Corona-Live-Ticker: Kreta und Korsika ab Sonntag keine Hochrisikogebiete mehr

Stand: 10.09.2021, 20:43 Uhr

  • NRW setzt auf neue Leitindikatoren zur Bewertung des Infektionsgeschehens
  • Verfassungsrechtler warnt vor Nachteilen für Ungeimpfte
  • Ungeimpften in Quarantäne wird Verdienstausfall nicht mehr erstattet
  • Stiko empfiehlt Impfung für Schwangere
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Kreta und Korsika ab Sonntag keine Hochrisikogebiete mehr

Die Bundesregierung streicht die bei Urlaubern beliebten Inseln Kreta und Korsika ab Sonntag von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. In Frankreich bleiben damit nur noch die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur und einige Überseegebiete auf der Liste, wie das Robert Koch-Institut mitteilte.

Griechenland - wo neben Kreta auch die südliche Ägäis diese Einstufung verliert - wird nun vollständig von der Liste gestrichen. Neu als Hochrisikogebiete eingestuft werden Norwegen mit den Provinzen Oslo und Viken sowie Bosnien-Herzegowina, Nicaragua und Grenada.

20.42 Uhr: Verfahren gegen Frankreichs Ex-Gesundheitsministerin

Ein Pariser Gericht hat ein Ermittlungsverfahren gegen Frankreichs frühere Gesundheitsministerin Agnès Buzyn wegen ihres Umgangs mit der Corona-Krise eröffnet. Buzyn werde "Gefährdung des Lebens anderer" vorgeworfen, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Buzyn war im Februar 2020 zurückgetreten, als die Welt mit Sorge die Entwicklungen in der chinesischen Stadt Wuhan verfolgte. "Das Risiko einer Verbreitung des Virus in der Bevölkerung ist sehr gering", hatte sie noch Ende Januar erklärt. Später räumte sie in einem Interview mit "Le Monde" ein, dass sie die Gefahr tatsächlich deutlich höher eingeschätzt hatte. "Als ich das Ministerium verließ, habe ich geweint. Ich wusste, dass da ein Tsunami auf uns zukommt", erklärte Buzyn.

18.16: Uhr: PCR-Pflichttest für nicht immunisierte Diskobesucher laut OVG verhältnismäßig

Ungeimpfte Diskothekenbesucher müssen nach einer Gerichtsentscheidung in Nordrhein-Westfalen einen PCR-Test vornehmen lassen. Solch ein verpflichtender Test sei "verhältnismäßig", entschied das Oberverwaltungsgericht des Landes in Münster. Das Gericht wies damit einen Eilantrag eines Diskothekenbetreibers gegen die PCR-Testpflicht für Diskobesucher, die keine Corona-Impfung haben und auch nicht von Corona genesen sind, ab.

17.59 Uhr: Griechenland - Hohe Strafen für gefälschte Covid-Zertifikate

Wer in Griechenland gefälschte Covid-19-Dokumente in Umlauf bringt, muss von nun an mit harten Strafen rechnen. Gesundheitsminister Thanos Plevris teilte mit, dass Parlament habe zugestimmt, gefälschte Impfnachweise, Genesenenbescheinigungen und Testzertifikate künftig mit 5.000 Euro zu ahnden - pro Stück. Einrichtungen, die falsche Corona-Dokumente herausgeben, werden mit bis zu 50.000 Euro bestraft.

Die Regierung reagierte damit auf einen Vorfall, bei dem ein Mitarbeiter eines staatlichen Impfzentrums suspendiert wurde, weil er mehreren Dutzend Personen geholfen haben soll, gefälschte Covid-Dokumente zu erlangen.

17.01 Uhr: NRW setzt auf neue Leitindikatoren zur Bewertung des Infektionsgeschehens

Zur Bewertung des Infektionsgeschehens werden in NRW ab sofort folgende drei Leitindikatoren berücksichtigt: die Sieben-Tage-Inzidenz, die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz (Fälle der Coronapatienten im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) und die Auslastung der Intensivbetten. Das teilte das Gesundheitsministerium mit.

