Ticker vom Montag (06.09.2021) zum Nachlesen

Stand: 06.09.2021, 20:30 Uhr

  • EMA beginnt Prüfung von Corona-Auffrischimpfungen
  • UEFA lässt wieder Gäste-Fans ins Stadion
  • Gesundheitsminister einigen sich auf verkürzte Quarantäne-Regeln in Schulen
  • G20-Länder wollen Impfstoffe weltweit besser verteilen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

EMA beginnt Prüfung von Corona-Auffrischimpfungen

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat ein Eilprüfverfahren zur Auffrischung von Corona-Impfungen begonnen. Geprüft wird das Vakzin von Biontech und Pfizer. Die EMA teilte mit, es solle entschieden werden, ob sich für vollständig Geimpfte nach sechs Monaten eine dritte Spritze empfehle, um den nachlassenden Impfschutz wiederherzustellen. Betroffen seien Personen ab 16 Jahren.

Dazu sollen Daten einer noch laufenden Studie ausgewertet werden, in deren Rahmen etwa 300 gesunde Erwachsene eine dritte Spritze erhalten haben. Eine gesonderte Prüfung gebe es für die Drittimpfung bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. In wenigen Wochen soll entschieden sein, ob die Empfehlung kommt.

Obwohl die Wirkung der dritten Impfung wissenschaftlich noch nicht final geklärt ist, laufen bundesweit bereits die Corona-Drittimpfungen für über-80-Jährige, Pflegebedürftige und Menschen mit Immunschwäche. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sie gegen Kritik damit verteidigt, dass man vorausschauend handeln wolle.

20.05 Uhr: UEFA lässt wieder Gäste-Fans ins Stadion

Fußballfans dürfen ihre Mannschaften jetzt wieder grundsätzlich zu Auswärtsspielen der UEFA begleiten. Das einjährige, im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Stadionverbot für Gäste-Fans wurde vom Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Hintergrund ist, dass die Impfquoten in Europa steigen und die Reisebeschränkungen überwiegend weggefallen sind. Die Zulassung von Fans hängt aber übergeordnet trotzdem von den Einreise-Regeln der jeweiligen Gastgeberländer ab.

Die UEFA hat außerdem die Testpflicht für geimpfte und genesene Fußballer und Mitarbeitende einer Mannschaft, bevor sie den Innenraum eines Stadions bereten, aufgehoben. Und es sind nun wieder mehr Medienvertreter bei Spielen erlaubt.

18.43 Uhr: Gesundheitsminister einigen sich auf verkürzte Quarantäne-Regeln in Schulen

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich auf ein einheitliches Vorgehen bei der Schulquarantäne verständigt, sagte Klaus Holetschek, Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz und bayrischer Gesundheitsminister nach den Beratungen.

Demnach müssen bei einer Infektion nur noch die direkten Sitznachbarn in Quarantäne und können sich nach fünf Tagen freitesten lassen - laut Holetschek mit einem PCR- oder Antigen-Schnelltest. In NRW galt diese Quarantäne-Regelung bereits in ähnlicher Form. Hier mussten die Sitznachbarn aber bisher für zwei Wochen in Quarantäne. Die Gesundheitsämter vor Ort konnten allerdings individuell entscheiden, auch ganze Klassen in Quarantäne zu schicken.

Vereinbart wurde jetzt, dass bei Corona-Fällen die anderen Schülerinnen und Schüler in der Klasse - also alle bis auf die Sitznachbarn - den Präsenzunterricht weiter besuchen und "für eine gewisse Zeit" intensiviert getestet werden. Eine Ausnahme ist außerdem für Geimpfte und Genesene geplant, sie sollen grundsätzlich nicht mehr in Quarantäne gehen.

Voraussetzung für die neue Regelung sind entsprechende Lüftungs-, Masken- und Testkonzepte in den Schulen. Auch in Kindertagesstätten soll es die Möglichkeit geben, sich nach fünf Tagen Quarantäne freitesten zu lassen. Die Gesundheitsämter sollen diese Regeln als "Leitplanken" bekommen und im Einzelfall auch abweichend entscheiden können. Ab wann genau die neuen Regeln gelten, ist noch nicht klar.

