Ticker vom Dienstag (29.06.2021) zum Nachlesen

Stand: 29.06.2021, 19:06 Uhr

  • Trauerbeflaggung und Gedenkstunde für Corona-Opfer
  • Düsseldorfer OB will Clubs und Discotheken bald öffnen
  • Corona-Zahlen in Europa steigen wieder an
  • Warnung an Besucher: Mallorca will keine Rabauken
  • Sieben-Tage-Inzidenz sinkt in NRW auf 5,6
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Trauerbeflaggung und Gedenkstunde für Opfer der Corona-Pandemie

Zum Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie werden die Fahnen an zahlreichen Gebäuden in Nordrhein-Westfalen an diesem Mittwoch auf Halbmast wehen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat anlässlich der Gedenkveranstaltung des Landes für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände Trauerbeflaggung angeordnet. Im Landtag in Düsseldorf ist an diesem Mittwoch eine zentrale Gedenkstunde für die Opfer der Corona-Pandemie geplant.

Seit dem Ausbruch der Pandemie sind in Nordrhein-Westfalen mehr als 17. 000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Besonders viele Todesopfer gab es Ende Dezember, kurz bevor die Impfaktion starten konnte.

18.51 Uhr: Düsseldorfer Oberbürgermeister will Clubs und Discotheken öffnen

Die Menschenmassen am Rheinufer sind Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) ein Dorn im Auge. Er befürchtet eine Verschlimmerung der Lage in den Sommerferien. Deshalb wirbt er in einem Brief an die NRW-Landesregierung, die Öffnung von Clubs und Diskotheken schnellstmöglich wieder zu erlauben. "Ich erhoffe mir dadurch eine Kanalisierung des Besuchergeschehens im Innenstadadtbereich, die zu einer spürbaren Entspannung der Sicherheitslage führt", heißt es in dem Brief. Keller schließt sich damit einer Forderung des Hotel- und Gaststättenverbandes an, der sich eine Öffnung vor Ende August wünscht.

18.20 Uhr: Corona-Zahlen in Europa steigen wieder an

Europaweit sind die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus wegen der Ausbreitung der Delta-Variante erstmals seit zweieinhalb Monaten wieder gestiegen. Vor allem wegen starker Zunahmen in Großbritannien und Russland wurden in den vergangenen sieben Tagen insgesamt mehr als 20 Prozent mehr Infektionen verzeichnet als in der Vorwoche, wie aus einer AFP-Zählung am Dienstag auf Basis offizieller Zahlen hervorgeht. In ganz Europa kamen demnach zuletzt täglich knapp 57.000 neue Fälle hinzu. Mit 46.000 Neuansteckungen am Tag war zuvor in der Woche vom 12. bis zum 18. Juni der niedrigste Wert seit Mitte September festgestellt worden.

In Großbritannien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 20.479 Neuinfektionen binnen eines Tages. 23 weitere Menschen sind gestorben, wie aus Daten der Regierung hervorgeht. Am Montag wurden 22.868 Neuinfektionen und drei Todesfälle gemeldet.

17.31 Uhr: Reiseverband warnt vor Verunsicherung von Urlaubern

Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat angesichts neuerlicher Diskussionen um Corona-Einreisebeschränkungen für Reisende vor einer Verunsicherung von Urlaubern gewarnt. "Die Möglichkeit, sich bei Rückkehr aus einem 'einfachen' Risikogebiet, durch einen negativen Corona-Test von einer Quarantäne freitesten zu können, muss erhalten bleiben", erklärte DRV-Präsident Norbert Fiebig. "Wenn die Politik hier nicht verlässlich bleibt, wird die gerade zart aufkommende Zuversicht der Unternehmer in unserer Branche wieder zunichte gemacht." Zwar habe sich die Stimmung in der Branche aufgrund der verbesserten Buchungslage kurzfristig aufgehellt. Das erste Halbjahr sei für die Reisebranche jedoch komplett ausgefallen. Dies sei für die Unternehmen nicht mehr einzuholen, warnte Fiebig.

