Ticker von Donnerstag (29.07.2021) zum Nachlesen

Stand: 29.07.2021, 19:59 Uhr

  • Apotheken: Impfzertifikate schrittweise wieder erhältlich
  • Landesregierung setzt Inzidenzstufe 3 außer Kraft
  • Testpflicht für Einreisende kommt wohl ab 1. August
  • Lehrerverband lehnt Impfpflicht ab
  • Minister Stamp: "Nur noch Infizierte in Quarantäne"
  • Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb drei Wochen verdreifacht
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Apotheken: Impfzertifikate schrittweise wieder erhältlich

Erste Apotheken in Deutschland stellen nach einer Unterbrechung wieder digitale Corona-Impfzertifikate aus. Schrittweise werde begonnen, den Service für Geimpfte wieder anzubieten, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) mitteilte. Wer das Zertifikat haben möchte, solle sich jedoch vorab auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de informieren, welche Apotheke man zu dem Zweck aufsuchen kann.

Wie viele Apotheken bereits wieder Zertifikate ausstellen, war zunächst nicht bekannt. Man rechne damit, dass in den nächsten Tagen die Allermeisten wieder an das notwendige System angeschlossen seien, sagte ein Abda-Sprecher. Dies hänge von den jeweiligen IT-Dienstleistern ab. Vor gut einer Woche hatte der Deutsche Apothekerverband (DAV) das Ausstellen der digitalen Zertifikate nach Rücksprache mit dem Bundesgesundheitsministerium gestoppt. Grund waren Hinweise auf eine Sicherheitslücke.

19.58 Uhr: RKI: Zunehmend Corona-Fälle nach Reisen gemeldet

Corona-Ansteckungen, die wahrscheinlich auf Reisen passiert sind, spielen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) eine zunehmende Rolle beim Infektionsgeschehen in Deutschland. Das schreibt das RKI in seinem wöchentlichen Lagebericht vom Donnerstagabend. In der Zeit vom 28. Juni bis 25. Juli sind demnach 3.662 Fälle gemeldet worden, in denen die Betroffenen dem Virus wahrscheinlich im Ausland ausgesetzt waren.

Als wahrscheinliche Infektionsländer in den vier betrachteten Wochen wurden Spanien, die Türkei und die Niederlande am häufigsten genannt, vor Kroatien und Griechenland.

19.53 Uhr: Portugal will Beschränkungen in drei Schritten aufheben

Portugal will angesichts sinkender Corona-Zahlen seine Beschränkungen in drei Schritten lockern. Ab Sonntag werde die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, sagt Ministerpräsident Antonio Costa. Auch Einschränkungen bei den Öffnungszeiten für Restaurants und Geschäfte würden fallen.

Ab September werde die Verpflichtung zum Tragen von Masken in der Öffentlichkeit aufgehoben, ab Oktober dürften Bars und Nachtclubs für Besucher mit Negativtest wieder öffnen. Die Zahl der Corona-Toten und Klinik-Einweisungen war in Portugal zuletzt so langsam gestiegen wie seit Februar nicht mehr.

19.21 Uhr: Impfstudie bei jungen Menschen in Siegen-Wittgenstein kann starten

Die im Kreis Siegen-Wittgenstien geplante wissenschaftliche Studie zur Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen kann jetzt doch im Impfzentrum des Kreises durchgeführt werden. Der jüngste Erlass des Gesundheitsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen habe den Weg dafür geebnet, teilte der Kreis mit.

Bei dem Projekt wollen Mediziner unter anderem herausfinden, wie sich die Impfung der jüngeren Altersgruppen auf das Infektionsgeschehen auswirkt. Beteiligt sind das Universitätsklinikum des Saarlandes, das Uniklinikum Bochum und die Universität Siegen. Es geht um junge Menschen unter 16 Jahren. Das Ministerium hatte in der vergangenen Woche den Impfzentren erlaubt, Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren ein Impfangebot zu machen.

Die Studie sollte bereits vor mehr als zwei Wochen starten. Der Kreis hatte sein Impfzentrum aber unter Verweis auf Auflagen des Landes nicht zur Verfügung gestellt. Jetzt sei es möglich.

