Der Ticker von Freitag (19.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 19.11.2021, 20:32 Uhr

  • Laumann schließt Impfpflicht nicht mehr grundsätzlich aus
  • Massive Einschränkungen in Sachsen
  • Niederlande und Belgien werden Hochrisikogebiete
  • Spahn und Wieler werben für strengere Corona-Maßnahmen
  • Bayern verschärft Maßnahmen: Bars zu, keine Weihnachtsmärkte
  • Bundesrat stimmt für Änderung des Infektionsschutzgesetzes
  • Österreich geht wieder in den Lockdown
  • Guido Cantz trotz Impfung mit Corona infiziert
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

NRW-Gesundheitsminister Laumann schließt Impfpflicht nicht mehr grundsätzlich aus

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU)

Offen für eine Impfpflicht: Minister Laumann

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich im WDR zu einer möglichen Impfpflicht für alle geäußert. Wie viele andere Politiker war er lange skeptisch: "Du kannst doch nicht als Politiker über eine Impfpflicht schwadronieren, wenn du nicht mal den Impfstoff da hast, dass du alle impfen kannst, die sich impfen wollen", sagte er am Freitag. Aber jetzt gebe es genug Impfstoff.

Beim Bund-Länder-Treffen am Donnerstag ging es auch um eine partielle Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. Ob das der erste Schritt zur allgemeinen Impfpflicht sein könnte, wie zum Beispiel Österreich sie einführen will, ließ Laumann offen: "Diese Schritte zeigen ja, dass wir auch in der Pandemie lernen. Wir lernen einfach, dass wenn ein gewisser Teil der Bevölkerung nicht geimpft ist, dass das Virus zu viele Chancen hat uns anzugreifen. Und deswegen ist die Debatte über eine Impfpflicht heute eine andere als noch vor drei Monaten." Zum derzeitigen Zeitpunkt wolle er eine generelle Impfpflicht aber nicht, betonte er.

19:40 Uhr: Massive Einschränkungen in Sachsen

Sachsen will angesichts rasant steigender Corona-Zahlen weite Teile des öffentlichen Lebens weiter einschränken. Das teilte die Landesregierung am Freitagabend mit. Außer Bibliotheken müssen Kultur- und Freizeiteinrichtungen schließen. Bars, Clubs und Diskotheken bleiben zu. Weihnachtsmärkte wird es nicht geben. Wie weiter gemeldet wird, soll es ab Montag auch nächtliche Ausgangssperren für Ungeimpfte in Hotspots mit einer Inzidenz über 1.000 geben.

Außerdem wird der Alkoholausschank verboten und der Tourismus heruntergefahren - Urlauber können vorerst nicht mehr in sächsischen Hotels und Ferienwohnungen übernachten. Die Schulen und Kindergärten sollen aber offen bleiben.

"Die Situation ist hochdramatisch", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) mit Blick auf die rasant steigenden Infektionszahlen im Freistaat. Was Sachsen erlebe, werde in vielen Teilen Deutschlands in den kommenden Wochen und Monaten eintreten. Reine 2G- oder 2G-Plus-Regeln reichten nicht mehr aus, nötig sei ein "Wellenbrecher", sagte Kretschmer. Grundsätzlich müssten die Geimpften weniger Einschränkungen hinnehmen, aber auch diese Menschen müssten "solidarisch" einbezogen werden.

18:45 Uhr: Weihnachten in der Pandemie - lieber im kleinen Kreis

Weihnachten sollte dieses Jahr lieber im ganz kleinen Kreis gefeiert werden, rät der Bremer Epdemiologe Hajo Zeeb. "Man kann natürlich eine Menge Sicherheit schaffen dadurch, dass man solide geimpft ist", sagte er in der Aktuellen Stunde. Für kleinere Zusammenkünfte könnten auch Tests okay sein. "Aber große Veranstaltungen sind einfach nicht ratsam."

