Corona-Live-Ticker: Impfungen in Apotheken und Zahnarztpraxen geplant

Stand: 29.11.2021, 19:16 Uhr

  • Gesundheitsminister wollen Impfungen in Apotheken und Zahnarztpraxen
  • Zahl der Omikron-Verdachtsfälle in NRW steigt
  • Bund-Länder-Konferenz am Dienstag
  • WHO stuft Risiko durch Omikron-Variante als "sehr hoch" ein
  • NRW will Corona-Maßnahmen verschärfen

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Gesundheitsminister wollen Impfungen in Apotheken und Zahnarztpraxen

Die Gesundheitsminister der Länder wollen mehr Tempo in die Impfkampagne bringen. Deswegen haben sie in einer Schaltkonferenz einstimmig dafür gestimmt, auch Apotheker und Zahnärzte einzubeziehen. Das wäre mit einer zeitlich befristeten Ausnahmegenehmigung auch möglich, hieß es. In den vergangenen Wochen war immer wieder gefordert worden, die Hausärzte auf diesem Wege zu entlasten, bisher allerdings vergeblich.

Einstimmig war auch das Minister-Votum in Sachen Kinderimpfung. Sie fordern die EU-Kommission auf, den enstprechenden Impfstoff früher zu liefern. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat ein Vakzin für Fünf- bis Elfjährige zugelassen, nämlich Comirnaty von Biontech/Pfizer. Die Gesundheitsminister wollen nun, dass es nicht erst wie geplant am 20.Dezember zur Verfügung gestellt wird.

Niedergelassene Ärzte können den Stoff auch jetzt schon verimpfen. Sie müssen aber darauf achten, die Dosis niedriger anzusetzen, und impfen dann im "Off-Label-Use" auf eigene Verantwortung. Nach der Zulassung für Kinder wird der Impfstoff von vorneherein in kleineren Dosen ausgeliefert.

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) erwartet auch von der Stiko eine "zeitnahe Empfehlung" für Kinderimpfungen. In allen Ländern solle es unverzüglich Angebote geben, etwa besondere Impfstraßen für Kinder und Familien, an denen der Impfstoff sofort gespritzt werden könnte.

19.30 Uhr: NRW-Kabinettsitzung verschoben

Die NRW-Landesregierung will nicht morgen, sondern wohl erst am Mittwoch über weitere Corona-Maßnahmen beraten. Die morgige Kabinettsitzung ist wegen der für denselben Tag angesetzte Bund-Länder-Schalte abgesagt worden, die nächste Sitzung findet am Mittwoch statt, hieß es aus Regierungskreisen.

Auf der Tagesordnung stand unter anderem der Vorschlag von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), in den Schulen wieder eine Maskenpflicht einzuführen.

17.50 Uhr: Zahl der Omikron-Verdachtsfälle in NRW steigt

In NRW steigt die Zahl der möglichen Omikron-Infizierten. Am Nachmittag wurden mehrere Verdachtsfälle gemeldet: je einer in Rees (Kreis Kleve) und Düsseldorf und mehrere in Essen. Dort wohnen vier Personen in einem Haushalt, die dem Gesundheitsministerium zufolge alle positiv getestet wurden und sich in Quarantäne befinden.

Ob sich die Menschen tatsächlich mit der neuentdeckten Virusvariante angesteckt haben, wird erst nach einer Sequenzierung der Proben im Labor feststehen. Mit einem Ergebnis wird am Dienstag gerechnet. Dabei könnte es im Düsseldorfer Verdachtsfall noch etwas länger dauern: Wie der Genomforscher Alexander Dilthey von der Uni Düsseldorf sagte, habe die erste Probe vom Samstag zu wenig Virusmaterial für eine klare Variantenbestimmung enthalten. Die Forscher, die mit dem Gesundheitsamt zusammenarbeiten, sollen nun eine erneute Probe bekommen.

