Der Ticker zum Nachlesen vom Dienstag (07.09.2021)

Stand: 07.09.2021, 20:32 Uhr

  • Bundestag beschließt neue Indikatoren für den Infektionsschutz
  • In NRW müssen bald nur noch infizierte Schüler in Quarantäne
  • Doch kein 2G in Wuppertal
  • Kuba impft ab sofort auch Zweijährige
  • Könnte Geld Impfkampagne ankurbeln?
  • Schlechte Belüftung bei Kappensitzung in Gangelt
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Bundestag beschließt neue Indikatoren für den Infektionsschutz

Die Schutzmaßnahmen in der Pandemie orientieren sich künftig vor allem an der Zahl der Menschen, die wegen ihrer Infektion ins Krankenhaus müssen. Der Bundestag beschloss heute eine Neufassung des Infektionsschutzgesetzes, mit der die Hospitalisierungsrate zur wichtigsten Größe wird. Beschlossen wurde auch die Auskunftspflicht von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Heimen zu ihrem Impfstatus. Die Neuregelungen wurden mit breiter Mehrheit im Bundestag angenommen.

Neben den Krankenhauseinweisungen sollen auch die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten und die Impfquote bei der Bewertung des Infektionsgeschehens berücksichtigt werden. Bundesweit einheitliche Werte sind nicht geplant.

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20.22 Uhr: In NRW müssen bald nur noch infizierte Schüler in Quarantäne

Karl-Josef Laumann mit Corona-Schutzmaske

Karl-Josef Laumann

Gestern hatten die Gesundheitsminister der Länder beschlossen, weniger Kinder als bisher in Quarantäne zu schicken, wenn es einen Corona-Fall in der Klasse gibt. Heute legt das NRW-Gesundheitsministerium diese Einigung sehr großzügig aus: Bald sollen "in aller Regel" nur noch die infizierten Schüler selbst in Quarantäne geschickt werden - die Sitznachbarn und andere enge Kontaktpersonen sollen in der Schule bleiben. Das teilte das Gesundheitsministerium am Abend mit.

Die möglichen Kontaktpersonen sollen allerdings sehr häufig getestet werden. Ist doch eine Quarantäne nötig, können sich die Kinder nach fünf Tagen "freitesten". Bisher wurden sie 14 Tage lang isoliert. "Dort, wo Hinweise auf ein Infektionsgeschehen vorliegen, handeln wir konsequent, schaffen aber die Möglichkeit zur Freitestung für nachweislich gesunde Kinder", erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

17.55 Uhr: Wuppertal führt 2G vorerst doch nicht ein

Die Stadt Wuppertal wird vorerst nun doch keine 2G Regelung einführen. Der Wuppertaler Rat nahm heute eine entsprechende Vorlage der Verwaltung wieder von der Tagesordnung. Der Plan der Stadt beinhaltete einen Appell an die Wuppertaler Gastronomen und Veranstalter, nur noch Geimpfte und Genesene zuzulassen. Auch die Stadt selbst wollte Getestete ausschließen, etwa bei Konzerten in der Stadthalle oder im Opernhaus.

Bei den Fraktionen gab es allerdings Kritik. Die Unterlagen seien zu kurzfristig verschickt worden. Außerdem wolle man keine Impfpflicht durch die Hintertür, hieß es etwa bei der FDP und Teilen der CDU-Fraktion. Lediglich Grüne und Linke unterstützten die Pläne. Aktuell liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei über 216.

17.12 Uhr: Schweden hebt fast alle Beschränkungen auf

Schweden will bis Monatsende geltende Corona-Beschränkungen weitestgehend aufheben. Sozialministerin Lena Hallengren sagte, dass die Personenbegrenzungen bei öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten und Fußballspielen und bei privaten Feiern am 29. September aufgehoben würden. Auch die Empfehlung für Homeoffice wird zurückgenommen.

Die Impfquote liegt in Schweden mit rund 68 Prozent bei den Erstimpfungen höher als in Deutschland.

