Ticker vom Mittwoch (10.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 10.11.2021, 20:30 Uhr

  • Mindestens ein Schnelltest pro Woche soll wieder gratis sein
  • Wüst hält nichts von einer Impfpflicht
  • Neue Corona-Regeln zu Karneval
  • Söder ordnet für Bayern Katastrophenfall an
  • Keine Engpässe in NRW-Kliniken wegen Corona
  • Höchstwert bei Neuinfektionen und Inzidenz
  • Bartsch, Karagiannidis und Lauterbach fordern 2G in ganz Deutschland
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Mindestens ein Corona-Schnelltest pro Woche soll kostenlos werden

Die Menschen in Deutschland sollen voraussichtlich ab kommender Woche wieder mindestens einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche machen können. Das geht nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios aus einem Verordnungsentwurf des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) hervor.

Mit der Regelung soll verhindert werden, dass Personen aufgrund finanzieller Erwägungen auf Tests verzichteten. Seit 11. Oktober sind Corona-Tests in Deutschland in der Regel kostenpflichtig. Die neue Verordnung solle kommende Woche in Kraft treten, hieß es.

Gelten soll sie bis Ende März 2022. Sie ist dem Vernehmen nach mit den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP abgestimmt.

20.19 Uhr: Merkel: Rasche gesamtstaatliche Kraftanstrengung gegen Corona-Welle

Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wirbt eindringlich für ein rasches konzertiertes Vorgehen von Bund und Ländern gegen die vierte Corona-Welle. "Wir brauchen hier wieder eine gesamtstaatliche Kraftanstrengung", sagte Merkel vor Beratungen mit dem portugiesischen Premierminister António Costa und dem lettischen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins im Gästehaus der Bundesregierung in Meseberg nördlich von Berlin.

Man müsse schnellstmöglich zu einer Ministerpräsidentenkonferenz mit Bund und Länder zusammenkommen, "um ein harmonisches, gleichlautendes Verhalten und gleichlautende Maßnahmen in Deutschland durchzuführen".

18.30 Uhr: Rund 900.000 Fünf- bis Elfjährige in den USA geimpft

In den USA sind nach Schätzung der Regierung bislang rund 900.000 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients. 700.000 weitere Impftermine für Kinder dieser Altersgruppe seien allein in Apotheken bereits vereinbart worden.

Erst seit wenigen Tagen werden in den USA auch Fünf- bis Elfjährige gegen das Coronavirus geimpft. Etwa 28 Millionen Kinder gehören nach offiziellen Angaben in den Vereinigten Staaten dieser Altersgruppe an. In der EU ist bislang noch kein Corona-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen.

18.00 Uhr: Wüst hält nichts von einer Impfpflicht

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hält nichts von den Forderungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina nach einer Impfpflicht in Deutschland. "Ich bin eher für eine Politik, die überzeugt und wirbt als immer mehr Druck zu machen", sagte Wüst der "Aktuellen Stunde".

Derzeit sei zu beobachten, dass es täglich mehrere tausend Menschen gebe, die eine Erst- oder eine Zweitimpfung in Anspruch nehmen. Das zeige, dass bislang Ungeimpfte mit Überzeugungsarbeit und mit Werben zu erreichen seien. Er halte dies für den besseren Weg als Druck mit einer Impfpflicht zu machen.

Wüst zeigte sich "fest überzeugt", dass "sich Menschen, die sich bisher noch keinen Ruck" zum Impfen geben konnten, angesichts der steigenden Infektionszahlen jetzt einen Ruck geben.

Der Ministerpräsident geht zugleich davon aus, dass es nächste Woche zu einer Konferenz zwischen Bund und den Ministerpräsidenten kommt, bei der es um die Corona-Lage in Deutschland geht. "Wir sind gerade in der letzten Terminfindung."

16.41 Uhr: Stiftung Patientenschutz beklagt schleppendes Tempo bei Booster-Impfungen

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Patientenschutz müssen viele Menschen, die eine Booster-Impfung wollen, auf die Auffrischung noch warten. "Ältere Menschen und Hochbetagte, deren Impfung über ein halbes Jahr her ist, werden auf das nächste Jahr vertröstet", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. "Offenkundig stoßen die niedergelassenen Ärzte trotz der Versprechen ihrer Verbandsführung aktuell an ihre Grenzen." Eine Ministerpräsidentenkonferenz sei nicht nötig, damit die Länder endlich wieder ein erreichbares, niedrigschwelliges Impfangebot realisierten. "Zwanzig Millionen Booster-Impfangebote bis Weihnachten" müssten die Länderchefs verbindlich zusagen, forderte Brysch. Dafür brauche es zusätzliche Impfzentren und mobile Teams.