Dilthey erklärte gegenüber dem WDR auch, dass man noch nicht sagen könne, wie gefährlich die Variante sei. Sie zeige aber ein "beunruhigendes Muster" und zum Teil Kombinationen mehrerer bekannter Virus-Mutationen. Persönlich würde er sich angesichts der drohenden Verbreitung noch mehr vor größeren Menschenmengen und entsprechenden Orten fernhalten, als es sowieso aktuell in der 4. Welle geboten ist.

17.45 Uhr: Keine vorgezogenen Weihnachtsferien in NRW

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will die Weihnachtsferien in diesem Jahr nicht früher beginnen lassen - anders als 2020. Während mehrere Bundesländer den Ferienbeginn wieder vorziehen, sagt Gebauer: "Das ist für uns hier in NRW keine Option", sagte sie dem WDR. Die Schulen hätten ihre Pläne bereits aufgestellt, und mit den Schutzmaßnahmen werde man auch bis zu den Ferien kommen.

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16.15 Uhr: Justizminister in spe gegen Fraktionszwang bei Abstimmung über Impfpflicht

Der designierte Justizminister Marco Buschmann (FDP) plädiert dafür, dass die Abgeordneten des Bundestags bei einer möglicen Abstimmung ohne Fraktionszwang über eine Corona-Impfpflicht entscheiden. "Bei solchen medizinethischen Themen hat es sich in der Vergangenheit bewährt, sie zur Gewissensfrage zu erklären", sagte Buschmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Das Parlament diskutiert dann anhand von Gruppenanträgen." Solche Gruppenanträge sind dem RND-Bericht vom Montag zufolge bereits in Vorbereitung.

Parlamentsabgeordnete sind zwar grundsätzlich nur ihrem Gewissen verpflichtet, aber in der Regel wird von ihnen erwartet, dass sie sich bei Abstimmungen an der Mehrheit ihrer Fraktion orientieren. Bei grundlegenden ethischen Fragen - etwa bei der Sterbehilfe - wird diese sogenannte Fraktionsdisziplin jedoch regelmäßig aufgehoben.

16.00 Uhr: Virtuelles Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs?

Die EU-Staats- und Regierungschefs denken offensichtlich wegen der Corona-Lage über ein Gipfeltreffen nach, das Ende dieser oder nächste Woche virtuell stattfinden soll. Dabei soll es um die allgemeine Pandemie-Lage gehen, aber auch um die Frage, wie Impfdosen für den sogenannten Booster verteilt werden sollen. Das teilte ein ranghoher EU-Vertreter mit. Europa wird derzeit in der vierten Welle der Pandemie weltweit zunehmend zum Hotspot.

14.15 Uhr: Bund und Länder beraten morgen über Corona-Maßnahmen

Die Regierungschefs der Länder treffen sich schon morgen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD), um über schärfere Maßnahmen in der Corona-Pandemie zu beraten. Auf der Tagesordnung dürfte - neben weiteren, vermutlich schärferen Maßnahmen zur Senkung der Infektionszahlen - der Bund-Länder-Krisenstab zur Corona-Pandemie stehen, den die Ampel-Parteien im Kanzleramt ansiedeln wollen.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat bereits ein schärferes Vorgehen in NRW angekündigt, dringt aber auch auf ein abgestimmes Vorgehen auf Bundesebene, etwa bei Kontaktreduzierungen oder einer allgemeinen Impfpflicht das Bereitstellen von Wirtschaftshilfen für mögliche weitere Einschränkungen und die Einrichtung des neuen Krisenstabes beim Bund. Vor einigen Tagen hat Wüst, der zur Zeit auch Vorsitzender der MPK ist, einen Lockdown nicht ausgeschlossen.

Außerdem geht es bei dem Treffen morgen wahrscheinlich um das Urteil des Bundesverfasssungsgerichts zur Bundes-"Notbremse", die im vergangenen Frühjahr angesichts hoher Inzidenzwerte eingeführt wurde und die bundesweit bestimmte Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorschrieb. Daran hatte es scharfe Kritik gegeben.