16.09 Uhr: Impfstoffe bald global erhältlich?

Die Verfügbarkeit von Impfstoffen steigt nach Einschätzung von Experten weiter deutlich an. Bis Ende 2021 werden zwölf Milliarden Dosen produziert sein, wie die auf Unternehmens- und Wissenschaftsdaten spezialisierte Firma Airfinity heute in Genf mitteilte. Rund die Hälfte davon gehe auf das Konto chinesischer Vakzine, die andere Hälfte produzierten westliche Hersteller, hieß es. Aktuell sei fast jeder dritte Mensch auf der Erde vollständig gegen Corona geimpft.

15.26 Uhr: Spahn: "Wir erleben eine Pandemie der Ungeimpften"

In Deutschland sind bisher 61,4 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor (Stand: Dienstag, 9.21 Uhr). Demnach wurden am Montag 118.545 verabreichte Impfdosen gemeldet. Etwa 54,8 Millionen Menschen (65,9 Prozent) haben inzwischen mindestens eine Impfung bekommen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief auf Twitter erneut zum Impfen auf. "Bei Inzidenz und auf Intensivstationen sehen wir: Wir erleben eine anwachsende Pandemie der Ungeimpften. Alle, die können, sollten sich ihren Schutz holen!"

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15.25 Uhr: Gericht bestätigt Suspendierung von Grundschulleiterin

Die Suspendierung einer Grundschulleiterin in Viersen wegen der Missachtung von Coronaregeln war rechtmäßig. Eine "ordnungsgemäße Dienstausübung" der Frau sei nicht zu erwarten, erklärte das OVG Münster heute. Ein Beschluss des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts wurde damit bestätigt.

Die Frau hatte wiederholt gegen die Maskenpflicht in der Schule verstoßen. Zudem hatte sie seit Mitte April ihre Pflicht als Schulleiterin verletzt, ihre Schülerinnen und Schüler zweimal pro Woche testen zu lassen. Dem Einwand der Rektorin, dass die Verordnung zur Maskenpflicht und verpflichtenden Selbsttests rechtswidrig seien, folgte das OVG nicht.

15.06 Uhr: Rheinland-Pfalz setzt auf 2G - aber nicht komplett

Rheinland-Pfalz führt von Sonntag an eine sogenannte 2G-Plus-Regelung mit Einschränkungen für Ungeimpfte ein. "Für Geimpfte und Genesene bleibt es bei einem sehr großen Stück Normalität", erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute in Mainz. Für diese Gruppen sollen unbegrenzte Treffen möglich sein. Dazu könne ein gewisses Kontingent an getesteten Ungeimpften kommen.

Einen weiteren "Lockdown" werde es nicht geben, erklärte Dreyer. Stattdessen soll bei steigenden Zahlen der Zutritt von Ungeimpften zu Veranstaltungen jeglicher Art und der Gastronomie schrittweise reduziert werden.

14.45 Uhr: Kuba impft ab sofort auch Zweijährige

Kuba hat mit der Impfung von Kindern im Alter zwischen zwei und elf Jahren begonnen. Die ersten Kinder dieser Altersgruppe seien mit dem in Kuba entwickelten Impfstoff Soberana 02 geimpft worden, teilten die örtliche Gemeindevertretung und das staatliche Pharmaunternehmen Biocubafarma mit.

Erst Ende vergangener Woche hatte das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) dem Impfstoff eine Notfallzulassung für Kinder ab zwei Jahren erteilt.

14.38 Uhr: Biontech schützt auch Schwangere gut

Der Biontech-Impfstoff schützt einer Studie zufolge auch Schwangere gut vor einer Infektion und vor einer Einweisung ins Krankenhaus. Die Wirksamkeit sei in etwa vergleichbar mit der in der Allgemeinbevölkerung, berichten Forscher aus Israel und den USA im Fachmagazin "Nature Medicine".

Sie hatten Daten von mehr als 21.000 geimpften und nicht-geimpften Schwangeren aus Israel ausgewertet.

14.18 Uhr: NRW-Städtetag fordert weitere Erleichterungen für Schüler

Nach der Entscheidung der Landesgesundheitsminister von gestern, dass bei einem Corona-Fall nicht mehr die ganze Schulklasse in Quarantäne muss, sondern nur noch die Sitznachbarn, übt der NRW-Städtetag Kritik. Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) erklärte heute, dass die Regelung für Schüler in NRW kaum Verbesserung bringt. "Beispielsweise in Grundschulen gibt es kaum feste Sitznachbarn im Klassenzimmer."

