Ticker vom Sonntag (21.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 21.11.2021, 19:03 Uhr

  • Wüst: Bundesweiten, generellen Lockdown verhindern
  • Proteste gegen Biontech-Deckelung
  • Teile der Niederlande und Belgien nun Corona-Hochrisikogebiete
  • Neuer Höchststand bei Corona-Inzidenz
  • Gehaltskürzung für Fußballspieler in Quarantäne
  • Corona-Gedenken in Sprockhövel

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Wüst: Bundesweiten, generellen Lockdown verhindern

Ungeachtet der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen muss aus Sicht von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst ein bundesweiter, genereller Lockdown möglichst verhindert werden. Dies sei Ziel der Politik, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im "Bericht aus Berlin" der ARD. Er warnte davor, den Menschen, die durch Impfungen und Vorsicht im Alltag alles richtig gemacht hätten, die "Tür vor der Nase zuzuschlagen".

Zugleich forderte Wüst deutlich regelmäßigere Stichpunktkontrollen im öffentlichen Nahverkehr und der Gastronomie mit Blick auf 2G und 3G. "Ohne Kontrollen wird es nicht funktionieren", betonte er. Nötig sei "Kontrolldruck". Zudem müsse es härtere Strafen geben - sein Bundesland habe in dieser Hinsicht bereits gehandelt. Diese beiden Maßnahmen seien die richtige Antwort, um die Menschen in der derzeitigen Situation zu schützen.

18.35 Uhr: Großteil der Niederlande und Belgien nun Corona-Hochrisikogebiete

Wegen stark steigender Infektionszahlen gelten Belgien und ein Großteil der Niederlande seit heute als Corona-Hochrisikogebiete. Auch das bei Urlaubern beliebte Griechenland sowie Irland fallen nach einer Einstufung durch die Bundesregierung nun in diese Kategorie. Im Fall der Niederlande sind die Überseegebiete Aruba, Curacao und Sint Maarten ausgenommen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte die Regelung am Freitag bekanntgegeben.

Von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen wurden: Französisch Guayana, Neukaledonien, Costa Rica, Guatemala, Guayana und Suriname.

18.28 Uhr: Kinder- und Jugendärzte protestieren gegen Biontech-Deckelung

Die geplante Deckelung von Biontech-Lieferungen bei den Corona-Impfungen stößt beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf massive Kritik. Die Begrenzung sei "inakzeptabel", erklärte BVKJ-Präsident Thomas Fischbach am Sonntag. "Wenn wir nur die eingeschränkte Menge zur Verfügung haben, können wir viele unserer Patienten nicht impfen", fügte er hinzu. Hintergrund ist, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) Biontech als ausschließlichen Impfstoff für diese Altersgruppe empfiehlt.

Der Beschluss von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), pro Arzt nur noch 30 Biontech-Dosen pro Woche zu genehmigen, "verhindert die Impfung der Kinder und Jugendlichen", zitierte die "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) aus einer am Sonntag vom BVKJ verabschiedeten Resolution. "In einem Moment, in dem die Impfkampagne wieder Fahrt aufgenommen hat, wird die Impfbereitschaft der Menschen durch diese Fehlentscheidung des Bundesgesundheitsministers wieder gemindert werden", heißt es in der Resolution demnach weiter.

18.18 Uhr: Ausschreitungen bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in Brüssel

Bei Protesten gegen verschärfte Corona-Maßnahmen in Brüssel ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Auf Bildern, die die Nachrichtenagentur Belga verbreitete, waren Polizeiwagen mit zerbrochenen Scheiben, brennende Barrikaden und der Einsatz von Pyrotechnik zu sehen.

Die Polizei bestätigte, dass sie am Sonntag Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt hat. Sie kündigte am frühen Abend an, Unruhestifter festnehmen zu wollen. Einer ersten Schätzung der Einsatzkräfte zufolge beteiligten sich rund 35.000 Menschen an der zunächst friedlichen Demonstration.