Das Treffen findet außer der Reihe statt. Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist eigentlich für den 9. Dezember geplant, allerdings wurde auch über ein Vorziehen des Termins diskutiert. Vertreterinnen und Vertreter der künftigen Ampel-Koalition blieben hier jedoch zurückhaltend. Nun ist an diesem Dienstag um 13.00 Uhr eine Telefonkonferenz auf Ebene der Regierungschefs vorgesehen.

12.38 Uhr: Weiterer Omikron-Verdachtsfall in NRW

In Nordrhein-Westfalen gibt es einen weiteren Verdachtsfall der neuen Omikron-Variante des Coronavirus. Nach Angaben des Kreises Kleve besteht bei einem Fall in Rees der Verdacht auf eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante. Die vollständig immunisierte Person sei mit ihrem Partner am 24. November in Frankfurt am Main aus Südafrika eingetroffen, teilte der Kreis Kleve mit. Am Folgetag seien dann Symptome einer Erkrankung aufgetreten. Ein PCR-Test fiel den Angaben zufolge positiv aus.

Der Essener Verdachtsfall der neuen Omikron-Variante hat bisher einen milden Krankheitsverlauf. Die Person befinde sich in angeordneter, häuslicher Quarantäne. Die Kontakte würden über das Gesundheitsamt nachverfolgt, teilte die Stadt Essen mit. Eine Bestätigung für das tatsächliche Vorliegen der Omikron-Variante gab es noch nicht. Das Ergebnis der Sequenzierung werde im Laufe des Dienstag erwartet, teilte die Stadt mit.

12:15 Uhr: WHO stuft Risiko durch Omikron-Variante als "sehr hoch" ein

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft das von der neuen Omikron-Variante ausgehende weltweite Risiko als insgesamt "sehr hoch" ein. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren globalen Ausbreitung sei groß. Es sei mit steigenden Covid-19-Fallzahlen zu rechnen. Die WHO ruft ihre 194 Mitgliedstaaten dazu auf, sicherzustellen, dass Pläne zur Eindämmung in Kraft seien, um das Gesundheitssystem aufrecht zu halten.

Noch sind aber viele Fragen offen, wie der Virologe Klaus Stöhr im WDR betonte. "Wir wissen noch nicht, ob der Erreger tatsächlich eine stärkere Erkrankung hervorruft", so Stöhr. Ebenso könne man noch nicht sagen, ob er den Immunschutz unterlaufe. Viele Infizierte hätten aber einen milderen Verlauf. Stöhr rechnet damit, dass konkrete Daten in den nächsten ein bis zwei Wochen vorliegen werden.

12.15 Uhr: Virologen fordern Politik zum schnellen Handeln auf

Die Gesellschaft für Virologie und die Deutsche Gesellschaft für Immunologie fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme ein konsequentes und schnelles Handeln der Politik. Um eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante und der möglicherweise noch ansteckenderen Omikron-Variante zu verhindern, seien umfassende Kontaktbeschränkungen nötig - und die Erhöhung der Impfquote, gegebenenfalls durch Einführung einer Impfpflicht. Auch die konsequente Auffrischungsimpfung sei nötig. Kinder und Jugendliche müssten besonders berücksichtigt, Schließungen von Schulen und Kitas aber möglichst vermieden werden.

12.00 Uhr: NRW will Corona-Maßnahmen verschärfen

Nordrhein-Westfalen bereitet weitere Verschärfungen bei den Corona-Maßnahmen vor. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, wird das Landeskabinett an diesem Dienstag über weitere kontaktreduzierende Maßnahmen beraten. Dabei soll es den Informationen zufolge insbesondere um Großveranstaltungen und weitere Orte mit besonderem Infektionsrisiko gehen. In Deutschland hat unter anderem die Debatte Fahrt aufgenommen, ob angesichts steigender Infektionszahlen weiterhin Zuschauer in Sportstadien erlaubt werden sollten.