16.59 Uhr: NRW lockert Regeln für Ferienangebote

Nordrhein-Westfalen lockert die Corona-Regeln für Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche. Abgesichert durch Corona-Schnelltests soll im ganzen Land bei Sommerferienaktionen der Jugendverbände und Jugendhilfeträger "weitgehende Normalität" möglich sein, wie das Familien- und Gesundheitsministerium mitteilten. So dürfen nun bei Kinder- und Jugendreisen auch Gruppen mit mehr als 25 Menschen gemeinsam betreut werden und unterwegs sein. Eine Aufteilung in kleinere feste Gruppen sei nicht mehr erforderlich.

Neben einer Sieben-Tage-Inzidenz von höchstens 35 sind dafür zwei Corona-Tests pro Woche sowie ein gemeinsamer Test am Ende der Reise vorgesehen, um eine Weiterverbreitung möglicher Infektionen nach der Rückkehr zu vermeiden. Auch bei Ferienangeboten ohne Übernachtung gibt es Lockerungen: Im Freien dürfen ab sofort 50 und in Innenräumen 30 junge Menschen gemeinsam betreut werden.

16.33 Uhr: Nach Massenansteckung von Schülern: Mallorca will keine Rabauken

Mallorca hat nach der Ansteckung von rund tausend spanischen Schülern mit dem Coronavirus bei Abiturfahrten eine klare Warnung an alle Besucher gerichtet: Wer sich danebenbenehmen und damit die Gesundheit und die Wirtschaft auf den Inseln gefährden wolle, solle lieber gleich zu Hause bleiben, sagte Regionalregierungschefin Francina Armengol. "Wer unsere Inseln besucht, muss sich ebenso verantwortungsvoll verhalten, wie das die Einheimischen tun", wurde sie am Dienstag von der "Mallorca Zeitung" zitiert. Junge Leute hatten sich mutmaßlich auf einer Fähre sowie bei Partys in Hotelzimmern und an Stränden sowie einem Konzert in der Stierkampfarena von Palma angesteckt, schrieb die Zeitung "El País".

16.19 Uhr: RKI sieht keine Tendenz zu Verzicht auf Corona-Zweitimpfung

Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht in Deutschland keinen Trend zu einem Verzicht auf die Zweitimpfung gegen das Coronavirus. In einer vom RKI veröffentlichten Umfrage gaben 98,7 Prozent der bisher einmal geimpften Befragten an, sich "auf jeden Fall" oder "eher" ein zweites Mal impfen lassen zu wollen. "Es ist also keine Tendenz erkennbar, dass das empfohlene Impfschema nicht vervollständigt wird", erklärte das RKI. Seit diesem Januar erfragt das RKI regelmäßig die Impfbereitschaft und -akzeptanz in der Bevölkerung und erstellt ein Monitoring zu den Impfquoten. Zwischen dem 17. Mai und dem 9. Juni wurden 3.004 Erwachsene zur Covid-19-Impfung befragt. Es war die fünfte derartige Erhebung.

15.55 Uhr: Maschinenbauverband: Fußball darf nicht zu neuen Lockdowns führen

Der Maschinenbauverband VDMA warnt davor, die Erfolge bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie während der Fußball-EM "leichtfertig" aufs Spiel zu setzen. Volle Fußballstadien vermittelten das Bild, Corona sei besiegt, sagte VDMA-Präsident Karl Haeusgen am Dienstag. "Für den Spaß am Spiel werden Gesundheit der Menschen und wirtschaftliche Erholung gefährdet." Die Folgen einer "solchen populistischen Politik könnten schon bald wieder neue Grenzschließungen innerhalb Europas und Lockdown-Diskussionen sein." Dies müsse unbedingt verhindert werden.

