Ticker von Donnerstag (14.01.2021) zum Nachlesen

Stand: 14.01.2021, 21:24 Uhr

  • Polizei prüft Impfstoff-Diebstahl in Hamm
  • Frankreich verhängt landesweite Ausgangssperre
  • Längere Antragsfristen für Corona-Hilfen des Bundes
  • "Reale Inzidenz" laut Bielefelder OB deutlich geringer
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.43 Uhr: Impfstoff-Diebstahl in Seniorenheim in Hamm?

Nach dem Verlust einer ungeöffneten Impf-Ampulle in einem Seniorenwohnheim in Hamm geht die Polizei von Diebstahl aus. Mitarbeiter hatten am Montag das Fehlen des Corona-Impfstoffs des Herstellers Biontech-Pfizer entdeckt. Es wird derzeit wegen des Verdachts auf Diebstahl ermittelt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

Die Mediziner warnen eindringlich vor dem unsachgemäßen Einsatz des gestohlenen Impfstoffes. Dieser müsse richtig und sachgemäß gekühlt werden, sonst verliere er seine Wirksamkeit. Eine falsche Verdünnung führe zu medizinischen Reaktionen, die möglicherweise ärztliche Hilfe nötig mache.

19.14 Uhr: Keine vorgezogenen Neuwahlen in Thüringen

In Thüringen wird es im Frühjahr wegen der Pandemie-Lage keine vorgezogenen Landtagswahlen geben. Darauf verständigten sich heute Linke, Grüne, SPD und CDU in Erfurt. Die Einschränkungen wegen Corona erlaubten ein solches Vorhaben Ende April nicht, hieß es zur Begründung.

Gewählt werden solle nun voraussichtlich zusammen mit dem Bundestag am 26. September. Neuwahlen wären eine Folge der schweren Regierungskrise Anfang 2020 gewesen. Seit der Landtagswahl im November 2019 fehlen dem rot-rot-grünen Lager vier Mandate zur Mehrheit.

18.41 Uhr: Frankreich verschärft Ausgangssperre wegen Corona-Mutation

Aus Sorge um eine Ausbreitung der britischen Coronavirus-Mutation verschärft Frankreich seine Corona-Maßnahmen: Ab Samstag gilt eine landesweite Ausgangssperre ab 18 Uhr, wie Premierminister Jean Castex heute Abend in Paris mitteilte. Zudem sollen die Kontrollen für Einreisende verschärft werden.

Die verschärfte Ausgangssperre gelte vorerst für zwei Wochen, sagte Castex. Dann werde die Lage neu bewertet. Bisher gilt die Sperrstunde ab 18 Uhr bereits in 25 Verwaltungsbezirken im Osten des Landes, auch im Grenzgebiet zu Deutschland. Im Rest des Landes gilt bisher eine Ausgangssperre ab 20 Uhr.

18.18 Uhr: Karnevalstage sind in Köln normale Arbeitstage

Weil Karneval wegen der Corona-Pandemie ausfällt, sind die Karnevalstage in diesem Jahr bei der Kölner Stadtverwaltung ganz normale Arbeitstage. Selbst am Rosenmontag sind die Behörden geöffnet.

Ohne Umzüge sieht die Stadt keinen Grund, ihren Mitarbeitern frei zu geben. Außerdem wolle die Stadt so als öffentliche Arbeitgeberin ihren Respekt entgegenbringen, gegenüber den Einschränkungen und Sorgen anderer Arbeitnehmenden und Unternehmen in Köln. Dienstfrei an Karneval gibt es in den Karnevals-Hochburgen in NRW seit 1970.

17.58 Uhr: Längere Antragsfristen für Corona-Hilfen des Bundes

Unternehmen können Anträge auf Corona-Hilfszahlungen des Bundes nun länger stellen als bislang geplant. Wie das Bundeswirtschaftsministerium heute mitteilte, wurde die Antragsfrist für die November- und die Dezemberhilfen bis 30. April verlängert.