Der in der Coronaschutzverordnung bisher festgeschriebene Grenzwert von 35 bei der Sieben-Tage-Inzidenz wurde gestrichen. Die 3G-Regel bleibt wegen des aktuellen Infektionsgeschehens auch unter Berücksichtigung der neuen Leitindikatoren bis auf weiteres bestehen. Sie gilt aufgrund dieses Grenzwertes seit Anfang August landesweit für den Zugang zu bestimmten Veranstaltungen und Einrichtungen.

"So sehr ich nun ein Freund einfacher und leicht verständlicher Regelungen bin: In der aktuellen Situation mit einer völlig unterschiedlichen Entwicklung bei Geimpften und nicht Geimpften oder auch in den verschiedenen Altersgruppen ist die Betrachtung vielfältiger Faktoren der richtige Weg", erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

16.43 Uhr: Verfassungsrechtler warnt vor Nachteilen für Ungeimpfte

Der Verfassungsrechtler Volker Boehme-Neßler hat vor weiteren Nachteilen für Ungeimpfte gewarnt. "Wir erleben gerade die nächste Eskalationsstufe bei der Einführung einer Impfpflicht durch die Hintertür", sagte der Professor für Öffentliches Recht an der Universität Oldenburg. Der Anfang sei mit der 3-G-Regel gemacht worden. Nun werde gefordert, Ungeimpften, die in Quarantäne müssen, den Verdienstausfall nicht mehr zu erstatten. Entsprechende Schritte haben mehrere Bundesländer bereits angekündigt.

"Wenn die Impfung weiterhin freiwillig sein soll, dürfen Impfunwilligen keine Nachteile entstehen, wenn sie sich nicht impfen lassen wollen", unterstrich Boehme-Neßler. 

16.25 Uhr: Biontech-Gründer sieht "60 Tage Zeit, um harten Winter" abzuwenden

Um weitere Menschen dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen, sollten laut Biontech-Chef Ugur Sahin "alle Ideen willkommen sein". Das sagte er in einem Interview mit dem "Spiegel". "Noch bleiben uns als Gesellschaft etwa 60 Tage Zeit, um einen harten Winter zu vermeiden." Zu einer Impfpflicht möchte die Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci aber nicht raten: "Unsere Mission war es, einen Impfstoff bereitzustellen. Die Menschen müssen selbst einschätzen können, was es bedeutet, nicht geimpft zu sein."

Zum Schutz vor der Delta-Variante plädierte Sahin für eine dritte Impfung: "Ohne Booster werden wir Delta nicht gut genug kontrollieren können", warnte er. Nach einer dritten Impfung liege der Schutz vor einer Infektion mit Delta jedoch bei über 95 Prozent.

15.17 Uhr: Schon 39 Corona-Infizierte nach "2G"-Party in Münster

Nach einer Clubparty unter "2G"-Bedingungen (geimpft oder genesen) in Münster ist die Zahl der bekannt gewordenen Infizierten auf 39 gestiegen. Weitere Ansteckungen seien wahrscheinlich, berichtete die Stadtverwaltung am Freitag. Bei den Betroffenen handele es sich hauptsächlich um immunisierte Personen zwischen Anfang und Mitte 20. Sie hätten milde oder gar keine Symptome.

Die Suche nach weiteren möglicherweise betroffenen Kontakten gestalte sich schwierig, da die aktuelle Corona-Schutzverordnung keine Rückverfolgbarkeit von Gästen vorsehe. Die Gäste hatten sich am 3. September bei der Partynacht mit rund 380 Gästen angesteckt.

13.31 Uhr: Ungeimpften in Quarantäne wird Verdienstausfall ab 11. Oktober nicht mehr erstattet

Nicht geimpft und in Quarantäne? Das kann in Zukunft ziemlich teuer werden. Nach Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hat heute auch NRW angekündigt, dass ab dem 11. Oktober keine "Verdienstausfall-Entschädigungen" mehr gezahlt werden, wenn Ungeimpfte an Corona erkranken oder als Kontaktperson in Quarantäne müssen. Ausgenommen bleiben alle, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Genesene und Geimpfte haben ebenfalls weiterhin einen Anspruch auf eine Entschädigung.

