Der Ticker vom Donnerstag (24.09.2020) zum Nachlesen
Stand: 25.09.2020, 00:01 Uhr
- NRW-Kommunen begrüßen Meldepflicht für Partys
- Neuinfektionen in Hamm nehmen weiter zu
- Pauschales Attest reicht nicht für Maskenpflicht-Befreiung
- Umsatz vom Flughafen Köln/Bonn bricht ein
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
NRW-Kommunen begrüßen Meldepflicht für Partys
Mit Anmeldepflichten für private Feiern will die NRW-Landesregierung steigenden Infektionszahlen im Land entgegenwirken. Die Neuregelung soll laut Gesundheitsministerium für private Feierlichkeiten "aus herausragendem Anlass im öffentlichen Raum" ab 50 Teilnehmern gelten. Für die Kommunen im Land der richtige Ansatz:
"Wir stellen fest, dass die aktuell steigenden Infektionszahlen in einigen Städten überwiegend von privaten Festen und Feiern ausgehen. Hier müssen wir gegensteuern. Eine Anzeigepflicht für solche Feiern würde es den Städten erleichtern, gegen Verstöße vorzugehen", sagte Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, der "Rheinischen Post".
NRW-Lehrerverband fordert Tests und Lüftungsanlagen
Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests für Lehrer zum Beginn der Herbstferien am 9. Oktober sorgt für massive Kritik. "Ich halte es für falsch, die Testungen jetzt einzustellen. Wir stehen vor der Herbst- und Winterzeit. Neueste Berichte aus der Wissenschaftsgemeinde legen nahe, dass wir gerade im Schulbetrieb mit hohen Fallzahlen rechnen müssen", sagte Andreas Bartsch der "Rheinischen Post".
Zudem fordert der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands neue Lüftungsanlagen für die Schulen. Bartsch verwies auf den Freistaat Bayern. Dieser habe ein 50 Millionen Euro schweres Programm für die Anschaffung aufgelegt. "Natürlich sind das große Summen, aber die Alternative - Schulschließungen oder eine Ausbreitung des Virus - wäre deutlich teurer, zumal die Geräte unabhängig von Corona sinnvoll sind."
Umsatz vom Flughafen Köln/Bonn bricht ein
Der Flughafen Köln/Bonn rechnet infolge der Corona-Pandemie mit einem erheblichen Umsatzverlust: Im laufenden Jahr werde der Umsatz voraussichtlich um 120 Millionen Euro auf noch 220 Millionen Euro sinken. Das operative Ergebnis falle wohl um 50 Millionen Euro schlechter aus als 2019, teilte das Unternehmen mit.
Durch Corona sei die finanzielle Situation des Flughafens sehr ernst, hieß es nach einer Aufsichtsratssitzung. Im September habe die Zahl der Fluggäste bisher um 79 Prozent unter der des Vorjahresmonats gelegen.
Neue Quarantäne-Verordnung für Einreisen ab dem 15. Oktober
Ab 15. Oktober müssen sich alle, die aus einem Corona-Risikogebiet nach Deutschland einreisen, digital anmelden. Zeitgleich mit der Einführung der digitalen Anmeldung sollen die Bundesländer neue Quarantäne-Regeln beschließen. Dies teilte das Bundesinnenministerium mit.
Nach dpa-Informationen erhält, wer seine Angaben in dem Portal eingibt, eine Bestätigung, die er bei einer Kontrolle - etwa am Flughafen durch die Bundespolizei - vorzeigen soll. Gleichzeitig gehen die Daten auch an das jeweils zuständige Gesundheitsamt. Wer seiner Verpflichtung zur Anmeldung nicht nachkommt, riskiert ein Bußgeld. Ausnahmeregelungen soll es weiterhin für Berufspendler und andere Reisende im sogenannten kleinen Grenzverkehr geben.
Verwirrung um Corona-Zahlen aus Remscheid
Die vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Zahlen, wonach Remscheid auf 43 neue Corona-Fälle gesunken ist, sind nach Auskunft der Stadt nicht korrekt. Ein Verfahrensfehler bei der Übermittlung habe wohl zu dieser Fehlinformation geführt. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz liege weiterhin über 50, man sei derzeit auf Fehlersuche.
