Ticker vom Mittwoch (04.08.2021) zum Nachlesen

Stand: 04.08.2021, 21:10 Uhr

  • Schulleiter befürchten Konflikte um Impfstatus
  • Keine Verlängerung für Impfzentren
  • Inzidenz im Bund und in NRW steigt weiter
  • Weniger Betriebe in Existenznot
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Schulleiter rechnen mit Konflikten im neuen Schuljahr

Mehr Impfungen in der Gruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen werden nach Einschätzung der deutschen Schulleiter zu Streit zwischen Lehrern, Eltern und Schülern führen. Nach einem Bericht der Funke-Mediengruppe erwartet die Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbands Deutschland, Gudrun Wolters-Vogeler, Konflikte um die Frage, "ob Impfungen notwendig sind und ob Elternrechte übergangen werden".

Besonders brisant: Wenn es künftig einen positiven Corona-Fall in der Klasse gebe, müssten nur diejenigen in Quarantäne, die nicht doppelt geimpft sind. "Das wird zu Spannungen führen."

20.21 Uhr: Baden-Württemberg rückt von Inzidenz als Richtwert ab

Baden-Württemberg will im Umgang mit der Corona-Pandemie künftig offenbar nicht mehr die Inzidenz als entscheidenden Richtwert betrachten, sondern die Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften in den Vordergrund stellen. Er sei der Ansicht, "dass wir einen Paradigmenwechsel brauchen, wenn vom 15. September an alle im Land ein Impfangebot erhalten haben werden", sagte Landesgesundheitsminister Manfred Lucha der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".

"Als Richtwert für die Auslösung von Beschränkungen wird die Inzidenz nach unserer Ansicht ab Mitte September in den Corona-Verordnungen nicht mehr auftauchen", sagte Lucha. Dafür müssten sich Ungeimpfte auf Beschränkungen - etwa die Verpflichtung zum Schnelltest bei Restaurantbesuchen, Kultur- oder Sportveranstaltungen - einstellen.

19.50 Uhr: 1. FC Köln lässt fast nur Geimpfte und Genesene ins Stadion

Der 1. FC Köln plant sein erstes Heimspiel in anderthalb Wochen mit 16.500 Zuschauern. Ein Großteil der Tickets - 15.500 an der Zahl - wird an Geimpfte und Genesene vergeben. Dazu kommen 1.000 Fans, die einen frischen negativen Test vorlegen können.

18.49 Uhr: Scholz für Verlängerung der Pandemie-Notlage

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz plädiert für eine Verlängerung der Ende September auslaufenden Pandemie-Notlage. "Das wird sein müssen, wenn man mich fragt", sagt er bei einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Nötig seien weiter bestimmte Regeln zum Schutz vor Corona. Dazu zähle das Masken-Tragen etwa im öffentlichen Verkehr. Der Bundesfinanzminister sprach sich erneut dafür aus, Schnelltests kostenpflichtig zu machen, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen haben.

18.08 Uhr: Weitere Kontrollvorgaben für Corona-Testzentren

Nach Verdachtsfällen auf Abrechnungsbetrug in Corona-Testzentren hat das Bundeskabinett weitere Kontrollvorgaben auf den Weg gebracht. Sie sollen dafür sorgen, dass Anbieter keine falschen Angaben in ihren Steuererklärungen machen können, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Mit der Verordnung des Finanzministeriums sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichtet werden, Zahlungen an Testanbieter den Finanzbehörden elektronisch mitzuteilen. Damit sollen alle Zahlungen dieses Jahres mitteilungspflichtig werden. Die Regelung bedarf noch der Zustimmung des Bundesrats.

18.01 Uhr: "Pokaa" ist Frankreichs erster Corona-Spürhund in einem Altenheim

Super-Spürnase Pokaa: Der Golden Retriever kann Corona-Infektionen erschnüffeln und ist Frankreichs erster in einem Altenheim eingesetzter Corona-Spürhund. Er sei in der Lage, "alle bekannten Varianten zu erkennen", erklärte Alain Legrand, Leiter von "Handi'chiens". Der auf das Training von Assistenzhunden spezialisierte Verein hat den zwei Jahre alten Hund ausgebildet. Bei symptomatischen Fällen hat Pokaa laut Legrand eine Erfolgsquote von 100 Prozent, bei asymptomatischen Fällen von 95 Prozent.