Aus Sicht der Städte sei es vollkommen ausreichend, positiv getestete Schüler und ihre Familienangehörigen in Quarantäne zu schicken.

14.06 Uhr: Mallorca hebt Kontaktverbote auf

Das Nachtleben auf Mallorca nimmt langsam wieder Fahrt auf. Seit 0 Uhr ist das nächtliche Versammlungsverbot aufgehoben. Um Urlauber von Trinkgelagen abzuhalten, hatte die Balearen-Regierung Ende Juli beschlossen, dass sich nachts sowohl auf der Straße als auch in Privaträumen nur noch Leute treffen dürfen, die sowieso zusammen wohnen. Zuletzt galt die Maßnahme von 2 Uhr bis 6 Uhr.

Die Tanzflächen in Bars, Diskotheken und Clubs sind weiter geschlossen.

14.03 Uhr: Schleswig-Holstein: Keine Maskenpflicht mehr bei 3G-Regel

Schleswig-Holstein will die Maskenpflicht bei Veranstaltungen, beim Sport und in der Gastronomie abschaffen. Dort greift das sogenannte 3G-Prinzip, wonach nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang erhalten. "Überall da, wo 3G in Schleswig-Holstein eingehalten werden kann, gelten in Zukunft keinerlei Beschränkungen mehr", sagte Ministerpräsident Daniel Günther heute in in Kiel.

Die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP wolle damit zum 20. September einen klaren Kurswechsel vollziehen.

12.12 Uhr: Gericht bestätigt Einreiseverbot trotz Sinovac-Impfung

Angehörige aus Drittstaaten, die mit dem Impfstoff Coronavac des chinesischen Herstellers Sinovac vollständig geimpft sind, dürfen trotzdem an den deutschen Schengen-Außengrenzen abgewiesen werden. Das entschied das Verwaltungsgericht Berlin und wies damit einen Eilantrag einer iranischen Staatsangehörigen und ihrer Familie zurück.

Die Frau, die in Teheran lebt, wollte nach Angaben des Gerichts ihre in Deutschland lebende Tochter und Enkelkinder besuchen. Sie ist im Besitz eines Schengen-Visums zum Familienbesuch und verfügt über vollständigen Impfschutz. Allerdings ist der chinesische Impfstoff nicht auf der Webseite des Paul-Ehrlich-Instituts gelistet. Die Beschränkung auf die durch das Paul-Ehrlich-Institut gelisteten Impfstoffe verletze dabei die Antragsteller nicht in ihrem Gleichheitsrecht, entschied das Gericht. (Az: VG 6 L 229/21). Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erhoben werden.

11.18 Uhr: Forderung nach Verschiebung der UN-Klimakonferenz

Wegen der unzureichenden Versorgung von ärmeren Ländern mit Corona-Impfstoff fordert ein Netzwerk aus rund 1.500 Organisationen eine Verschiebung der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Knapp zwei Monate vor der geplanten Konferenz sei "offenkundig, dass eine sichere, inklusive und gerechte Klimakonferenz unmöglich ist", erklärte das Climate Action Network (CAN), dem rund 1.500 Organisationen, darunter Greenpeace, WWF und Oxfam, angehören. Dies liege am "Scheitern, tausenden Menschen in armen Ländern Zugang zu Impfstoffen zu verschaffen".

Ursprünglich sollte die UN-Klimakonferenz bereits im November 2020 stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die sogenannte COP26 aber um ein Jahr verschoben. Sie ist nun vom 31. Oktober bis zum 12. November in der schottischen Stadt geplant. Der jüngste Bericht des Weltklimarats IPCC macht deutlich, dass schnelle und umfassende Maßnahmen im Kampf gegen die Erderwärmung nötig sind.