15.42 Uhr: Regierung: Impfzusage wird früher erfüllt

Die Bundesregierung rechnet damit, dass sie ihr Corona-Impfversprechen früher einlösen kann als geplant. Die Zusage, jedem bis zum Ende des Sommers im September ein Impfangebot machen zu können, werde bereits in der ersten Hälfte des Sommers, wahrscheinlich schon im Juli erfüllt, hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Noch im Juli werde man 17 bis 18 Millionen Erstimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff anbieten können. Die Nachfrage sei wahrscheinlich mehr als gedeckt, hieß es weiter.

15.28 Uhr: Bald fünf Medikamente zur Behandlung von Covid-19?

Die EU-Kommission hat fünf Medikamente vorgestellt, mit denen bald Covid-19-Erkrankungen behandelt werden könnten. Die Kandidaten seien bereits weit in der Entwicklung und könnten schon im Oktober zugelassen werden, teilte die Brüsseler Behörde mit. Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA laufen derzeit entsprechende Verfahren für die Medikamente. Das Bundesgesundheitsministerium hatte im Januar für 400 Millionen Euro Antikörpermittel eingekauft. Noch werden sie jedoch nur im Einzelfall und beim Risiko eines besonders schweren Verlaufs verabreicht.

15.17 Uhr: Neue Reise-Regeln für Portugal - Kritik von der EU-Kommission

Die Bundesregierung steht wegen ihrer neuen Reise-Regeln für Portugal in der Kritik. Die EU-Kommission bemängelt, dass dies unter den Mitgliedsstaaten so nicht abgesprochen war. Die zweiwöchige Quarantänepflicht nach der Rückkehr befürwortet die EU-Kommission aber. Seit heute gilt Portugal als Virusvariantengebiet. Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen nur noch diejenigen von Portugal nach Deutschland bringen, die hier wohnen.

15.08 Uhr: Söder: UEFA-Entscheidungen zu Zuschauerzahlen "nicht akzeptabel"

Angesichts der Corona-Gefahr durch die Delta-Variante hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die UEFA wegen der hohen Zuschauerzahlen bei der Fußball-Europameisterschaft scharf kritisiert. Die Entscheidungen der UEFA seien "null nachzuvollziehen", sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München. "Das, was die UEFA jetzt macht, ist für mich nicht akzeptabel, dass einfach irgendwelche Zuschauerzahlen so imaginär erhöht werden, ohne Sinn und Zweck, dass dann sozusagen durch ganz Europa hier die Möglichkeit von Verbreitung besteht."

15.01 Uhr: Weltwirtschaft trotz Corona-Erholung nicht über den Berg

Die Weltwirtschaft hat den Corona-Einbruch aus Sicht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) noch nicht überwunden. "Auch wenn sich die Wirtschaft rascher und stärker erholt hat, als sich das irgendjemand vor einem Jahr hätte vorstellen können, sind wir noch nicht über den Berg", sagte Generaldirektor Augustin Carstens anlässlich der Vorstellung des BIZ-Jahresberichts. Längerfristig sieht die BIZ die Herausforderung, dass sich Geld- und Finanzpolitik wieder Spielraum zur Bekämpfung künftiger Krisen schaffen müssten.

14.57 Uhr: Studie: Weniger Ladendiebstähle im Corona-Jahr 2020

Im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl der Ladendiebstähle im deutschen Einzelhandel deutlich zurückgegangen. Nach einer Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI summierten sich die Verluste des Handels durch Diebstahle im vergangenen Jahr auf 3,36 Milliarden Euro. Das waren rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Um ihre Waren vor Langfingern zu schützen, gaben die Handelsunternehmen der Studie zufolge 2020 rund 1,3 Milliarden Euro aus - für Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen wie Artikelsicherung, Kameraüberwachung oder Detektiveinsätze. Auch das waren rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr.