Zudem hat Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) die Wiedereinführung der Maskenpflicht am Platz im Schulunterricht vorgeschlagen. Am Dienstagmittag werden Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und sein Stellvertreter, Familienminister Joachim Stamp (FDP), über die Ergebnisse informieren.

11.49 Uhr: Lauterbach kündigt Vorschläge für weitere Corona-Einschränkungen an

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat noch für diese Woche Vorschläge für weitergehende Corona-Einschränkungen angekündigt. "Was wir an den Modellrechnungen sehen, ist, dass wir ein viel zu hohes Infektionsgeschehen am Wochenende haben." Man würde wahrscheinlich nicht ohne die Schließung von Bars, Clubs, Diskotheken und "ähnlichen freizeitartigen Veranstaltungen" auskommen. Das sagte Lauterbach in einem Phoenix-Interview.

Außerdem müsse es für Ungeimpfte weitere Einschränkungen geben. Sie trügen zum hohen Infektionsgeschehen bei und machten den größten Teil bei schwersten Krankheitsverläufen aus. Darüber hinaus müsse es wieder eine verbindliche Maskenpflicht in den Schulen geben. "Das Infektionsgeschehen in den Schulen ist so leider weder für die Schüler noch für die Lehrer und Erwachsenen erträglich." 

Lauterbach äußerte sich zudem angesichts der neuen Virusvariante Omikron besorgt. Es müsse nun durch Grenzkontrollen, Quarantäne und Kontaktnachverfolgungen verhindert werden, dass sich Omikron in Deutschland schnell ausbreitet. "Hier zählt wirklich jede Woche", mahnte er.

 11:28 Uhr: Ferienwohnungs-Verband will Impfgegner kündigen

Der Verband der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern (Fewo) will Mitglieder, die öffentlich ihre Impfgegnerschaft propagieren, aus dem Verband ausschließen. "Wer Impfungen ablehnt und dies im Zusammenhang mit seiner Eigenschaft als Vermieter einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses über unsere öffentlichen Kanäle propagiert, schadet den satzungsmäßigen Verbandszielen und wird ausgeschlossen", teilte Fewo-Präsident Daniel Rousta mit.

Zudem forderte er die nächste Bundesregierung dazu auf, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. "Wer Impfgegner ist, provoziert den nächsten Lockdown. Und der Schaden trifft uns alle - auch diejenigen, die sich in jeder Situation der letzten knapp zwei Jahre solidarisch verhalten haben."

11:26 Uhr: WHO will Pandemievertrag auf den Weg bringen

Das Logo der Weltgesundheitsorganisation WHO am Sitz in Genf

Die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation wollen auf einer außerordentlichen Versammlung einen neuen Pandemievertrag auf den Weg bringen. Die Weltgesundheitsversammlung solle die Aufnahme von Verhandlungen über ein neues Abkommen gegen zukünftige pandemische Bedrohungen wie Covid-19 beschließen. Das teilte die WHO in Genf mit. Der Beschluss wird für Dienstag oder Mittwoch erwartet.

11.09 Uhr: Derby war wohl vorerst letztes Spiel in vollem Stadion

Das Spiel des 1. FC Köln vor ausverkauftem Stadion am Wochenende sorgt bundesweit für Diskussionen. Kölns Gesundheitsdezernent Harald Rau bedauert im Rückblick, die volle Auslastung des Stadions zugelassen zu haben. "Und ich nehme an, dass wir zu der Entscheidung kommen werden, Land und Stadt, dass ein solches volles Spiel in der aktuellen Dynamik vorerst so nicht mehr stattfinden kann."