17.40 Uhr: G20-Länder wollen Impfstoffe weltweit besser verteilen

Die Gesundheitsminister der G20-Staaten haben ihr zweitägiges Treffen in Rom mit dem Beschluss abgeschlossen, Corona-Impfstoffe auf der Welt besser zu verteilen und sich auf künftige Pandemien vorzubereiten. Ein Ziel ist, bis Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung immunisiert zu haben, dazu soll die Impfstoff-Produktion ausgeweitet werden. Deutschland will dafür 100 Millionen Impfdosen zur Verfügung stellen.

Die Organisation Brot für die Welt kritisierte die Ergebnisse des G20-Treffens. Die Minister hätten die Chance vertan, den weltweiten Impfkampagnen einen großen Schub zu geben, hieß es in einer Mitteilung.

16.10 Uhr: Höchster Umsatz im Gastgewerbe seit Pandemiebeginn

Wegen der Corona-Lockerungen ist im Gastgewerbe - also etwa Restaurants und Hotels - im August der höchste Umsatz seit Pandemiebeginn festgestellt worden. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband teilte mit, dass der Wert noch knapp sechs Prozent unter dem Niveau von 2019 vor der Krise gelegen habe.

"Die Einbußen haben sich in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt, im Gastgewerbe wächst die Zuversicht", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick.

15.51 Uhr: Unikliniken erforschen Covid-Langzeitfolgen

Die Unikliniken Düsseldorf und Duisburg-Essen wollen gemeinsam mit anderen Universitäten im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts Corona-Spätfolgen untersuchen. Dazu sollen 2.000 Corona-Patienten mindestens drei Jahre lang nach ihrer Genesung beobachtet werden.

Bislang ist es noch sehr aufwendig, Spätfolgen konkret auf Corona-Infektionen zurückzuführen, da über 200 unterschiedliche Symptome möglich sind. Das neue Projekt soll auch helfen, passende Therapien und Medikamente für diese Spätfolgen zu entwickeln.

15.20 Uhr: Nächtliche Partys auf Mallorca wieder erlaubt

Weil die Infizierten-Zahlen weiter sinken, lockert Mallorca ab morgen seine Corona-Regeln. Unter anderem darf dann auch nachts wieder gefeiert werden. In Gaststätten dürfen im Innenbereich zudem wieder bis zu acht Personen an einem Tisch bewirtet werden, im Außenbereich bis zu zwölf.

Seit Ende Juli waren nächtliche Partys auf Mallorca verboten: erst zwischen ein und sechs Uhr morgens, später ab zwei Uhr. Die Sieben-Tage-Inzidenz auf den Balearen liegt aktuell bei 88 - mit fallender Tendenz.

15.05 Uhr: Gütersloh führt neue Quarantäne-Regeln an Schulen ein

Der Kreis Gütersloh ändert auf eigene Faust die Quarantäne-Regeln an Schulen: Ab heute müssen dort nur noch Kinder und Jugendliche in Quarantäne, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Für Sitznachbarn fällt die Quarantäne-Pflicht damit zum Beispiel weg. Eine Sprecherin des Kreises erklärte auf WDR-Anfrage, Grund sei, dass man mit der Kontaktnachverfolgung nicht mehr hinterherkomme.

Die Änderung kommt vor der Konferenz der Gesundheitsminister der Länder, wo es um bundesweit einheitliche Quarantäneregeln an Schulen geht.

14.45 Uhr: NRW-Lehrerverband für kürzere Quarantäne an Schulen

Der Präsident des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, plädiert für eine kürzere Quarantäne-Zeit an Schulen. "Es kann nicht sein, dass jemand, der aus einem Risiko-Gebiet-Urlaub kommt, sich nach fünf Tagen freitesten lässt, und unsere Schüler gehen 14 Tage in Quarantäne. Das können wir uns nicht mehr leisten", sagte er dem WDR. Er ist dafür, dass sich auch Schülerinnen und Schüler nach fünf Tagen mit einem PCR-Test freitesten können.