Seit Freitag ist der Golden Retriever im Altenheim "La Roselière" im elsässischen Kunheim nahe der deutschen Grenze im Einsatz. Pierre Kohser, Arzt in "La Roselière", findet Pokaas Fähigkeiten "ziemlich verblüffend". Die Tests seien zudem einfach, kostengünstig und würden von den Bewohnern, die teilweise unter Alzheimer leiden, gut angenommen.

Für einen Test muss lediglich ein kleines Stück Stoff etwa fünf Minuten lang unter die Achsel gedrückt werden. Anschließend wird die Probe in einen sterilen Beutel und in einen Karton verpackt. Hat der Spürhund einen positiven Fall erschnüffelt, setzt er sich hin. Mit einem PCR-Test wird die Diagnose dann überprüft.

17.56 Uhr: Großbritannien will 16- und 17-Jährige impfen

Nach einer neuen Empfehlung der britischen Impfkommission sollen in Großbritannien 16- und 17-jährige Jugendliche gegen Corona geimpft werden. Die Entscheidung gilt für England. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden selbst über ihre Impfprogramme, richten sich aber auch nach den Empfehlungen der Impfkommission.

Zuvor hatte das Joint Committee on Vaccination and Immunisation, das eine ähnliche Rolle wie die Ständige Impfkommission in Deutschland spielt, seine neue Linie bekanntgegeben. Bislang war die Corona-Impfung - ähnlich wie in Deutschland - nur für Jugendliche mit Vorerkrankungen empfohlen worden.

17.49 Uhr: Weltweit mehr als 200 Millionen Infektionen

Die Zahl der weltweiten Coronavirus-Infektionen hat nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters die Schwelle von 200 Millionen Fällen überschritten. Mindestens 2,6 Prozent der Bevölkerung haben sich demnach angesteckt. Allerdings liegt die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher, da an vielen Orten der Welt wenig oder kaum getestet wird.

17.40 Uhr: Gaststättenverband gegen Betretungsverbot für Nicht-Geimpfte

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband lehnt es ab, Nicht-Geimpften den Zugang zur Gastronomie oder zu Veranstaltungen zu verwehren. "Zwei G - also der Zugang nur für Geimpfte und Genesene - darf nur das allerletzte Mittel sein und setzt voraus, dass alle auch ein Impfangebot erhalten haben", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem "Handelsblatt". Sie reagiert damit auf Überlegungen des Bundesgesundheitsministeriums, Nicht-Geimpften im Herbst bei wieder steigenden Infektionen den Zugang zu verbieten.

17.17 Uhr: Anklage gegen Bochumer Arzt wegen "unrichtiger Gesundheitszeugnisse"

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat Anklage gegen einen Mediziner und Coronaleugner erhoben, der ohne medizinische Notwendigkeit pauschale Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann die "Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse" in 19 Fällen vor. Ein Behördensprecher bestätigte eine entsprechende Meldung der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung". Darauf stehe eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Das Landgericht Bochum muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Der Bochumer Hausarzt ist der Zeitung zufolge Unterstützer des Vereins "Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie" (MWGFD), der von Kritikern der Hygiene-Maßnahmen gegründet wurde. Auf einem Blog fordere der Arzt ein Ende der "Hygiene-Diktatur", eine Beendigung der Maskenpflicht, die er als "politisches Verbrechen" bezeichne, und habe sich für einen Stopp der Corona-Testungen und gegen Impfungen ausgesprochen. Die Corona-Pandemie bezeichne er als "saisonale Grippe".

17.08 Uhr: BVB setzt Vorbereitung nach Corona-Fällen fort

Borussia Dortmund hat die Vorbereitung auf das erste Saison-Pflichtspiel im DFB-Pokal beim SV Wehen Wiesbaden trotz der beiden Corona-Fälle unter verschärften Vorsichtsmaßnahmen fortgesetzt. Nach Absprache zwischen dem Fußball-Bundesligisten und dem örtlichen Gesundheitsamt kann der Trainingsbetrieb jedoch nur unter bestimmten Bedingungen weitergehen.