14.46 Uhr: Weltweit mehr als drei Milliarden Menschen geimpft

Weltweit sind inzwischen mehr als drei Milliarden Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Dies geht aus einer Auswertung der Nachrichtenagentur AFP hervor. Mit etwa 40 Prozent der weltweit verabreichten Dosen (1,2 Milliarden) führt ganz klar China in der Länderliste, mit weitem Abstand folgen Indien (329 Millionen) und die USA (324 Millionen). Der AFP-Zählung zufolge dauerte es nach Beginn der Impfungen Ende vergangenen Jahres 20 Wochen, bis die erste Milliarde Dosen verabreicht wurden. Für die zweite Milliarde wurden nur noch sechs Wochen benötigt, die dritte Milliarde wurde innerhalb von vier Wochen erreicht.

Insgesamt wird die weltweite Impfkampagne noch von starker Ungleichheit bestimmt. Länder mit einem hohen Einkommen haben im Schnitt 79 Dosen auf 100 Einwohner verimpft. In Ländern mit schwachem Einkommen ist es jedoch nur eine einzige Dosis auf 100 Einwohner. Fünf Länder haben noch gar kein Impfprogramm: Tansania, Burundi, Eritrea, Haiti und Nordkorea. Der am weitesten verbreitete Impfstoff ist weltweit das Vakzin von Astrazeneca. Dieses wird in 80 Prozent aller Länder verimpft. Danach folgen Biontech/Pfizer (47 Prozent) sowie Sinopharm und Moderna (je 22 Prozent).

14.30 Uhr: Bayern lockert Maskenpflicht auch für ältere Schüler

In Bayerns Kommunen mit einer Corona-Inzidenz unter 25 dürfen Schüler nun auch an weiterführenden Schulen die Maske am Sitzplatz ablegen. Ab dem 01. Juli soll die Regelung in Kraft treten - das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München mit. Für Grundschüler in Bayern gilt die Maskenpflicht am Platz bereits nicht mehr. Auf Gängen und Toiletten in den Schulgebäuden bleibt es aber grundsätzlich bei der Maskenpflicht.

"Ich glaube, wir können das vertreten", sagte Söder über die Lockerung. Denn gleichzeitig werde empfohlen, die Schülerinnen und Schüler statt bisher zweimal pro Woche dreimal zu testen. Außerdem wolle die Regierung bis zum Start des neuen Schuljahres möglichst in jedes Klassenzimmer ein mobiles Lüftungsgerät installieren. Der Freistaat übernehme dabei 50 Prozent der Anschaffungskosten, die andere Hälfte müssten die Kommunen übernehmen.

12.14 Uhr: Mehr Wirtschaftskriminalität – auch wegen Corona

Die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland ist in der Corona-Pandemie erstmals seit 2017 wieder gestiegen. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 49.174 Wirtschaftsdelikte, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das einer Zunahme von 21,5 Prozent.

Demnach passten sich die Kriminellen offenbar an die Auswirkungen der Corona-Pandemie an und nutzten die neu entstandenen Möglichkeiten für Straftaten. Großes Problem war laut dem BKA der Betrug mit Corona-Soforthilfen. Der Antrag war unkompliziert, damit die Hilfe für Unternehmen oder Selbstständige schnell fließt. Allein in NRW haben Tausende das ausgenutzt - zum Beispiel mit erfundenen Personalien. Bundesweit lag der Schaden durch Betrug mit den Soforthilfen bei über 150 Millionen Euro.

12.01 Uhr: Immer mehr Neuinfektionen in Israel

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt weiter. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, binnen 24 Stunden seien 283 neue Fälle gemeldet worden. Dies ist die höchste Zahl seit April. Trotz des jüngsten Anstiegs der Corona-Zahlen hatte das sogenannte Corona-Kabinett am Sonntag entschieden, zunächst keine neuen Beschränkungen zu verhängen. Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Die Impfkampagne in Israel war besonders zu Beginn sehr erfolgreich, schritt schnell voran und sorgte damit international für Aufsehen. In den letzten Monaten gab es dann allerdings eine gewisse Stagnation.