"Wer sich die Freiheit herausnimmt, sich nicht impfen zu lassen, obwohl medizinisch nichts dagegen spricht, steht für die Folgen seiner Entscheidung selbst ein – nicht der Arbeitgeber, nicht die Solidargemeinschaft", erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

12.25 Uhr: Ständige Impfkommission empfiehlt Impfung für Schwangere

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hält eine Corona-Impfung für Schwangere und stillende Mütter für unbedenklich. Das teilte die Kommission heute mit. Die Impfung sollte aber erst nach dem dritten Schwangerschaftsmonat erfolgen.

Bisher hatte die Stiko die generelle Impfung in der Schwangerschaft nicht empfohlen. Lediglich Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem hohen Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung sollte bislang nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung und ausführlicher Aufklärung eine Impfung angeboten werden.

Die aktuelle Empfehlung für Schwangere erfolgt nun laut RKI "auf einer systematischen Aufarbeitung" der in den vergangenen Wochen vorliegenden Daten zum Risiko von schweren Krankheitsverläufen in der Schwangerschaft sowie zur Effektivität und Sicherheit einer Impfung bei Schwangeren und Stillenden. Die endgültige Stiko-Empfehlung wird nach Abschluss des Stellungnahmeverfahrens und erneuter Beratung veröffentlicht.

Die Empfehlung könnte zum Beispiel für Lehrerinnen bedeutend sein, die derzeit schwanger sind und daher nicht in Präsenz unterrichten können.

12.23 Uhr: Griechenland: Tausende ungeimpfte Krankenhausmitarbeiter suspendiert

Hunderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gesundheitswesens in Griechenland haben in Thessaloniki gegen Strafen für Impfverweigerer demonstriert. Am 1. September war eine von der Regierung festgelegte Frist für das Krankenhauspersonal abgelaufen, sich impfen zu lassen. Seitdem sind nach Angaben des griechischen Gesundheitsministeriums etwa 5.300 Beschäftigte von Krankenhäusern vom Dienst suspendiert worden. Das entspreche etwa sechs Prozent der im Gesundheitssektor Beschäftigten, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde.

12.13 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz bei Hospitalisierung steigt auf 1,95

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung steigt auf 1,95 pro 100.000 Einwohner, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Am Vortag war der Wert mit 1,89 angegeben worden. Der Wert beschreibt, wie viele Patienten mit Covid-19 innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern ins Krankenhaus mussten. Er ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen abgelöst.

Um die Weihnachtszeit hatte die Hospitalisierungsinzidenz den bisherigen Höchstwert erreicht und bei über 15 gelegen. Welche Schritte bei welchen Grenzwerten eingeleitet werden sollen, ist Sache der Bundesländer.

11.57 Uhr: Impfzentren schließen, Ärzte übernehmen

Nach der geplanten Schließung der Impfzentren in NRW Ende September sollen die Corona-Impfungen vor allem in Arztpraxen und bei Betriebsärzten fortgesetzt werden. Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit. Falls sich die Infektionslage verschärft, könnten aber jederzeit weitere Impfstellen geschaffen werden. Dazu werden in allen Kommunen "koordinierende COVID-Impfeinheiten (KoCI)" eingerichtet, hieß es.

10.45 Uhr: Mehr Tests an den weiterführenden Schulen

An den weiterführenden Schulen in NRW werden die Jugendlichen ab dem 20. September häufiger getestet als bisher. Das teilte das NRW-Schulministerium gestern Abend in einer Rundmail den Schulen mit. Die Schüler sollen jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag einen Schnelltest absolvieren.

Das Ministerium begründete den Schritt auch mit den neuen Quarantäneregeln. In NRW sollen in aller Regel künftig nur noch die infizierten Schüler selbst in Quarantäne geschickt werden, ihre Sitznachbarn nicht. In Grund- und Förderschulen sowie weiteren Schulen mit Primarstufen, an denen mit dem "Lolli"-PCR-Test-Verfahren getestet wird, bleibt es bei der alten Frequenz. Begründung: PCR-Tests sind genauer, es gibt weniger falsch-negative Ergebnisse.