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18:40 Uhr: "Kommunale Familie" berät über Corona-Maßnahmen

Einen Tag nach der Verabschiedung des Infektionsschutzgesetzes und dem Bund-Länder-Treffen haben sich Vertreter der kommunalen Spitzenverbände und der Kommunen mit den zuständigen NRW-Ministern ausgetauscht. Dabei ging es um die Erhöhung der Impfquote, die Booster-Impfungen und verstärkte Kontrollen. Detaillierte Regelungen sollen jetzt weiter erarbeitet und in der Coronaschutzverordnung umgesetzt werden.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sprach anschließend von einer extremen Herausforderung, die nur gemeinsam zu bewältigen sei. Man sei sich einig, dass in den nächsten Wochen der Gesundheitsschutz oberste Priorität habe und der Dreiklang "Vorsicht, Impfen, Testen" gelte. Neben 2G- und 3G-Regeln, kostenlosen Schnelltests und mehr Kontrollen sei die Impfung "der Schlüssel zur Bewältigung der Pandemie".

17:30 Uhr: Impfzentrum in der Kölner "Lanxess"-Arena

Die Lanxess Arena von außen bei Nacht

Pieks statt Show und Sport

In der Lanxess-Arena in Köln eröffnet ein neues Impfzentrum. Das teilte das Management der Multifunktionshalle, in der auch oft große Konzerte stattfinden, am Freitag mit. Ab Dienstag können Impfwillige sich im "Drive-In-Impfzentrum" auf dem Außengelände impfen lassen. Voraussetzung ist ein Termin, der nur online buchbar ist.

Im Kampf gegen die neue Corona-Welle soll in Köln neben dem neuen Angebot an der Arena auch die schon eingerichtete Impfstelle am Gesundheitsamt vergrößert werden, wie ein Sprecher der Stadt erklärte. Zudem würden die mobilen Impfteams aufgestockt.

17:15 Uhr: Deutscher Städtetag zu neuen Corona-Regeln

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, kritisiert die Ergebnisse des Bund-Länder-Treffens. Dort hatten sich die Länderchefs und -chefinnen mit Kanzlerin Merkel darauf verständigt, bestimmte Werte bei der Belegung von Klinikbetten als Maßstab für schärfere Corona-Maßnahmen zu nehmen - etwa die 2G-Regelung. Die flächendeckenden 2G-Regeln für den Freizeit- und Kulturbereich seien richtig, sagt Lewe, aber: "Wir hätten uns gewünscht, dass dies unabhängig von Schwellenwerten gilt. Wir brauchen einfache verständliche Regeln, damit sie von den Menschen akzeptiert werden."

Lewe fordert auch klare Ansagen von den Ländern: "Die Städte sind weiter bereit, Impfstellen, mobile Impfteams und Impfzentren zu organisieren. Der Ball liegt nun bei den Ländern. Sie müssen klar benennen, welche Rolle die Städte jetzt beim Impfen übernehmen sollen und für ausreichend medizinisches Personal sorgen."

17:02 Uhr: Medienbericht: Bundesgesundheitsministerium will weniger Biontech einsetzen

Das Bundesgesundheitsministerium begrenzt einem Bericht der Zeitungen des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zufolge in den kommenden Wochen die Auslieferung des Biontech-Impfstoffs. Gesundheitsstaatssekretär Thomas Steffen begründe dies in einem Brief an die Bundesländer mit dem drohenden Verfall eingelagerten Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Moderna ab Mitte des ersten Quartals.

Niedergelassene Ärzte sollten ab kommender Woche nur noch 30 Dosen Biontech-Impfstoff bekommen, Impfzentren 1.020 Dosen. Das Vakzin von Moderna unterliege dagegen keiner Höchstgrenze.

16.18 Uhr: "Falscher Arzt" aus Impfzentrum zu Haftstrafe verurteilt

Das Hagener Landgericht hat einen "falschen Arzt" wegen Titelmissbrauchs und Urkundenfälschung zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte sich mit falschen Zeugnissen als Arzt beim Roten Kreuz in Hagen beworben und anschließend Dienste im städtischen Impfzentrum sowie in einem großen Corona-Testzentrum angetreten.

15.13 Uhr: Kaum Menschen in Flüchtlingsheimen in Ostwestfalen-Lippe geimpft

Kind bei Impfung

Die Impfquote ist niedrig

In Flüchtlingsheimen des Landes NRW in Ostwestfalen-Lippe sind nur wenige Menschen geimpft. Typisch für die Entwicklung in ganz NRW, wo die Impfquote bei den 13.000 Flüchtlingen sehr niedrig ist. Die Bezirksregierungen sprechen von 25 und 50 Prozent, die Landesregierung sogar von nur 20 Prozent.