Bartsch zeigte Verständnis dafür, dass die Gesundheitsämter vor Ort vor allem den Infektionsschutz im Blick hätten. Dann betonte er aber, man könne Kinder nicht immer wieder ins Homeschooling schicken: "Die psychischen und sozialen Folgen nehmen immer stärker zu."

13.39 Uhr: Neuer Tiefstand bei Impfungen

Gestern sind in Deutschland nach Angaben der Bundesregierung insgesamt 56.078 Menschen geimpft worden. Eine niedrigere Tageszahl an Impfungen hatte es zuletzt am 7. Februar gegeben. Allerdings war damals der Impfstoff noch extrem knapp und Impftermine hoch begehrt.

Seit Juli ist die Zahl der Erstimpfungen kontinuierlich gesunken. Die Quote bei den Erstimpfungen liegt laut RKI aktuell bei 65,8 Prozent der Gesamtbevölkerung, vollständig geimpft sind 61,3 Prozent.

13.30 Uhr: Laschet für Auskunftspflicht zu Impfstatus in allen Betrieben

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich für eine Auskunftspflicht über den Impfstatus in allen Betrieben in Deutschland ausgesprochen. "Der Arbeitgeber muss wissen, wer im Betrieb geimpft ist, um Schutzmaßnahmen ergreifen zu können", sagte der CDU-Vorsitzende am Montag beim "Wahlcheck" der "Heilbronner Stimme". Allerdings dürften Nicht-Geimpfte nicht diskriminiert werden. "Man muss das behutsam machen."

Union und SPD im Bundestag haben sich nur darauf verständigt, dass die Arbeitgeber in Kitas, Schulen und Pflegeheimen die Beschäftigten fragen dürfen, ob sie gegen das Coronavirus geimpft sind. Bisher ist dies nur in Arztpraxen und Kliniken erlaubt.

Laschet sprach sich dagegen aus, angesichts der steigenden Zahlen in der Corona-Krise Ungeimpfte stärker einzuschränken. "Ich bin der Meinung, dass die 3G-Regel gelten sollte." Danach stehen bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens neben den Geimpften und Genesenen auch den negativ Getesteten offen.

13.21 Uhr: Bund fördert neue Covid-Medikamente mit 150 Millionen Euro

Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung

Anja Karliczek

Der Bund will sechs Projekte zur Entwicklung von Medikamenten gegen Covid-19 mit rund 150 Millionen Euro unterstützen. "Wir sind optimistisch, dass am Ende der Prüfungen tatsächlich wirksame Medikamente stehen, die dann zugelassen werden können", sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) heute.

Karliczek sagte, das Ministerium wolle Projekte unterstützen, die sich bereits in der fortgeschrittenen klinischen Entwicklung befänden und bis zur Zulassung gefördert werden sollten. Dabei soll unter anderem die Behandlung mit Antikörpern und blockierenden Molekülen untersucht werden. Wann diese Medikamente zur Verfügung stehen, ist noch offen.

13.13 Uhr: Ende für kostenlose Bürgertests steht bevor

Das Vorhaben der Bundesregierung, kostenlose Corona-Schnelltests im Oktober weitgehend abzuschaffen, konkretisiert sich. Ein Referentenentwurf für die neue Testverordnung aus dem Bundesgesundheitsministerium sehe vor, dass sich nur noch diejenigen kostenlos testen lassen dürfen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden könnten, berichtete das Magazin "Business Insider". Auch für Geimpfte solle es keine kostenlosen Schnelltests mehr geben. Für Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren soll demnach eine Übergangsregelung geschaffen werden.

Corona-Tests in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sollen weiter durch den Staat finanziert werden.

12.56 Uhr: Göring-Eckardt glaubt nicht an Normalität im Herbst

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt glaubt trotz fortschreitender Impfkampagne nicht an einen Herbst mit relativer Normalität. "Den werden wir nicht haben", sagte sie in Berlin. Die Infektionszahlen stiegen mittlerweile wieder deutlich, auch weil die Bundesregierung zu wenig Vorsorge getroffen habe. "Wir sind noch nicht raus aus der Corona-Krise. Das war mit Ansage."