10.39 Uhr: Ein Viertel der 12- bis 17-Jährigen haben vollen Impfschutz

Etwa ein Viertel der 12 bis 17 Jahre alten Jugendlichen sind vollständig geimpft. Mindestens eine Impfung haben 35,9 Prozent in dieser Altersgruppe bekommen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Quer durch die Bevölkerung hatten bislang 61,9 Prozent oder rund 51,47 Millionen Menschen den vollständigen Impfschutz. Mindestens eine Impfung erhielten 66,3 Prozent oder etwa 55,14 Millionen Menschen.

10.35 Uhr: Sportfreunde Lotte müssen zwei Spieltage pausieren

Wegen mehrerer Corona-Fälle und der Quarantäne zahlreicher Spieler sind die nächsten zwei Spiele der Sportfreunde Lotte in der Regionalliga West abgesagt worden. Betroffen sind vorerst das Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen am Samstag und das Auswärtsspiel am Dienstag beim KFC Uerdingen, teilte der Verein heute mit. Für die abgesagten Partien gibt es noch keine neuen Termine.

10.15 Uhr: Lehrerverband warnt vor Risiken durch neue Quarantäneregeln in NRW

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Heinz-Peter Meidinger, kritisiert die Entscheidung der NRW-Landesregierung, die Quarantäneregelung für Schüler zu lockern. "Ich glaube, dass die Entscheidung Nordrhein-Westfalens zu weit geht, die Quarantäne quasi komplett aufzuheben, außer für die Infizierten selbst", sagte Meidinger heute bei Phoenix. Sein Verband plädiere dafür, die unmittelbaren Banknachbarn zunächst einmal in eine kurzzeitige Quarantäne zu nehmen und dann die Freitestung zuzulassen.

Meidinger räumte ein, dass Quarantäneregelungen für Schüler auch die Bildungsgerechtigkeit beeinflussten. Dennoch müssten die Maßnahmen aus gesundheitlicher Sicht betrachtet werden.

9.49 Uhr: Landtag will Online-Vorlesungen an Unis auch künftig ermöglichen

Seit anderthalb Jahren haben die meisten Studierenden ihre Unis kaum noch von innen gesehen. Fast alles hat online stattgefunden. Wenn es nach der NRW-Landesregierung geht, soll die Teilnahme an Vorlesungen und Seminare auch nach Corona übers Internet möglich sein. Darüber verhandelt heute der NRW-Landtag. Bis jetzt ist das nur als Ergänzung zu Präzenz-Veranstaltungen erlaubt, ein neues Gesetz soll die Online-Vorlesungen rechtlich absichern.

09.18 Uhr: Biontech will bald Impfstoff-Zulassung für kleine Kinder beantragen

Der Pharmakonzern Biontech treibt den Einsatz seines Impfstoffs auch für jüngere Kinder voran. "Wir werden schon in den kommenden Wochen weltweit den Behörden die Ergebnisse aus unserer Studie zu den Fünf- bis Elfjährigen vorlegen und eine Zulassung des Impfstoffes für diese Altersgruppe beantragen, auch hier in Europa", sagte Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci dem "Spiegel". Der Impfstoff sei derselbe, aber niedriger dosiert.

"Wir bereiten bereits die Produktion vor." Schon ab Mitte Oktober könnten in Deutschland die ersten Kinder unter zwölf Jahren mit dem Mittel geimpft werden – wenn die Zulassung zügig erteilt wird.

09.03 Uhr: Ungeimpfte auf Intensivstation – Hamburger Ärzte frustriert

Intensivmediziner am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) sind wegen der hohen Anzahl der ungeimpften Corona-Intensivpatienten auf der Station frustriert. "Uns zermürbt, dass eigentlich alle Intensivpatienten momentan ungeimpft sind", sagte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, Stefan Kluge, der "Hamburger Morgenpost".

Fast alle von ihnen seien zudem Menschen mit Risikofaktoren. "Das Personal ist ein Stück weit frustriert, weil sich jeder mit einer Impfung gegen schwere Corona-Verläufe schützen könnte", so Kluge.