18.55 Uhr: Für Gottesdienste in NRW gilt wieder Maskenpflicht

Angesichts der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen müssen Gottesdienstbesucher in Nordrhein-Westfalen wieder Masken tragen. Die generelle Maskenpflicht in Innenräumen, die das Land Nordrhein-Westfalen aktuell verordnet habe, treffe auch auf Gottesdienste zu, erklärte die Evangelische Kirche von Westfalen. Solange die landesweite Inzidenz länger als sieben Tage bei unter 10 Infektionen pro 100.000 Bürgern gelegen habe, habe die Maskenpflicht für Innenräume nur empfehlenden Charakter gehabt.

18.27 Uhr: Landesregierung setzt Inzidenzstufe 3 außer Kraft

Nordrhein-Westfalen hat die Corona-Regeln gelockert. NRW wendet die Einschränkungen der Corona-"Inzidenz-Stufe 3" in den kommenden drei Wochen nicht an. Stufe 3 gilt für Kommunen mit einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von mehr als 50.

Eigentlich durften sich bei Stufe 3 nur noch zwei Haushalte im öffentlichen Raum treffen, Restaurants konnten lediglich ihre Außenbereiche öffnen - und auch das nur noch für Getestete, Genesene und Geimpfte. Zudem galten für viele Veranstaltungen strengere Grenzen bei der erlaubten Personenzahl.

Die Landesregierung hat diese Regeln nun bis zum 19. August außer Kraft gesetzt. Die Restaurants dürfen also auch bei höheren Infektions-Zahlen komplett geöffnet bleiben, auch private Veranstaltungen sind weiter möglich. Begründet wird das mit der geringen Zahl schwerer Krankheitsverläufe und Krankenhaus-Einweisungen.

Im Fall von "erheblichen lokalen Infektionsgeschehen" prüfen die betroffenen Kreise und kreisfreien Städte gemeinsam mit dem Ministerium die Erforderlichkeit von gesonderten Regelungen, heißt es in der geänderten Corona-Schutzverordnung, die ab Freitag gilt.

17.20 Uhr: Infizierte in Disco: Bielefelder Gesundheitsamt räumt Fehler bei Kontaktverfolgung ein

Eine Bielefelder Disco-Besucherin wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das Bielefelder Gesundheitsamt gab nun zu, Fehler bei der Nachverfolgung gemacht zu haben.

Die Daten der Feiernden waren über die Luca-App erfasst worden. Als das Amt darauf zurückgreifen wollte, um die Kontakte nachzuverfolgen, stellte sich heraus, dass dort ein sogenanntes Sicherheitszertifikat fehlte. Erst eine Woche später konnten die Daten weiter gegeben werden.

17.11 Uhr: Pop Up-Jahrmarkt startet morgen in Rheine

Viele Volksfeste können wegen Corona auch in diesem Sommer nicht stattfinden. Nicht so in Rheine - wenn auch in anderer Form. Dort startet morgen ein sogenannter Pop Up-Jahrmarkt. Mit 45 Schaustellern und Hygienekonzept. Für viele Schausteller ist das der erste Jahrmarkt nach anderthalb Jahren Pause. Besucher müssen beim Einlass ihre Kontaktdaten angeben. Das Gelände ist zudem umzäunt und es wird darauf geachtet, dass es nicht zu eng zugeht.

16.45 Uhr: Oberhausener Ärzte dürfen Astrazeneca-Impfstoff nicht spenden

Haus- und Klinikärzte in Oberhausen dürfen keinen Astrazeneca-Impfstoff nach Tansania spenden. Der Bund als Eigentümer des Impfstoffs hat eine geplante Hilfsaktion abgelehnt - aus Haftungsgründen. Die Oberhausener Ärzte sind enttäuscht und wohl gezwungen, noch mehr Impfstoff wegzuwerfen als schon jetzt.

