FFP2, N95 und Co.: Darauf muss ich beim Kauf von Schutzmasken achten
Stand: 07.11.2020, 08:05 Uhr
Alltagsmasken, medizinische Gesichtsmasken, partikelfiltrierende Halbmasken - bei den vielen Varianten blickt man während der Corona-Krise kaum noch durch. Die Frage ist: Was können sie und wie erkennt man Fälschungen?
Von Birgit Eger
Was kann eine FFP2-Maske?
Der "Goldstandard" ist zurzeit die FFP2-Maske. Ursprünglich als Arbeitsschutzmasken in Gebrauch, wird sie auch als wirksamer Infektionsschutz gegen Corona-Viren eingesetzt. Die "partikelfiltrierende Halbmaske" soll Partikel, Tröpfchen und Aerosole filtern, und zwar zu mindestens 94 Prozent. Bei FFP3-Masken sind es 99 Prozent Filterkraft. FFP2-Masken gibt es mit und ohne Atemventil. Ohne Ventil schützen sie beide Seiten: den Träger selbst und das Gegenüber.
Wie erkenne ich eine gute Maske?
Wie gut eine Maske tatsächlich filtert, lässt sich auf den ersten Blick kaum beurteilen. Ein Merkmal, das einen bestimmten Standard kennzeichnet, ist die CE-Kennzeichnung. Die Buchstaben CE stehe für "Conformité Européenne", also "europäische Konformität". Das bedeutet, dass sich der Hersteller verpflichtet, bestimmte europäische Standards einzuhalten. Auf diese Standards hat sich die Branche europaweit geeinigt.
Für Medizinprodukte einer bestimmten Risikoklasse - dazu gehören auch FFP-Masken - gilt, dass diese Produkte beziehungsweise die Dokumente von einer "benannten Stelle" geprüft werden. Das kann ein Prüfinstitut sein, das der Hersteller selbst ausgewählt hat. Bestehen die Masken die Konformitätsprüfung, darf das CE-Kennzeichen mit einer Prüfnummer auf die Produkte aufgedruckt werden. Wer ganz sicher gehen will, kann auch beim Hersteller oder beim Händler diese Konformitätserklärung einsehen. Das CE-Kennzeichen alleine gibt aber keine Auskunft über die Herkunftsort der Maske.
Was bedeuten die Abkürzungen N95 und KN95?
Auch Masken mit diesen Kürzeln findet man in Geschäften oder im Internet. Die Abkürzungen N95 und KN95 stehen für hohe Masken-Standards aus den USA (N95) und China (KN95). Sie gelten als funktional gleichwertig mit FFP2-Masken. Als es im Frühjahr zu Beginn der Pandemie nicht genügend Schutzmasken gab, hatte die Bundesregierung die Einfuhrbestimmungen für persönliche Schutzausrüstung gelockert. Mit der Folge, dass auch Masken mit ausländischen Standards importiert werden durften. Die Sondergenehmigung wurde inzwischen (zum 1. Oktober 2020) aufgehoben.
Wie kann ich vor Betrug sicher sein?
Die große Nachfrage nach Masken hat eine Art Goldgräberstimmung ausgelöst. Viele Unternehmen - auch solche, die sonst nichts mit Medizinprodukten zu tun haben - haben versucht, Masken zu importieren, in der Hoffnung auf das schnelle Geld. Unter den importierten Masken fand sich auch immer wieder gefälschte Ware. Der Preis und der Vertriebsweg lassen nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Qualität zu. Bei ungewöhnlich günstigen Masken sollte man aber vorsichtig sein. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, auf das CE-Zeichen mit der vierstelligen Prüfnummer zu achten.