Der Ticker von Samstag (07.11.2020) zum Nachlesen

Stand: 08.11.2020, 06:38 Uhr

  • 800 Kölner Corona-Infizierte nicht in Quarantäne geschickt
  • Ausschreitungen bei "Querdenken"-Demo
  • Neuer Linken-Vorstand soll auf dezentralem Parteitag gewählt werden
  • Lage auf Belgiens Intensivstationen spitzt sich zu
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.30 Uhr: 800 Kölner Corona-Infizierte nicht in Quarantäne geschickt

In Köln sind 800 Kölner Corona-Infizierte seit zweieinhalb Tagen nicht vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt worden. Sollten sie sich nicht von sich aus isoliert haben, könnten sie frei herumlaufen. Sie wurden aber über ihre Infektion informiert. Die fehlenden Quarantäne-Anweisungen hängen damit zusammen, dass die Gesundheitsämter wegen der hohen Infektionszahlen überlastet sind.

In einer früheren Meldung hatten wir fälschlicherweise geschrieben, dass die 800 Menschen nicht über die Infektion informiert wurden. Dies wurde bereits von der Stadt Köln dementiert.

17.30 Uhr: Ausschreitungen bei "Querdenken"-Demo

Bei der Demonstration der "Querdenken"-Initiative in Leipzig mit rund 20.000 Teilnehmern ist es zu Ausschreitungen zwischen Teilnehmern und der Polizei gekommen. Nach Polizeiangaben gab es zahlreiche Übergriffe von Demonstranten auf Polizisten - und auch auf mindestens 32 Journalisten, das berichtet die "Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union". Unter den Demonstrierenden waren wieder viele Rechtsextreme.

Die Stadt Leipzig hatte versucht, die Kundgebung wegen Verstoßes gegen die Hygiene-Auflagen auflösen zu lassen: Tausende Demonstrierende widersetzten sich dem und liefen zusammen weiter. Es gab mehrere Festnahmen. Die Demonstration in der Leipziger Innenstadt war erst nach einem Urteil des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts erlaubt worden.

15.45 Uhr: Neuer Linken-Vorstand soll auf dezentralem Parteitag gewählt werden

Wegen der Corona-Pandemie wollen die Linken ihren neuen Vorstand im Februar auf einem dezentralen Bundesparteitag wählen. Die Partei teilte mit, das habe der jetzige Vorstand heute entschieden. Geplant ist demnach, dass sich die Delegierten in kleineren Gruppen auf mehrere Tagungsorte verteilen und von dort aus digital zusammenschalten. Der ursprünglich für Ende Oktober geplante Bundesparteitag der Linken war wegen der steigenden Infektionszahlen abgesagt worden.

14.30 Uhr: Lage auf Belgiens Intensivstationen spitzt sich zu

In Belgien sind zum ersten Mal seit Monaten über 200 Menschen an einem Tag an oder mit Corona gestorben - und die Intensivstationen sind immer überlasteter. Zurzeit sind dort zehn Prozent mehr Patienten als während der ersten Corona-Welle im Frühjahr: Über 1.420 Menschen werden betreut, ein Großteil von ihnen muss beatmet werden.

"Wir sind komplett voll und wissen nicht mehr wohin mit den Leuten", sagt Philippe Devos, der Leiter der Intensivstation im größten Lütticher Krankenhaus. Bis zu 30 Prozent der Ärzte und Pfleger in Belgien sind inzwischen positiv auf das Coronavirus getestet worden und müssen, solange sie keine Symptome zeigen, trotzdem zur Arbeit kommen.

Bislang müssen die Intensivmediziner in Belgien noch nicht entscheiden, wen sie behandeln und wen nicht. Das liegt daran, dass NRW schwer erkrankte Patienten aus Lüttich, Namur und der Region um Eupen aufgenommen hat, um die belgischen Krankenhäuser zu entlasten.