Denn weil derzeit genug andere Impfstoffe da sind, finden sich kaum noch Patienten, die Astrazeneca wollen. Mehrere Tausend Impfdosen lagern in Oberhausener Praxen und laufen bald ab. Um das zu verhindern, wollten Oberhausener Ärzte den Impfstoff an Partner-Krankenhäuser in Tansania spenden und damit dort medizinisches Personal und Patienten impfen.

16.36 Uhr: SPD nennt Aussetzen der höchsten Inzidenzstufe unverantwortlich

Die SPD hat das Aussetzen der höchsten regionalen Corona-Stufe durch die Landesregierung als fatal und unverantwortlich kritisiert. "Mit dem Aussetzen der Inzidenzstufe 3 schiebt die Landesregierung erneut die Verantwortung auf die Kreise und kreisfreien Städte ab", erklärte der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Kutschaty.

Die Inzidenzwerte stiegen. Ohne einheitliche Regelungen werde NRW zu einem Maßnahmen-Flickenteppich. "So sehr ich den einzelnen Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gastronomiebetrieben ein paar Tage mehr Freiheit gönne, wir mussten in der Vergangenheit zu oft lernen, welch fatale Auswirkungen solch kurzsichtige Entscheidungen nach sich ziehen", erläuterte er.

16.32 Uhr: Katalonien verlängert nächtliche Ausgangssperre

Die Ausgangssperre in Barcelona und weiten Teilen der Urlaubsregion Katalonien ist bis 6. August verlängert worden. Ein Gericht habe grünes Licht für die zweite Verlängerung der Mitte Juli beschlossenen Corona-Maßnahme gegeben, erklärte eine Sprecherin der Regionalregierung. Die nächtliche Ausgangssperre von 1 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens gilt für alle Ortschaften mit mehr als 5.000 Einwohnern. 

Katalonien ist die am stärksten von der neuen Corona-Welle betroffene Region Spaniens. Der seit einigen Wochen andauernde Anstieg der Infektionszahlen hat die Krankenhäuser in der nordöstlichen Region unter Druck gesetzt. 45 Prozent der Intensivbetten sind dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums mit Corona-Patienten belegt, während es landesweit nur 17 Prozent sind.

15.59 Uhr: Leopoldina-Forscher: Sich nicht impfen lassen, ist Eigennutz

Der Verhaltensforscher Armin Falk von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat das Ablehnen von Corona-Schutzimpfungen scharf kritisiert. "Sich nicht impfen zu lassen, hat nichts mit Rationalität zu tun, sondern einfach nur mit Eigennutz", sagte Falk der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Die Allgemeinheit muss hier zahlen für die Trägheit und die Dummheit der Impfgegner."

Weil die Nebenwirkungen des Impfens überschaubar und der Nutzen für die Gesellschaft riesig sei, forderte Falk eine "Impfverpflichtung", mindestens aber, den Zugang zu Restaurants, Reisen und Veranstaltungen für Nicht-Geimpfte zu erschweren. Sonst laufe es darauf hinaus, dass "die Kooperativen die Dummen sind". Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, nahm der Wissenschaftler von seiner Kritik aus.

15.54 Uhr: Lehrerverband lehnt Impfpflicht ab

Der Lehrerverband lehnt eine Impfpflicht ab. Die Impfquote bei Lehrkräften sei mit knapp 90 Prozent bereits eine der höchsten aller Berufsgruppen in Deutschland, sagt Verbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger dem "Handelsblatt". Eine Impfpflicht bei einem Impfstoff, über den - anders als beim Masernimpfstoff - keine jahrzehntelangen Erfahrungen vorlägen, werde für falsch gehalten.

15.44 Uhr: Impfzentrum Solingen bietet Impfungen für Zwölf- bis 15-Jährige an

Aufgrund der sehr hohen Nachfrage bietet die Stadt Solingen von diesem Freitag bis Sonntag Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren an. Wie die Stadt mitteilte, sei das Impfzentrum an den drei Tagen für diese Zielgruppe von jeweils 14 bis 19 Uhr geöffnet.