10.42 Uhr: Voraussichtlich 1,8 Billionen Euro Verlust in Tourismusbranche

Die Pandemie setzt der Tourismuswirtschaft weltweit weiter heftig zu. Die Einnahmeverluste werden sich in diesem Jahr auf schätzungsweise zwei Billionen Dollar (1,8 Billionen Euro) belaufen und damit ähnlich hoch wie 2020, teilte die Welttourismusorganisation (UNWTO) mit. Die Erholung werde "langsam" sein und "anfällig".

10.01 Uhr: Krankenhausgesellschaft: Laufen in Katastrophen-Medizin hinein

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, warnt vor harten Triage-Entscheidungen in Krankenhäusern. Mit Blick auf die zahlreichen Covid-Patienten auf den Intensivstationen sagte er im Deutschlandfunk: "Das findet jetzt auch aktuell statt, um sich auf noch schwierigere Lagen vorzubereiten. Wir laufen langsam, aber sicher in eine Art Katastrophen-Medizin hinein."

Schon jetzt würden Intensiv-Patienten früher "als medizinisch vertretbar" auf Normalstationen verlegt werden, erklärte Gaß. Man könne nicht mehr allen Patienten die bestmögliche Behandlung ermöglichen, die man im Regelfall zur Verfügung hätte. Das sei schon eine Art von Triage.

09:53 Uhr: China sieht sich als "uneinnehmbare Festung"

Vor dem Hintergrund der sich weltweit verbreitenden neuen Coronavirus-Variante Omikron sieht China sich in seiner strikten Null-Covid-Strategie bekräftigt. China sei eine "uneinnehmbare Festung" für das Virus, kommentierte die parteinahe Staatszeitung "Global Times". Der Null-Corona-Ansatz des Landes sei zwar im Westen auf viel Kritik gestoßen. Doch die neue "Angriffswelle" von Omikron zeige, dass China am besten dafür gerüstet sei, eine Verbreitung des Virus zu verhindern. 

9.21 Uhr: Künftige Bildungsministerin gegen frühere Weihnachtsferien

Die designierte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat ein Vorziehen der Weihnachtsferien wegen der Corona-Lage abgelehnt. Forderungen dieser Art seien "immer sehr plakativ und sehr einfach", sagte sie RTL und ntv. Durch andere Bekämpfungsmaßnahmen wie Masken, Hygieneregeln, Impfen und Auffrischungsimpfungen könne verhindert werden, "dass eben solche Maßnahmen getroffen werden müssen".

Schulschließungen halte sie "Stand heute" für unangebracht, fügte die künftige Ministerin hinzu. Sie betonte aber zugleich, dass die Entwicklung wegen des Auftauchens der neuartigen Corona-Variante Omikron aktuell noch nicht absehbar seien. "Sie dürfen nicht das Erste sein, sondern müssen das Letzte sein", sagte Stark-Watzinger mit Blick auf etwaige neuerliche Schulschließungen in Deutschland.

8.52 Uhr: Leopoldina-Vizepräsident Schlögl fordert sofortige Kontaktreduktion

Der Vizepräsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina, Robert Schlögl, fordert eine sofortige Kontaktreduzierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Das müsse so schnell wie möglich passieren, damit man Zeit gewinne, um mehr Menschen zu impfen, sagte Schlögl im rbb. Er sprach sich zudem für eine sofortige Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen aus. Selbst wenn man jetzt alle impfen würde, brauche es noch mindestens bis Weihnachten, ehe das wirke, sagte Schlögl. "Jeder Tag, den wir hier vertun, ist ein Tag, der schwere Gesundheitsschäden und Tote fordert."

Auch die Leopoldina-Medizinerin Jutta Gärtner sagte, um die vierte Welle der Pandemie zu bremsen, seien Maßnahmen nötig - und zwar sofort. Sie warnt vor einem drohenden Kollaps der Krankenhäuser. "Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen." Zudem müsse mehr geimpft werden. Für die sogenannte Herdenimmunität müssten weit mehr als 85 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Derzeit seien erst knapp 70 Prozent der Deutschen vor dem Virus geschützt. Die Direktorin für Kinder- und Jugendmedizin an der Universität Göttingen empfiehlt auch, Kinder und Jugendliche zu impfen.