11.08 Uhr: Schulleitungsverband kritisiert Quarantäne-Regeln als "realitätsfern"

Der Allgemeine Schulleitungsverband Deutschland kritisiert die Vereinbarung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern zu Quarantäne-Regeln in Schulen als "realitätsfern". Die Verbandsvorsitzende Gudrun Wolters-Vogeler sagte im RBB-Inforadio, die Regeln legen ein "völlig veraltetes Schulbild" zugrunde. "Sie gehen davon aus, dass die Schülerinnen und Schüler ständig an festen Plätzen arbeiten", bemängelte die Vorsitzende der Dachorganisation der Schulleitungsverbände. Das entspreche nicht moderner Pädagogik: "Wenn wir gucken in dem Bereich Grundschule und Sekundarstufe 1, dann geht es da relativ viel um zum Beispiel Gruppenarbeit, Partnerarbeit." Das heiße, die Schülerinnen und Schüler hätten im Laufe eines Schultags enge Kontakte nicht nur - wie früher im Omnibussystem - zu immer denselben Schülern.

Nach den neuen bundeseinheitlichen Regel sollen bei Corona-Infektionen in der Schule nur noch der direkte Sitznachbar des Kindes und weitere, enge Kontaktpersonen für fünf Tage in Quarantäne.

10.55 Uhr: Verdi beklagt angespannte Personalsituation auf Intensivstationen

Die Personalsituation auf den Intensivstationen der NRW-Krankenhäuser ist nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi bereits aktuell nach dem Beginn der vierten Corona-Welle maximal angespannt. Es gebe an vielen Orten keine Reserven für eine weiter steigende Anzahl an Covid-Patienten und die gleichzeitige Versorgung aller anderen Intensivfälle, sagte Gewerkschaftssekretär Jan von Hagen der Deutschen Presse-Agentur. Dies könne nur durch noch mehr Schichten des vorhandenen Pflegepersonals kompensiert werden.

Der Verdi-Vertreter warnte zugleich vor einer noch höheren Belastung und Überstunden, die das Personal langfristig krank machten. Durch den vermehrten Einsatz von Pflegekräften anderer Stationen im Intensivbereich sinke der ohnehin zu geringe Personalschlüssel auf den anderen Stationen noch weiter und gefährde somit die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie die Gesundheit des Personals.

10.47 Uhr: Kurz: Definitiv keinen Lockdown mehr in Österreich für Geimpfte

Für Geimpfte soll es in Österreich definitiv keinen Corona-Lockdown mehr geben. Dies kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz im Fernsehen an. Zudem solle nicht mehr die Sieben-Tage-Inzidenz der Maßstab für etwaige Einschränkungen sein. Vielmehr solle die Bettenbelegung auf den Intensivstationen der neue Leitindex für Entscheidungen werden. "Es wird sicherlich keine Lockdowns mehr geben für geimpfte Menschen", sagte Kurz.

Er wolle so wenig Freiheitsbeschränkungen wie möglich. Dies bedeute für ihn, "dass die Zeit der Lockdowns vorbei sein muss". Einschränkungen solle es wenn nötig nur noch für Ungeimpfte geben - und zwar dann, wenn eine Überlastung der Krankenhäuser drohe. "Bevor ein Bereich ganz geschlossen wird, ist mir lieber, er bleibt für Geimpfte offen", sagte Kurz.

10.36 Uhr: Mehr als 40 Millionen Corona-Infektionen in den USA

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA auf mehr als 40 Millionen gestiegen. Bislang wurden 40.018.326 Fälle registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervorging. Damit lagen die USA in absoluten Zahlen weltweit an erster Stelle vor Indien und Brasilien. Rund 649.000 Menschen starben laut JHU bisher in den Vereinigten Staaten in Zusammenhang mit dem Virus. Im Durchschnitt der vergangenen Woche infizierten sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC landesweit pro Tag etwa 150.000 Bürger in den USA mit Sars-CoV-2.

9.56 Uhr: Umfrage: Geldzahlungen könnten Impfkampagne ankurbeln

Geldzahlungen oder Gutscheine könnten nach Ansicht von fast zwei Dritteln der Deutschen die lahmende Impfkampagne ankurbeln. Laut einer in Hamburg veröffentlichten Yougov-Umfrage für den Lotterievermittler Lotto24 sind 61 Prozent der Befragten überzeugt, dass Geld oder Gratisleistungen dabei helfen können, Menschen für eine Corona-Impfung zu gewinnen.