13.40 Uhr: "Querdenken"-Demo startet nach Gerichtsentscheidung

Nach einem juristischen Tauziehen hat in der Leipziger Innenstadt eine "Querdenken"-Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen begonnen. Die wenigsten der mehreren tausend Teilnehmer trugen eine Maske oder konnten den Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten. Der Platz zwischen Gewandhaus und der Leipziger Oper war am Samstagmittag bereits dicht gefüllt. "Die Kontrolle ist für uns fast unmöglich", sagte der Sprecher der Polizeidirektion Leipzig, Olaf Hoppe.

Die Stadt wollte die Kundgebung zunächst auf Parkplätze der Neuen Messe außerhalb des Stadtzentrums verlegen. Das Oberverwaltungsgericht Bautzen entschied dann aber, dass die Demonstration mit 16.000 Menschen auf dem Augustusplatz stattfinden darf, wie die Stadt mitteilte.

13.23 Uhr: Corona-Hilfen für Studenten auch im Wintersemester

Studierende, die wegen Corona ihren Nebenjob verloren haben, sollen nach dem Willen von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek auch im Wintersemester finanziell unterstützt werden. "Wir sind uns mit dem Deutschen Studentenwerk einig, dass wir die bewährte Überbrückungshilfe für Studierende in pandemiebedingten Notlagen im November wiederaufleben lassen", sagte die CDU-Politikerin heute der "Rheinischen Post".

Überbrückungshilfen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, wurden zunächst nur von Juni bis September an diejenigen ausgezahlt, die mit Kontoauszügen nachweisen konnten, dass sie in einer pandemiebedingten Notlage sind. Aus dem Ministerium heiß es nun, dass voraussichtlich Mitte November 2020 eine erneute Antragstellung möglich sein solle. Auch könnte es künftig einfachere Voraussetzungen für einen Antrag geben.

13.02 Uhr: Gesundheitsminister wirbt weiter für Corona-App

Das Bild zeigt ein Smartphone, welches die Corona-Warn-App zeigt.

Warnung auf dem Handy: Corona-App

Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Bürger dazu aufgerufen, eine Corona-Infektion über die Warn-App zu teilen. Die Meldung soll aber weiter freiwillig bleiben. Spahn kündigte heute auf einem virtuellen Kongress auch weitere Verbesserungen der App an: Die App soll künftig Nutzer aktiv aufrufen, eine Infektion zu melden und außerdem öfter als nur täglich aktualisiert werden.

Derzeit haben laut Spahn 22 Millionen Menschen in Deutschland die App installiert, 18 bis 20 Millionen Menschen nutzen sie tatsächlich. Wird jemand positiv auf Covid-19 getestet, kann er das in der App hinterlegen. Das Handy informiert dann Menschen, die ihm zuletzt für mehr als eine Viertelstunde nahe waren. Die App weist sie dann darauf hin, dass sie sich angesteckt haben könnten.

12.40 Uhr: Großbritannien verbietet Dänen die Einreise

Großbritannien verbietet ab sofort Besuchern aus Dänemark die Einreise. Hintergrund seien Ausbrüche des Coronavirus auf Nerzfarmen, twittert Verkehrsminister Grant Shapps. Ausgenommen von dem Verbot seien Frachtunternehmen.

Das Coronavirus wurde in 207 dänischen Nerzfarmen nachgewiesen, in einigen Fällen in einer mutierten Version. Dänemark ist der weltweit größte Exporteur von Nerzfellen, auf mehr als tausend Farmen lebten zwischen 15 und 17 Millionen Nerze. Wissenschaftler befürchten, dass die Mutation des Virus, die bei Nerzen und bei Menschen gefunden wurde, die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe beeinträchtigen könnte.

11.25 Uhr: Hagen hat die meisten Neuinfektionen, Soest die wenigsten

In NRW bleibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter hoch. 5.649 neue positive Testergebnisse wurden dem Landeszentrum Gesundheit bis heute Mitternacht innerhalb eines Tages gemeldet. Am Vortag waren es 5.504 Fälle.

Regional gab es aber bei den Wochen-Inzidenzwerten große Unterschiede. Nur drei Kreise lagen am Samstag unter 100 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern: Soest (67,9), Coesfeld (78,4) und Euskirchen (79,0). Die höchsten Werte verzeichneten Hagen (273,5), Duisburg (270,9) und Herne (262,1).