8.43 Uhr: Medizinrechtler hält Impfpflicht für durchsetzbar

Das Grundgesetz gibt nach Auffassung des Strafrechtlers Gunnar Duttge Impfverweigerern nicht das Recht, andere Menschen durch uneinsichtiges Verhalten zu gefährden. "Dass das Grundgesetz eine Impfpflicht nicht zulasse, ist ein weit verbreiteter Irrtum", sagte der Leiter der Abteilung für Medizin- und Biorecht an der Universität Göttingen dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". In Wirklichkeit könne der Staat unter Wahrung des Ordnungsrahmens der Grundrechte sehr viel machen. Die Angst vieler Politiker vor ablehnenden Urteilen aus Karlsruhe sei übertrieben, sagte Duttge.

8.31 Uhr: Zunehmende Angriffe durch Impfgegner

Neben Ärzten und Pflegepersonal berichtet auch das Bundeskriminalamt (BKA) über eine Zunahme von Gewalt und von körperlichen Übergriffen durch Impfgegner, Corona-Leugner und andere Kritiker der Schutzmaßnahmen. Auch Fragen nach dem Impfstatus führten regelmäßig zu Protesten. Das berichtet die "Welt".

Das BKA schätzt demnach Impfgegner und Corona-Leugner als "relevantes Risiko" für mit der Impfung betrautes medizinisches Personal ein. Für dieses "besteht die Gefahr zumindest verbaler Anfeindungen bis hin zu Straftaten wie etwa Körperverletzung", so die Behörde.

7.31 Uhr: WHO kritisiert Einreiseverbote für Menschen aus Afrika

Die Weltgesundheitsorganisation hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, auf die neue Coronavirus-Variante Omikron nicht mit Einreiseverboten für Menschen aus dem südlichen Afrika zu reagieren. Die WHO-Direktorin für Afrika, Matshidiso Moeti, rief alle Länder auf, sich an wissenschaftliche und internationale Gesundheitsvorschriften zu halten, um Einreiseverbote zu vermeiden. "Reisebeschränkungen mögen eine Rolle bei einer leichten Verringerung der Ausbreitung von Covid-19 spielen, aber sie legen auch eine schwere Bürde auf Leben und Lebensunterhalt", sagte Moeti.

7.22 Uhr: KZ-Gedenkstätte berichtet von Hass-Mails wegen 2G-Regel

Die KZ-Gedenkstätte Buchenwald berichtet von Hass-Mails, Hetze und "unerträglicher Relativierung der NS-Verbrechen" als Reaktion auf strengere Corona-Schutzmaßnahmen. Auch am Telefon würden Mitarbeiter beschimpft, seit für die Ausstellung und die Besucherinfo die 2G-Regel gilt, nach der nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben.

"Die Aggressivität, die uns entgegenschlägt, zeugt von einer erschreckenden Verrohung", schreibt Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald. "Am widerlichsten" sei aber, dass die Corona-Schutzmaßnahmen mit den NS-Verbrechen gleichgesetzt sowie Ungeimpfte als 'neue Juden' beschimpft würden. Die Mitarbeitenden der Gedenkstätten würden unter anderem als Nazis und Faschisten bezeichnet.

7.06 Uhr: Städtetag fordert Beteiligung an Corona-Krisenstab

Der Deutsche Städtetag hat eine Beteiligung der Kommunen am geplanten ständigen Corona-Krisenstab im Kanzleramt verlangt. "Der neue Corona-Krisenstab muss sofort starten und die Städte gehören mit an den Tisch", sagte Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

Der von der künftigen Ampel-Koalition geplante Corona-Krisenstab könnte bereits in den nächsten Tagen und damit noch vor Amtsantritt der Regierung aus SPD, Grünen und FDP seine Arbeit aufnehmen. Nach den Worten von FDP-Chef Christian Lindner soll das ständige Bund-Länder-Gremium in der neuen Woche starten, SPD-Chefin Saskia Esken nannte auf Twitter "in Kürze" als Zeithorizont.