Mit 24 Prozent hält demnach ein Viertel bis zu 25 Euro für ausreichend, ein Fünftel oder 19 Prozent bis zu 50 Euro. Neun Prozent der Befragten und damit fast jeder Zehnte fände aber auch mehr als 500 Euro "angemessen", wie Lotto24 weiter mitteilte. Ebenfalls etwa zehn Prozent gaben demnach an, dass sie sich mangels eines konkreten persönlichen Anreizes selbst noch nicht hätten impfen lassen. Insgesamt waren allerdings 75 Prozent der Befragten schon geimpft.

9.33 Uhr: Corona-Experte: Belastungen auf Intensivstationen bis 2022

Der Corona-Experte Clemens Wendtner rechnet damit, dass die Pandemie die Intensivstationen bis weit in das nächste Jahr hinein belasten wird. "Aus ärztlicher und wissenschaftlicher Sicht muss man ganz klar erkennen, dass wir weit davon entfernt sind, den Sieg über Corona verkünden zu können", sagte der Infektiologe der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). "Die Pandemie mit einer deutlichen Belastung der Krankenhäuser wird sich meiner Einschätzung nach über die erste Hälfte des Jahres 2022 erstrecken.

"Hauptproblem sei die derzeit kaum steigende Impfquote, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing. "Wenn sich hier nichts signifikant in den nächsten Wochen ändert, müssen wir davon ausgehen, dass die vierte Welle jetzt im Herbst noch massiv ansteigen wird und wir wieder viele Covid-Patientinnen und Covid-Patienten in den Kliniken und nicht zuletzt auf den Intensivstationen versorgen müssen."

9.27 Uhr: Schlechte Belüftung bei Kappensitzung in Gangelt

Bei der Verbreitung des Coronavirus auf der sogenannten Kappensitzung in Gangelt am 15. Februar 2020 spielte die Belüftung eine wichtige Rolle. Das geht aus einer jetzt als Vorveröffentlichung (Preprint) publizierten Studie des Bonner Virologen Hendrik Streeck und anderer Wissenschaftler hervor. "Die Studie zeigt deutlich, wie wichtig eine gute Belüftung mit Frischluft und Filteranlagen sind", sagte Streeck der Deutschen Presse-Agentur. Die Forscher haben über Monate hinweg 411 der insgesamt etwa 450 Teilnehmer der Karnevalssitzung befragt. Die Sitzung hatte sich als Superspreader-Event herausgestellt. Fast die Hälfte der Teilnehmer - 46 Prozent - infizierte sich mit dem Virus. Von Gangelt aus hatte sich das Virus in den darauf folgenden Wochen im ganzen Kreis Heinsberg verbreitet. Dadurch kam es in der Region an der niederländischen Grenze zum ersten großen Corona-Ausbruch in Deutschland.

8.57 Uhr: Vietnamese wegen Corona-Ansteckungen zu fünf Jahren Haft verurteilt

Ein Gericht in Vietnam hat einen Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er andere mit dem Coronavirus infiziert hatte. Wie das Gericht in der südlichen Provinz Ca Mau auf seiner Internetseite mitteilte, war der 28-Jährige im Juli aus Ho-Chi-Minh-Stadt, einem der Infektions-Hotspots in Vietnam, in seine Heimatprovinz Ca Mau gereist und hatte gegen eine Quarantäne-Anordnung verstoßen. Weil er sich nicht 21 Tage lang zu Hause isolierte, steckte er nach Angaben des Gerichts "viele" andere Menschen mit dem Coronavirus an, von denen einer starb. Laut Berichten der vietnamesischen Staatsmedien gehen acht Infektionen auf den Angeklagten zurück. Verurteilt wurde er nun wegen der Verbreitung einer "gefährlichen Infektionskrankheit".

8.11 Uhr: Holetschek: Präsenzunterricht an Schulen wichtig

Ungeachtet der Corona-Lage hält Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) den Präsenzunterricht an Deutschlands Schulen für elementar. "Es geht ja auch um die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen. Die war in dieser Pandemie nicht gering", sagte Holetschek, der Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist, heute im WDR 5 Morgenecho. An den Schulen gebe es engmaschige Test-Systeme, zudem Lüftungskonzepte und Luftreiniger. Insofern sei man vorbereitet auf einen möglichen weiteren Anstieg der Infizierten-Zahlen. Nichtsdestotrotz seien weiterhin Vorsicht und Umsicht angesagt.

