Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Personen-Obergrenze bei Partys im öffentlichen Raum
Feiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen werden auf maximal 50 Teilnehmer beschränkt. Dies beschlossen die Ministerpräsidenten der Länder am Dienstag bei ihrer Videoschalte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Dies gelte, wenn in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner auftreten. Wenn es in einem Landkreis mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gibt, sollten an Veranstaltungen in angemieteten oder öffentlichen Räumen nicht mehr als 25 Teilnehmer teilnehmen.
In privaten Räumen soll es keine Vorschriften zur Teilnehmerzahl geben. Allerdings wird "dringend empfohlen", in privaten Räumen keine Feierlichkeit mit mehr als 25 Teilnehmern durchzuführen. Bei einer Zahl von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollten es nicht mehr als zehn Personen sein.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) setzt "darauf, dass Bürgerinnen und Bürger auf Feiern verzichten, die nicht notwendig sind". Die Personenzahl bei Feiern solle nicht generell begrenzt werden - nur dort, wo die Grenzwerte überschritten werden. Beispiele seien Hamm und Remscheid.
Bundesweit mehr als 50 Euro Bußgeld bei falschen Angaben im Restaurant
Zudem wurde beschlossen: Wer in Restaurants oder Bars falsche Angaben in der Kontaktliste hinterlässt, muss künftig mehr als 50 Euro Strafe zahlen. Die Länder können die Bußgelder anpassen: Menschen in NRW müssen wohl mit mehr als 150 Euro Bußgeld rechnen, die genaue Höhe werde noch geklärt, so Laschet. Offen blieb zunächst, wie die Bußgeldregel konkret angewandt werden soll, wenn beispielsweise durch Eintrag eines falschen Namens gar nicht klar ist, um wen es sich handelt.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) verkündete bereits, für vorsätzliche Falschangaben künftig ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro zu erheben.
Merkel: Regelmäßiges Lüften wichtig
Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus sollen derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zugelassen werden. Gerade in der kalten Jahreszeit sollen zu der gültigen "AHA"-Formel - Abstand halten, Hygiene und Alltagsmasken - zwei weitere Buchstaben hinzugefügt werden: "C" wie Corona-Warn-App und "L" wie Lüften.
Merkel bezeichnete regelmäßiges Lüften als "günstigste und effektivste" Maßnahme. Sie kündigte ein Förderprogramm für Belüftungsanlagen in öffentlichen Gebäuden an - in Aulen von Schulen etwa. Merkel und die Ministerpräsidenten wollen einen neuen Shutdown auf jeden Fall verhindern. Es gehe um regionale Lösungen, sagt die Kanzlerin.
Berlin beschließt Maskenpflicht in Bürogebäuden
Berlin hat eine allgemeine Maskenpflicht für Büro- und Verwaltungsgebäude beschlossen. Beim Arbeiten am Schreibtisch soll die Regelung nicht greifen, wie es hieß. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen in Berlin - wie anderswo in Deutschland auch - vergleichsweise stark angestiegen und hatte die Politik alarmiert.
Supercomputer soll Corona-Zahlen besser voraussagen
Wissenschaftler können jetzt vorhersagen, wie sich Corona auf lokaler Ebene wahrscheinlich entwickeln wird. Dafür haben Neurowissenschaftler der Universität Osnabrück und Datenspezialisten aus dem Forschungszentrum Jülich mit ihren Supercomputern ein Vorhersagemodell erarbeitet.
Streeck: Angst kein guter Ratgeber
Hendrik Streeck.
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck rät zu mehr Gelassenheit im Umgang mit Corona. Mental seien die Menschen in Deutschland seinem Empfinden nach nicht besonders gut auf den Herbst und den Winter vorbereitet, sagte Streeck im Interview mit der dpa. Es gebe zu viel Angst. Seine Sorge sei, dass im Herbst in Anbetracht steigender Infektionszahlen wenig über Lösungen diskutiert werde - und "zu viel darüber, wie wir das Leben wieder zurückfahren".
Dabei sei man "in Deutschland extrem gut aufgestellt", sagte Streeck bei WDR 2. Nur fünf Prozent der derzeitigen Infizierten in Deutschland würden stationär behandelt. Selbst in den lokalen Hotspots seien die Kliniken nicht überlastet. Infektionszahlen seien daher immer auch im Kontext zu sehen. Die Frage sei nur, inwieweit die Gesundheitsämter mit der Kontaktverfolgung zurechtkommen.
Zunächst keine Verschärfung der Auflagen in Hamm
Die Stadt Hamm, die derzeit die meisten Corona-Neuinfektionen in NRW aufweist, will bis kommenden Montag über das weitere Vorgehen entscheiden. Derzeit seien zusätzliche Einschränkungen nicht vorgesehen, sagte heute ein Sprecher.