Bislang galt der 31. Januar für die Novemberhilfen als Enddatum, für die Dezemberhilfen war es der 31. März. Die Überbrückungshilfe II für den Zeitraum September bis Dezember 2020 kann nun bis 31. März beantragt werden - bisher lief die Antragsfrist bis 31. Januar.

17.03 Uhr: "Reale Inzidenz" laut Bielefelder OB deutlich geringer

Das Robert Koch-Institut hat für die Stadt Bielefeld heute den NRW-weit höchsten Inzidenzwert von 291,4 veröffentlicht. Die Inzidenz bezieht sich auf die Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Diese Zahl habe mit dem aktuellen Infektionsgeschehen in der Stadt aber nicht viel zu tun, wie der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen im Gespräch mit dem WDR betont. Es gebe einen Nachmeldestau, und deswegen seien in der Zahl eben auch Fälle von Ende Dezember und Anfang Januar enthalten.

Eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen sei in Bielefeld also nicht erforderlich: "Wir können ja belegen, was die tatsächliche Inzidenz ist. Im Moment sind wir bei rund 150." Dies sei der "reale Inzidenzwert". Vor vier, fünf Tagen habe man noch bei 200 gelegen. Die Entwicklung sei also rückläufig. Gleiches gelte für Alten- und Pflegeheime, weshalb eine "vollständige Isolierung" der Senioreneinrichtungen jetzt kein Thema sei.

15.26 Uhr: Zehn Todesfälle nach Impfung werden geprüft

Das Paul Ehrlich-Institut prüft bislang zehn Todesfälle kurz nach einer Corona-Impfung - ein Zusammenhang gilt den Experten zufolge aber als eher unwahrscheinlich. Schwer kranke Menschen waren innerhalb von vier Tagen nach der Immunisierung gestorben, berichtete das für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zuständige Bundesinstitut im hessischen Langen heute.

"Aufgrund der Daten, die wir haben, gehen wir davon aus, dass die Patienten an ihrer Grunderkrankung gestorben sind - in zeitlich zufälligem Zusammenhang mit der Impfung", sagte Brigitte Keller-Stanislawski, die zuständige Abteilungsleiterin für die Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten.

15.10 Uhr: Impfungen für Ältere zu Hause noch keine Option

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bittet Ältere bei einem Impfwunsch zu Hause um Geduld. In seinem angekündigten Schreiben an die über 80-Jährigen verweist er darauf, dass die landesweit 53 Impfzentren in NRW in Kürze in Betrieb genommen würden und diese Personengruppe dort vorrangig geimpft werde.

"Falls Sie das Impfzentrum nicht besuchen können und zu Hause geimpft werden möchten, muss ich Sie leider noch um ein wenig Geduld bitten, bis wir einen geeigneten Impfstoff haben", schreibt Laumann in dem Informationsbrief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Der derzeit zur Verfügung stehende Impfstoff sei zwar wirkungsvoll, aber in der Handhabung nicht einfach. Deshalb könne er nicht von Haus zu Haus transportiert werden. "Wir müssen in diesen Fällen leider abwarten, bis Impfstoffe zugelassen sind, die auch durch das Hausarztsystem genutzt werden können", so Laumann.

14.48 Uhr: Zahl der Organspender trotz Corona stabil

Die Zahl der Organspender in Deutschland ist im vergangenen Jahr trotz der Corona-Pandemie nur leicht zurückgegangen. Im Jahr 2020 hätten 913 Menschen nach dem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Das entspricht 11,0 Spendern pro eine Million Einwohner, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt mit. 2019 waren es 932 Organspender oder 11,2 Spender pro Million Einwohner.

Dennoch hatte die Pandemie Auswirkungen auf die Zahl der Transplantationen in Deutschland: Weil es in anderen europäischen Ländern teilweise zweistellige prozentuale Einbußen bei den Organspendezahlen gab, profitierte Deutschland weniger vom europäischen Austausch über die Stiftung Eurotransplant. Sie ist als Service-Organisation verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern.

14.40 Uhr: Ein Prozent der Bevölkerung geimpft

Gut ein Prozent der deutschen Bevölkerung ist bis heute Mittag gegen das Coronavirus geimpft worden. Das teilten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin mit.

