Der Ticker von Samstag (14.11.2020) zum Nachlesen

Stand: 14.11.2020, 20:05 Uhr

  • Österreich verschärft Lockdown
  • Merkel stimmt auf schwierigen Winter ein
  • Reul: Immer mehr Rechte auf Querdenken-Demos

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.54 Uhr: Virologin hält härteren Lockdown in Deutschland für denkbar

Isabella Eckerle, Leiterin Abteilung Infektionskrankheiten Unikliniken Genf, hält nach der Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Österreich eine solche Lösung auch für Deutschland denkbar.

"Die Zahlen waren die ganze Zeit schon hoch. Wir wissen aus Erfahrung: Wenn das Infektionsgeschehen einmal außer Kontrolle ist, wird es schwierig, mit milden Maßnahmen einen Effekt zu erzielen", sagte Eckerle in der "Aktuellen Stunde". In Deutschland sei der Vorteil, "dass man schon sehr niedrig angefangen hat. Es bleibt zu hoffen, dass wenn man die Infektionsketten früh unterbricht, auch mit soften Maßnahmen Ergebnisse erzielt werden."

19.38 Uhr: "Querdenker"-Demo in Frankfurt aufgelöst

In mehreren deutschen Städten sind am Samstag erneut Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Größere Demonstrationen gab es etwa in Karlsruhe und Regensburg. Bei einer "Querdenken"-Demo in Frankfurt am Main setzte die Polizei Wasserwerfer gegen Gegendemonstranten ein, die sich dem Protestmarsch entgegenstellten.

Die Abschlusskundgebung der "Querdenker" in der Frankfurter Stadtmitte lösten die Beamten dann nach kurzer Zeit wegen Verstößen gegen die Hygieneauflagen auf. Dabei kam ebenfalls ein Wasserwerfer zum Einsatz.

19.18 Uhr: Philosoph Nida-Rümelin: "Corona-Strategie ist gescheitert"

Der Philosoph und ehemalige Kultur-Staatsminister Julian Nida-Rümelin sieht die Corona-Strategie in Deutschland gescheitert. "Wir können so auf keinen Fall weitermachen", sagte Nida-Rümelin in der Aktuellen Stunde des WDR. Der ursprüngliche Entwurf für die Corona-App habe ein Tracking vorgesehen, aus Datenschutzgründen sei es aber nur zum Tracing gekommen.

Man müsse nun einen Strategiewechsel vollziehen. Man müsse bei hohem Infektionsgeschehen schnell eingreifen. Dafür müssten die Gesundheitsämter aber wissen, wo etwas passiert - deshalb müssten sie entsprechende Daten zur Verfügung haben.

17.17 Uhr: Ärztekammer fordert: Grippe-Impfungen in Apotheken aussetzen

Nach Ansicht der Ärztekammer Nordrhein muss der im Rheinland laufende Modellversuch, sich in Apotheken gegen Grippe impfen lassen zu können, "sofort ausgesetzt werden. Nur Ärztinnen und Ärzte sind qualifiziert für die Impfanamnese, den Ausschluss akuter Erkrankungen und die Aufklärung zur Impfung", sagte der Kammer-Präsident Rudolf Henke.

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und des derzeit knappen Impfstoffs seien die Modellversuche "besonders widersinnig".

17.12 Uhr: Österreich schließt ab Dienstag Geschäfte und Schulen

Wegen der rapide steigenden Corona-Infektionszahlen verhängt Österreich erneut einen umfassenden Lockdown und schließt Geschäfte und Schulen. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte am Samstag umfassende Ausgangsbeschränkungen an, die ab Dienstag rund um die Uhr gelten sollen. Der Handel muss demnach bis zum 6. Dezember schließen.

"Wer kann, darf nur noch im Homeoffice arbeiten", sagte Kurz. "Die Restaurants sind bereits geschlossen. Nun müssen auch die meisten anderen Geschäfte ab Dienstag schließen. Ausnahme sind Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken. Betroffen von den Schließungen sind auch Friseure, Kosmetiker, Schönheitspfleger, Tätowierer und Masseure."

16.33 Uhr: UEFA bestätigt: DFB-Team kann gegen Ukraine spielen

Das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Ukraine kann trotz Corona-Fällen beim Gegner stattfinden. Alle Nachtests bei Spielern und Betreuern am Samstag seien negativ ausgefallen, berichtete der ukrainische Verband. Auf dieser Grundlage erlauben die Leipziger Gesundheitsbehörden eine Spielaustragung. Auch beim deutschen Team hatte es keinen positiven Test gegeben.