Eine Terminabsprache sei nicht notwendig, hieß es weiter. Die Kinder müssten ihren Impfausweis und die Einwilligung der Sorgeberechtigten mitbringen oder in Begleitung eines Erziehungsberechtigten kommen. Die Beratung im Impfzentrum im ehemalige Kaufhof werde von Kinder- und Jugendärzten vorgenommen. Die zweite Impfung soll dann nach drei Wochen erfolgen, um den Teenagern zum Schulbeginn einen optimalen Schutz zu bieten. Sollte die Aktion im Impfzentrum ein Erfolg werden, will Solingen sie in den kommenden Wochen wiederholen.

15.27 Uhr: Israel bietet ab Sonntag dritte Impfung für über 60-Jährige an

Israel wird nun auch über 60-Jährigen eine dritte Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer anbieten. Das berichten "Kan public radio" und der Sender "Channel 13 TV". Das Gesundheitsministerium habe die Impfzentren informiert, dass sie die Auffrischung ab Sonntag anbieten können. Die Maßnahme soll die weitere Ausbreitung der Delta-Variante verhindern.

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Israel seit Donnerstag wieder der sogenannte Grüne Pass. Bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen müssen Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser.

15.05 Uhr: Fahrgastzahlen bei der Bahn steigen wieder

Die Fahrgastzahlen bei der Deutschen Bahn steigen nach einem pandemiebedingten Einbruch wieder an. "Die Auslastung in den Zügen liegt derzeit bei etwa 40 Prozent", sagte Bahnchef Richard Lutz bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. "Tendenz steigend." Die Bahn nähere sich damit allmählich wieder dem Vorkrisen-Niveau an. Damals habe die Auslastung im Schnitt bei mehr als 50 Prozent gelegen.

Doch ausgestanden ist die Krise damit noch nicht: 1,4 Milliarden Euro Verlust fuhr der Gesamtkonzern auch in den ersten sechs Monaten 2021 ein. Es belasten vor allem die fehlenden Einnahmen im Fernverkehr die Bilanz. Hier gingen nicht nur die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um fast 30 Prozent auf eine Milliarde Euro zurück.

14.43 Uhr: EU und Ungarn einigen sich auf spätere Frist für Entscheidung zu Corona-Hilfen

Die EU und Ungarn haben sich auf eine Fristverlängerung für die Beurteilung des ungarischen Ausgabenplans für die Mittel aus dem Corona-Wiederaufbaufonds geeinigt. "Die Europäische Kommission hat eine Fristverlängerung angefragt, und Ungarn hat dem nicht widersprochen", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten im vergangenen Jahr den 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfsfonds auf den Weg gebracht. Davon könnten 7,2 Milliarden Euro nach Ungarn fließen. Um die ihnen zustehenden Mittel abzurufen, müssen die 27 Mitgliedstaaten jeweils nationale Ausgabenpläne in Brüssel einreichen.

Die Pläne der meisten Länder, darunter auch Deutschlands, hat die Behörde bislang durchgewunken. Im Fall von Ungarn sowie Polen meldete die Kommission Bedenken an. Die EU wirft den Regierungen in Budapest und Warschau vor, systematisch demokratische Grundpfeiler wie die Gewaltenteilung und die Pressefreiheit zu untergraben. Beim ungarischen Aufbauplan machte die Kommission Mängel bei der Korruptionsbekämpfung und fehlende Unabhängigkeit der Gerichte geltend.

14.38 Uhr: Testpflicht für Einreisende kommt wohl ab 1. August

Die Testpflicht für alle ungeimpften Einreisenden soll wohl ab dem 1. August kommen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Bedenken gegen den Weg über eine Verordnung seien aus dem Weg geräumt, auch wenn die formelle Abstimmung in der Regierung noch aus

Künftig sollen nicht nur Flugreisende, sondern auch Personen, die mit Auto, Bahn oder Schiff nach Deutschland kommen, bei der Einreise einen Test vorlegen. Damit soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte dies vorgeschlagen, mehrere Ministerpräsidenten hatten sich dem Vorschlag angeschlossen.