Stand Mittwoch ist die Austragung der Partie gegen den Drittligisten am Samstag nicht gefährdet. Gewissheit werden erst die für Donnerstag angesetzten obligatorischen PCR-Tests der Mannschaft bringen. Eine freiwillige Team-Quarantäne in einem Hotel ist nicht geplant.

Der BVB hatte am Dienstag positive Corona-Tests bei Thomas Meunier und Julian Brandt vermeldet und das öffentliche Training vor rund 280 Zuschauern kurzfristig abgesagt. Der neue Coach Marco Rose setzte stattdessen auf eine kurze und kontaktarme Einheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

16.56 Uhr: WHO: Lambda-Variante breitet sich nicht stark aus

Die Lambda-Variante des Coronavirus breitet sich derzeit nach Angaben Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht besonders stark aus. Die WHO betrachte unter anderem immer, wie stark sich eine Variante nach der Entdeckung verbreite, sagte Covid-Expertin Maria van Kerkhove. "Es geht nicht wirklich hoch, selbst in Peru nicht, wo die Variante zuerst entdeckt wurde", sagte van Kerkhove.

Van Kerkhove räumte ein, dass Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend seien. Alle Virusveränderungen könnten die Effektivität von Impfstoffen beeinträchtigen. Lambda wurde nach Angaben der WHO in 40 Ländern nachgewiesen. Die WHO listet sie zur Zeit als eine von vier "Varianten von Interesse", nicht - wie Delta - als "besorgniserregende Variante". Davon gibt es ebenfalls vier.

16.33 Uhr: WHO fordert Stopp von Auffrisch-Impfungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen vorübergehenden Stopp von Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus gefordert. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisierte die in mehreren Ländern erörterten Pläne für solche Impfungen, während noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warteten. Bereits begonnene Auffrischimpfungen sollten ausgesetzt und Pläne dafür vertagt werden, bis mindestens zehn Prozent der Menschen in allen Ländern der Welt geimpft seien.

16.09 Uhr: Neue Höchstwerte bei Infektionszahlen nach Massentests in China

China hat nach Massentests neue Höchststände bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen gemeldet. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, wurde das Virus binnen eines Tages bei 71 Menschen nachgewiesen - das war der höchste Wert in der Volksrepublik seit Januar. Um die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante einzudämmen, schränkte die Regierung in Peking Auslandsreisen wieder stark ein.

Die Sonderverwaltungszone Macau bestellte ihre 680.000 Einwohner zum Corona-Test ein. China kämpft derzeit gegen den größten Corona-Ausbruch seit Monaten. Mehrere Städte wurden bereits unter einen strikten Lockdown gestellt, Millionen Menschen wurden auf das Coronavirus getestet und Beschränkungen für Inlandsreisen verhängt.

15.43 Uhr: Studie: Ungeimpfte stecken sich dreimal häufiger an als Geimpfte

Ungeimpfte Menschen haben einer aktuellen britischen Studie zufolge ein dreimal so hohes Risiko, sich mit Corona zu infizieren, als vollständig Geimpfte. In der Untersuchung von Forschern des Imperial College London wurden 1,2 Prozent von 100.000 Probanden in England positiv auf das Virus getestet, während es unter den vollständig Geimpften nur 0,4 Prozent waren. Die noch nicht von Fachleuten begutachteten Ergebnisse wurden in einem Pre-Print-Papier online veröffentlicht.

Die Forscher fanden in ihrer aktuellen Auswertung auch Anzeichen dafür, dass geimpfte Infizierte auch seltener andere Menschen anstecken, da ihre Viruslast geringer sein könnte. 100 Prozent der in der Studie analysierten Proben waren Fälle der Delta-Variante, die in Großbritannien mittlerweile flächendeckend verbreitet ist.