Den RKI-Zahlen zufolge erhielten 842.455 Menschen die erste Injektion mit dem Impfstoff. Für einen vollständigen Impfschutz sind allerdings zwei Injektionen im Abstand von etwa drei Wochen erforderlich.

14.18 Uhr: Impfung von Klinik-Personal in NRW früher möglich

Die Impfung von Ärzten und Pflegern in den Krankenhäusern kann nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums früher beginnen. Die eingetroffene erste Lieferung des Corona-Impfstoffes der Firma Moderna solle zeitnah für Impfungen genutzt werden, sagte eine Ministeriumssprecherin heute auf Anfrage.

Daher habe man sich dazu entschieden, die Unikliniken anzuschreiben und ein Impfangebot bereits vor dem 18. Januar zu machen, sofern diese bereits dazu organisatorisch vorbereitet sind. Für den großflächigen Impfstart in den besonders von Covid-19 betroffenen Bereichen der Krankenhäuser sei weiterhin der Montag vorgesehen.

14.12 Uhr: Viele NRW-Skigebiete bleiben gesperrt

In Sauerland und Eifel bleiben auch am Wochenende viele Ski- und Rodelhänge, Parkplätze und Zufahrten gesperrt. Obwohl sich das große Verkehrschaos am vergangenen Wochenende im Hochsauerland nicht wiederholt habe, bereite man sich auf einen größeren Einsatz vor, sagte eine Polizeisprecherin des Hochsauerlandkreises am Donnerstag.

Wie schon zuvor werde die Kreispolizei auch von der Reiterstaffel und Bereitschaftspolizisten unterstützt, um bei Verkehrsproblemen reagieren zu können und die Ordnungsämter bei der Einhaltung der Corona-Auflagen und Sicherung gesperrter Pisten zu unterstützen.

14.03 Uhr: Fachärzte - Höhepunkt bei Intensivpatienten überschritten

Die deutschen Intensivmediziner halten in der Corona-Pandemie das Schlimmste für ihren Fachbereich für vermutlich überstanden. Es sehe so aus, "als hätten wir den Höhepunkt bei den intensivpflichtigen Patienten überschritten", sagte der neue Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der "Rheinischen Post" (Onlineausgabe).

Derzeit scheine es zudem so, als ob die befürchtete Verschärfung der Lage auf den Intensivstationen durch Treffen an Weihnachten und Silvester ausbleiben würde, fügte der Verbandschef hinzu. Den Zeitpunkt des nächsten Treffens der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 25. Januar nannte Marx "klug gewählt". Dann lasse sich "tatsächlich gut beurteilen, was die richtigen Maßnahmen sind".

12.43 Uhr: Kretschmann geht von Verlängerung des Lockdowns aus

Winfried Kretschmann

Der Corona-Lockdown muss nach den Worten von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann voraussichtlich über Januar hinaus ausgedehnt werden. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir den Lockdown verlängern müssen", sagte der Grünen-Politiker. Er will bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf dringen, dass die für den 25. Januar geplante Videokonferenz mit den anderen Ministerpräsidenten auf nächste Woche vorgezogen wird.

Kretschmann sagte, er werde sich für "weitere und schärfere Maßnahmen" einsetzen. Er verwies auf die weiter hohen Infektionszahlen und die neu aufgetretenen Virus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika, über deren Verbreitung man noch zu wenig wisse. "Wir befinden uns noch nicht in einem Abwärtstrend", betonte Kretschmann.

12.26 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut - Impfstoffe sollten auch gegen Mutationen schützen

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) geht davon aus, dass die zugelassenen Impfstoffe auch gegen die neuen Virus-Mutationen schützen. Sollte wegen Mutationen eine Anpassung der Baupläne der Impfstoffe nötig werden, was prinzipiell innerhalb von sechs Wochen möglich sei, könne eine Zulassung schnell erfolgen, sagt PEI-Präsident Klaus Cichutek.

Bis zum Sonntag seien dem Institut 325 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen nach Impfungen gemeldet worden, das entspreche 0,53 Verdachtsfällen pro 1.000 Impfdosen und sei konsistent mit den bekannten Fachinformationen.