08.32 Uhr: Polizei warnt vor "Enkeltrick" in der Corona-Variante

Mit einer angeblichen Corona-Infektion haben gestern Betrüger in Iserlohn einen 84 Jahre alten Mann unter Druck gesetzt und um einen fünfstelligen Geldbetrag betrogen. Eine Frau habe bei dem Senior angerufen und unter Tränen behauptet, die gesamte Familie sei an der Pandemie erkrankt und brauche deshalb dringend Geld. Der 84-Jährige vermutete eine Angehörige am Telefon, wie die Polizei heute mitteilte.

Währenddessen hätten die Betrüger mit weiteren Anrufen den Druck erhöht. Schließlich habe er seine Ersparnisse eingepackt und vor dem Haus einer Botin übergeben. Kurz danach habe er dann mit einem Verwandten telefoniert, und die Täuschung flog auf – leider zu spät.

08.10 Uhr: WHO ruft Staaten zur Reform ihrer Gesundheitssysteme auf

Eine Kommission der Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Staaten in Europa und anderswo zu umfassenden Reformen ihrer Gesundheitssysteme aufgerufen. Trotz wiederholter Warnungen vor einer globalen Pandemie sei die Welt nicht auf Corona vorbereitet gewesen, erklärte das WHO-Regionalbüro Europa heute. Anlass ist die Veröffentlichung eines Abschlussberichts der vom italienischen Ex-Ministerpräsidenten Mario Monti geleiteten Kommission, die während der Pandemie eingesetzt worden war.

Logo und Schild der Weltgesundheitsorganisation WHO an einem Gebäude

WHO mahnt Staaten

Voneinander abweichende und fehlerhafte politische Schritte hätten dazu geführt, dass die Folgen von Covid-19 katastrophal gewesen seien.

07.50 Uhr: Kommunen setzen auf Impfbusse

Der Impfbus steht im Kölner Stadtteil Chorweiler

Impfbus-Halt in Köln

In den meisten Kreisen in Südwestfalen werden Impfbusse auch nach dem 30. September noch rollen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte gestern im Landtag angekündigt, dass das Land die Sachkosten für mobile Teams übernehmen will. Die Busse seien eine effektive Art, nah an die Menschen zu kommen, die zum Beispiel keinen Arzt haben oder nicht so mobil sind.

07.47 Uhr: Obdachlose haben keinen Zugang zu digitalen Angeboten

Die Existenzsorgen von Wohnungslosen oder Menschen, denen die Obdachlosigkeit droht, haben sich in der Pandemie verschärft. Das berichtet die Diakonie Michaelshoven. Häufig besitzen Menschen ohne festen Wohnsitz kein internetfähiges Smartphone. Da in der Pandemie aber Behörden, wie Jobcenter oder Rathäuser, oft auf digitale Angebote umgestellt haben, haben Obdachlose Schwierigkeiten Anträge zu stellen. Die Folge: sie kommen schlechter an neue Ausweise oder an Geld vom Jobcenter.

Etwa die Wohnhilfen Oberberg bitten deshalb um Sachspenden – also noch funktionierende Handys, Tablets oder Laptops.

07.34 Uhr: EZB-Ratsmitglied erwartet keinen neuen Konjunkturknick

Robert Holzmann, Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), erwartet keine großen Auswirkungen auf die Konjunktur durch eine vierte Corona-Welle. "Wir sehen, dass die wirtschaftlichen Effekte mit jeder Welle geringer werden", sagt er der "Wirtschaftswoche". "Wahrscheinlich wird eine Welle kommen, aber ihre ökonomischen Effekte werden vor allem aufgrund der Impfungen schwächer als jene der dritten sein."

07.05 Uhr: Rund 31.000 Impfdurchbrüche seit Februar

Bislang sind fast 31.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigen Impfschutzes an Covid-19 erkrankt. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Seit dem 1. Februar seien 30.880 sogenannte Impfdurchbrüche - also symptomatische Corona-Infektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung - registriert worden.Dennoch bewertet das RKI die Effektivität der Impfung als hoch: Sie liege bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 86 und 87 Prozent.

