Infrastruktur machen, sagte Montgomery im RTL/ntv-Interview. "Das alles muss jetzt geplant werden und ich sehe schon jetzt mit Grausen, wie wir dann wieder von einer Ad-Hoc-Lösung in die nächste Ad-Hoc stolpern, weil es keinen präzisen Plan gibt", warnte der Ärztefunktionär.

06.00 Uhr: Bundestag will Hilfspaket beschließen

Der Bundestag will heute das neue Hilfspaket für Familien, Geringverdiener und Unternehmen beschließen. Unter anderem sollen Familien mit Kindern wie im vergangenen Jahr einen Bonus als Zuschuss zum Kindergeld bekommen. Die einmalig 150 Euro pro Kind sollen im Mai ausgezahlt werden.

05.52 Uhr: Handel fordert Öffnungsstrategie

Der Handel in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, am 3. März eine "vom Bund und von allen 16 Bundesländern getragene, einheitliche Öffnungsstrategie vorzulegen". Dem Handel und seinen Beschäftigen müsse endlich eine tragfähige Zukunftsperspektive geboten werden, verlangten der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE) Josef Sanktjohanser und zahlreiche Topmanager der Branche in einem Brief an die Kanzlerin, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nach wie vor vermisse die Wirtschaft eine klug zwischen Bund und Ländern abgestimmte Politik mit Impfkonzept, angepassten Hygieneregeln, Teststrategien und App-Lösungen, die funktionieren und bei denen Datenschutzregeln temporär krisenbedingt zur besseren Rückverfolgbarkeit der Infektionen suspendiert würden, heißt es in dem Brief. Dabei könne auf diesem Weg sowohl dem Gesundheitsschutz als auch den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten des Lockdowns Rechnung getragen werden.

05.44 Uhr: Weniger Infektionen in Pflegeheimen

Seit dem Start der Impfungen in den Altenheimen in NRW ist die Zahl der aktiven Corona-Infektionen unter Bewohnern und Mitarbeitern rapide zurückgegangen. Den jüngsten Angaben aus dem Landesgesundheitsministerium zufolge waren zuletzt knapp 750 Bewohner und 430 Mitarbeiter stationärer Pflegeeinrichtungen mit dem Coronavirus infiziert - ein deutlicher Rückgang, der auf die wachsende Zahl von Geimpften in dieser Gruppe zurückzuführen sei.

Auf dem Höhepunkt der Welle an Weihnachten galten noch weit über 5.000 Heimbewohner als Corona-Patienten. Schon einen Monat später war die Zahl auf unter 4.000 gesunken. Am 9. Februar wurden bereits weniger als 1.000 Infizierte gezählt. Beim Personal ist die Entwicklung ähnlich deutlich rückläufig.

Die Impfungen in den Pflegeheimen in NRW sind laut Landesregierung nahezu abgeschlossen: 180.000 Bewohner haben laut Robert Koch-Institut eine erste Imfpung erhalten, 130.000 hatten am Donnerstag bereits die zweite Dosis erhalten.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach. 

Aktuelle TV-Sendungen