12.10 Uhr: Elf Prozent mehr Todesfälle im Corona-Jahr in Österreich - Lebenserwartung gesunken

In Österreich sind im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Menschen gestorben als in den Vorjahren. Nach vorläufigen Berechnungen der Statistikbehörde Statistik Austria gab es rund 90.000 Todesfälle - ein Anstieg von knapp elf Prozent im Vergleich zu den Durchschnittwerten der vorigen fünf Jahre. Die sogenannte Übersterblichkeit sei deutlich ausgeprägter als in Jahren mit starken Grippewellen. Zugleich sank die Lebenserwartung gegenüber 2019 um ein halbes Jahr: Für Männer liegt sie nun bei 78,9 und für Frauen bei 83,7 Jahren.

11.33 Uhr: 55 Mitarbeiter eines NRW-Fleischbetriebs mit Corona infiziert

In einem fleischverarbeitenden Betrieb in Frechen bei Köln haben sich 55 Beschäftigte mit Corona infiziert. Am 28. Dezember sei bei einer der Mitarbeiterinnen eine Covid-19-Erkrankung nachgewiesen worden, teilte der Rhein-Erft-Kreis heute mit. Daraufhin seien die Mitbewohner in einer Gemeinschaftsunterkunft ebenfalls getestet worden. Bisher sei bei 55 Beschäftigten eine Infizierung mit dem Coronavirus nachgewiesen worden.

Vor der Infektion seien die überwiegend ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in Risikogebiete gereist. Der Betrieb sei nach der Corona-Fleischwirtschaftsverordnung an strenge Hygienevorgaben gebunden. Das Gesundheitsamt habe für alle in der Produktion arbeitenden Beschäftigten eine Quarantäne angeordnet.

11.12 Uhr: RKI hält weitere Einschränkungen für sinnvoll

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist angesichts der derzeitigen Infektionslage für eine Verschärfung des bisherigen Lockdowns in Deutschland. RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann sagte beim wöchentlichen Pressebriefing, es sei eine "totale Konsensaussage" aller Modellberechnungen, dass die Maßnahmen weiter verschärft werden müssten, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Auch RKI-Präsident Lothar Wieler befürwortete eine Verschärfung als "Option". "Wir brauchen weniger Kontakte und daher mehr Kontaktbeschränkungen", so Brockmann.

10.45 Uhr: Deutsche Wirtschaft bricht im Jahr 2020 um 5 Prozent ein

Deutschlands Wirtschaft ist in der Corona-Krise im Jahr 2020 um 5,0 Prozent geschrumpft. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Berechnungen mit. Der Einbruch ist weniger stark als in der Finanz- und Wirtschaftskrise, als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland 2009 um 5,7 Prozent geschrumpft war. Die Corona-Pandemie und die Beschränkungen zur Einschränkung ihrer Ausbreitung sorgten für eine tiefe Rezession, wie die Statistiker erklärten.

Die Pandemie hinterließ demnach deutliche Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen: Die Produktion war sowohl in den Dienstleistungsbereichen als auch im Produzierenden Gewerbe teilweise massiv eingeschränkt.

10.35 Uhr: "Maßnahmen wirken auch gegen die neue Virus-Variante"

RKI-Präsident Lothar Wieler hat im Pressebriefing des Robert Koch-Instituts mitgeteilt, dass die Corona-Schutzmaßnahmen auch gegen neue Virus-Varianten helfen. Am besten sei auch bei den Mutationen, die Kontakte zu reduzieren. "Das ist das Mittel, das wir haben, um das Virus einzudämmen. Egal, welche Variante wir hier haben. Wenn wir uns weniger treffen, hat das Virus weniger Chancen, von einem Menschen auf einen anderen überzuspringen."