16.02 Uhr: PCR- und Schnelltests nur noch 24 Stunden lang gültig

Schnelltest-Nachweise sind seit heute in Nordrhein-Westfalen nur noch 24 Stunden lang gültig. Gleiches gilt für PCR-Tests. So steht es in der seit heute gültigen aktualisierten Fassung der Corona-Schutzverordnung. Zuvor waren beide Arten von Tests 48 Stunden lang gültig. Die wichtigsten Corona-Regeln für NRW gibt es hier im Überblick:

15.46 Uhr: Neue Corona-Regel zum Karneval

Mit der aktualisierten Schutzverordnung gilt auch eine verschärfte Corona-Regel für den 11.11.: Wer an "Karnevalsveranstaltungen und vergleichbaren Brauchtumsveranstaltungen mit Mitsingen, Schunkeln oder Tanzen in Innenräumen" teilnehmen will und nicht geimpft ist oder als genesen gilt, muss einen höchstens 24 Stunden alten PCR-Test oder maximal sechs Stunden alten Schnelltest nachweisen können. Dafür entfällt jedoch die Maskenpflicht. So steht es in der seit heute gültigen Corona-Schutzverordnung. In manchen Kommunen gelten aber noch strengere Regeln.

15.21 Uhr: Söder ordnet für Bayern Katastrophenfall an

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat für sein Bundesland angesichts der erheblich gestiegenen Zahlen von Corona-Neuinfektionen ab Donnerstag den landesweiten Katastrophenfall angeordnet. Eine entsprechende Bekanntmachung werde das zuständige Landesinnenministerium zeitnah erlassen, erklärte die bayerische Staatskanzlei in München.

Die Landesregierung begründete den Katastrophenfall mit dem erhöhten Koordinierungsbedarf bei der Belegung der Intensivbetten und der Verlegung von Patienten aus überlasteten Kliniken. Die Corona-Pandemie gefährde Leben und Gesundheit "einer Vielzahl von Menschen im gesamten Staatsgebiet Bayerns". Durch den Katastrophenfall können die am Katastrophenschutz beteiligten Behörden zentral koordiniert werden. Bayern ist von der aktuellen Corona-Welle besonders stark betroffen. Der Katastrophenfall wurde in der Corona-Pandemie bereits am 9. Dezember 2020 ausgerufen, er wurde erst am 4. Juni 2021 wieder aufgehoben.

15.08 Uhr: Koalitionspartner FDP kritisiert Wüsts Corona-2G-Plan

Die vom neuen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) landesweit geplante 2G-Regel im Freizeitbereich stößt beim Koalitionspartner FDP auf Kritik. "Wer eine Impfpflicht will, soll es auch so sagen", twitterte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Henning Höne. "Die Umwege über kostenpflichtige Tests und/oder über 2G für alles, was gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht, sind unehrlich." 2G bedeutet, dass nur geimpfte oder genesene Personen Zugang zu bestimmten Veranstaltungen oder in Einrichtungen bekommen.

Höne sprach sich hingegen für eine flächendeckende 3G-Regelung in Innenräumen und am Arbeitsplatz aus - inklusive Kontrollen. Außerdem plädierte der FDP-Abgeordnete für kostenlose Tests, Booster-Impfungen, Impfbusse und Impf-Nachmittage bei niedergelassenen Ärzten.

Dieses Element beinhaltet Daten von Twitter. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

15.01 Uhr: Umfrage: Mehrheit befürwortet 2G in Gastronomie und Freizeit

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen befürwortet eine Mehrheit der Bürger einer Umfrage des Instituts Civey zufolge eine bundesweite 2G-Regelung in Restaurants und Freizeiteinrichtungen. 61 Prozent der 5.009 Befragten sprachen sich für eine solche Regelung - also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene - aus. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders Welt.

53 Prozent der Befragten fordern, dass Unternehmen erfahren dürfen, welche Mitarbeiter geimpft sind und welche nicht. Eine FFP2-Maskenpflicht in allen öffentlichen Räumen befürworten 46 Prozent. Eine generelle Testpflicht für alle, also auch für Genesene und Geimpfte, geht den meisten Befragten aber zu weit: Nur 27 Prozent finden eine solche bundesweite Regelung gut. 14 Prozent der Befragten lehnen den Angaben zufolge alle der genannten Maßnahmen ab.

14.49 Uhr: EU schließt Vertrag mit Valneva über neuen Corona-Impfstoff

Der Corona-Impfstoff von Valneva soll ab dem kommenden Jahr erstmals in der EU zur Verfügung stehen. Die EU-Kommission schloss mit dem französisch-österreichischen Unternehmen einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 60 Millionen Impfdosen in den kommenden beiden Jahren. Voraussetzung ist, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Valneva-Impfstoff zulässt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, das Vakzin könne an neue Corona-Varianten angepasst werden. "Jeder, der es kann, sollte sich impfen lassen", empfahl sie angesichts der deutlich steigenden Infektionszahlen in Deutschland und einer Reihe anderer Länder.

