Ticker vom Samstag (27.02.2021) zum Nachlesen

Stand: 27.02.2021, 20:21 Uhr

  • Lauterbach: Lockerungen nur mit neuer Test- und Impf-Strategie
  • Hausärzte in Nordrhein wollen ab April gegen Corona impfen
  • Beförderungsfeiern im Innenministerium trotz Pandemie
  • Chaos Computerclub zweifelt an EU-Impfpass-Plänen
  • Gedenk-Gottesdienst für Corona-Opfer
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.15 Uhr: Lauterbach fordert: Geschäfte nur nach negativem Test betreten

Mit Blick auf den Corona-Gipfel in der kommenden Woche fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, die Corona-Maßnahmen nur zu lockern, wenn sich Bund und Länder auf eine neue Test- und Impf-Strategie verständigten. Sinnvoll sei es zum Beispiel, in Schulen und Betrieben systematisch Antigentests durchzuführen, sagte er in der "Aktuellen Stunde" des WDR.

Wenn nach dem Lockdown die Geschäfte wieder öffnen dürfen, plädiert er dafür: "Nur derjenige darf in die Geschäfte", so Lauterbach, "der an dem Tag getestet wurde. Und die Testung muss vorgenommen werden in den Betrieben oder in Testzentren, sodass wir auch dokumentieren, wer getestet wurde."

Die Impfstrategie müsse man vor allem insofern ändern, dass der Impfstoff von Astrazenca auch an Über-65-Jährige verabreicht werden darf. Das seit mit Blick auf den "Durchmarsch der Mutationen" und die dritte Welle, die "nicht mehr abwendbar" sei, dringend geboten, so Lauterbach.

17.52 Uhr: Corona-Software fast überall in NRW installiert

Bis Ende Februar haben in NRW fast alle Gesundheitsämter die einheitliche Corona-Software "Sormas" eingeführt oder bereiten dies vor. Das berichtete das Wirtschaftsministerium in Düsseldorf. Von den 53 Gesundheitsämtern seien lediglich drei noch nicht im Boot.

Bund und Länder hatten die deutschlandweite Einführung der neuen Software zur Kontaktnachverfolgung in allen Gesundheitsämtern bis Ende Februar beschlossen. "Sormas" - vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung entwickelt - soll den Austausch unter den Behörden im Kampf gegen die Pandemie erleichtern.

17.19 Uhr: Hausärzte in Nordrhein wollen ab April gegen Corona impfen

Laut Hausärzteverband Nordrhein wollen dessen 5.000 Hausärzte spätestens ab April ihre Patienten selbst impfen. "Gas geben statt bremsen lautet das Motto. Nur so bekommen wir die Pandemie in den Griff", sagte der Vorsitzende Oliver Funken. "Nicht jede politische Entscheidung muss mit allen Für und Wider quer durch die Expertenkommissionen diskutiert und infrage gestellt werden."

Der Einsatz von Schwerpunktpraxen, den das Land NRW laut Funken favorisiere, ist für den Hausärzteverband "höchstens eine kurzzeitige Testphase zur Optimierung von Organisation, Logistik und Technik". Nur das Impfen in sehr großer Zahl und flächendeckend helfe gegen den Lockdown. "Die Praxen sind startklar", so Funken. "Wir haben eingespielte Impfteams in unseren Hausarztpraxen."

16.50 Uhr: Ab Montag erhalten Einreisende eine Corona-SMS

Wer nach Deutschland einreist, bekommt ab Montag zur Begrüßung eine SMS mit Informationen der Bundesregierung über die geltenden Corona-Regeln. Die Kurznachricht enthält einen Link auf eine Internetseite, die unter anderem Einreise- und Quarantänebestimmungen sowie allgemeine Hygienevorschriften wie etwa die Maskenpflicht erläutert, so das Bundesgesundheitsministerium.

Die SMS wird demnach von den Mobilfunkanbietern verschickt, sobald sich ein Handy in ein deutsches Netz einbucht. Der Text lautet: "Die Bundesregierung: Willkommen/Welcome! Bitte beachten Sie die Test-/Quarantäneregeln; please follow the rules on tests/quarantine: https://bmg.bund.de/covid19".

16.32 Uhr: Arzthelferin mit Virus-Mutante infiziert - hunderte Kontakte

Bei einer Mitarbeiterin einer Düsseldorfer Arztpraxis, die mit bis zu 450 Personen Kontakt hatte, ist die hochansteckende Coronavirus-Mutante B.1.1.7 nachgewiesen worden. Das teilte die Stadt Düsseldorf am Samstag mit. Die Nachverfolgung der Kontaktpersonen laufe auf Hochtouren. Die Angestellte soll den Angaben zufolge trotz Krankheitssymptomen weitergearbeitet haben. Die Arztpraxis wurde geschlossen.