"Es sieht nicht so aus, dass diese Variante jetzt schon weit verbreitet ist. Wir wissen es aber nicht. Es wird auch nicht die letzte Virus-Mutation sein. Und: Varianten hin oder her: Unsere Mobilität ist noch zu groß", so der RKI-Chef. Die englische Variante sei nur eine, die es derzeit gebe: "Die Engländer haben halt gut genug hingeschaut", sagte Wieler. "Wir haben auch keine genaue Erklärung, was in Irland los ist. Da wurde über die Feiertage schwer gelockert. Sicher ist, dass ein hoher Teil des Anstiegs uf die neue Variante zurückzuführen ist."

10.18 Uhr: Mobilität durch Lockdown nicht gesunken wie vom RKI erhofft

Der Epidemiologe Dirk Brockmann vom Robert Koch-Institut (RKI) hat eine weitere Kontaktreduzierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie angemahnt. Die aktuellen Kontaktbeschränkungen wirkten nicht so gut wie der Lockdown im vergangenen Frühjahr, das sehe man an den Mobilitätsdaten, die Brockmann beim Pressebriefing des RKI zeigte.

Im ersten Lockdown sei die Mobilität innerhalb einer Woche um 40 Prozent zurückgegangen. Vor Weihnachten seien auch weniger Menschen unterwegs gewesen, allerdings seien über die Feiertage immer noch viele Reisen zu verzeichnen gewesen. "Das hängt auch viel mit Pandemiemüdigkeit zusammen", sagte Brockmann.

10.00 Uhr: RKI fordert wegen Mutationen Verzicht auf Reisen

RKI-Chef Lothar Wieler hat am Donnerstag über die neuesten Entwicklungen in der Corona-Pandemie informiert. Gleich zu Beginn machte er den Bürgern Mut. "Am Ende dieses Jahres werden wir die Pandemie kontrolliert haben", sagte Wieler.

Er warnte aber: "Es sind immer mehr Jüngere betroffen, auch in den Kliniken. Die Versorgung kann nicht mehr flächendeckend gewährleistet werden. Auf manchen Intensivstationen liegt das Durchschnittsalter unter 60 Jahren." Wieler appellierte an die Arbeitgeber, alles dafür zu tun, möglichst wenige Mitarbeiter in die Firmen zu holen.

Außerdem sagte Wieler, dass die neue Virus-Variante ausschließlich von Reisenden ins Land getragen worden sei. Deshalb solle man auf Reisen möglichst verzichten. "Es kann sein, dass die Lage sich verschlimmert. Wir müssen die Virus-Varianten im Auge behalten. Umso wichtiger sind die AHA+L-Regeln", so der RKI-Chef. "Die Schutzmaßnahmen wirken, das sehen wir an den anderen Atemwegsinfekten, die in diesem Jahr stark zurückgegangen sind."

Die Zahlen seien immer noch nicht ganz einfach zu interpretieren. Das liege immer noch an den Nachwirkungen der Feiertage, viele seien noch nicht zum Arzt gegangen, manche Behörden hätten erst jetzt wieder die Arbeit aufgenommen.

9.06 Uhr: Intensivbetten im Kreis Heinsberg werden knapp

Die zweite Welle der Corona-Pandemie bringt die Krankenhäuser im Kreis Heinsberg an ihre Belastungsgrenze. In mehreren Orten sind Betten auf den Intensivstationen schon knapp. Zeitweise waren alle 36 Intensiv-Betten im Kreis belegt. Ein Drittel von Covid-19-Patienten.

8.31 Uhr: Bielefeld hat mit Abstand höchste Inzidenz in NRW

Mit Bielefeld (291,4), Bottrop (212,6), dem Oberbergischen Kreis (209,9) und dem Kreis Recklinghausen (207,3) überschreiten derzeit vier Landkreise in NRW die Inzidenz von 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Am Mittwoch hatten noch acht Kreise und kreisfreie Städte über der 200er-Marke gelegen.

Bielefeld hat also den mit Abstand höchsten Inzidenzwert. Wie die "Neue Westfälische" aber berichtet, hat es in Bielefeld Nachmeldungen früherer Fälle gegeben, die die Inzidenz der Stadt in die Höhe treiben. Dies bestätigte die Pressestelle der Stadt. Man arbeite an der Aufarbeitung eines Meldestaus.