7.00 Uhr: Debatte um strengere Regeln

Die Diskussion um strengere Corona-Maßnahmen nimmt Fahrt auf: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte in der ARD, dass die aktuellen Einschränkungen noch nicht ausreichen. Söder will beispielsweise bundesweit Weihnachtsmärkte schließen. Mehrere Politiker haben bereits geäußert, dass strengere Regeln für Großveranstaltungen gelten müssten. So sollen beispielsweise nicht mehr zehntausende Fans in Fußballstadien dürfen. Dies forderten neben Söder auch FDP-Chef Christian Lindner und die zukünftige Bundesfamilienministerin Anne Spiegel von den Grünen.

Uneinigkeit gibt es zum Beispiel beim Thema Ausgangsbeschränkungen: Söder ist dafür - zumindest für Ungeimpfte. Lindner sagt indes, dass nicht erwiesen sei, dass diese wirklich nützen.

6.42 Uhr: Niederländische Polizei nimmt Paar nach Flucht aus Quarantäne-Hotel fest

Die niederländische Grenzpolizei hat ein Paar nach der Flucht aus einem Quarantäne-Hotel festgenommen. Die beiden seien am Sonntag in einem Flugzeug gefasst worden, das in Richtung Spanien starten sollte, teilte die Behörde mit. Das Paar war zuvor aus einem Hotel geflohen, in dem positiv auf Corona getestete Reisende aus Südafrika untergebracht sind, bei denen zum Teil auch die neue Omikron-Variante festgestellt worden war. Die Polizei übergab das Paar der Gesundheitsbehörde. Es wurde daraufhin erneut unter Quarantäne gestellt.

Eine Klage wegen "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" wurde am Sonntagabend von den Behörden eingeleitet.  Bei dem Paar handelt es sich um einen 30-jährigen Spanier und eine 28-jährige Portugiesin, sagte ein Polizeisprecher. Eine der beiden Personen sei positiv auf das Virus getestet worden, erklärte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde. Die andere Person sei zwar negativ getestet, aber dennoch unter Quarantäne gestellt. 

6.20 Uhr: Omikron-Verdachtsfälle in Essen und Düsseldorf

Hat die Omikron-Variante nun auch NRW erreicht? Zumindest gibt es erste Verdachtsfälle. Wie ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums dem WDR bestätigte, werden mindestens je ein Fall aus Essen und aus Düsseldorf durch eine Sequenzierung untersucht. Ein Ergebnis werde wohl frühestens am Montag vorliegen. Ob die Personen aus Südafrika nach NRW eingereist waren, konnte der Sprecher nicht sagen.

Das Ministerium habe die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen bereits darüber informiert, dass auch für vollständig geimpfte Personen Quarantäne angeordnet werden soll, wenn Kontakt zu einer Person mit der Omikron-Variante bestand.

Die Ausbreitung der neu entdeckten Omikron-Variante dürfte auch die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschäftigen, die sich am Nachmittag zu ihrer wöchentlichen Konferenz treffen. Großbritannien hat für heute eine Dringlichkeitssitzung der Gesundheitsminister der G7 einberufen, um die aktuellen Entwicklungen zu diskutieren.

6.00 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz über 450

Das RKI meldet heute früh 29.364 Corona-Neuinfektionen - damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 452,4. Am Montag vergangener Woche hatte der Wert bei 386,5 gelegen. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner liegt in NRW bei 3,84. Bundesweit dürfte sie die Marke von 6 überschreiten.

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