14.45 Uhr: Zahl der Infektionen in NRW-Seniorenheimen sinkt

In NRW sind die Corona-Infektionen in den Alten- und Pflegeheimen mit den Impfungen einem Bericht zufolge gesunken. Die Zahl der Infizierten sei von 5.265 Fällen am 23. Dezember auf zunächst noch 1.488 Fälle Anfang Februar gesunken, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine Erhebung des NRW-Gesundheitsministeriums. Aktuell seien weniger als 1.000 Senioren in den Heimen infiziert.

13.24 Uhr: Gratis-Schnelltests und Fiebermessen in Düren

Weil im Kreis Düren die Zahl der Corona-Infizierten immer noch sehr hoch ist, hat der Kreis nun ein außerordentliches Maßnahmenpaket beschlossen: Ab morgen soll es kostenlose Schnelltests geben. Die Johanniter-Unfallhilfe wird diese Tests von 9 bis 17 Uhr voraussichtlich in Düren und Jülich anbieten.

Außerdem soll in der nächsten Woche bei Kindern, bevor sie ihre Kita oder Grundschule betreten, mit einem speziellen Gerät kontaktlos an der Stirn Fieber gemessen werden. Sollte die Temperatur höher als 37,5 Grad sein, dürfen die Jungen und Mädchen die Einrichtungen nicht besuchen.

Im Landkreis Düren liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 102. In ganz NRW liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 64,8.

12.28 Uhr: Beförderungsfeiern im Innenministerium trotz Pandemie

Trotz Corona-Pandemie hat es im NRW-Innenministerium noch bis in den Januar 2021 hinein Beförderungsfeiern als Präsenzveranstaltungen gegeben - darunter zwei größere. Am 23. November seien zunächst 26 Personen befördert worden, nach einstündiger Pause und "gründlicher Lüftung" dann weitere 18 Personen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage heute. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. Die Veranstaltungen hätten "unter besonders strikten Coronaschutzvorkehrungen" unter Abstandswahrung stattgefunden, so der Sprecher weiter. 

Im November waren dem Ministeriumssprecher zufolge insgesamt 106 Teilnehmer zu Beförderungsterminen gekommen, verteilt auf sieben Veranstaltungen. Im Dezember seien 96 Teilnehmer bei Beförderungsfeiern im Ministerium anwesend gewesen, verteilt auf 13 Termine. "In der Regel" hätten Innenmnister Herbet Reul und Staatssekretär Jürgen Mathies an diesen Veranstaltungen teilgenommen.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling kritisierte die Ministeriumsspitze. "Während die Landesregierung per Corona-Schutzverordnung Menschenansammlungen verbietet, macht das Innenministerium weiterhin Beförderungstermine in Präsenzveranstaltung", sagte er der Zeitung.

11.42 Uhr: EU-Impfpass stößt auf Skepsis

Die geplante Einführung eines europaweiten Corona-Impfausweises stößt bei deutschen Politikern aus Koalition und Opposition auf Skepsis. Sie begrüße das Vorhaben zwar, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, der "Welt" vom Samstag. "Aber ein europäisches Impfzertifikat ist kein Freifahrtschein mit Privilegien für Einzelne." "Wir müssen darauf achten, dass es keine Sanktionen für Nichtgeimpfte geben sollte", sagte Unionsfraktionsvize Katja Leikert (CDU).

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sagte der Koblenzer "Rhein-Zeitung", er finde den EU-Beschluss "in Ordnung". "Auf Dauer dürfen wir die Menschen aber nicht einteilen in Geimpfte und Nicht-Geimpfte." Nötig sei vielmehr, insgesamt Grundrechtseingriffe zurückzunehmen und "Leben wieder möglich" zu machen. Das gelte "für alle - und nicht nur für die, die geimpft sind".

9.40 Uhr: Drastische Corona-Maßnahmen in Tschechien

In Tschechien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 20.000 überschritten. Das Land hat die höchste Infektionsrate in der ganzen EU. Um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, greift die Regierung nun zu drastischen Maßnahmen. Die Bürger dürfen ihren jeweiligen Bezirk von Montag an nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Daran gibt es viel Kritik im Netz.

8.33 Uhr: Umfrage: Mehrheit für Impfpass nach Vorbild Israels

Laut einer Umfrage wünschen sich viele Deutsche einen Corona-Impfpass, der den Besuch von Theatern, Fitnessstudios, Sportereignissen oder auch Reiseerleichterungen ermöglicht. Das hat eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergeben. Das Institut hatte 2.030 Menschen befragt.