Katrin Göring-Eckardt

Katrin Göring-Eckardt

Es müsse deutlich stärker für Impfungen geworben werden. Außerdem müsse künftig auch am Arbeitsplatz die 3G-Regel gelten - Beschäftigte also geimpft, genesen oder getestet sein. Sollte es wieder Einschränkungen geben, müssten Geimpfte Vorteile gegenüber Ungeimpften haben.

12.38 Uhr: Kinderärzte sehen Impfungen bei Kindern bis elf Jahren kritisch

Kinderärzte sehen Schutzimpfungen bei Kindern unter zwölf Jahren, für die es bisher keine Zulassung und keine Empfehlung durch die Ständige Impfkommission gibt, sehr kritisch. "Auf gar keinen Fall sind wir für eine Off-Label-Impfung", sagte Jörg Dötsch, Direktor der Klinik für Kinder und Jugendmedizin an der Uni-Klinik Köln. "Wir haben rund 17 Millionen nicht erstgeimpfte Erwachsene. Da ist das Problem", ergänzte er bei einem Pressebriefing des Science Media Center (SMC). "Die Erwachsenen haben die Pflicht, die Menschen, die sich nicht impfen lassen können und die letztlich gefährdet sind, mit zu schützen."

Insgesamt sei die Krankheitsschwere bei Kindern so gering, dass es auch für die Ständige Impfkommission nach der Zulassung in Europa viele Wochen gedauert habe, die Empfehlung guten Gewissens und aufgrund einer guten Datenlage für die 12- bis 17-Jährigen auszusprechen.

12.32 Uhr: Bundesregierung startet Aktionswoche zum Impfen

Menschen vor dem Impfbus im Kölner Kwartier Latäng

Impfaktion in Köln

Die Bundesregierung hat angesichts steigender Infektionszahlen erneut eindringlich dazu aufgerufen, Angebote zu Corona-Impfungen zu nutzen. "Für einen sicheren Herbst und einen sicheren Winter zählt jede Impfung", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Er verwies auf eine dazu geplante bundesweite Aktionswoche vom 13. bis 19. September, während der viele Impfgelegenheiten vor Ort angeboten werden sollen. "Es geht darum, gemeinsam für den nötigen Ruck zu sorgen, wo er vielleicht an der einen oder anderen Stelle beim einen oder anderen Bürger noch fehlt."

Bund und Länder rufen dafür alle Akteure vor Ort auf, unkomplizierte und kreative Impfangebote zu organisieren, wie Seibert sagte - etwa bei Sportvereinen, freiwilligen Feuerwehren, Kulturveranstaltern, Unternehmen, Ärzten oder Apotheken. Ziel sei, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, sich nun noch impfen zu lassen. Mit einer Impfung schütze man sich selber vor einer schweren Erkrankung, aber auch Schutzbedürftige, die sich nicht impfen lassen könnten.

12.23 Uhr: Fury in the Slaugterhouse beteiligen sich an Aktion für Clubszene

Die Band Fury in the Slautherhouse beteiligt sich an der bundesweiten Aktion "Rettet die Clubs". Die Initiative will der von der Pandemie schwer getroffenen Konzert- und Veranstaltungsbranche helfen. Konkret werden Kunstwerke in Gitarrenform von Künstlerinnen und Künstlern signiert und zugunsten eines Paten-Clubs versteigert.

Die Initiative "Rettet die Clubs" wurde bereits im September 2020 gegründet. Zu den Unterstützern zählen den Organisatoren zufolge Bands wie Die Ärzte, City oder Rammstein.

12.12 Uhr: Bund hat bei Lufthansa-Beteiligung hohe stille Reserve

Bei dem in der Corona-Krise geschaffenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) ist 2020 ein Jahresverlust von 25,9 Millionen Euro angefallen, wie die Deutsche Finanzagentur mitteilt. Das Ergebnis wurde nach Vorgaben des Handelsgesetzbuches erstellt, Abschreibungen sind dementsprechend bis zum Stichtag 31. Dezember 2020 enthalten. Spätere Entwicklungen seien zunächst noch unberücksichtigt. "Würden beispielsweise für den Anteil des WSF an der Lufthansa die derzeitigen Börsenkurse zugrunde gelegt, würde sich eine stille Reserve in dreistelliger Millionenhöhe ergeben."