15.31 Uhr: EU kauft bis zu 200 Millionen Impfdosen von Novavax

Die EU hat sich bis zu 200 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Novavax gesichert. Die EU-Kommission genehmigte einen entsprechenden Kaufvertrag, wie die EU mitteilte. Ursprünglich sollte der Vertrag mit der US-Biotechnologiefirma bereits Anfang des Jahres in trockene Tücher gebracht werden, verzögerte sich dann aber.

Der Impfstoff von Novavax ist in der EU noch nicht zugelassen. Sobald dies geschehen ist, können die EU-Staaten bis zu 100 Millionen Dosen ordern. Zudem hat die EU eine Option über weitere 100 Millionen Dosen bis 2023 abgeschlossen.

15.11 Uhr: Inzidenz der Krankenhausaufnahmen noch fehlerhaft

Die neue Inzidenz der Krankenhausaufnahmen von Covid-19-Patienten ist noch mangelhaft: Der vom RKI veröffentlichte Wert unterschätzt nach SWR-Recherchen die Klinikaufnahmen.

Demnach fallen viele Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus aufgenommen werden, aus der Statistik. Denn zur Berechnung der Inzidenz für die vergangenen sieben Tage wird nicht der Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme bei jedem gemeldeten Fall herangezogen, sondern das Meldedatum des positiven Testergebnisses.

14.57 Uhr: NRW bietet Impfungen in Jobcentern an

Nordrhein-Westfalen will künftig auch in Jobcentern Corona-Impfungen ermöglichen. "Die Impfung muss so nah wie möglich zu den Menschen kommen", erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Die Jobcenter seien dabei eine wichtige Adresse. So wolle er eine Angebotslücke schließen und Menschen erreichen, die sich von den bisherigen Angeboten noch nicht angesprochen gefühlt haben.

Die Impfzentren stimmen die Organisation der Angebote laut Ministerium bei Bedarf mit den Jobcentern ab. Kundinnen und Kunden werden demnach von den Jobcentern über Impfangebote informiert. Auch die Beschäftigten sollen sich dort impfen lassen können.

14.53 Uhr: Clubbetreiber fordern Ende der Corona-Beschränkungen

Angesichts des Impffortschritts fordern die deutschen Musikclub-Betreiber ein Ende der Corona-Einschränkungen für den Indoorbereich ab Oktober. Da sich mittlerweile jeder impfen lassen könne, entfalle die rechtliche Grundlage, "weiterhin Grundrechte und die freie Berufsausübung einzuschränken", teilte der Verband der Musikspielstätten in Deutschland (LiveKomm) mit. Der steigende Impffortschritt und das geringere gesamtgesellschaftliche Risiko müssten sich in Öffnungsschritten und angepassten Maßnahmen abbilden.

14.36 Uhr: Keine Verlängerung für Impfzentren

Der Betrieb der bisherigen Impfzentren in großen Hallen vor Ort soll über den 30. September hinaus nicht verlängert werden. Ab Oktober seien nur noch vereinzelte erste Impfangebote nötig, etwa für Spätentschlossene, Genesene oder bislang Verhinderte, erklärte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums.

Diese könnten in der Regelversorgung erfolgen, das seien grundsätzlich die Arztpraxen. Das Ministerium arbeite derzeit aber an einem Konzept, damit in den Kreisen und kreisfreien Städten auch weiterhin Strukturen vorgehalten würden, "um im Bedarfsfall die Koordination von Impfungen sicherzustellen".

14.19 Uhr: Impfmobil steuert Schulen im Kreis Coesfeld an

Das Impfmobil des Kreises Coesfeld wird direkt nach den Ferien die Weiterführenden Schulen ansteuern. Schülerinnen und Schüler ab 16 sollen so ein unkompliziertes Impf-Angebot bekommen. Auf dem Fahrplan des Impfmobiles stehen beispielsweise die beiden Coesfelder Berufskollegs, aber auch Gymnasien und Gesamtschulen.

Mit ihnen hat der Kreis vereinbart, dass Schülerinnen und Schüler sich spontan zu Unterrichtszeiten impfen lassen können. Biontech gibt es ab einem Alter von 16 Jahren, Johnson und Johnson ab 18. Das Impfmobil wird mindestens noch bis Mitte September im Kreis Coesfeld unterwegs sein. Rund 2.000 Menschen haben sich an dem umfunktionierten Feuerwehrwagen bereits den Impfschutz geholt.