Dabei waren16 Prozent der Befragten dafür, einen solchen Pass nach dem Vorbild Israels sofort einzuführen. Weitere 44 Prozent meinen, man sollte damit warten, bis alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. 35 Prozent lehnten die Einführung eines Passes, der Geimpften Vorteile gegenüber nicht Geimpften ermöglicht, grundsätzlich ab.

In Israel kann sich jeder Genesene sowie jeder Geimpfte eine Woche nach der zweiten Impfung einen Impfausweis online erstellen. Über eine App kann man sich dann jetzt zusätzlich einen Grünen Pass ausstellen. Der wird benötigt, um bestimmte Orte zu betreten und an bestimmten Aktivitäten teilzunehmen.

7.52 Uhr: 9.762 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit drei Tagen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 9.762 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind fast 600 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle ist im Vergleich zurück gegangenen. Gemeldet wurden 369 - vor einer Woche waren es 490.

Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt seit Tagen um die Marke 60. Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns war der Wert wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder stieg, dann erneut sank und nun den dritten Tag in Folge wieder zunahm.

7.31 Uhr: Chaos Computerclub zweifelt an EU-Impfpass-Plänen

Der Chaos Computer Club hält die Pläne der EU, einen gemeinsamen digitalen Corona-Impfpass zu entwickeln, für eine Illusion. Linus Neumann vom CCC sagte im Interview mit der Aktuellen Stunde, eine solche europaweite digitale Lösung würde viel zu lange dauern. Es sei "ausgeschlossen, dass das flächendeckend ausgerollt wird und auch noch funktioniert".

Die EU will einen euroweit gültigen Impfpass einführen, um Urlaubsreisen zu ermöglichen.

7.11 Uhr: Impfstoff von Johnson & Johnson vor USA-Zulassung

In den USA steht ein dritter Impfstoff gegen das Corona-Virus vor der Zulassung. Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde empfiehlt die Notfallzulassung des Impfstoffs der Firma Johnson & Johnson. Dieser muss nur einmal geimpft werden. Möglicherweise könnten schon am Montag die ersten Millionen Dosen ausgeliefert werden.

Der Covid-19-Impfstoff von Johnson & Johnson könnte am 11. März auch grünes Licht von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA erhalten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern meldete. Es wäre die vierte Zulassung eines Covid-19-Impfstoffs in der EU.

7.00 Uhr: Gedenk-Gottesdienst für Corona-Opfer

In Münster wird Bischof Genn heute Mittag im Paulus Dom einen Gedenkgottesdienst für die Opfer der Corona-Pandemie abhalten. Predigen muss der Bischof allerdings vor einem fast leeren Dom – die Hygiene-Vorsichtsmaßnahmen lassen eine konventionelle Messe nicht zu. Die Gemeinde will Felix Genn über das Netz erreichen: Gläubige können den Gottesdienst unter anderem auf der Internetseite des Bistums Münster verfolgen.

Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen hatte für die Fastenzeit angeregt, an die Opfer der Pandemie zu erinnern. Das Ruhrbistum Essen lädt für Sonntag im Essener Dom um 10 Uhr zu einem Gedenkgottesdienst mit Bischof Franz-Josef Overbeck ein.

6.15 Uhr: Verweilverbote und verschärfte Maskenpflicht

Auch heute dürfte es viele Menschen in NRW ins Freie ziehen. Doch um Geknubbel an beliebten Orten zu vermeiden, greifen manche Städte jetzt zu verschärften Maßnahmen. So gilt am Wochenende am Dortmunder Phoenixsee und in mehreren Parks in Köln Maskenpflicht. In Düsseldorf gibt es ein Verweilverbot in der Altstadt und an manchen Stellen des Rheinufers. Auf der Promenade am rechten Rheinufer herrscht Maskenpflicht - übrigens auch für Jogger. In Südwestfalen und der Elfringhauser Schweiz kontrollieren die Behörden beliebte Motorradfahrer-Treffs.

5.00 Uhr: Stiko-Chef verteidigt Astrazeneca-Empfehlung

Die Ständige Impfkommission in Deutschland (Stiko) hat ihre Entscheidung verteidigt, den Astrazeneca Impfstoff erst mal nur für unter-65-jährige zu empfehlen. Stiko-Chef Thomas Mertens sagte im ZDF-Heute Journal, die Datenlage sei einfach zu dünn gewesen.

Die Stiko beobachtet demnach aber aktuelle Studien zu dem Thema sehr genau - derzeit vor allem eine Studie aus Schottland. Es sei möglich, dass die Empfehlung angepasst werde. Es werde insgesamt "sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen". Mertens nannte Astrazenica einen sehr guten Impfstoff, dessen Einschätzung durch hinzukommende neue Daten noch besser werde.

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