Ob die bis 6. Oktober geltenden Maßnahmen in Gänze oder in Teilen verlängert werden müssten oder ob gar neue Einschnitte nötig würden, ergebe sich aus dem Infektionsverlauf der nächsten Tage. Die westfälische Stadt mit gut 180.000 Einwohnern hat die höchste "Sieben-Tage-Inzidenz" landesweit: Laut Robert Koch-Institut gab es Stand Dienstag 98,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Kritik nach Kölner Wahlparty: Keine Mindestabstände, keine Masken
Nach der Stichwahl um das Amt des Kölner Oberbürgermeisters ging es bei der unterlegenen SPD offenbar hoch her - und eng zu. Im Internet kursiert ein Foto der Wahlparty der Partei, auf dem die Gäste die erforderlichen Mindestabstände augenscheinlich nicht einhalten und keine Masken tragen.
Die Empörung im Netz ließ nicht lange auf sich warten. Auch in Köln war die Zahl der Neuinfektionen zuletzt deutlich angestiegen. Die Kölner SPD äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen.
Erneut Corona-Massentest bei Geflügelarbeiter in Emsdetten
Nach einem Corona-Ausbruch bei einem Geflügelverarbeiter in Emsdetten ist heute der Massentest der Belegschaft wiederholt worden. Das Gesundheitsamt des Kreises will so erfahren, ob es gelungen ist, die Infektionsketten zu unterbrechen, wie eine Sprecherin des Kreises sagte. In der letzten Woche waren 340 Mitarbeiter auf das Virus getestet worden, nachdem seit Mittwoch die Zahl der infizierten Menschen stark gestiegen war. 55 Infizierte wurden bisher festgestellt.
Bis zu 11.500 Zuschauer bei Borussia Dortmund
Bis zu 11.500 Zuschauer dürfen beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem SC Freiburg am Samstag ins Stadion. Das teilte die Stadt Dortmund am Dienstag mit. Zwei Drittel der Fußballfans sollen aus Dortmund kommen, der Rest aus Nordrhein-Westfalen - Städte mit hohem Infektionsgeschehen ausgenommen. Würde das Maximum ausgereizt, wäre das ein Zuschauerrekord in der derzeit von Corona-Beschränkungen geprägten Bundesligasaison.
Das Infektionsgeschehen liege in Dortmund zwar auf "durchaus höherem Niveau", sagte Gesundheitsamts-Leiter Frank Renken. Von dem kritischen Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen in den vergangenen sieben Tagen sei man aber noch relativ sicher entfernt. Dieser Wert lag in der Stadt am Dienstag bei 20,1.
Weihnachtsmarkt: NRW will Stehtische erlauben
Gemütlich Glühwein trinken auf dem Weihnachtsmarkt? Das dürfte auch in diesem Jahr möglich sein - zumindest im Stehen. "Wir werden bei den Weihnachtsmärkten Stehtische statt wie bislang ausschließlich Sitzplätze gestatten", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der "Rheinischen Post" auf die Frage nach einer Anpassung in der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes.
Man wolle schließlich nicht, "dass nach der Pandemie unsere Innenstädte leer stehen und alle nur noch beim Onlinehändler kaufen", so Laumann. Zudem müssten die Betreiber von Glühweinständen auf Abstände und Nachverfolgung achten.
Kontaktverfolgung: Bundeswehr greift Remscheid unter die Arme
Das Gesundheitsamt Remscheid bekommt ab heute Unterstützung von der Bundeswehr bei Corona-Tests und der Kontakt-Nachverfolgung von Infizierten. Die Stadt ist derzeit stark von der Corona-Pandemie betroffen. Nach Recherchen von WDR, NDR und SZ fehlen in vielen Städten Mitarbeiter bei Gesundheitsämtern.
"Die sind schnell da und dann sehr gut vorbereitet. Da haben wir die Strukturen", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im Interview mit der "Rheinischen Post" von heute. Für die Nachverfolgung eines Kontakts brauche man in der Regel eine Stunde.
NRW: Schulden steigen - Preise fallen
Die Schulden des Landes Nordrhein-Westfalen sind durch die Corona-Krise kräftig gestiegen. Zum Ende des ersten Halbjahres 2020 war das Land mit 187 Milliarden Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Das waren knapp 18 Milliarden Euro oder 10 Prozent mehr als Ende vergangenen Jahres.
NRW hatte nach dem Beginn der Corona-Krise milliardenschwere Hilfsprogramme für Bürgschaften, Steuerstundungen sowie Soforthilfen für Kleinunternehmen auf den Weg gebracht.
Dafür sanken die Lebenshaltungskosten weiter und lagen um 0,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Besonders stark verbilligten sich Benzin, Diesel und Heizöl.
Niederlande verschärfen Maßnahmen
Angesichts steigender Fallzahlen führen die Niederlande strengere Maßnahmen ein. Für zunächst drei Wochen müssen Gaststätten und Bars um 22 Uhr schließen und bei Sportveranstaltungen sind keine Zuschauer erlaubt. Ministerpräsident Mark Rutte rief zudem heute dazu auf, möglichst wenig zu reisen und bevorzugt von zu Hause aus zu arbeiten. In den vergangenen 24 Stunden haben sich 3.011 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - so viele wie nie zuvor an einem Tag.