Nach Beobachtungen von Jan-Martin Vogt, Leiter der Herforder Unterbringungseinrichtung, hat das mehrere Gründe: "Was bei uns ab und an mal durchklingt, sind folgende Dinge: Wie sieht es zum Beispiel aus mit dem Thema Fruchtbarkeit und Schädigungen des Erbgutes? Manchmal sind es auch religiöse Aspekte, die da eine Rolle spielen."

Die Herforder versuchen, die Impfquote über gezielte Aufklärung zu erhöhen. Die Situation ist in den Einrichtungen der Kommunen übrigens entspannter: Dort sind die Hälfte aller Bewohner geimpft.

14.40 Uhr: Europaparlament-Sitzung wieder als Distanz-Veranstaltung?

Angesichts steigender Corona-Zahlen müssen in der kommenden Woche nun voraussichtlich doch nicht alle Europaabgeordneten zur Plenarsitzung nach Straßburg reisen. Er schlage vor, dass die Distanzteilnahme wieder ermöglicht werde, erklärte der Präsident des Europaparlaments, David Sassoli, am Freitag.

14.25 Uhr: Hilfe von der Bundeswehr stärker gefragt

Angesichts der stark wachsenden Corona-Infektionszahlen häufen sich bei der Bundeswehr die Hilfsanfragen aus den nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden. "Momentan sind bei uns 14 Anträge auf Hilfeleistung durch die Bundeswehr eingegangen, bedingt durch die dramatische Zunahme der Corona-Zahlen", sagte ein Sprecher des Bundeswehr-Landeskommandos NRW am Freitag.

Bei den meisten Anfragen geht es um Hilfe bei der "Kontaktverfolgung", einmal auch um die mobile Corona-Testung. Bundeswehrkräfte sind schon in der Vergangenheit zum Einsatz gekommen, wenn Gesundheitsämter überlastet waren.

14.20 Uhr: Bayern verschärft Maßnahmen: Bars zu, keine Weihnachtsmärkte

Wegen der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie verschärft Bayern seine Maßnahmen drastisch. Alle Clubs, Diskotheken und Bars sollen für die nächsten drei Wochen schließen, Weihnachtsmärkte soll es in diesem Jahr nicht geben, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach Beratungen seiner Koalition in München ankündigte.

Noch schärfer fallen die Maßnahmen in den acht Landkreisen mit einer Corona-Inzidenz von über 1.000 aus. "Hier muss alles geschlossen werden", so Söder. Das betrifft Gastronomie, Kultur, Sport und körpernahe Dienstleistungen. Ausnahmen werde es für Kitas, Schulen und den Handel geben.

In Bayern liegt die Impfquote weit unter der anderer Bundesländer, die Inzidenz ist mit 625 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner die höchste bundesweit.

13:20 Uhr: Bundesregierung erklärt Niederlande und Belgien zu Hochrisikogebieten

Die Bundesregierung und das Robert Koch-Institut (RKI) haben die Niederlande, Belgien, Griechenland und Irland wieder zu Corona-Hochrisikogebieten erklärt. Die Einstufung trete am Sonntag in Kraft, teilte das RKI heute mit. Alle vier EU-Länder verzeichnen derzeit stark steigende Infektionszahlen.

Die Niederlande hatten am vergangenen Wochenende wieder einen Teil-Lockdown eingeführt. Betroffen sind Gastronomie, Geschäfte und Sportaktivitäten. Größere Veranstaltungen müssen abgesagt werden. In Belgien breitet sich das Coronavirus mit durchschnittlich mehr als 10.000 Neuinfektionen pro Tag in der vergangenen Woche so schnell aus wie seit einem Jahr nicht mehr.

Als Hochrisikogebiete werden Länder oder Regionen eingestuft, in denen wegen hoher Infektionsraten ein besonders großes Infektionsrisiko angenommen wird. Deswegen gelten besondere Regeln: Wer einreist, muss nachweisen, dass er geimpft, genesen oder negativ getestet ist. Rückkehrer müssen sich vorher anmelden, wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss sich zehn Tage lang isolieren. Für alle anderen kann die Quarantäne frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test beendet werden.