Es sei nötig, "die Eintragung zusätzlicher Infektionen einzudämmen und die Infektionszahlen gering zu halten, um in dieser Zeit weiter die Impfquoten steigern zu können", heißt es in dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Die nach aktuellen Prognosen zu erwartende nächste Welle an hohen Infektionszahlen soll möglichst weit nach hinten verzögert werden."

13.44 Uhr: Minister Stamp: "Nur noch Infizierte in Quarantäne"

Der für Kinder und Familie zuständige NRW-Minister Joachim Stamp (FDP) hat vom RKI eine Änderung der Corona-Quarantäne-Regeln verlangt. "Es sollten nur noch jene in Quarantäne geschickt werden, die tatsächlich infiziert sind", sagte Stamp der Wochenzeitung "Die Zeit". Nach seiner Ansicht sollten künftig bei einzelnen Infektionsfällen nicht mehr ganze Klassen und Gruppen, Kitas oder Schulen in Quarantäne geschickt werden. "Sonst wäre an regulären Unterricht im Herbst nicht zu denken", sagte Stamp.

Er sprach sich auch dafür aus, die Inzidenz als Richtwert aufzugeben. Stattdessen sollte auf die Hospitalisierung und die Lage der Intensivmedizin geblickt werden. Das folge insbesondere aus dem Fortschritt der Impfkampagne.

13.38 Uhr: Verdi lehnt Impfpflicht am Arbeitsplatz ab

Die Gewerkschaft Verdi ist gegen eine Impfpflicht am Arbeitsplatz und setzt stattdessen auf eine verbesserte Impfkampagne. "Wir lehnen eine Impfpflicht ab, auch für bestimmte Berufsgruppen", sagte Grit Genster, Leiterin des Bereichs Gesundheitspolitik bei Verdi. "Stattdessen setzen wir sehr darauf, dass gut informiert wird und niederschwellige Angebote gemacht werden."

Als Gewerkschaft empfehle Verdi jedoch generell, sich impfen zu lassen. Das gelte nicht nur aus Gründen des Selbstschutzes, sondern auch etwa "zum Schutz von Patientinnen und Patienten, der Kinder sowie Kolleginnen und Kollegen".

13.25 Uhr: Große Mobilitätsrevolution durch Corona bleibt aus

Die Corona-Pandemie hat die Mobilität der Deutschen verändert - doch die "große Mobilitätsrevolution" ist ausgeblieben, wie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe in einer Studie herausfand. Bei einer Umfrage im April gaben knapp zwölf Prozent der Befragten in den Großstädten an, in Zukunft weniger mobil sein zu wollen. 38 Prozent wollen allerdings stärker mobil sein als vorher.

Der Umfrage zufolge lag im August 2020 der Anteil derjenigen, die keine Veränderungen bei Fahrten zur Arbeit und Dienstreisen erwarten, bei etwa 70 Prozent. Dieser Anteil blieb auch 2021 konstant. Bei freizeitbezogenen Wegen gibt es sogar einen gegensätzlichen Trend. Während im Jahr 2020 noch viele Befragte gerade bei Urlauben einen Rückgang ihrer individuellen Mobilität erwarteten, kehrte sich die Situation im April 2021 um - die Mehrheit der Befragten geht nun von einem starken Anstieg aus.

13.15 Uhr: Warn-App ruft fast 690.000 Menschen in England und Wales zu Isolation auf

In England und Wales hat die offizielle Corona-Warn-App fast 690.000 Menschen aufgerufen, sich in Isolation zu begeben. Sie seien in der Woche bis zum 21. Juli in Kontakt mit einer infizierten Person gewesen, wie offizielle Daten zeigen. Unternehmen aller Branchen beklagen, dass sie Schwierigkeiten haben, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wenn so viele Beschäftigte angewiesen werden, zu Hause zu bleiben.

13.09 Uhr: Knapp 150.000 Anzeigen auf Verdacht von Covid-19 als Berufskrankheit

Bis Ende Juni sind der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) insgesamt 147.956 Anzeigen auf Verdacht von Covid-19 als Berufskrankheit gemeldet worden. Das teilte die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion mit. Darüber hinaus seien bis zum selben Zeitpunkt 26.483 Fälle von Covid-19 als Arbeitsunfall gemeldet worden.