13.30 Uhr: Ab heute Testpflicht auf Kanarischen Inseln

Die Kanaren sind in Sachen Corona derzeit ein Refugium: Auf 100.000 Einwohner kommen keine 50 neuen Fälle. Damit das in der Hauptsaison auch so bleibt, gilt nun eine Testpflicht für Touristen.

"Wenn die Touristen in ihrem Hotel einchecken, müssen sie künftig nicht nur den Personalausweis oder ihre Kreditkarte vorlegen, sondern auch einen Nachweis für einen negativen Coronatest. Dieser darf nicht älter als 72 Stunden sein", sagte die kanarische Tourismusministerin Yaiza Castilla. Die Kosten müssen die Urlauber selbst tragen.

12.40 Uhr: Merkel stimmt auf schwierigen Winter ein

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Menschen in Deutschland erneut auf schwierige Monate wegen der Corona-Krise eingestimmt. "Der vor uns liegende Winter wird uns allen noch viel abverlangen", sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast.

Merkel will am Montag mit den Länder-Chefs eine Zwischenbilanz zu dem seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown ziehen. Ursprünglich war der Plan, dass dieser nur bis Ende November gelten soll. Die Bundesregierung hat aber bereits betont, dass sie derzeit noch keine Möglichkeiten für Lockerungen sieht.

11.41 Uhr: Auch Köln erwägt Verbot von Silvesterfeuerwerk

Nach der Ankündigung der Niederlande, das Feuerwerk zum Jahreswechsel zu verbieten, gibt es offenbar auch in NRW-Städten ähnliche Überlegungen. Wie die Stadt Köln dem WDR heute mitteilte, soll es bald eine Entscheidung geben. "Dieses Jahr steht vieles auf dem Prüfstand, so auch die Silvesterfeuerwerke", sagte Stadtsprecher Alexander Vogel auf Anfrage.

Zum Jahreswechsel müssen die Krankenhäuser erfahrungsgemäß viele Patienten behandeln, die sich beim Böllern verletzt haben. Es gibt die Befürchtung, dass die ohnehin durch Corona überlasteten Kliniken durch den Ansturm überfordert werden.

10.59 Uhr: Länderspiel Deutschland Ukraine auf der Kippe

Eigentlich soll die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft heute Abend ab 20.45 Uhr gegen die Ukraine antreten. Doch ob die Nations-League-Partie in Leipzig wirklich stattfindet, ist noch unklar: Vier ukrainische Spieler und ein Betreuer wurden positiv auf Corona getestet. Sollten nach einem weiteren Test heute Vormittag weniger als 13 nicht-infizierte Spieler übrig bleiben, soll das Spiel laut UEFA ausfallen. Bei der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw seien erneut alle Testungen "negativ ausgefallen", teilte der Verband.

09.28 Uhr: Innenminister Reul warnt vor Rechtsextremen auf Corona-Demos

Auch an diesem Wochenende sind in NRW Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung geplant. Die Initiative "Querdenken" hat Kundgebungen in Aachen und Düsseldorf angemeldet. Im WDR5-Interview warnte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Morgen davor, dass sich immer häufiger und mehr Rechtsextreme unter die Protestierenden mischten. Er gehe davon aus, dass im Schnitt ein Drittel der Teilnehmer dem rechtsextremen Spektrum zuzurechnen seien.

07.12 Uhr: Ausflugsziele in NRW gesperrt

Viele Menschen in NRW wollen derzeit offenbar dem Corona-Blues entkommen und versuchen, so viel wie möglich an die frische Luft zu gehen. Am vergangenen Wochenende führte das allerdings dazu, dass sich viele Menschen trotz Corona-Auflagen an beliebten Ausflugszielen versammelten. Um das zu verhindern, werden heute und morgen mehrere dieser Plätze gesperrt.

In Bottrop betrifft das etwa die Halde Haniel und der Bikertreff Grafenmühle. Das Besucherplateau am Drachenfels bei Königswinter bleibt dagegen geöffnet.

06.50 Uhr: RKI meldet mehr als 22.000 Neuinfektionen

Auch heute liegt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wieder auf einem sehr hohen Niveau. Das Robert Koch-Institut meldet bundesweit 22.462 neue Fälle, davon 5.352 in NRW. Gestern war mit mehr als 23.500 Neuinfektionen ein neues Rekordhoch verzeichnet worden.

Zudem ist die Zahl der Todesopfer unter dem mit Covid-19 erkrankten Menschen in Deutschland in den vergangenen 24 Stunden um 178 gestiegen, davon 35 aus NRW.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach. 

Aktuelle TV-Sendungen