7.58 Uhr: Neue Einreiseschutzverordnung gilt jetzt

Für Einreisen nach Deutschland aus Ländern mit hohen Corona-Infektionszahlen gelten ab heute strengere Test-Pflichten. Wer in den letzten zehn Tagen in einem Risikogebiet war, soll künftig spätestens 48 Stunden nach Einreise einen negativen Test vorweisen müssen. Bei Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen oder wenn dort neue ansteckendere Virus-Varianten kursieren, muss das Testergebnis schon vor der Einreise da sein und etwa auch der Fluggesellschaft vorgelegt werden können. Generell gilt für Einreisende aus Risikogebieten schon jetzt eine Pflicht, sich nach der Rückkehr in Quarantäne zu begeben. Das soll auch so bleiben.

7.23 Uhr: Gewerkschaft fordert: Dieses Jahr darf niemand sitzenbleiben

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert am Ende des laufenden Schuljahrs eine Versetzung sämtlicher Schülerinnen und Schüler. "Eine Ausnahmesituation wie die Corona-Krise verlangt besondere Regelungen: In diesem Schuljahr darf niemand sitzenbleiben", sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Die Länder müssten es außerdem möglich machen, Abschlüsse wie das Abitur und den Mittleren Abschluss "auch ohne Prüfung abzulegen - etwa, indem die Vorleistungen, die bereits erbracht worden sind und ohnehin den größten Teil der Note ausmachen, gewertet werden", fügte Tepe hinzu. Die Kultusministerinnen und -minister müssten dringend ein Konzept vorlegen, "wie Leistungsmessung, Prüfungen und Abschlüsse unter Corona-Bedingungen zu gestalten sind", forderte Tepe.

7.10 Uhr: Weniger Krebsbehandlungen im Lockdown

Im und nach dem ersten Lockdown 2020 hat es nach Daten eines großen deutschen Klinikbetreibers weniger Krebsbehandlungen gegeben als in der gleichen Zeit 2019. Der Rückgang der stationären Aufnahmen für Diagnostik und/oder Therapien betrage im Schnitt 10 bis 20 Prozent, heißt es in einer Studie von Autoren um den Mediziner Peter Reichardt vom Helios-Klinikum Berlin-Buch. Besonders betroffen seien Patienten über 75, bei denen im Schnitt ein Fünftel weniger Behandlungen durchgeführt worden seien. Für die Studie wurden rund 69.000 Fälle von 75 Helios-Kliniken in 13 Bundesländern analysiert.

6.35 Uhr: 1.244 Tote bedeuten einen neuen Höchstwert

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Deutschland 1.244 weitere Menschen gestorben, die positiv auf Corona getestet wurden. Das ist ein neuer Höchstwert. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich damit auf 43.881. Zudem gibt das RKI 25.164 neue Positiv-Tests bekannt. Die Gesamtzahl steigt damit auf rund 1.978.590. Der bisherige Melde-Höchstwert lag am 8. Januar bei 1.188 Toten.

Dass die Zahlen der Menschen, die an oder mit Corona sterben, steigen würden, hatten die Experten um RKI-Chef Lothar Wieler erwartet. Bis die Kontakteinschränkungen sich auch bei den Todeszahlen positiv niederschlagen, brauche Zeit - wegen der teils lange anhaltenden Krankheitsverläufe. Grundsätzlich ist die Interpretation der Corona-Daten zudem derzeit noch schwierig, weil um den Jahreswechsel herum Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.

6.30 Uhr: Deutschland untersucht Virus-Varianten zu wenig

Bundesminister für Gesundheit bei der Regierungserklärung zu Corona-Impfungen im Bundestag

Bundesgesundheitsminister Spahn hat eingeräumt, dass in Deutschland zu wenige Laborbefunde auf neue Coronavirus-Varianten untersucht werden. Die notwendige Sequenzierung finde allerdings auch in anderen Ländern Europas zu wenig statt, sagte er in der ARD: Wegen der Mutationen kommt heute das Notfallkomitee der Weltgesundheitsorganisation in Genf zusammen. Es soll auch um den Umgang mit Impfzertifikaten und Corona-Tests auf Reisen gehen.

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