11.30 Uhr: Stadt Leverkusen will Luftfilter für alle Klassenräume und Kitas

In Leverkusen hat der Stadtrat beschlossen, dass alle Klassenräume und Kitas mit mobilen Luftfiltern ausgestattet werden sollen. Die Kosten für die 700 Lüftungsgeräte werden auf zweieinhalb Millionen geschätzt. Fraglich ist aber noch, ob die Luftfilter bis zum Ende der Sommerferien da sind. Der Auftrag müsse nämlich europaweit ausgeschrieben werden, teilte die Stadtverwaltung mit.

11.01 Uhr: Länder-Risikoeinstufung nur individuell

Die Corona-Risikoeinstufung von Ländern wird laut Außenminister Heiko Maas (SPD) individuell bleiben. "Wir wollen weg von diesen pauschalen Entscheidungen", sagt Maas vor dem G20-Außenministertreffen in Süditalien. "Dort, wo es positive Entwicklungen gibt, gibt es keinen Grund, Restriktionen aufrecht zu erhalten."

10.54 Uhr: Delta auch in Frankreich auf dem Vormarsch

Die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich auch in Frankreich immer stärker aus. Sie mache inzwischen etwa 20 Prozent der Fälle aus und werde allmählich dominant, sagt der französische Gesundheitsminister Olivier Veran dem Radiosender France Info. In der vergangenen Woche machte die Mutante nach Schätzungen der Behörden noch neun bis zehn Prozent aus. Insgesamt sinken die Infektionszahlen aber ähnlich wie in Deutschland auch. Gestern wurden 509 Neuinfektionen registriert.

10.30 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute bundesweit 404 neue Positiv-Tests gemeldet. Das sind 51 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Bundesweit sank die Sieben-Tage-Inzidenz auf 5,4 (Vortag: 5,6), in NRW auf 5,6 (Vortag: 5,8). Dort wurden 108 Neuinfektionen registriert. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

9.02 Uhr: Kanzleramtsminister Braun verteidigt strenge Quarantängeregeln

Kanzleramtsminister Helge Braun hat im ZDF-Morgenmagazin die 14-tägige Quarantäne-Pflicht auch für geimpfte Reiserückkehrer aus Virusvarianten-Gebieten verteidigt. "Wenn eine neue Variante auftritt, braucht es relativ lange, um sicherzugehen, ob der Impfstoff wirkt", sagt der CDU-Politiker.

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Die zweite Frage sei, ob Geimpfte die Krankheit weiter übertragen könnten. "Daher ist es bei Virus-Varianten wichtig, dass auch Geimpfte in Quarantäne gehen." Außerdem sprach sich Braun für intensivere Kontrollen von Reiserückkehrern aus Risikogebieten aus. Auch für zusätzliche, "möglicherweise auch verbindliche Tests", sei er offen. Deutschland habe für Virusvariantengebiete die europaweit strengsten Regeln. Sorge macht dem Kanzleramtsminister aber, dass andere Länder in Europa weniger konsequent sind.

8.01 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister fordert Maskenpflicht in EM-Stadien

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) fordert angesichts der sich ausbreitenden Corona-Delta-Variante eine Einhaltung der Maskenpflicht bei den Spielen der Fußball-Europameisterschaft. "Die Maske ist wichtig", sagte Holetschek im Deutschlandfunk. Daher würden der DFB und die UEFA aufgefordert, die Maskenpflicht durchzusetzen. Er sei besorgt, dass etwa im Wembley-Stadion in London beim Spiel England gegen Deutschland 45.000 Zuschauer zugelassen seien. Für Reiserückkehrer fordert Holetschek zudem "konsequente" Kontrollen von Testergebnissen und Quarantänen ein.

