In der Corona-Krise haben sich zehntausende Studierende verschuldet oder staatliche Hilfe beantragt. 22.000 Anträge auf Studienkredite sind nach Angaben des Bundesbildungsministeriums seit Mai bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingegangen - mit einer Gesamtsumme in Höhe von 641,6 Millionen Euro.
Studienkredite in Höhe von rund 640 Millionen Euro beantragt
Dazu kommen 41.000 Fälle, in denen staatliche Nothilfe ausgezahlt wurde, insgesamt in Höhe von rund 17 Millionen Euro. Seit Mitte Juni können Studierende Zuschüsse vom Bund beantragen. Ausgezahlt werden 100 bis 500 Euro pro Monat, erstmal für die Monate Juni bis August - und zwar abhängig vom Kontostand.
Rund 17 Millionen Euro staatliche Nothilfe ausgezahlt
Wer zum Beispiel 100 Euro auf seinem Konto hat, wenn er den Antrag auf die Überbrückungshilfe für Studierende stellt, bekommt 400 Euro ausgezahlt. Wer noch 300 Euro auf dem Konto hat, bekommt 200 Euro. Die Anträge laufen über die jeweiligen Studentenwerke vor Ort. Die Bundesregierung hat dafür 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Die Hälfte der Anträge auf Nothilfe abgelehnt
Allein im Juni haben 82.000 Studierende diese Nothilfe beantragt, aber nur die Hälfte der Anträge wurde auch bewilligt. In knapp der Hälfte (42 Prozent) der abgelehnten Fälle hat es nach Angaben des Bundesbildungsministeriums keine pandemiebedingte akute Notlage gegeben. Bei knapp einem Drittel der Fälle seien Unterlagen unvollständig oder unleserlich gewesen. Bei den Anträgen im Juli (Stand 27. Juli gut 60.000) erwartet das Ministerium, dass deutlich mehr Anträge bewilligt werden.
Finanzielle Sorgen auch schon vor der Corona-Krise
Viele Studierende waren offenbar auch schon vor der Corona-Pandemie in einer finanziell schwierigen Situation. Dieser Ansicht ist auch das Deutsche Studentenwerk, das zusammen mit seinen Studentenwerken vor Ort, die Nothilfe-Anträge bearbeitet.