13:28 Uhr: Besondere Regeln für den "kleinen Grenzverkehr"

Für den so genannten "kleinen Grenzverkehr" nach Belgien oder Niederlanden gelten einige Ausnahmen von den allgemeinen Regeln für Reisen in die Hochrisikogebiete. So entfällt für Grenzpendler und Personen, die sich für weniger als 24 Stunden in den Niederlanden aufgehalten haben oder für weniger als 24 Stunden nach Deutschland einreisen, die Anmelde- und Quarantänepflicht. Die Nachweispflicht bei Einreise besteht weiterhin. Für nicht geimpfte oder genesene Personen genügen in diesem Fall aber zwei Testungen pro Woche.

 Für Verwandtenbesuche von weniger als 72 Stunden im Nachbarland besteht ebenfalls keine Anmelde- und Quarantänepflicht. Ein Impf-, Genesenen- oder Testnachweis muss trotzdem schon bei Einreise vorgelegt werden.

12.33 Uhr: 7.295 Corona-Tote in NRW im Jahr 2020

In NRW war im vergangenen Jahr bei 7.295 Personen in NRW die Todesursache Covid-19. Diese Zahlen hat das Statistische Landesamt IT.NRW heute herausgegeben. Auffällig daran ist, dass ein Großteil der Menschen im Dezember starb. Bereits im September hatte IT.NRW vorläufige Zahlen für 2020 veröffentlicht. Demnach verstarben zwischen Anfang Januar und Ende November 2020 etwa 3.700 Menschen an Covid. Allerdings seien diese Zahlen im Nachhinein durch später eingehende Meldungen noch gestiegen, wie eine Sprecherin von IT.NRW auf Anfrage erklärte.

Insgesamt starben 32.790 Menschen in NRW an den Folgen einer Atemwegserkrankung. Die Zahl der Todesfälle aus dieser Gruppe habe sich gegenüber dem Jahr zuvor um 21,7 Prozent erhöht, so die Statistiker. Der Anteil der an Atemwegserkrankungen Verstorbenen an allen Sterbefällen lag demnach im vergangenen Jahr bei 15,3 Prozent.

11.39 Uhr: Wissenschaftler fordern Neuausrichtung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Renommierte Wissenschaftler fordern angesichts der vierten Corona-Welle eine Aufwertung und Neuausrichtung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Der Bedarf an vertrauenswürdiger Information über die aktuellen Gesundheitsrisiken sei groß, der Wunsch nach praktischen Empfehlungen hoch.

Seit Beginn der Pandemie aber gebe es keine landesweit abgestimmte, fundierte und sorgfältig choreografierte Informationsstrategie von Bund und Ländern, schreiben die Wissenschaftler in einem heute verbreiteten Plädoyer.

11.08 Uhr: Spahn und Wieler werben für strengere Corona-Maßnahmen

Vor zwei Tagen hat RKI-Präsident Lothar Wieler in einer Wutrede unter anderem kritisiert, dass die Politik trotz der Warnungen diverser Wissenschaftler nicht oder nur zu zögerlich gehandelt habe. Auch bei seinem gemeinsamen Auftritt mit dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der heutigen Bundespressekonferenz konnte er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen.

"Das RKI hat jede dieser vier Wellen rechtzeitig vorausgesagt!" Auch die Maßnahmen, die das Institut vorschlug, um eine vierte Welle zu verhindern oder zumindest abzuschwächen, zählte Wieler noch einmal auf.

Spahn: "Es ist zehn nach zwölf!"

Einig waren sich Wieler und Spahn jedoch, dass die aktuelle Corona-Lage in Deutschland eine nationale Notlage sei. "Es ist zehn nach Zwölf", sagte Spahn direkt zum Start der Pressekonferenz. Die Zahl der Neuinfektionen habe sich in den vergangenen vier Wochen verfünffacht.

Nach Informationen des RKI liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in 110 Landkreisen über 500. Das sind ein Viertel aller Landkreise in Deutschland. In zwölf Landkreisen liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sogar über 1.000. Ursache für diese dramatischen Zahlen sind laut Spahn und Wieler vor allem die vielen Ungeimpften, die es noch immer in Deutschland gibt.