"Es ist tatsächlich so, dass wir auch am heutigen Tag steigende Infektionswerte haben. Und deshalb müssen wir jetzt auch weiterhin sehr sehr angestrengt dafür sorgen, dass die Maßnahmen zur Reduzierung der Infektion tatsächlich auch durchgeführt werden", teilte die Stadt mit.
Tag der offenen Moschee soll trotz Corona stattfinden
Der Tag der Offenen Moschee soll auch in diesem Jahr stattfinden - trotz Corona und unter Einhaltung der Pandemie-Auflagen. Unter dem Motto "Glaube in außergewöhnlichen Zeiten" wollten wieder bundesweit Hunderte Moscheegemeinden allen Interessenten ihre Türen öffneten, kündigte die Türkisch-Islamische Union Ditib in Köln an.
Diese Moschee in Köln ist auf dem Trikot abgebildet.
Die Konzepte werde man an die Corona-Beschränkungen anpassen, das Rahmenprogramm abspecken und Führungen und Gespräche vor Ort an einem besonderen Hygienekonzept ausrichten.
Vier Corona-Fälle bei den Kölner Haien
Bei den Kölner Haien sind zwei Spieler des Profi-Kaders aus der Deutschen Eishockey Liga sowie zwei aus der U20 positiv auf Corona getestet worden. Bei allen vier Spielern seien nach Vereinsangaben keine Symptome festgestellt worden, alle befinden sich in Quarantäne.
Die Testung des weiteren Kaders ergab keine weiteren positiven Fälle. Der Verein steht im Austausch mit dem Gesundheitsamt Köln, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
König Willem-Alexander sagt Münster-Besuch ab
Der niederländische König Willem-Alexander hat seinen für Dienstag geplanten Besuch in Münster abgesagt. Aufgrund der Einschränkungen für Reisende aus den Provinzen Nord- und Südholland sei beschlossen worden, dass der Besuch nicht stattfinden könne, teilte die niederländische Regierung mit. Die Regionen in den Niederlanden gelten seit Mitte September als Risikogebiete.
Für Dienstag waren Besuche des niederländischen Königs gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Universitätsklinikum Münster und beim I. Deutsch-Niederländischen Corps geplant. Nach Angaben des Bundespräsidialamts will Steinmeier trotz der Absage aus Den Haag nach Münster reisen.
Kein Après-Ski in Österreich
In Österreich wird es im kommenden Winter in den Skigebieten kein Après-Ski in seiner bisherigen Form geben. "Skivergnügen ja, aber ohne Après-Ski", sagte Kanzler Sebastian Kurz. Ziel sei es, einen sicheren Wintertourismus zu ermöglichen. In Gondeln müsse zudem ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden und in Lokalen darf nur an Tischen gegessen und getrunken werden.
Neuer Rekord von Corona-Fällen in den Niederlanden
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den Niederlanden hat ein neues Rekordniveau erreicht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden infizierten sich in den vergangenen 24 Stunden 2.544 weitere Personen mit dem Virus - so viel wie nie zuvor.
Zudem vermelden die Behörden 16 neue Covid-19-Tote, womit die Zahl der Opfer auf 6.312 steigt. Die Gesamtzahl der Infizierten in den Niederlanden war am Mittwoch über die Marke von 100.000 gestiegen.
Corona-Testlabore im Ruhrgebiet im Dauerstress
Die steigenden Corona-Infektionszahlen sorgen für Dauerstress bei der Auswertung der Covid-19-Tests im Ruhrgebiet. Bis zu 3.000 Tests wertet beispielsweise das Labor Dr. Eberhard und Partner in Dortmund aus. Dabei arbeiten mehr als 60 Mitarbeiter, darunter Humangenetiker, Biologen und Medizinisch Technische Assistenten, im Schichtbetrieb.
Ein Problem für die Labors sind immer wieder Engpässe bei der Lieferung sogenannter Reagenzien. Das sind Chemikalien, die für die Analyse der Proben gebraucht werden.