14.39 Uhr: Dehoga ruft Gastbetriebe zu konsequenten Zugangsregeln auf

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat seine Mitgliedsbetriebe aufgerufen, die Vorgaben zur Einhaltung von 3G- oder 2G-Regeln strikt zu beachten und ihre Gäste entsprechend zu kontrollieren. "Ohne Wenn und Aber: Die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen sind von allen Betrieben einzuhalten. Dazu gehört insbesondere die konsequente Zugangskontrolle", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe).

Dies sei zwar für die Betriebe mit Mehraufwand verbunden, jedoch sei ein Nichtbeachten der Vorgaben auch unfair gegenüber der großen Mehrheit der Dehoga-Mitglieder, die die Regeln befolgten, mahnte Hartges. Außerdem sei klar: "Wenn sich alle an die Vorschriften halten, erhöht das die Akzeptanz der Maßnahmen bei Unternehmern wie Gästen."

14.19 Uhr: Ermittlungen nach sechs Corona-Toten in Seniorenheim in Bayern

Nach sechs Todesfällen in einem Seniorenheim im bayerischen Landkreis Eichstätt im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt Ermittlungen eingeleitet. Es bestehe der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung, teilten die Ermittler mit. Es hätten sich Verdachtsmomente ergeben, "die ein mögliches Fehlverhalten von Mitarbeitern der Pflegeeinrichtung nicht ausschließen lassen".

Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten demnach am Mittwoch mehrere Wohnungen und eine Pflegeeinrichtung. Es sei dabei umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt worden. Den Ermittlern zufolge starben die Senioren zwischen dem 20. September und dem 24. September. Die Auswertung der Beweismittel solle helfen, die Todesumstände aufzuklären, hieß es.

14.07 Uhr: Keine Krankenhaus-Engpässe wegen Corona-Lage in NRW

Trotz der zuletzt gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen ist die Lage in den Krankenhäusern in NRW nicht besorgniserregend. Auch weil NRW im Vergleich zu anderen Ländern und im Bundesdurchschnitt vergleichsweise gut dastehe, gebe es zurzeit genügend freie Betten in den Kliniken - auch auf den Intensivstationen, sagte Hilmar Riemenschneider, Sprecher der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) dpa.

"Es gibt keine Engpässe, die mit der Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten zu tun hätten", betonte Riemenschneider. Am vergangenen Wochenende seien die Intensivstationen einer Düsseldorfer Klinik "vollgelaufen", so dass das Krankenhaus sich kurzfristig für Neuaufnahmen schwerer Fälle "abgemeldet" habe, sagte Riemenschneider. Darüber hinaus sei ihm nicht bekannt, dass geplante Operationen verschoben oder Patienten in Krankenhäuser anderer Städte oder gar Bundesländer verlegt werden mussten.

13.42 Uhr: Ansturm auf Booster-Impfungen in Frankreich

Nach der angedrohten Verschärfung des Corona-Kurses gibt es in Frankreich einen Ansturm auf Termine zur Auffrischungsimpfung. Knapp 150.000 Menschen vereinbarten alleine gestern einen Termin über die Webseite Doctolib, wie der in Frankreich viel genutzte Plattformbetreiber heute mitteilte. Für Menschen ab 65 wird eine Boosterimpfung Mitte Dezember verpflichtend für einen Corona-Pass. Nur mit diesem Nachweis von Impfung, Genesung oder Negativ-Test können die Menschen in Frankreich Restaurants und Veranstaltungen besuchen oder per Flugzeug oder Fernzug verreisen.

Auch am Arbeitsplatz ist teils der 3G-Nachweis erforderlich. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Frankreich zuletzt bei knapp 75.

13.31 Uhr: Schulministerin mahnt: Kein Druck auf Schüler, Maske zu tragen

Im anhaltenden Streit um die Maskenfreiheit im Unterricht hat Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) vor unzulässiger Einflussnahme auf die Schüler gewarnt. "Es darf weder über Lehrkräfte noch über Schulleitungen Druck ausgeübt werden auf die Schülerinnen und Schüler - auch nicht über die Kommunen vor Ort, dass das umgangen wird", sagte Gebauer zur landesweiten Abschaffung der Maskenpflicht am Sitzplatz.

Die seit dem 2. November geltende Aufhebung gelte landesweit für alle Schulen, bekräftigte Gebauer heute im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags. Die Schulen seien nach wie vor "ein sicherer Lern- und Lebensort", unterstrich die Ministerin. "Es gibt Infektionen auch an Schulen, aber keine Ausbrüche." Die SPD-Opposition betonte, die Maßnahme sei falsch und gehe an den Warnungen der Virologen angesichts steigender Corona-Neuinfektionszahlen vorbei.