Die staatliche Beteiligung an der Lufthansa, mit der die Airline in der Corona-Krise vor dem Kollaps bewahrt wurde, ist das größte Engagement des WSF.

11.28 Uhr: Spahn ruft zu "Kraftanstrengung" beim Impfen auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert beim Impfen im September eine "gemeinsame Kraftanstrengung". Knapp 70.000 Erstimpfungen am zurückliegenden Wochenende seien zu wenig, twittert der CDU-Politiker. "Die Impfquote geht uns alle an."

Laut Spahn haben 61,3 Prozent oder 51 Millionen Deutsche den vollen Impfschutz, 65,8 Prozent oder 54,7 Millionen sind mindestens einmal geimpft.

Dieses Element beinhaltet Daten von Twitter. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

11.01 Uhr: Tourismusverband fordert staatliche Hilfen

Die deutsche Tourismusbranche fordert staatliche Hilfen nach den herben Rückschlägen durch die Pandemie. "Der Tourismus läuft langsam wieder an, vieles geht wieder", sagte der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Reinhard Meyer. Es bedürfe aber auch politischer Unterstützung, um den Wirtschaftsfaktor Tourismus wieder auf die Erfolgsschiene zu bringen und im Wettbewerb bestehen zu können. "Es kann nicht länger sein, dass staatliche Zuwendungen für die Automobilbranche hierzulande selbstverständlich sind, aber dem Tourismus, der sich mitten im Strukturwandel befindet, verwehrt werden."

Der Tourismus brauche ein Wiederaufbau- und Modernisierungsprogramm. Dieses müsse die mittelständisch geprägte Branche bei Investitionen in Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, bei der Digitalisierung oder bei Innovationen unterstützen. Auch sei ein kommunaler Rettungsschirm notwendig, damit die Kommunen mit der Finanzierung der touristischen Infrastrukturen vor Ort nicht allein gelassen werden.

10.48 Uhr: Caritas-Präsident kritisiert Egoismus des Westens

Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, wirft dem Westen bei der Corona-Bekämpfung Egoismus vor. Drei Viertel der weltweit produzierten Impfstoffe seien an genau zehn Ländern weltweit gegangen, kritisierte Neher heute im Inforadio des RBB. In Hinblick auf die gesamte Weltbevölkerung sei das egoistisch.

Und nachhaltig sei es auch nicht, sagte der Caritas-Präsident. Durch die Verknappung von Impfstoff in anderen Ländern könnten neue Virusvarianten entstehen. Dadurch würden Lieferketten unterbrochen, wovon die westlichen Länder auch betroffen wären.

Dass Deutschland nun Impfstoff zur Verfügung stelle, sei nur selbstverständlich. "Wir sollten das nicht als generöse Haltung sehen", sagte Neher. "Den Ländern weltweit stehen diese Impfstoffe genauso zu wie uns." Außerdem sprach sich Neher dafür aus, die Patente für die Impfstoffe freizugeben, um die Produktion anzukurbeln.

10.10 Uhr: Infektionsgeschehen dämpft Verbraucherstimmung

Die Stimmung der Verbraucher hat sich im September zum zweiten Monat in Folge eingetrübt. Das geht aus dem Konsumbarometer hervor, das der Handelsverband Deutschland (HDE) heute veröffentlichte. Das Konsumbarometer fiel um fast zwei Punkte. Steigende Infektionszahlen und die stockende Impfkampagne machten sich laut HDE in der Anschaffungsneigung und den Konjunkturerwartungen der Verbraucher bemerkbar.

Grund für die eingetrübte Verbraucherstimmung war laut HDE insbesondere das steigende Infektionsgeschehen. Der weitere politische Umgang mit der Pandemie und die Fortschritte bei der Impfkampagne seien deshalb entscheidend für die weitere Entwicklung der Verbraucherstimmung in Deutschland.