14.36 Uhr: Zwei Tote nach Corona-Ausbruch in Berliner Altenpflegeheim

In einem Altenpflegeheim im Berliner Stadtteil Lichtenberg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Zwei Menschen starben nach Angaben des Krankenhausunternehmens Vivantes. Insgesamt 27 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden infiziert. Einer Mitteilung zufolge handelt es sich in fast allen Fällen um Impfdurchbrüche, das heißt die Betroffenen waren bereits geimpft.

Von den beiden gestorbenen Personen war eine ungeimpft, die zweite hatte schwerste Vorerkrankungen, wie es hieß. Die anderen 25 Betroffenen hatten laut Mitteilung am Wochenende keine bis leichte Symptome, einige wenige mittlere Symptome. Niemand sei zur Behandlung im Krankenhaus.

13.06 Uhr: Zwei Corona-Schnelltestzentren im Kreis Borken mutmaßlich in Brand gesetzt

Im Kreis Borken ist in Ahaus und in Gronau am frühen Sonntagmorgen jeweils ein Corona-Schnelltestzentren mutmaßlich in Brand gesetzt worden. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen ist, hat der Staatsschutz der Polizei Münster die Ermittlungen übernommen.

Bei den Bränden entstand laut Polizei Sachschaden in Höhe von jeweils 10.000 Euro. Ob in beiden Fällen das Feuer von den gleichen Personen gelegt wurde, wird ermittelt. An beiden Teststationen war es schon in der Vergangenheit zu Brandstiftungen gekommen. Die Polizei sucht Zeugen.

12.58 Uhr: Frau will keine Maske tragen - Ehepaar greift Polizisten an

Eine 30 Jahre alte Frau hat am Hauptbahnhof in Dortmund Bundespolizisten angegriffen, weil sie aufgefordert wurde eine Mund-Nasenbedeckung anzuziehen. Sie attackierte die Beamten vor Ort mit Tritten und Faustschlägen, wie die Polizei mitteilte. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem 32 Jahre alten Ehemann.

Die Polizeibeamten hatten am Samstagabend zunächst den 32-jährigen Mann kontrolliert. Er habe eine Maske getragen, die nicht seine Nase bedeckte. Darauf wiesen ihn die Beamten demnach hin. Seine Frau, die gar keine Maske trug, stieß zu der Kontrolle hinzu. Als sie aufgefordert wurde, eine Mund-Nasenbedeckung anzuziehen, beleidigte sie die Polizisten und griff sie an. Das Ehepaar konnte nach Angaben der Polizei nur mit erheblichem Widerstand auf die Polizeiwache gebracht werden.

Es wurden Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Körperverletzung, sowie Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung eingeleitet.

12.18 Uhr: Neuer Höchststand bei Corona-Inzidenz

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 42.727 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 9.229 Fälle mehr als am vergangenen Sonntag. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf die Rekordhöhe von 372,7 gestiegen.

In NRW liegt der Wert bei 219,8. Innerhalb eines Tages wurden den Gesundheitsämtern in NRW 5.614 Neuinfektionen gemeldet. Weitere neun Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Oberbergischen Kreis (367,7), gefolgt von Leverkusen (339,2) und Gütersloh (315,0). Die niedrigsten Werte verzeichneten Soest (99,0), Bottrop (107,3) und Münster (122,3).

Am Freitag wurden nach Angaben der Landesregierung 516 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt, davon 293 mit Beatmung. 376 Intensivbetten mit Beatmung waren NRW-weit noch frei.

Die Hospitalisierungsinzidenz liegt hier bei 4,17. Spätestens ab einem Wert von drei gelte in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel, ab einem Wert von sechs die 2G-Plus-Regel, ab einem Wert von neun sollen weitere Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hinzukommen.

10.14 Uhr: Sachsen geht in den Teil-Lockdown

Nach Bayern verschärft auch Sachsen ab morgen die Corona-Maßnahmen deutlich. Wegen stark steigender Corona-Zahlen werden dort ab Montag weite Teile des öffentlichen Lebens eingeschränkt. Die Weihnachtsmärkte sind abgesagt, Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, ebenso Bars, Clubs und Diskotheken. Für Ungeimpfte wird eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Die Inzidenz liegt in Sachsen bei 793, die Impfquote bei nur 58 Prozent.