13.23 Uhr Merkel: Möglichst bald Bund-Länder-Abstimmung

Bundeskanzlerin Merkel dringt nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert "schnellstmöglich" auf eine schnelle Bund-Länder-Abstimmung in der Corona-Pandemie. Alle hätten angesichts der stark steigenden Zahlen die gemeinsame Verantwortung, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Für die Kanzlerin könne es also nicht darum gehen, "ob sie stattfindet, sondern wann", sagt Seibert. Sie sei mit allen Beteiligten in Kontakt.

13.12 Uhr: Österreich meldet Inzidenz von 655 - Oberösterreich über 1.000

In Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen auf rund 11.400 gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie erreicht. Das gaben das Gesundheits- und Innenministerium bekannt. "Wir müssen die Lage sehr ernst nehmen", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 655. Den höchsten Wert verzeichnet Oberösterreich, wo die Inzidenz auf mehr als 1.000 gestiegen ist. Mückstein sagte, dass er die Landeshauptleute aus den schwer betroffenen Bundesländern Salzburg und Oberösterreich kurzfristig zu einem Krisengipfel eingeladen habe. "Man müsse schnell und umfassend reagieren", sagte der Minister.

12.51 Uhr: Bischof: Corona verschlimmert Situation von Armen

Die katholische Kirche hat an die Folgen der Pandemie für Geringverdiener und Arme erinnert. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen hätten viele prekäre Zustände verstärkt, erklärte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger heute zum Welttag der Armen am 14. November. Die Pandemie habe verdeutlicht, in welch herausfordernden Lagen sich "Alleinerziehende, Solo-Selbstständige, Menschen mit Behinderungen oder geringfügig Beschäftigte befinden und auch schon vorher befanden".

"Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, unterschiedliche Bildungschancen oder Investitionsrückstände in den Bereichen Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung und Pflege sind allesamt Herausforderungen, derer es sich auf politischer Ebene in den nächsten Jahren anzunehmen gilt", fügte Burger hinzu, der Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist: "Es geht darum, allen Menschen Chancen zu ermöglichen und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern."

12.34 Uhr: Wirtschaftsweiser: 2G kann Wachstum ankurbeln

Die Einführung bundesweiter 2G-Regeln kann dem Wirtschaftsweisen Volker Wieland zufolge der Konjunktur auf die Sprünge helfen. Sie könnten das Wachstum sogar beschleunigen, sagte Wieland in Berlin. Dies zeige die Erfahrung in anderen Ländern, wo im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus eine 2G-Regelung eingeführt und mehr geimpft wurde. Restaurants, Fitnessstudios, Museen und ähnliche Orte sind dort für Ungeimpfte tabu, nur Geimpfte und Genesene (2G) werden hineingelassen. "Ich würde schon sagen, dass das ja sogar das Wachstum beschleunigen kann", sagt Wieland.

12.01 Uhr: Auch Spahn wirbt für bundesweites Vorgehen bei 2G

Jens Spahn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat ein bundesweites Vorgehen bei der Anwendung der 2G-Regel in der Corona-Pandemie verlangt. Es werde Einheitlichkeit in der Frage 3G oder 2G gebraucht, sagte Spahn im "Frühstart" von RTL/ntv. "Wir haben jetzt bald wieder 16 unterschiedliche Regelungen, das führt nicht per se zu mehr Akzeptanz." 

Der geschäftsführende Minister warf die Frage auf, ob 2G etwa im Freizeitbereich "flächendeckend im ganzen Bund" gelten soll. Die Einführung von 2G oder 3G-Regeln ist bislang Sache der Länder. Spahn sprach sich für die Einberufung einer Ministerpräsidentenkonferenz aus. Dies wäre "ein starkes Signal an die Bürgerinnen und Bürger, Bund und Länder arbeiten zusammen, machen klar, wie ernst die Lage ist", sagte er. 

11.44 Uhr: EMA will in zwei Monaten über Kinder-Impfung mit Moderna entscheiden

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in rund zwei Monaten über einen Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von Moderna bei Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren entscheiden. Mit der Bewertung des Zulassungsantrags sei begonnen worden, teilt die Behörde mit. Moderna hatte am Dienstag erklärt, die Erweiterung der bedingten Marktzulassung auf diese Altersgruppe bei der EMA beantragt zu haben.

In der EU ist die Impfung mit Moderna ab zwölf Jahren seit Juli freigegeben. Mehrere Länder haben den Einsatz bei jüngeren Menschen aber wegen des Risikos seltener Herzmuskelentzündungen eingeschränkt. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission nur noch einen Einsatz bei über 30-Jährigen.