Als Berufskrankheit anerkannt wurden demnach bis zum 30. Juni insgesamt 92.175 Fälle von Covid-19-Erkrankungen und als Arbeitsunfall 7.741 Fälle. Dabei konnte laut DGUV noch nicht zu allen Meldungen eine versicherungsrechtliche Entscheidung getroffen werden. Bei den genannten Zahlen handelt es sich der Antwort zufolge um vorläufige Daten.

13.03 Uhr: Nur noch ein Viertel arbeitet im Homeoffice

In Deutschland arbeitet nach einer Schätzung des Münchner ifo-Instituts nur noch etwa jeder vierte Beschäftigte von zuhause aus. Allerdings ist die Homeoffice-Quote je nach Branche recht unterschiedlich.

Der Anteil der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, ist mit gut 35 Prozent nach wie vor in den Dienstleistungsberufen am höchsten. Im März lag die Quote noch bei knapp 43 Prozent. Bei Fernseh- und Radiosendern kehrten besonders viele Beschäftigte ins Büro zurück. Nach 60,9 Prozent im Juni waren im Juli nur noch 36,9 Prozent zumindest teilweise im Homeoffice.

11.30 Uhr: Entwurf zur Testpflicht bei Reiserückkehrern

Die vorgesehene generelle Testpflicht bei Einreisen nach Deutschland soll nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums eine neue raschere Corona-Ausbreitung bremsen. Der Verordnungsentwurf aus dem Ministerium, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sieht ein Inkrafttreten an diesem Sonntag (1. August) vor. Die Bundesregierung hatte den Starttermin der Neuregelung aber zuletzt offen gelassen.

Grundsätzlich sollen laut dem Entwurf künftig alle Einreisenden ab sechs Jahren über einen negativen Testnachweis, Genesenennachweis oder Nachweis einer vollständigen Impfung verfügen müssen - egal von wo und auf welchem Weg sie nach Deutschland kommen. Bei Einreise aus einem Gebiet mit besorgniserregenden Virusvarianten soll immer ein Testnachweis nötig sein - Nachweise als Geimpfter oder Genesener sollen dann nicht reichen.

Geplant sind dem Entwurf zufolge auch Änderungen bei der Einstufung von Regionen mit höherem Risiko. Künftig soll es statt drei nur noch zwei Kategorien geben: Hochrisikogebiete und Virusvariantengebiete.

11.15 Uhr: 50,9 Prozent sind vollständig geimpft

In Deutschland sind inzwischen 50,9 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. 61,3 Prozent haben den Angaben der Robert-Koch-Instituts und der Bundesregierung zufolge mindestens eine Impfdosis erhalten. Am Mittwoch seien 648.819 Impfdosen verabreicht worden. Das ist mehr als am Tag zuvor mit gut 512.481 Dosen.

Die Impfkampagne hatte jüngst an Fahrt verloren. Am Sonntag wurde mit 119.376 verabreichten Dosen so wenig geimpft wie an keinem Tag seit dem 28. Februar.

10.59 Uhr: Virologe für Pooltests von Reiserückkehrern

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat sich dafür ausgesprochen, Reiserückkehrer im Fall einer Testpflicht nach ihrem Urlaub mit einer sogenannten Pooltestung auf das Coronavirus zu kontrollieren. Dabei werden mehrere Abstriche zusammengefasst und geprüft. Dem Radiosender Bayern 2 sagte Schmidt-Chanasit: "Wir kennen die ganzen Nachteile auch der Schnellteste, und sie kosten ja auch nicht unerheblich. Insofern wäre hier sicherlich eine Pooltestung mittels PCR-Verfahren durchaus überlegenswert." Eine Testpflicht für Reiserückkehrer sei dabei "nicht prinzipiell schlecht".

Aus Praktikabilitätsgründen sollte diese dann so einfach wie möglich gestaltet sein, auch wenn dadurch einige Reisende benachteiligt würden. Der Test aller sei aber erstmal besser als ein sehr kompliziertes Regelwerk, das vielleicht dann wenig Effekt habe. Hintergrund sei auch, dass die Qualität der Tests in den Urlaubsländern unterschiedlich sei, so der Tropenmediziner des Bernhard-Nocht-Instituts.