Sie sind es auch, die laut Wieler bei einer Infektion oft einen schweren Verlauf haben und dann vermehrt auf der Intensivstationen landen. "15 Prozent aller Betten dort sind mit Corona-Patienten belegt", so Wieler. Das bedeute auch, dass Menschen mit anderen schweren Krankheiten dort nicht behandelt werden könnten.

Wieler: Corona-Regeln müssen strikt befolgt werden

Umso wichtiger sei es, jetzt Kinder und Ältere zu schützen. Ein wichtiger Schritt dabei sei die Booster-Impfung, die die Stiko mittlerweile für alle ab 18 Jahre empfiehlt. Andererseits sei es auch sinnvoll, Kindern eine Impfung anbieten zu können. Spahn rechnet mit der Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder in Europa Ende kommender Woche. Erste Lieferungen des Impfstoffs erwartet er dann aber erst rund um den 20. Dezember, da das Vakzin für Kinder niedriger dosiert sei und daher separat produziert werden müsse.

Gleichzeitig erklärte Spahn: "Allein mit Impfen und Boostern werden wir die vierte Welle nicht brechen." Dafür seien jetzt andere Maßnahmen nötig, die laut Spahn unter anderem auch einen Lockdown für Ungeimpfte beinhalten können. "Wir sind in einer Lage, in der wir nichts ausschließen sollten", so Spahn. Es wäre aber besser, wenn man vermeiden würde, überhaupt in eine solche Lage zu kommen. Deswegen habe die CDU auch dafür geworben, den Besteckkasten der Länder nicht zu sehr zu beschränken.

RKI-Präsident Wieler mahnte in diesem Zusammenhang aber an, dass die 2G-Regel auch strikt eingehalten werden müsse. "Wenn eine 2G-Regel nicht konsequent umgesetzt wird, dann kann sie auch nicht wirken, das ist doch klar", so Wieler. "Es muss Schluss sein damit, dass man diese Laissez-faire-Haltung hat." Das gelte für alle Bereiche, auch etwa für die Fußball-Bundesliga. "Eine Regel, die nicht eingehalten wird, macht keinen Sinn."

10.46 Uhr: Bundesrat stimmt für neues Infektionsschutzgesetz

Der Bundesrat hat den Änderungen am Infektionsschutzgesetz zugestimmt. Die Länderkammer votiert heute - trotz Kritik vor allem aus CDU-geführten Ländern - bei einer Sondersitzung in Berlin einstimmig für die Novelle. Der Bundestag hatte bereits am Donnerstag grünes Licht für das von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP eingebrachte Gesetz gegeben.

Die Neuregelung beinhaltet 3G am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln, zudem können die Länder Maßnahmen wie Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen beibehalten.

10.39 Uhr: Lockdown und Impfpflicht in Österreich

In Österreich wird ab Montag wegen der steigenden Infektionszahlen wieder ein landesweiter Lockdown für die Gesamtbevölkerung verhängt. Das kündigt Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) nach einem Bund-Länder-Gipfel an. Das öffentliche Leben soll für maximal für 20 Tage heruntergefahren werden. Für Geimpfte und Genesene soll der Lockdown spätestens am 13. Dezember enden, dann gelte wieder die 2G-Regel.

Außerdem wird zum Februar eine generelle Impfpflicht gegen das Coronavirus eingeführt. Damit geht das Land einen Schritt weiter als die Bundesrepublik, wo noch um die Einführung einer partiellen Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen gerungen wird. In Österreich lag die 7-Tages-Inzidenz am Mittwoch bei 990, die Impfquote bei 64,8 Prozent.

9.20 Uhr: Unionsgeführte Länder wollen Infektionsschutzgesetz zustimmen

Wenn der Bundesrat heute über das Maßnahmen-Paket der Ampel-Parteien berät, werden mehrere CDU geführte Länder wohl doch dafür stimmen. Unter anderem kündigten Bayern und Schleswig-Holstein ihre Zustimmung an. Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte in der "Aktuellen Stunde" im WDR Fernsehen, dass man dem Gesetzesentwurf der Ampelparteien nun doch zustimmen werde. Zuvor hatte die Union gedroht, das Gesetz mit ihrer Mehrheit im Bundesrat zu blockieren.

Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Wüst hatten gestern nach der Bund-Länder-Runde noch einmal auf die Dringlichkeit der Situation hingewiesen, wobei die Union an ihrer Kritik an der Ampel-Vorschlägen festhielt.

8.50 Uhr: Kutschaty fordert schnellere Einführung der 2G-Regel

SPD-Landeschef Thomas Kutschaty hat mehr Tempo bei der Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse in Nordrhein-Westfalen gefordert. Das Landeskabinett solle noch heute zusammenkommen und die neue Coronaschutzverordnung mit der 2G-Regel - geimpft oder genesen - für den Freizeitbereich in Kraft setzen, sagte Kutschaty im WDR5 Morgenecho. "Wir dürfen das Wochenende nicht mehr verstreichen lassen, da finden Veranstaltungen statt, da finden Fußballspiele statt. Jeden Tag infizieren sich über 7.000 Menschen in NRW an Corona, da muss man jetzt handeln, das ist ganz entscheidend", sagte er. "Wir dürfen keinen Tag länger warten."

8.09 Uhr: Guido Cantz trotz Impfung mit Corona infiziert

TV-Moderator Guido Cantz (50) ist nach eigenen Angaben positiv auf Corona getestet worden. "Wann und wo ich mich infiziert habe, kann ich nicht sagen. Ich bin 2fach geimpft und teste mich seit 14 Tagen täglich", schrieb Cantz gestern bei Facebook. In den Kommentaren zu seinem Posting stellten manche User einen möglichen Zusammenhang zum 11.11. in Köln her: Cantz hatte auf dem Kölner Heumarkt die Karnevalssession auf der Bühne mit eröffnet.

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7.49 Uhr: Spahn und Wieler informieren über aktuelle Corona-Lage

Ab 10 Uhr informieren der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, in der Bundespressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage. Bereits um 9 Uhr geben mehrere Ärzteverbände in Berlin Auskunft zum Verlauf der Impfkampagne.

Die Bundespressekonferenz können Sie ab 10 Uhr live in unserem Videostream auf WDR.de und in der App WDR aktuell verfolgen. Zudem übertragen wir sie auf unserem Facebook- und YouTube-Kanal.

7.16 Uhr: Intensivmediziner kritisiert Bund-Länder-Beschlüsse

Kritik an den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz kam von Intensivmediziner Uwe Janssens, Chefarzt der Intensivmedizin im St.-Antonius-Hospital Eschweiler. "Ich habe kein einziges Wort dazu gehört, wie das Geschehen in den Krankenhäusern gesteuert werden soll. Dass man endlich aus dem Regelbetrieb aussteigt. Dass endlich dafür gesorgt wird, dass Kapazitäten freigesetzt werden", sagte Janssens in der Aktuellen Stunde.

Auch die beschlossene Impfpflicht für Angehörige von Pflegeberufen sieht er teilweise kritisch: "Wir können es uns nicht leisten, die Pflegekräfte zu verlieren", so Janssens. "Impfpflicht für die Pflege mag gut sein, aber wir haben uns in der Divi eher dagegen positioniert, weil uns dann Leute noch wegfallen, weil die sagen: 'Da mach ich gar nicht mehr mit.'"

7.00 Uhr: NRW-Inzidenz steigt auf 200,9, Hospitalisierungsrate auf 4,08

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat mit 340,7 erneut einen Höchststand erreicht. Allerdings wurden dem Robert-Koch-Institut bislang noch keine Infektionszahlen aus Sachsen gemeldet. Der Inzidenzwert wird daher voraussichtlich noch nach oben korrigiert. Vor einer Woche hatte er bei 263,7 gelegen, vor einem Monat noch bei 75,1. In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei 200,9.

Noch entscheidender als die Inzidenz wird künftig allerdings nach den gestrigen Beschlüssen in der Bund-Länder-Runde die Hospitalisierungsrate sein. Sie gibt die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an. Das RKI gibt sie für NRW aktuell mit 4,08 an. Bundesweit liegt der Wert demnach bei 5,3. Je nachdem, ob sie den Wert 3, 6 oder 9 überschreitet, greift in den Länder die 2G-Regel, die 2Gplus-Regel oder es können Kontaktbeschränkungen wieder eingeführt werden.

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