11.15 Uhr: Reul appelliert an Karnevalisten

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat vor dem Karnevalsbeginn an die Feiernden appelliert, sich an die Regeln zu halten. "Auch ich freue mich, dass wir dieses Jahr wieder ein bisschen feiern dürfen, aber wir müssen noch immer halblang machen", sagte Reul. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, im Gegenteil - die Infektionszahlen sind so hoch wie nie. Daher gilt der dringende Appell: Halten Sie sich an die Regeln, lassen Sie sich testen, bleiben Sie auf Abstand!"

Die Polizei werde kontrollieren, ob die 2G-Regeln bei offiziellen Feierlichkeiten, in Kneipen und Sälen eingehalten werden. "Abstand und Anstand gehören dieses Jahr mehr denn je zur Kostümierung", so Reul.

11.02 Uhr: Kölner Oberbürgermeisterin für Impfpflicht bei stagnierender Impfquote

Angesichts der Rekordzahlen von Corona-Neuinfektionen hat sich die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) für eine allgemeine Impfpflicht bei stagnierender Impfquote ausgesprochen. Die 2G-Regelung bezeichnete sie im "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Mittwoch als "letzten Schritt vor einer Impfpflicht". Eine allgemeine Pflicht werde wohl kommen müssen, wenn sich nicht mehr Menschen für eine Impfung entschieden.

"Ich fürchte, dass wenn wir bis Weihnachten keinen richtigen Schub bei der Impfquote haben, werden wir über eine Impfpflicht für alle diskutieren müssen", sagte Reker der Zeitung. Mit den "Einschränkungen in unserem Leben" könne es auf Dauer nicht so weitergehen.

10.44 Uhr: 23.000 bekannte Corona-Fälle bei Schülern

An den Schulen in Deutschland gab es nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zuletzt rund 23.000 bekannte Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern. Wie aus der regelmäßigen Statistik der KMK zur Corona-Situation an den Schulen hervorgeht, waren darüber hinaus in der vergangenen Woche rund 54.000 Schüler in Quarantäne. Grundlage sind Rückmeldungen aus den Bundesländern aus knapp 24.000 allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen mit rund 8,5 Millionen Schülerinnen und Schülern.

Die Statistik weist außerdem rund 1.800 Corona-Fälle bei Lehrkräften aus und zusätzlich rund 1.100 Quarantäne-Fälle. Zugrunde liegen hier Angaben zu 741.000 Lehrkräften. Einer vor kurzem veröffentlichten Forsa-Umfrage zufolge waren Ende September bereits 95 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland vollständig geimpft.

10.33 Uhr: Deutsche in Pandemie unglücklich wie nie

Im neuen "Glücksatlas", der am heute in Bonn veröffentlicht wurde, wird das deutsche "Glücksniveau" im Jahr 2021 nur noch mit 6,58 Punkten angegeben. Das ist noch weniger als im Jahr zuvor (6,74 Punkte) - und der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung 1984.

Der bisherige Tiefstwert war 2004 erreicht worden (6,65 Punkte), in Zeiten hoher Arbeitslosenzahlen. 2019, also vor der Corona-Pandemie, hatten die Deutschen ihre Lebenszufriedenheit im Schnitt noch mit 7,14 Punkten angegeben. Das war damals Rekordniveau.

10.26 Uhr: Mittelschicht verliert Einkommen durch Corona

Die seit Anfang 2020 grassierende Corona-Pandemie hat in Deutschland viele Einkommenszuwächse der Mittelschicht aus den Vorjahren teilweise wieder aufgezehrt. Im Durchschnitt büßte seitdem rund die Hälfte der Mittelschicht-Haushalte Einkommen ein, wie der am Mittwoch vorgelegte neue Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung schildert. Von den Einbußen waren vor allem Niedrigverdiener betroffen.

Dem Bericht zufolge haben 62 Prozent der Haushalte mit einem Vorkrisen-Monatseinkommen von unter 1.500 Euro netto jetzt weniger als zuvor. In der unteren Mittelschicht (1.500 bis 2.000 Euro) melden 54 Prozent der Haushalte und in der mittleren sowie oberen Mittelschicht (2.000 bis 3.500 Euro) zwischen 45 und 47 Prozent pandemiebedingt "zumindest zeitweise" Einkommensrückgänge. Als Folge erwartet das WSI mehr soziale Ungleichheit als vor der Pandemie.