Apotheker: Zu wenige Menschen planen Grippeimpfung
45 Prozent der Erwachsenen, die zu einer Risikogruppe gehören, wollen sich einer Umfrage zufolge nicht gegen Grippe impfen lassen. Das teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) unter Verweis auf eine repräsentative Umfrage mit. Die Grippeschutzimpfung wird laut ABDA vor allem für Risikogruppen empfohlen. Wegen der Corona-Pandemie raten Experten in diesem Jahr besonders zur Grippeimpfung, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden.
Alle Seniorenheime in Hamm getestet - nur ein Corona-Fall
Nach dem Massenausbruch vor fast vier Wochen bei einer Großhochzeit in Hamm gibt es an einigen Stellen Entwarnung. Laut Gesundheitsamt sind alle 27 Seniorenheime inzwischen getestet worden. Nur bei einer Mitarbeiterin sei das Corona-Virus nachgewiesen worden.
Corona-Regeln: Friseure schneiden schlecht ab - Kunden zahlen mehr
Maskenpflicht, Hände desinfizieren und Haare waschen vor jedem Schnitt - das sind nur einige der Regeln, an die sich Friseure aktuell halten müssen. Viele tun das aber offenbar nicht. Die Stadt Dortmund hat rund 100 Betriebe kontrolliert, mehr als 60 haben gegen die Regeln der Coronaschutzverordnung verstoßen. Ein Großteil der Friseure musste eine Strafe zahlen, die liegt je nach Vergehen bei bis zu 2.000 Euro, in einigen Fällen sind Salons sogar vorübergehend geschlossen worden.
Dafür müssen Friseur-Kunden ihren Haarschnitt tiefer in die Tasche greifen, seitdem die Friseure im Mai ihren Betrieb nach den coronabedingten Schließungen wieder aufnehmen konnten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts mussten Kunden im September 6,3 Prozent mehr zahlen als noch im August. Grund: Hygieneauflagen und die Erhöhung des Mindestlohns.
Polen verschärft Corona-Maßnahmen
Polen beschließt kürzere Öffnungszeiten der Gaststätten in den am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Gebieten. Gesundheitsminister Adam Niedzielski erklärt, dass Restaurants und Bars bis maximal 22 Uhr geöffnet bleiben dürfen. Die Zahl der Personen, die an Hochzeiten teilnehmen, soll noch stärker eingeschränkt werden. Das Tragen von Gesichtsmasken wird in stark betroffenen Gebieten in der Öffentlichkeit obligatorisch sein.
Remdesivir: EU-Staaten sollen ab Oktober nachbestellen können
Im Kampf gegen Covid-19 sollen Deutschland und die übrigen EU-Staaten ab Anfang Oktober die Arznei Remdesivir nachbestellen können. Dazu werde die EU-Kommission in den nächsten Tagen mit dem Hersteller einen Vertrag für gemeinsame Bezugsrechte abschließen, sagte ein Kommissionssprecher.
Remdesivir war am 3. Juli als erstes Mittel zur Behandlung von Covid-19 zugelassen worden, und zwar für Patienten ab 12 Jahren, die an einer Lungenentzündung erkranken und zusätzlich Sauerstoff benötigen.
Corona-Programm der EU droht wegen Streit um Grundwerte Blockade
Europaabgeordnete wollen im Kampf für ein stärkeres Instrument gegen Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der EU notfalls auch eine Blockade des europäischen Corona-Konjunkturprogramms in Kauf nehmen.
Die Fraktionschefs der vier großen proeuropäischen Fraktionen hätten zuletzt mehrfach deutlich gemacht, dass Vorschläge, wie sie jetzt auf den Tisch gekommen seien, für das Parlament nicht akzeptabel seien, sagte Parlamentsunterhändler Rasmus Andresen (Grüne). Wenn es deswegen jetzt zu Verzögerungen bei den Verhandlungen über den langfristigen EU-Haushalt und das Corona-Konjunkturprogramm komme, sei das die Verantwortung der Regierungen der Mitgliedstaaten.
120 Millionen Corona-Tests für ärmere Staaten?
Ärmere Staaten sollen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge etwa 120 Millionen Corona-Tests mit einem Stückpreis von höchstens fünf Dollar erhalten. Dies hätten die Hersteller Abbott and SD Biosensor mit der Stiftung Bill and Melinda Gates Foundation vereinbart, kündigt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus an.
Die Test sollen über einen Zeitraum von sechs Monaten zur Verfügung gestellt werden. Von den mittlerweile mehr als eine Million Covid-19-Toten weltweit entfallen allein auf die Region Lateinamerika mehr als ein Drittel.
RKI: Seit gestern bundesweit mehr als 2.000 Neuinfektionen
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2.089 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute Morgen mindestens 287.421 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.460 - elf mehr als am Vortag.
Hamm hat bundesweit die meisten Infektionen in sieben Tagen (98,3 Fälle pro 100.000 Einwohner).
Die Zahl der Corona-Todesopfer ist weltweit auf mehr als eine Million gestiegen.
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