9.30 Uhr: Impfpflicht bei US-Internetkonzernen Google und Facebook

Die Mitarbeiter von Google und Facebook in den USA müssen sich vor einer Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus impfen lassen. Google-Chef Sundar Pichai erklärte, die Regelung betreffe zunächst die USA, werde in den kommenden Monaten aber auch für andere Regionen gelten, sobald dort Impfungen weithin verfügbar seien. Eine Rückkehr aus dem Homeoffice erfolge wohl erst am 18. Oktober.

Apple wiederum hatte die Rückkehr in die Büros bereits vergangene Woche ebenfalls um zunächst einen Monat verschoben, nun bis Oktober. Das Unternehmen kündigte aber bislang keine Impfpflicht an. Facebook erklärte, die Umsetzung der Impfpflicht für Mitarbeiter in den US-Büros werde von "örtlichen Bedingungen und Vorschriften" abhängen.

9.03 Uhr: Immer mehr Länderchefs für Testpflicht bei Urlaubsheimkehrern

Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) bekommt für seine Forderung nach einer schnellen Einführung einer Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer Unterstützung - unter anderem von Berlins Regierendem Bürgermeister Müller; in der Bundesregierung gibt es aber noch Abstimmungsbedarf. Offen ist etwa, ob sie nur für Ungeimpfte gelten soll - und ab wann sie eingeführt wird. Auch die grüne Kanzlerkandidatin Baerbock fordert mehr Tempo. SPD-Kanzlerkandidat Scholz verwies bei der Diskussionsveranstaltung "Brigitte Live" darauf, dass jeder sich selbst etwas Gutes tue, wenn er sich nach dem Urlaub testen lasse.

8.48 Uhr: Intensivmediziner kritisiert zu zögerliches Handeln

Der Intensivmediziner Uwe Janssens hat der Politik ein zu zögerliches Handeln bei der Eindämmung der anrollenden vierten Corona-Welle vorgeworfen. "Eigentlich würden wir uns wünschen, dass da klarer gehandelt wird", sagte der Generalsekretär der Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin (DGIIN) heute im ZDF-"Morgenmagazin".

"Wir haben im letzten Jahr gesehen, was das für Folgen hat, wenn man zuwartet und gar nichts macht. Das scheint sich zu wiederholen." Janssens wies auf Großbritannien hin, wo zu beobachten sei, wie der Anstieg der Infektionszahlen mehr Krankenhauseinweisungen und auch Beatmungen sogar junger Menschen nach sich ziehe. Wenn es wieder viele Infizierte gebe, werde das Auswirkungen auch auf die Wirtschaft haben.

7.35 Uhr: Polizei verbietet zwei Demos gegen Corona-Politik

Die Berliner Polizei hat zwei für das Wochenende in der Hauptstadt geplante Demonstrationen gegen die Corona-Politik verboten. Das bestätigte gestern Abend ein Sprecher der Polizei in Berlin. Nach Bewertung der Sachlage seien eine Versammlung am 31. Juli und eine am 1. August 2021 untersagt worden. Für das Wochenende haben Kritiker der Corona-Politik, darunter Vertreter der "Querdenken"-Initiative, mehrere Kundgebungen und Demonstrationen in Berlin angemeldet.

6.00 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb von drei Wochen verdreifacht

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Angaben vom Donnerstag zu den Infektions- und Totenzahlen korrigiert. Demnach wurden den Gesundheitsämtern binnen 24 Stunden 3.142 Neuinfektionen gemeldet. 21 Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Zunächst hatte das RKI 3.520 Neuinfektionen und zehn weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt registriert das RKI damit mehr als 3,76 Millionen nachgewiesene Infektionsfälle und 91.607 Tote. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 16,0, wie sie zuvor ausgewiesen wurde. In NRW liegt sie bei 20,4. In Solingen liegt sie derzeit sogar bei 50,2.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden zehn Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 42 Todesfälle.

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