7.16 Uhr: Hausärzte dürfen bald mit Moderna impfen

Nach der Schließung der Impfzentren in Deutschland sollen die niedergelassenen Ärzte auch das Vakzin des US-Herstellers Moderna verimpfen. "Wir werden ab Oktober auch den Moderna-Impfstoff an die Arztpraxen liefern können. Da bin ich mir sehr sicher", sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Zeitung "Rheinische Post". Das sei wichtig, damit in den Arztpraxen auch Erst- oder Folgeimpfungen mit Moderna stattfinden könnten. Zurzeit werde der Moderna-Impfstoff nur in den Impfzentren und Kliniken verimpft.

7.06 Uhr: Bundestag will neue Corona-Maßnahmen beschließen

Der Bundestag kommt heute zu seiner voraussichtlich letzten Sitzung vor der Bundestagswahl am 26. September zusammen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem neue Regeln für Corona-Maßnahmen. Dabei geht es unter anderem um einen neuen Gradmesser für Beschränkungen und um die Frage, ob Arbeitgeber ihre Angestellten nach dem Impfstatus fragen dürfen.

7.02 Uhr: Vereinte Nationen fürchten um Schulbildung von Flüchtlingskindern

Die Vereinten Nationen (UN) befürchten, dass Flüchtlingskinder wegen der Folgen der Corona-Pandemie noch seltener weiterführende Schulen besuchen. In 40 Ländern lag die Einschulungsrate von Flüchtlingen laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in der Sekundarstufe 2019/2020 nur bei 34 Prozent. Das UNHCR forderte die Staaten auf, das Recht auch der Flüchtlinge auf Zugang zur Sekundarschulbildung sicherzustellen.

6.59 Uhr: Kuba will Grenzen im November wieder öffnen

In der Corona-Krise will Kuba seine Grenzen ab dem 15. November schrittweise wieder öffnen. Das geht aus einem Schreiben hervor, das das kubanische Tourismusministerium veröffentlicht hat. Bis dahin sollen auch die hygienischen Schutzbestimmungen für die Einreise flexibilisiert werden.

Durch den Verlust von Tourismuseinnahmen aufgrund der Pandemie hat die kubanische Wirtschaft schweren Schaden genommen. Die Tourismusbranche erwirtschaftet etwa zehn Prozent des Bruttosozialprodukts des sozialistischen Inselstaates. Derzeit erlebt das Land eine neue Welle der Corona-Pandemie. In den vergangenen Wochen infizierten sich täglich 8.000 bis 9.000 Menschen.

6.30 Uhr: Inzidenz leicht gesunken

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist zum ersten Mal seit Tagen wieder leicht gesunken. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, liegt der Wert nun bei 83,8. Gestern hatte er 84,3 betragen. Auch in NRW sank die Inzidenz von 115,0 auf 113,7 (Vorwoche: 131,2). In ganz Deutschland wurden binnen 24 Stunden 6.726 Neuinfektionen gemeldet. 59 weitere Menschen starben den Angaben zufolge im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

20.05 Uhr: UEFA lässt wieder Gäste-Fans ins Stadion

Fußballfans dürfen ihre Mannschaften jetzt wieder grundsätzlich zu Auswärtsspielen der UEFA begleiten. Das einjährige, im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Stadionverbot für Gäste-Fans wurde vom Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Hintergrund ist, dass die Impfquoten in Europa steigen und die Reisebeschränkungen überwiegend weggefallen sind. Die Zulassung von Fans hängt aber übergeordnet trotzdem von den Einreise-Regeln der jeweiligen Gastgeberländer ab.

Die UEFA hat außerdem die Testpflicht für geimpfte und genesene Fußballer und Mitarbeitende einer Mannschaft, bevor sie den Innenraum eines Stadions bereten, aufgehoben. Und es sind nun wieder mehr Medienvertreter bei Spielen erlaubt.

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