10.02 Uhr: Leopoldina fordert Impfpflicht für bestimmte Gruppen

Angesichts der weiter steigenden Zahlen der Corona-Neuinfektionen und des Inzidenzwerts dringt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina auf die Ausweitung von 2G-Regeln und Impfpflichten für bestimmte Berufsgruppen. Nötig seien jetzt "Impfpflichten für Multiplikatoren", sagte Leopoldina-Präsident Gerald Haug dem "Spiegel". Dies seien nicht nur Pflegerinnen und Pfleger, sondern auch Lehrpersonal und weitere Berufsgruppen mit viel Kontakt zu anderen Menschen.

Die 2G-Regel, wonach nur geimpfte oder genesene Menschen Zutritt zu Veranstaltungen bekommen, solle "eine größere Geltungsreichweite" erhalten, forderten Haug und die Leopoldina-Forscherinnen und -forscher weiter. In der Arbeitsschutzverordnung solle zudem "eine angemessene Regelung zur Offenlegung des Impfstatus" von Beschäftigten festgeschrieben werden. Bislang dürfen Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Beschäftigten nicht erfragen.

9.23 Uhr: Stiko empfielt Impfung für unter 30-Jährige nur noch mit Biontech-Impfstoff

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Covid-19-Impfungen von unter 30-Jährigen nur noch mit dem Vakzin Comirnaty der Partner BioNTech und Pfizer. Aktuelle Daten zeigten, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei jungen Menschen unter 30 Jahren nach der Impfung mit dem Impfstoff Spikevax von Moderna häufiger beobachtet wurden als nach der Impfung mit Comirnaty, begründete die beim Robert Koch-Institut angesiedelte Stiko heute ihre aktualisierte Empfehlung.

Für über 30-Jährige bestehe nach der Impfung mit Spikevax hingegen kein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung. Schwangeren solle unabhängig vom Alter bei einer Impfung Comirnaty angeboten werden.

9.12 Uhr: Menschenrechtler: Impfstoff-Patente sind Ausdruck von Rassismus

Menschenrechtsorganisationen werfen den Industriestaaten rassistische Diskriminierung durch ungerechte Impfstoff-Verteilung vor. Mehrere Länder, darunter Deutschland, verletzten durch ihr Nein zur Aussetzung von Impfstoff-Patenten Menschenrechte, kritisiert ein internationales Bündnis aus Menschenrechtsorganisationen, wie die Hilfsorganisation Oxfam am Mittwoch in New York mitteilte.

Das Bündnis habe deshalb eine Beschwerde an den UN-Ausschuss für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung (CERD) gerichtet. Konkret geht es um den Vorwurf, dass die USA, Großbritannien, Deutschland, Norwegen und die Schweiz gegen das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form rassistischer Diskriminierung verstoßen.

9.03 Uhr: Karagiannidis fordert 2G flächendeckend ab kommender Woche

Intensivmediziner Christian Karagiannidis fordert, spätestens in der kommenden Woche in Deutschland flächendeckend 2G einzuführen, um die Corona-Zahlen unter Kontrolle zu halten. "Im europäischen Umland hat das eine Menge gebracht, deshalb sollten wir das auch umsetzen. Wir müssen reagieren", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) dem "Tagesspiegel".

Es dauere nicht mehr lange, bis die ersten Corona-Intensivpatienten aus den schwer betroffenen Bundesländern Sachsen und Thüringen verlegt werden müssten, weil dort kein Platz mehr sei. "Ich habe mir die Kurven heute nochmal angeguckt - die gehen mir zu steil nach oben. Das wird nicht mehr länger als zwei, drei Wochen so gehen", so Karagiannidis.

8.54 Uhr: Buschmann: Tägliche Testpflicht in Pflege besser als Impfzwang

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, sieht tägliche Corona-Testpflichten etwa in Pflegeheimen als besseres Mittel zum Schutz vulnerabler Gruppen als eine Impfpflicht. Damit könne man ein hohes Schutzniveau erreichen, sagte er im Deutschlandfunk. Einige Bundesländer warnten dagegen, dass sie bei Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen dringend benötigtes Personal verlieren würden.

8.41 Uhr: Laborkette Synlab erwartet Milliardenumsatz mit Corona-Tests

Die steigenden Inzidenzen in vielen Ländern treiben das Geschäft von Europas größter Laborkette Synlab. Allein in diesem Jahr rechnet das Münchner Unternehmen nun mit 1,3 Milliarden Tests auf eine Covid-19-Infektion, 500 Millionen mehr als noch beim Börsengang im Frühjahr erwartet. Das Corona-Geschäft sei zwar in der Zwischenzeit zurückgegangen, bleibe aber auf hohem Niveau, erklärte Vorstandschef Mathieu Floreani.

Der Konzernumsatz werde deshalb mit mehr als 3,5 Milliarden Euro über der Anfang Oktober bereits angehobenen Prognose liegen. Das wäre ein Zuwachs von mehr als einem Drittel zum ersten Corona-Jahr 2020.