10.27 Uhr: Für die Quarantäne besser ins Hotel?

Der Ärzteverband Marburger Bund fordert die freiwillige Unterbringung von Corona-Infizierten in Hotels, um die Infektion von Familienmitgliedern und Mitbewohnern zu verhindern. Für viele Infizierte sei es schwer, sich zuhause zu isolieren, sagte die Vorsitzende Susanne Johna heute den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Beengte Wohnverhältnisse gefährden den Erfolg der Quarantäne." Daher sollten positiv Getestete mit gar keinen oder nur schwachen Symptomen das Angebot bekommen, die zehntägige Quarantäne in einem Hotelzimmer zu verbringen. Eine solche Regelung käme auch Hotels und Pensionen zugute, die in der Krise kaum Einnahmen hätten, sagte Johna. Die Kosten für die Unterbringung müsse der Staat übernehmen.

9.59 Uhr: Virologe: Besserer Schutz von Risikogruppen statt Lockdown

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck plädiert für einen Strategiewechsel im Umgang mit der Corona-Pandemie, um wiederkehrende "Lockdowns" zu vermeiden. Ein besserer Schutz von Risikogruppen durch konkrete Maßnahmen müsse höchste Priorität haben, sagte der Wissenschaftler der Koblenzer "Rhein-Zeitung". Wenn es dann keine Probleme mehr mit einer möglichen Überlastung von Intensivstationen gebe, "brauchen wir keine solchen drastischen Maßnahmen mehr" und die Pandemie könne eher kontrolliert werden.

Konkret regte der Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn Corona-Testschleusen für Besucher von Alten- und Pflegeheimen sowie Kliniken an. Ärzte, Pflegekräfte und Reinigungspersonal sollten zweimal in der Woche getestet werden. Besucher sollten FFP2-Masken verpflichtend sein, um die Senioren zu schützen.

8.35 Uhr: Über 23.000 Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der täglich verzeichneten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat mit mehr als 23.000 Fällen einen neuen Rekordstand erreicht. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 23.399 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Damit wurde der erst am Vortag bekanntgegebene Rekordwert von 21.506 Fällen übertroffen.

8.31 Uhr: Personalnot in Köln: Infiziert, aber ahnungslos?

Da es dem Gesundheitsamt der Stadt Köln gerade massiv an Personal fehlt, könne die Behörde Infizierte nicht schnell genug benachrichtigen, berichtet die "Welt". Laut der Tageszeitung wüssten rund 800 Einwohner in Köln derzeit nicht, dass sie mit COVID-19 infiziert sind. Die Welt zitiert dazu den Städtischen Sozialdezernenten Harald Rau: "Wir konnten diese Menschen, die sich in einem städtischen Testzentrum testen lassen haben, bislang nicht über ihr positives Ergebnis informieren."

8.15 Uhr: Maskenqualität erkennen

Mittlerweile gibt es eine Fülle von Mund-Nasen-Bedeckungen auf dem Markt. Als Verbraucher kann man da schnell den Überblick verlieren. Wie gut eine Maske tatsächlich filtert, lässt sich auf den ersten Blick kaum beurteilen. Ein Merkmal, das einen bestimmten Standard kennzeichnet, ist die CE- Kennzeichnung. Die Buchstaben CE stehe für "Conformité Européenne", also "europäische Konformität". Das bedeutet, dass sich der Hersteller verpflichtet, bestimmte europäische Standards einzuhalten. Auf diese Standards hat sich die Branche europaweit geeinigt.

FFP-Masken müssen von einer "benannten Stelle", zum Beispiel einem Institut, geprüft werden. Bestehen die Masken die Konformitätsprüfung, darf das CE-Kennzeichen mit einer Prüfnummer auf die Produkte aufgedruckt werden. 