9.28 Uhr: Ein Drittel der Firmen bietet Impfungen an

Rund 32 Prozent der Betriebe mit Betriebsärztin oder Betriebsarzt haben ihren Beschäftigten im August Corona-Impfungen angeboten, nur vier Prozent planen dies noch zu tun, wie aus einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Dieser geringe Anteil erkläre sich vor allem dadurch, dass 46 Prozent der Belegschaft bereits ein Impfangebot bekommen hätten. Vor allem größere Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten bieten Impfungen an (61 Prozent).

Am Bau sowie im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen gebe es derzeit vergleichsweise wenig Impfungen. Grund sei, dass Beschäftigte in systemrelevanten Berufen frühzeitig ein Impfangebot erhalten hätten. Überdurchschnittlich oft bieten laut IAB dagegen Betriebe im Bereich Verkehr und Lagerei Impfungen an.

8.23 Uhr: Diskussion um Quarantäne an Schulen

Die Gesundheitsminister der Länder wollen heute darüber beraten, ob es eigene Quarantäneregeln für Kinder geben soll. Amtsärzte fordern bundesweit einheitliche Quarantäneregeln bei Infektionsfällen in Schulen. "Die Verunsicherung bei Eltern, Lehrerinnen und Lehrern durch die vielen unterschiedlichen Quarantäneregeln ist groß", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zum Teil gebe es nicht nur unterschiedliche Verfahren in den Ländern, sondern auch zwischen einzelnen Gesundheitsämtern. "Die Länder müssen sich jetzt dringend auf bundeseinheitliche Quarantäneregeln für Schulen einigen. Das schafft Sicherheit und erleichtert die Akzeptanz der Maßnahmen", argumentierte Teichert.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes mahnte Umsicht an. "Wenn eine gute Lüftung im Klassenzimmer gewährleistet ist, wenn vielleicht sogar eine Raumluftfilteranlage drin ist, dann muss man nicht die Kinder einer ganzen Klasse in Quarantäne schicken", sagte Heinz-Peter Meidinger im Podcast "Die Schulstunde" des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Dann kann man sich auch auf die unmittelbaren Banknachbarn konzentrieren."

7.58 Uhr: DGB-Chef sieht Impfstatusabfrage kritisch

Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, hat sich gegen eine Impfabfrage am Arbeitsplatz ausgesprochen. "Das sind hoch sensible Daten", erklärte Hoffmann im WDR 5 Morgenecho. "Weil wenn jemand sich nicht impfen lassen kann aufgrund von schweren Erkrankungen oder anderen Gründen, dann hat der Arbeitgeber indirekten Zugang zu solchen sensiblen Gesundheitsdaten und da sind wir total kritisch."

Hoffmann sprach sich dagegen für die Beibehaltung der 3G-Regelung aus. "Wenn es um den Arbeitsplatz geht, wollen wir die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung entlassen weiter zu testen, deswegen brauchen wir die 3G-Reglung und die verpflichtende zur Verfügungstellung des Impfstatus hilft am Ende nicht weiter", so der DGB-Chef.

7.41 Uhr: Montgomery kritisiert WHO wegen Impfstoffverteilung

Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat scharf Kritik an der Weltgesundheitsorganisation WHO geübt. Die schlechte Verteilung von Impfstoffen auf der Welt sei "auch auf ein Versagen der WHO zurückzuführen", erklärte Montgomery im WDR5 Morgenecho. Sie habe es nicht geschafft "Strukturen aufzubauen, damit man diese Impfstoffe auch verimpfen kann".

"Die WHO ist ein leider sehr von politischen, administrativen Menschen geführte Organisation", erklärte Montgomery. "Hier sitzen mehr Theoretiker als Praktiker und deswegen wäre es sehr schön, wenn es gelänge in den Staaten Afrikas eine gute Gesundheitsinfrastruktur aufzubauen, die ist das A und O, um Impfstoffe an den Mann zu bringen."