Neuinfektionen in Hamm nehmen weiter zu
Die Zahl der Corona-Infizierten in der Stadt Hamm ist weiter angestiegen. Der sogenannte "Inzidenz-Wert", also die Infektionen in den zurückliegenden sieben Kalendertagen pro 100.000 Einwohner, liegt nach Angaben der Stadt bei 95,5 - also fast doppelt so hoch wie der kritische Wert. In den vergangenen sieben Tagen haben sich 156 Menschen mit dem Virus infiziert.
Mehr als 2.000 befinden sich in Hamm derzeit in Quarantäne. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Menschen stieg nach seinen Angaben von 9 auf 13 Personen. Unter diesen ist weiterhin eine Patientin, die intensivmedizinisch behandelt wird.
Pauschales Attest reicht nicht für Maskenpflicht-Befreiung
Pauschal von einem Arzt ausgefüllte Atteste reichen für die Befreiung von der Maskenpflicht in der Schule nicht aus. Das hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) für das Land Nordrhein-Westfalen am Donnerstag entschieden und mitgeteilt. Geklagt hatten Schüler aus Bocholt im westlichen Münsterland. Sie hatten der Schulleitung jeweils zwei gleichlautende Bescheinigungen ihres Arztes vorgelegt. Die Leitung lehnte die Befreiung ab. Zuerst hatte sich das Verwaltungsgericht Münster in einem Eilverfahren dieser Sicht angeschlossen, dann jetzt auch das OVG.
Laut Coronabetreuungsverordnung des Landes NRW müsse über die allgemeine Beeinträchtigung beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes konkrete körperliche oder psychische Erkrankungen von einem Arzt benannt werden, heißt es in der Begründung des OVG. Dies sei im Fall der beiden Schüler nicht glaubhaft gelungen.
Laumann will Regeln für private Feiern verschärfen
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will die Regeln für private Feiern in Nordrhein-Westfalen in öffentlichen Räumen verschärfen. Sie sollen künftig zwei Wochen vorher angemeldet werden müssen, inklusive Gästeliste und einem zentralen Ansprechpartner für die Behörden. Das hat Laumann gerade bei WDR 2 gesagt. Dazu soll die Corona-Schutzverordnung geändert werden.
RKI erweitert Liste der Risikogebiete
Die Bundesregierung hat weitere Regionen unter anderem in Tschechien, Österreich und den Niederlanden zu Corona-Risikogebieten erklärt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) gestern Abend mitteilte, sind von der Einstufung nun unter anderem fast das gesamte Gebiet Tschechiens, das österreichische Bundesland Vorarlberg und die Provinz Utrecht in den Niederlanden betroffen. Auch der Großraum Lissabon in Portugal und die Normandie in Frankreich zählen jetzt dazu. Das Auswärtige Amt hat entsprechende Warnungen herausgegeben.
Insgesamt sind damit nun schon 14 von 27 EU-Mitgliedstaaten wieder ganz oder teilweise als Corona-Risikogebiete ausgewiesen.
Gesundheitsämter: Große Unterschiede bei Ermittlung von Corona-Kontaktpersonen
Bei einer Umfrage von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung ist herausgekommen, dass es überraschend große Unterschiede bei der Verfolgung der Gesundheitsbehörden von Corona-Infektionsketten gibt. Während im Landkreis Leipzig jedem Infizierten durchschnittlich 25 Kontaktpersonen zugeordnet werden, die dann in Quarantäne müssen, sind es etwa in Tübingen gerade einmal 1,7.
Wie die enormen Unterschiede zustande kommen, konnten mehrere befragte Behörden nicht eindeutig sagen. Sie verwiesen darauf, dass die Kriterien für enge Kontaktpersonen teilweise nicht ganz trennscharf seien und dass es Unterschiede zwischen Stadt und Land gebe.
Trotzdem haben fast alle der befragten 150 Gesundheitsämter angegeben, dass sie davon ausgehen, im Moment alle oder fast alle Kontaktpersonen ermitteln zu können. Im Durchschnitt hat eine mit Corona infizierte Person in Deutschland fünf enge Kontaktpersonen.
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