Könnte das in NRW auch so kommen? Thorsten Lehr, Professor für klinische Pharmazie von der Universität des Saarlands, würde das nicht überraschen. Noch seien die Zahlen in NRW zwar niedriger, aber darauf sollte man sich nicht ausruhen, sagte der Professor gestern im WDR5-Mittagsecho. NRW sei nur zwei Wochen zurück, die Kurven aber eindeutig: Es werde sich hier genauso entwickeln wie in anderen Teilen Deutschlands – und deshalb reiche 2G nicht aus. Stattdessen: impfen, boostern, Kontakte einschränken.

9.40 Uhr: Grünen-Experte fordert Vorbereitung für Patientenverlegungen

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen fordert wegen der anhaltend starken Zunahme von Corona-Infektionen umfassende Vorbereitungen für Patientenverlegungen in andere Kliniken. Dies sei "ein koordinativer Kraftakt", der frühzeitig und zentral gesteuert werden sollte, sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur.

"Es ist durchaus realistisch, dass Hunderte Patienten in Kürze verlegt werden müssen." Für diese Herausforderung brauche es endlich einen operativen Bund-Länder-Krisenstab, den es bereits seit Beginn der Pandemie hätte geben müssen. "Schon nächste Woche werden zahlreiche Intensivstationen keine neuen Patienten mehr aufnehmen können", warnte Dahmen.

7.56 Uhr: Gehaltskürzung für Fußballspieler in Quarantäne

Der FC Bayern München will den Druck auf ungeimpfte Spieler erhöhen. Die "Bild am Sonntag" berichtet, dass der Verein Spielern das Gehalt kürzt, wenn sie in Quarantäne müssen. Nationalspieler Joshua Kimmich ist aktuell das zweite Mal in Quarantäne. Insgesamt haben die Bayern schon viermal auf Spieler verzichten müssen.

7.32 Uhr: Booster-Sonntag im Rhein-Kreis Neuss

Wegen der stark gestiegenen Nachfrage nach Corona-Auffrischungsimpfungen weiten viele Städte und Kreise ihr Angebot aus. Der Rhein-Kreis Neuss bietet zum Beispiel heute in allen acht Städten und Gemeinden zusätzliche Impfungen an. Titel der Aktion: "Booster-Sonntag". Zwischen 10 und 17 Uhr wird geimpft, ein Termin ist nicht nötig. Der Kreis habe sich zu den zusätzlichen Angeboten entschlossen, weil die Nachfrage zuletzt sehr deutlich angezogen habe, sagte ein Sprecher.

6.34 Uhr: Corona-Gedenken in Sprockhövel

Sprockhövel im Ennepe-Ruhr-Kreis bekommt eine Corona-Gedenkstätte. Heute, am Ewigkeitstag, wird auf dem Evangelischen Friedhof in Haßlinghausen ein sogenannter "Baum der Hoffnung" gepflanzt. Es ist der Anfang der Gedenkstätte - im Laufe des Jahres sollen weitere Bäume hinzukommen, außerdem eine Erinnerungssteele und auch Bänke. Auch in anderen Orten der Region werden heute Gedenkbäume gepflanzt, etwa in Gevelsberg und Schwelm.

6.00 Uhr: Wieder Corona-Randale in den Niederlanden

In den Niederlanden hat es die zweite Nacht in Folge Krawalle von Gegnern der Corona-Maßnahmen gegeben. Hunderte Randalierer setzten gestern Abend in Den Haag Fahrräder in Brand und bewarfen Polizisten mit Steinen und anderen Gegenständen. Mehrere Menschen wurden festgenommen.

Auch in anderen Orten der Niederlanden gab es Krawalle. Bereits in der Nacht zu Samstag war es bei Protesten in Rotterdam zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden nach jüngsten Angaben der Polizei drei Randalierer durch Kugeln schwer verletzt.

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