14.08 Uhr: Woidke fordert von Stiko Erklärung zur Impfung Minderjähriger

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, eine Erklärung zur Corona-Impfung von 12- bis 17-Jährigen abzugeben. "Die Stiko hat sich nur zur Impfung von Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen geäußert und für diese Gruppe die Impfung empfohlen", sagte Woidke.

Zur Impfung der übrigen 12- bis 17-Jährigen habe die Stiko bislang gar keine Stellung genommen. "Eine klare Meinungsäußerung halte ich für überfällig."

14.02 Uhr: Regierung will harten Lockdown im Winter verhindern

Ein harter Lockdown soll einer Regierungssprecherin zufolge im Herbst und Winter verhindert werden. "Wir können den Pandemieverlauf beeinflussen", sagte sie in Berlin. Impfen sei dafür wichtig, es werde aber keine Impfpflicht in Deutschland geben. "Wir wollen keine Impfpflicht, auch nicht durch die Hintertür."

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums ergänzte, auf Dauer könnten die bislang noch kostenlosen Corona-Tests, die für Ungeimpfte etwa für Restaurant- oder Friseurbesuche Voraussetzung sind, aber nicht von der Allgemeinheit finanziert werden. Mitte Oktober sei ein guter Zeitpunkt, bis dahin werde es für wirklich jeden ein Impfangebot gegeben haben.

13.50 Uhr: Deutschland spendet Astrazeneca an Entwicklungsländer

Deutschland spendet ab sofort alle noch ausstehenden Impfstofflieferungen des britischen Herstellers Astrazeneca direkt an die internationale Impf-Initiative Covax, die Entwicklungsländer versorgt. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland an. In einem ersten Schritt werden nach seinen Angaben 1,3 Millionen Dosen des Vakzins ohne Umweg über Deutschland an Covax geliefert.

13.04 Uhr: Niedersachsens Regierungschef kündigt tägliche Tests zum Schulstart an

In Niedersachsen müssen sich Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien Anfang September auf tägliche Corona-Tests einstellen. "Wir werden mindestens am Anfang des Schuljahres eine tägliche Testung vorsehen", sagte Ministerpräsident Stephan Weil. Man wisse, dass sich gerade in der jüngeren Generation das Virus verbreite. Gleichzeitig sei die Impfquote in dieser Altersgruppe noch vergleichsweise gering.

Nach den Ferien sei zunächst geplant, dass Schülerinnen und Schüler sich an sieben Schultagen hintereinander selbst testen. Damit wolle man sicherstellen, dass Auffälligkeiten, die sich eventuell nach der Reisezeit ergeben, frühzeitig erkannt werden können. Negative Testergebnisse müssten wie bisher von den Eltern per Unterschrift bestätigt werden und blieben kostenlos.

12.50 Uhr: Stillen bei Infektion laut WHO kein Risiko

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Müttern, ihre Neugeborenen im Falle einer Corona-Infektion weiter zu stillen. Das Stillen habe viele Vorteile für Mutter und Kind und müsse während einer Ansteckung oder im Anschluss an eine Impfung der Mutter nicht unterbrochen werden, teilte das WHO-Regionalbüro Europa heute mit.

Die Impfung einer stillenden Mutter stelle nach bisherigem Wissensstand keine Gefahr für den Säugling dar. Im Gegenteil: Sie habe dann Antikörper in ihrer Milch, was sogar dabei helfen könnte, das Baby vor einer Infektion zu schützen.

12.33 Uhr: Astrazeneca-Entwicklerin bekommt eigene Barbie-Puppe

Der US-Spielehersteller Mattel hat eine Barbie-Puppe zu Ehren der Mitentwicklerin des Impfstoffs von Astrazeneca, Sarah Gilbert, auf den Markt gebracht. Die Sarah-Gilbert-Barbie hat lange rote Haare und trägt eine Brille und einen schwarzen Hosenanzug.