8.36 Uhr: Inzidenz in Köln vor Karnevalsauftakt über 200

Die Inzidenz in NRW steigt weiter deutlich. Binnen sieben Tagen meldeten die Gesundheitsämter heute 147,9 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Am Dienstag hatte der Wert bei 130 Neuinfektionen gelegen, am Montag bei 123,2. 5.508 gemeldete Neuinfektionen kamen am Mittwoch hinzu, 26 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

In Minden-Lübbecke war die Inzidenz mit 252,4 besonders hoch. In der größten Stadt des Landes, der Karnevalshochburg Köln, lag sie bei 205. Dort und auch in Teilen von Düsseldorf gilt beim Start in die Karnevalssaison am Donnerstag dem 11.11. in den besonders frequentierten Vierteln 2G (Zutritt nur für Geimpfte oder Genesene).

Die Zahl der Corona-Patienten in NRW-Krankenhäusern stieg nach am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Landesregierung auf 1.708 (Vortag 1.675), davon lagen 432 Menschen auf Intensivstationen. Die Zahl der verfügbaren Intensivbetten mit Beatmung ging von 515 am Vortag auf 448 zurück.

8.27 Uhr: Wüst dringt auf Bund-Länder-Treffen zu 2G

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) dringt erneut auf ein schnelles Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage und Gespräche über eine bundesweite 2G-Regelung. "Ich glaube, wir sollten darüber zu einer Verständigung kommen deutschlandweit, dass wir nicht am Ende wieder einen Flickenteppich haben. Und 2G scheint ein probates Mittel zu sein, darüber müssen wir reden", sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz im Deutschlandfunk. 2G bedeutet Zugang zu bestimmten Orten und Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene. "Wir sind auch notfalls allein handlungsfähig, aber mein Prä wäre gemeinsam im Länderkreis mit dem Bund eine gemeinsame Strategie", sagte der NRW-Regierungschef.

Am besten sei eine Ministerpräsidentenkonferenz noch in dieser Woche, hatte Wüst am Vortag in Düsseldorf gefordert. Die SPD-Länder täten sich derzeit noch schwer mit einem Bund-Länder-Treffen, weil sie den Kalender voll hätten mit Koalitionsverhandlungen, sagte Wüst in dem Interview. "Aber das Virus wartet nicht, bis sich eine Regierung gebildet hat, das sehen Sie an den extrem steigenden Zahlen."

Eine Impfpflicht sieht Wüst angesichts der klar anderslautenden Zusagen der Politik weiter skeptisch: "Die Politik ist da im Wort, und ich bin sehr sehr vorsichtig, nach 19 Monaten Pandemie mit immer mehr Druck zu regieren, vor allen Dingen, wenn man dann noch wortbrüchig wird." Es sei wichtig, dass die Menschen bei den Corona-Maßnahmen mitgingen. "Ich bin nicht sicher, ob das noch der Fall ist, wenn wir jetzt wortbrüchig werden, wenn man eine Pflicht, einen Zwang hat, den man dann ja auch umsetzen muss."

7.52 Uhr: Datenschutzbeauftrager: 3G-Pflicht für Arbeitnehmer "vorstellbar"

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hält eine generelle 3G-Pflicht am Arbeitsplatz durch gesetzliche Änderungen für möglich. "Die weitergehende oder sogar pauschale Abfrage des Impf- oder Teststatus der Beschäftigten durch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber braucht eine Rechtsgrundlage, die noch geschaffen werden muss", sagte Kelber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Eine gesetzliche 3G-Pflicht am Arbeitsplatz ist aber grundsätzlich datenschutzrechtlich vorstellbar."

Die Umsetzung einer verpflichtenden 3G-Regelung müsse "datenschutzfreundlich ausgestaltet werden", sagte Kelber. Die Arbeitgeber könnten demnach darauf verzichten, den Unterschied zwischen Impf-, Genesenen- oder Test-Status zu kennen. "Erforderlich sind klare, rechtssichere Regelungen, die das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Beschäftigten und den Infektions- bzw. Gesundheitsschutz verhältnismäßig in Ausgleich bringen."

7.26 Uhr: Schnelltests müssen ab Mai unabhängig überprüft werden

Viele Antigen-Schnelltests sind nicht zuverlässig genug – im nächsten Jahr müssen sie von unabhängigen Stellen überprüft werden. Bisher dürfen Hersteller gemäß der aktuellen EU-Richtlinie ihre Tests selbst zertifizieren. Eine unabhängige Überprüfung ist derzeit nicht erforderlich. Ab Mai 2022 wird sich das nach Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ändern: Dann müssen ein EU-Referenzlabor und eine sogenannte Benannte Stelle hinzugezogen werden. Die Tests werden dann im Labor untersucht und die Daten unabhängig überprüft.