7.19 Uhr: Braun verteidigt Impfabfrage in Heimen und Schulen

Kanzleramtschef Helge Braun verteidigt die Pläne von Union und SPD, dass Arbeitgeber etwa in Kitas, Schulen und Pflegeheimen über den Impfstatus der Beschäftigten informiert werden sollen. Es gehe dabei ausschließlich darum, die Arbeitsabläufe sicherer organisieren zu können, betonte der CDU-Politiker im ZDF. Schließlich werde von den Einrichtungen ein Hygienekonzept gefordert. Dazu müsse man wissen, wo Ansteckungsgefahren liegen könnten.

Außerdem sprach sich Braun für bundesweit einheitliche Quarantäneregeln an Schulen aus. Die Länder und Kommunen sollten sich an dem Ministerpräsidenten-Beschluss von fünf Tage Quarantäne orientieren.

6.59 Uhr: Ostbeauftragter rechnet mit steigenden Infektionszahlen

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung warnt vor stark steigenden Corona-Fallzahlen in den neuen Bundesländern. "Wenn die Schulferien in allen fünf neuen Ländern zu Ende sind, werden die Infektionszahlen mit großer Sicherheit deutlich steigen", sagt Marco Wanderwitz (CDU) den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Einmal, weil das Virus gerade im Osten auf eine im Vergleich zum Westen hohe Zahl von Ungeimpften treffe. Aber auch deshalb, weil hier die Zahl derjenigen groß sei, die die Schutzmaßnahmen verweigerten. "Ich rechne damit, dass die Inzidenzen im Osten in wenigen Wochen höher sein werden als jetzt im Westen. Ich fürchte, es wird dann kein Halten geben und wir werden ähnlich dramatische Verhältnisse habe wie im vergangenen Herbst."

6.09 Uhr: Uniklinik Essen warnt vor "Welle der Ungeimpften"

In der Universitätsklinik Essen, die bundesweit zu den größten Corona-Behandlungszentren zählt, sind die Covid-Zahlen im Juli und August deutlich angestiegen. Drei Viertel der insgesamt 142 Covid-Patienten aus diesem Zeitraum seien dabei ungeimpft gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Klinikums, Prof. Jochen A. Werner. "Die vierte Welle nimmt Fahrt auf. Diese Welle wird eine der besonderen Art, sie wird eine Welle der Ungeimpften", sagte der Klinikchef. Er gehe von weiter steigenden Zahlen aus - mit Folgen für den gesamten Klinikbetrieb: "Wenn die stationär zu behandelnden Covid-19 Erkrankten stärker zunehmen, ist eine Auswirkung auf die Versorgung von Patienten mit allen anderen Krankheitsbildern nicht mehr lange auszuschließen."

Am 1. September seien in der Klinik 32 Covid-Patienten stationär behandelt worden, davon 18 auf Intensivstationen. Am Freitag (3.9) waren es bereits 40 Covid-Patienten, davon 23 auf der Intensivstation. Im Juni seien es noch zwischen 4 und 6 Covid-Patienten gewesen, am 20. August bereits 21 Patienten, davon 9 auf der Intensivstation.

5.45 Uhr: Israel teilt Daten über Auffrischungsimpfung mit USA

Israel teilt seine Daten über Auffrischungsimpfungen mit den USA. Ein Vertreter des Gesundheitsministeriums sagte, die US-Arzneimittelbehörde FDA habe um eine Unterrichtung gebeten. Ein virtuelles Treffen solle am 17. September stattfinden, diskutiert werde dabei unter anderem über eine dritte Impfung mit dem Mittel von Biontech/Pfizer. Israel hatte im Juli damit begonnen, älteren Bürgern eine Zusatzimpfung anzubieten. Die USA wollen ab dem 20. September mit Auffrischungsimpfungen beginnen.

5.30 Uhr: Inzidenz steigt leicht an

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen mitteilte, liegt sie nun bei 84,3. Gestern wurde eine Inzidenz von 81,3 gemeldet. In NRW liegt der Wert bei 115,0 (gestern 114,9). In ganz Deutschland wurden binnen 24 Stunden 4.749 Neuinfektionen registriert. Acht weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach. 

Aktuelle TV-Sendungen