Gilbert, die Professorin für Vakzinologie an der Universität Oxford ist, findet die Ehrung zwar "sehr seltsam". Die Britin hofft aber darauf, dass Kindern durch die Barbie klar wird, "wie wichtig Karrieren in der Wissenschaft sind, um der Welt um uns herum zu helfen".

12.08 Uhr: NRW-Impfquote leicht über dem Bundesschnitt

Rund 55 Prozent der Einwohner von NRW sind vollständig geimpft. Wie aus der heute veröffentlichten Impfstatistik des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, liegt die Impfquote für den vollständigen Schutz in NRW bei 54,6 Prozent. Das ist mehr als der Bundesdurchschnitt von 53,0 Prozent. In der Altersgruppe 12 bis 17 Jahre sind in NRW 10,1 Prozent der Kinder und Jugendlichen vollständig geimpft.

12.05 Uhr: NRW-Fußballverbände rufen zur Impfung auf

Die Fußballverbände in NRW haben zur Corona-Schutzimpfung aufgerufen. Damit will der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) mit seinen Landesverbänden Fußball-Verband Mittelrhein (FVM), Fußballverband Niederrhein (FVN) und Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) auch alle jene erreichen, "die dem Impfen gegenüber noch zurückhaltend eingestellt sind".

"Alle wollen wieder Normalität im Fußball. Impfen ist der Schlüssel zum Erfolg", sagte FVM-Präsident Bernd Neuendorf heute.

11.52 Uhr: Infektionen in Olympia-Stadt Tokio steigen auf Höchststand

Die Corona-Infektionen in der Olympia-Stadt Tokio sind angesichts der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Virus auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie gestiegen. Die Stadt registrierte am Mittwoch binnen 24 Stunden 4.166 Neuinfektionen. Im Vergleich zum Mittwoch der Vorwoche sind das 989 mehr Infektionen.

Um einen drohenden Mangel an Krankenhausbetten zu verhindern, dürfen nach einer heftig umstrittenen Entscheidung der Zentralregierung in Gebieten mit steigenden Infektionszahlen nur noch Patienten mit schweren Symptomen beziehungsweise solche, bei denen das Risiko einer schweren Erkrankung besteht, ins Krankenhaus.

11.04 Uhr: Betrug mit Bürgertests soll schwieriger werden

Die Bundesregierung will effizienter gegen Betrug bei der Abrechnung von Corona-Tests vorgehen. Das Kabinett beschloss dazu heute Änderungen der sogenannten Mitteilungsverordnung. Dadurch werden die Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichtet, Zahlungen für die kostenlosen Bürgertests auch den Finanzbehörden mitzuteilen. Die Regierung reagiert damit auf Falschabrechnungen und Betrugsfälle von Teststellen.

10.34 Uhr: Sputnik V weiter in der Warteschlange

Eine Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V durch die Europäische Arzneimittel-Agentur ist nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weiter ungewiss. "Bislang ist es dem Hersteller nicht gelungen, genügend valide Daten zu liefern, um die Sicherheit nachzuweisen", sagte von der Leyen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Russland hoffte zuletzt auf eine Zulassung bis zum Herbst. Die EMA prüft den Impfstoff nun bereits seit Anfang März.

10.24 Uhr: Arzt nach Drohungen von Impfgegnern unter Polizeischutz

Ein Hausarzt, der Impfgegner nicht mehr in seiner Praxis behandeln will, muss nach Hassnachrichten und Drohungen von der Polizei geschützt werden. "Wir nehmen die Bedrohung ernst, so dass wir zum Schutz des Arztes und seines Teams Maßnahmen eingeleitet haben", sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Osnabrück.

Den Angaben zufolge hatten den Arzt aus Niedersachsen eine Vielzahl von Nachrichten von strafrechtlicher Relevanz erreicht - unter anderem Beleidigungen und Drohungen.

10.13 Uhr: Impfstoff-Lieferungen an arme Länder noch im August

Die Bundesregierung will laut Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) noch in diesem Monat die erste Tranche der insgesamt zugesagten 30 Millionen Impfstoffdosen an ärmere Länder abgeben. "Wir sollten die Menge an Impfstoffspenden schrittweise erhöhen, damit dort medizinisches Personal und andere besonders gefährdete Gruppen viel schneller erreicht werden können", sagte Müller der "Augsburger Allgemeinen".