07.04 Uhr: Dänemark kehrt zur Normalität zurück

Dänemark hebt ab heute alle Corona-Beschränkungen auf. Nach dem Abschied von Maskenpflicht und Abstandsregeln kann nun auch der Impfnachweis zu Hause bleiben. An der Grenze gilt die 3G-Regel. Aufgrund der hohen Impfrate ist die Epidemie laut Dänemarks Gesundheitsminister Magnus Heunicke im Land unter Kontrolle. Mehr als 96 Prozent aller Menschen über 60 Jahren sind nach Angaben der Universität Roskilde vollständig geimpft - und das seien diejenigen mit dem größten Risiko für eine schwere Erkrankung.

07.00 Uhr: Bayern: Schwangere Lehrerinnen müssen zuhause bleiben

Schwangere Lehrerinnen dürfen in Bayern keinen Präsenzunterricht halten. "Für schwangere Lehrkräfte, deren Anteil im vergangenen Schuljahr bei rund zwei Prozent lag, gilt, dass sie aufgrund eines betrieblichen Beschäftigungsverbots nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden können", erklärte ein Sprecher des bayerischen Kultusministeriums. Sie könnten aber "unterrichtliche und außerunterrichtliche Aufgaben von zu Hause aus" übernehmen.

06.30 Uhr: Bundesweite Inzidenz steigt, NRW-Inzidenz sinkt

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht angestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) heute mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf 83,8. Am Vortag hatte der Wert noch bei 83,5 gelegen. Es gab knapp 13.000 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesopfer stieg um 55.

In Nordrhein-Westfalen gab es 3.560 neue Fälle und zehn Tote. Die Inzidenz liegt heute bei 106,9, nach 108,4 am Donnerstag und dem zuletzt höchsten Wert am 30. August von 127,7. Spitzenreiter bei den Infektionszahlen bleiben Wuppertal (210,4) und Leverkusen (189,7), am Ende der Liste stehen Coesfeld (55,7) und Wesel (56,5).

00.10 Uhr: Partynacht in Münster: 26 Corona-Infizierte trotz 2G-Beschränkung

Bei einer Partynacht mit 2G-Zugangsbeschränkung in einem Club in Münster haben sich mindestens 26 Menschen mit Corona infiziert, hauptsächlich Mittzwanziger. Dabei handele es sich nach bisherigen Erkenntnissen um Impfdurchbrüche und Ansteckungen von bereits Genesenen, berichtete die Stadt Münster. Die Stadt rechnet damit, dass noch weitere Infektionen bekannt werden. Die Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt laufe auf Hochtouren.

Der Eintritt zu der Party am 3. September sei mit verschärfter 2G-Regelung erfolgt. "Alle Gäste waren nach Eigenangabe geimpft oder genesen", so die Stadt. Auf die Infektion aufmerksam geworden seien die Betroffenen aufgrund milder Symptome oder durch eine Meldung ihrer Corona-Warn-App auf dem Smartphone.

00.05 Uhr: Mehr Jüngere als Ältere auf Intensivstationen

Die unzureichenden Impfquoten unter jüngeren Erwachsenen spiegeln sich nach RKI-Einschätzung auch auf den Intensivstationen wider. Unter den dort betreuten Menschen seien von Mitte August bis Anfang September mehr 18- bis 59-Jährige gewesen als Menschen über 60, hieß es im RKI-Wochenbericht. Das könne als Effekt der Impfkampagne und der noch unzureichend hohen Quoten bei den 18- bis 59-Jährigen interpretiert werden.

Auf den Intensivstationen wuchs der Anteil an Covid-Patienten insgesamt wieder. Mit knapp 1400 Kranken entspreche der Anstieg 22 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die meisten Covid-Patienten, die in ein Krankenhaus kommen, sind nach RKI-Angaben zwischen 35 und 59 Jahre alt. Das Risiko, an der Infektion zu sterben, liegt bei alten Menschen aber weiterhin am höchsten.

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