Das PEI und andere Institutionen hatten insgesamt 122 Covid-19-Antigen-Schnelltests untersucht. Geprüft wurde ihre Sensitivität, also die Fähigkeit, das SARS-CoV-2-Virus nachzuweisen. "Das Ergebnis: Die Qualität der Tests war sehr unterschiedlich", berichtete das PEI im hessischen Langen. 26 Tests boten nicht die geforderte Sensitivität von 75 Prozent.

6.50 Uhr: Lauterbach: 2G ist einzige Lockdown-Alternative

Eine bundesweite Einführung der 2G-Regel ist nach Einschätzung des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach die einzige Alternative zu einem neuen Lockdown, um eine Wende bei den steigenden Corona-Infektionen zu erreichen. "Wir brauchen entweder einen Lockdown oder eine 2G-Regel, und einen Lockdown wird es nicht mehr geben", sagt der SPD-Gesundheitspolitiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Der deutschlandweite Wegfall von Einschränkungen für Geimpfte und Genesene (2G) sei im Bund jedoch ohne die Länder nicht durchzusetzen. "Ich rate daher jeder Landesregierung zur Einführung von 2G. Die Voraussetzungen sind da."

6.00 Uhr: Fast 40.000 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) so viele Corona-Neuinfektionen gemeldet wie nie seit Beginn der Pandemie. Sie übermittelten 39.676 neue Fälle binnen eines Tages, wie aus Zahlen des RKI vom Morgen hervorgeht. Der bisherige Höchststand war am Freitag mit 37.120 gemeldet (Vorwochenwert: 20.398) worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 232,1. Sie hat damit den dritten Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Bereits am Montag (201,1) und Dienstag (213,7) hatte es traurige Rekorde bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben.

In NRW wurden 5.508 Neuinfektionen und 26 Todesfälle registriert. Die Inzidenz liegt hier bei 147,9.

5.55 Uhr: Bartsch fordert 2G in ganz Deutschland

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat angesichts der Corona-Lage bundesweite Einschränkungen für Ungeimpfte gefordert, die nicht als genesen gelten. "Es geht um eine Güterabwägung und um die Frage, was ist der größere Grundrechtseingriff: Ein erneuter Lockdown mit katastrophalen Folgen, insbesondere für Kinder und Familien, oder ein bundesweit geltendes 2G-Modell", sagte Bartsch der Deutschen Presse-Agentur. Die Corona-Lage sei wieder außer Kontrolle. Bei der Grundfrage der Pandemiebekämpfung dürfe es keinen Flickenteppich und keine falsche Rücksichtnahmen geben.

5.01 Uhr: Pandemie lässt Mieten im Einzelhandel fallen

Die Corona-Pandemie hat die Mieten im deutschen Einzelhandel bei Neuverträgen einbrechen lassen. Vor allem in den teuren Metropolen gibt es nach Jahren des Booms kräftige Rückgänge, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Immobilienverbands IVD zeigt. Die Einzelhandelsmieten fielen demnach im ersten Halbjahr 2021 im Bundesschnitt um gut 10 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, der von der Pandemie nur teilweise betroffen war.

In den sieben größten deutschen Städten - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf - sanken sie laut IVD noch stärker mit fast 13 Prozent. Die Rückgänge in Klein- und Mittelstädten fielen mit rund einem Prozent bis gut fünf Prozent dagegen deutlich niedriger aus.

0.00 Uhr: Drosten rechnet mit "Shutdown"-Maßnahmen im Winter

Der Virologe Christian Drosten sieht Deutschland in einer "Notfallsituation" und hält neue Kontaktbeschränkungen für wahrscheinlich. "Wir müssen jetzt sofort etwas machen", sagte der Leiter der Virologie in der Berliner Charité heute im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update". Kurzfristig müsse man wieder Maßnahmen diskutieren, "die wir eigentlich hofften, hinter uns zu haben".

Die Situation sei anders als bei den vergangenen Corona-Wellen, da wegen Personalmangels weniger Intensivbetten zur Verfügung stehen als in den vergangenen Monaten, betont Drosten. 2G-Beschränkungen für verschiedene gesellschaftliche Bereiche seien keine Lösung, weil durch die Delta-Variante auch Geimpfte das Virus weiter verbreiten können.

"Wir müssen also jetzt die Infektionstätigkeit durch Kontaktmaßnahmen wahrscheinlich wieder kontrollieren - nicht wahrscheinlich, sondern sicher", sagte der Virologe. Er erwartet einen sehr anstrengenden Winter "mit neuen, sagen wir ruhig: Shutdown-Maßnahmen".

Aktuelle TV-Sendungen