10 Uhr: Falsche Studien richten großen Schaden an

Noch nie haben sich Laien so sehr für medizinische Forschung interessiert wie in der Pandemie. Fehlerhafte Studien können deshalb fatale Auswirkungen haben, wie Beispiele in den USA zeigen. "Ist ein wissenschaftliches Paper erst einmal veröffentlicht, ist der Schaden unwiderruflich", sagt Emerson Brooking vom Washingtoner Politikinstitut Atlantic Council.

Beispiel: Ende Juni veröffentlichte die medizinische Fachzeitschrift "Vaccines" eine Studie zu Covid-19-Impfungen. Sie kam zu dem Schluss, dass auf je drei durch die Impfung geretteten Menschen zwei kommen, die daran sterben. Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell in den Online-Netzwerken. Das Fachmagazin zog die Studie schließlich zurück. Sie enthalte "mehrere Fehler, die die Interpretation der Ergebnisse grundlegend beeinflussen", lautete die Begründung. Die Studie wird heute noch regelmäßig zitiert.

9.25 Uhr: Infektionszahlen steigen weiter

Das Robert Koch Institut (RKI) meldete am Morgen 3.571 neue Corona-Fälle in Deutschland. Die bundesweite Inzidenz steigt von 17,9 auf 18,5. Außerdem wurden 25 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet.

In NRW liegt die Inzidenz bei 27,3. Gestern hatte der Wert noch bei 25,4 gelegen. Registriert wurden den Angaben zufolge innerhalb eines Tages 1.113 neue Fälle, außerdem ein Toter. Am höchsten fiel die Inzidenz in Solingen mit 57,1 aus - gefolgt vom Rhein-Erft-Kreis (45), von Düsseldorf (42,1) sowie von Köln mit 42,7.

9.23 Uhr: Weniger Betriebe in Existenznot

Die Unternehmen in Deutschland erholen sich zusehends von der Krise. Der Anteil der Betriebe, die sich akut in ihrer Existenz bedroht sehen, halbierte sich von acht Prozent im Mai auf vier Prozent im Juli, wie eine repräsentative Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab. Knapp ein Drittel der Betriebe gab demnach an, gar nicht von der Krise betroffen zu sein. Weitere zehn Prozent schätzten ihre Lage als überwiegend positiv ein.

7.37 Uhr: Von der Leyen: EU für Drittimpfungen gerüstet

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa gut für mögliche Drittimpfungen gegen das Coronavirus gerüstet. "Wir haben bei Biontech 1,8 Milliarden Dosen bis zum Jahr 2023 bestellt", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist der größte Anschlussauftrag weltweit und reicht für mögliche Auffrischungsimpfungen in der EU und Anpassungen an mögliche neue Virusvarianten."

7.21 Uhr: Pflegeforscher sieht Geldprämien für's Impfen positiv

Wie motiviert man Menschen zur Impfung? Mit den üblichen Kampagnen wohl nicht mehr. Das ist zumindest die Meinung von Benjamin Schüz, Institut für Public Health und Pflegeforschung Uni Bremen. Im ARD-Morgenmagazin erklärte der Wissenschaftler, die allermeisten Menschen, die so erreicht werden könnten, seien bereits geimpft. "Jetzt ist Zeit, den Leuten hinterherzulaufen", sagte Schüz weiter - zum Beispiel mit aufsuchenden Impfteams.

Auch Geldprämien seien eine Option, meinte Schüz, und zwar ein "relevanter Betrag". Das sei vielleicht ungerecht gegenüber den Impfwilligen. "Aber jetzt geht's ums große Ziel." Im WDR-"Morgenecho" hatte sich heute auch Nora Szech, Mitglied des Corona-Experten-Kreises der Helmholtz-Gemeinschaft, für Impfprämien von bis zu 500 Euro ausgesprochen.