8.03 Uhr: Musikalische Mahnwache in Essen

In der Kunst- und Kulturszene in NRW geht seit dem Start der Corona-Pandemie fast nichts mehr. Künstler, Musiker oder Comedians haben seit Monaten so gut wie keine Arbeit. Genau darauf will Dennis Hurwitz, der sich DJ "Den Ishu" nennt, heute mit einer musikalischen Mahnwache vor der Essener Grugahalle aufmerksam machen. Er legt dort unter freiem Himmel auf. Von der Politik fordert der Musiker, dass sie zusammen mit der Kulturszene funktionierende Veranstaltungskonzepte für die Zeit der Pandemie entwickelt.

7.41 Uhr: Neue Corona-Schnelltests laufen in ersten Ländern an

Zum Schutz vor Infektionen besonders in Pflegeheimen und Kliniken läuft der Einsatz neuer Corona-Schnelltests an. In ersten Bundesländern können die ergänzenden Testmöglichkeiten nach Angaben der zuständigen Ministerien bereits verwendet werden, teils sind Vorbereitungen dafür geplant. In NRW sollen Bewohner von Alten- und Pflegeheimen als erste beliefert werden. Die Tests sollen hier am 9. November starten.

Für November hat der Bund zunächst neun Millionen Tests gesichert. Dieses monatliche Kontingent soll schrittweise auf 22 Millionen Schnelltests im Januar anwachsen, wie es vom Bundesgesundheitsministerium hieß.

7.10 Uhr: Trumps Stabschef mit Corona infiziert

Einer der wichtigsten Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump hat sich Medienberichten zufolge mit dem Coronavirus infiziert. Trumps Stabschef Mark Meadows sei positiv auf das Virus getestet worden, berichteten die Sender CNN und CBS sowie die Zeitung "New York Times»´" in der Nacht zu Samstag übereinstimmend. Das Weiße Haus wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

7.00 Uhr: Ausgangssperre in Griechenland

In Griechenland gilt ab heute eine landesweite Ausgangssperre. Drei Wochen dürfen die Bürger ihre Wohnungen nur noch verlassen, wenn sie dies über ihr Handy beantragt und per SMS eine Genehmigung erhalten haben - zum Beispiel, wenn sie zur Arbeit müssen. Wer aber tagsüber einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss die Behörden per SMS informieren. Überall gilt Maskenpflicht. Kindergärten und Grundschulen bleiben aber geöffnet.

Bisher gab es in Griechenland vergleichsweise wenige Corona-Infektionen. Da die jetzt aber zunehmen, fürchtet das Land, dass das Gesundheitssystem überlastet wird. Es gibt dort europaweit die wenigsten Intensivbetten.

6.41 Uhr: "Querdenker" und Gegendemos in Leipzig

In Leipzig werden heute bis zu 20.000 Menschen zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen erwartet. Die Initiative "Querdenken" hat dazu aufgerufen. Es sind mehr als 20 Gegendemonstrationen angemeldet. Die Polizei bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen intensiven Einsatz in Leipzig vor.

6.30 Uhr: Großes Corona-Infektionsrisiko in Schlachthöfen

Wo infizieren sich Menschen besonders häufig mit Corona? In Schlachthöfen haben Beschäftigte ein stark erhöhtes Infektionsrisiko bei einem Corona-Ausbruch in ihrem Betrieb. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des Bundesarbeitsministeriums, die auf Daten der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe basiert. Besonders gefährdet seien Mitarbeiter mit Werk- oder Zeitverträgen.

6.00 Uhr: Slowakei testet Bevölkerung erneut

Die Slowakei setzt heute ihre landesweiten Corona-Massentests fort. Nach dem Plan der Regierung in Bratislava soll ein großer Teil der 5,5 Millionen Einwohner des Landes ein zweites Mal einem Antigen-Schnelltest unterzogen werden. Zur Testung aufgerufen sind alle über zehn Jahre alten Bewohner, sowohl Inländer wie auch Ausländer. Die Teilnahme an der beispiellosen Aktion ist formell freiwillig. Ab Montag fallen aber alle, die kein negatives Testergebnis vorweisen können, unter eine Ausgangssperre.

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