6.59 Uhr: Kubicki gegen Abschaffung von Gratis-Tests

Der FDP-Bundesvizechef Wolfgang Kubicki hat sich gegen eine mögliche Abschaffung der kostenlosen Corona-Tests ausgesprochen. Damit würden viele Menschen von gesellschaftlicher Teilnahme ausgeschlossen, sagte der Politiker der "Passauer Neuen Presse".

"Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es für zwölf Millionen Menschen in Deutschland gar kein Impfangebot gibt". Dazu zählen laut Kubicki Kinder unter zwölf Jahren, aber auch viele Schwangere, Menschen mit Allergien und andere Risikogruppen. Für diese soll es aber ohnehin Ausnahmeregelungen geben.

6.57 Uhr: USA wollen Zwangsräumungen verhindern

In den USA gibt es eine neue Regelung, die verhindern soll, dass säumige Mieter in der Krise aus ihren Wohnungen geworfen werden. Ein solches Moratorium gegen Zwangsräumungen hat die Gesundheitsbehörde CDC erlassen. Es gilt für 60 Tage und für Regionen mit einer hohen Zahl an Corona-Fällen. Eine frühere Regelung war Ende Juli ausgelaufen.

0.05 Uhr: Ministerium schlägt Ende kostenloser Corona-Tests für Oktober vor

Das Bundesgesundheitsministerium schlägt ein Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürger für Mitte Oktober vor. Da mittlerweile allen Bürgern ein unmittelbares Impfangebot gemacht werden könne, sei eine dauerhafte Kostenübernahme durch den Steuerzahler nicht angezeigt, heißt es in einem Ministeriumsbericht zum weiteren Vorgehen im Herbst und Winter, der den Ländern und dem Bundestag zugesandt wurde. Daher werde vorgeschlagen, dass der Bund das Angebot kostenloser Bürgertests für alle Mitte Oktober beendet - etwa zum 11. oder zum 18. Oktober.

Nur für Personen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliege wie Schwangere oder Unter-18-Jährige, solle es weiterhin kostenlose Schnelltests geben. Das Thema soll am 10. August auch in der Runde von Kanzlerin Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten besprochen werden, wie die Bundesregierung angekündigt hatte. Dabei sollten Schnelltests "nicht über Nacht plötzlich kostenpflichtig" werden, sagte die stellvertretende Sprecherin Ulrike Demmer. Der Bund übernimmt seit März die Kosten für mindestens einen Schnelltest pro Woche.

0.03 Uhr: Rund 2,3 Millionen Corona-Impfdosen liegen im NRW-Zentrallager

Der Bestand an Corona-Impfstoffen im Zentrallager von NRW ist auf rund 2,3 Millionen Impfdosen angewachsen. Die Gesamtzahl mit Stand Ende Juli nannte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums heute. Die Anzahl gelagerter Dosen sei nicht gleichzusetzen mit der Anzahl nicht benötigter Dosen, erklärte der Sprecher. Er verwies auf Rücklagen für die zweite Spritze, die bei den meisten Impfstoffen für vollen Schutz erforderlich ist. Außerdem gehe es vom nächsten Monat an auch um Auffrischungs-Impfungen für Risikogruppen. Das Ministerium kläre aber zurzeit, welche nicht benötigte Menge an den Bund zurückgegeben werde.

0 Uhr: Infektionszahlen in Niederlanden sinken stark

In den Niederlanden ist die Zahl der Neuinfektionen in der zweiten Woche in Folge drastisch gesunken. In den vergangenen sieben Tagen wurden rund 21.000 Fälle gemeldet, etwa 44 Prozent weniger als in der Vorwoche, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM heute mitteilte. Die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern nimmt den Angaben zufolge nur noch leicht zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag den Angaben zufolge bei 121. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert zuletzt bei 17,9.

Deutschland hatte die Niederlande zum Hochrisikogebiet erklärt, nachdem Anfang Juli die Infektionen explosionsartig angestiegen waren mit Inzidenz-Werten von über 400. Inzwischen sind zwei Drittel aller erwachsenen Niederländer vollständig geimpft, 85 Prozent der Erwachsenen haben zumindest eine Dosis erhalten.

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