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7.29 Uhr: "Sehr wenig Bereitschaft" in Sachen Luftfilter in Schulen

Angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante auch an Schulen hat Anke Staar, Vorsitzende der Landeselternkonferenz NRW, erneut dringend die Installation von Luftfilteranlagen in Klassenräumen angemahnt. "Da gibt es ja massive Forderungen nicht nur von Seiten der Verbände oder auch uns, dass wir seit Monaten immer wieder einfordern, dass wir in den einzelnen Klassenräumen auch Luftfilteranlagen haben wollen, dass die Kinder wegkommen vom ständigen Masketragen oder Impfen und sich trotzdem im Schulraum gesichert bewegen können. Da sehen wir im Augenblick immer noch sehr, sehr wenig Bewegung und sehr wenig Bereitschaft, Klassenräume entsprechend auszustatten, dass wir von diesen hohen Hürden wegkommen", sagte Staar im Morgenecho auf WDR 5.

Zugleich beklagte sie eine Blockadehaltung seitens der Behörden: "Inzwischen gibt es große Elterninitiativen wie in Gütersloh, wie in Köln, in vielen anderen Städten, die versuchen das über private Spenden organisieren. Und selbst da, merken wir, kommt es zu Boykott-Situationen, dass das dann nicht zugelassen wird. Das ist für uns spätestens unerklärlich, wenn wir sehen, dass in Behörden oder im Landtag diese Filter aufgestellt wurden, aber noch nicht bei unseren Kindern in der Schule."

7.14 Uhr: Portugal und Russland Virusvarianten-Gebiete

Wegen der starken starken Vervreitung der Delta-Variante des Coronavirus sind ab heute mit Portugal und Russland zwei weitere Länder von den deutschen Behörden als Virusvarianten-Gebiete eingestuft. Fluggesellschaften, Bus- und Bahn-Unternehmen dürfen nur noch Menschen von dort nach Deutschland bringen, die einen deutschen Pass oder einen Wohnsitz in Deutschland haben. Wer zurückkommt, muss für 14 Tage in Quarantäne, auch Geimpfte und Genesene. In Europa ist noch Großbritannien betroffen. Die anderen Virusvarianten-Gebiete liegen in Asien, Afrika, und Lateinamerika.

6.27 Uhr: "Wembley-Irrsinn" - weiter Kritik an EM-Zuschauerzahlen

Auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnt angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante eindringlich vor einer weiteren Lockerung der Corona-Regeln für die Fußball-Europameisterschaft. "Die UEFA und der DFB müssen dringend dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. Der Plan, jetzt noch mehr Leute in die Stadien zu lassen, wie in Wembley, ist unverfroren", sagt Kretschmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, hatte dazu gestern in der "Aktuellen Stunde" gesagt: "Wir bezahlen für den Irrsinn der Fußball-Zuschauer in Wembley." Zuvor hatte der stellvertretende EU-Kommissionspräsident, Margaritis Schinas, den europäischen Fußballverband UEFA aufgerufen, die Ausrichtung der letzten EM-Spiele in London zu überdenken

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5.47 Uhr: Vier australische Großstädte wegen Delta-Variante im Lockdown

Der Lockdown in Australien wird wegen mehrerer Cluster der hochansteckenden Delta-Variante ausgeweitet. Ab heute Abend gelten auch im Südosten des Bundesstaates Queensland rund um die Hauptstadt Brisbane zunächst für drei Tage die strengeren Vorschriften, teilt Queenslands Premierministerin Annastacia Palaszczuk mit. Betroffen seien auch die beliebten Urlaubsgebiete Sunshine Coast und Gold Coast. Von den Lockdowns in den Regionen um Sydney, Perth, Darwin und nun Brisbane sind mehr als 20 Millionen Australier - rund 80 Prozent der Landesbevölkerung - betroffen.

0.00 Uhr: RKI: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante

Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen.

Delta ist noch ansteckender als Alpha, wie Wieler bereits am Freitag gesagt hatte. In Australien fürchten die Gesundheitsbehörden gar, dass man sich bereits durch einen kurzen, flüchtigen Kontakt anstecken kann. In den Medien wurden Bilder einer Überwachungskamera aus einem Einkaufszentrum gezeigt, auf denen sich zwei Menschen wenige Sekunden begegnen, einer davon ist infiziert. Die Behörden gehen davon aus, dass der kurze Kontakt zur Übertragung reichte.

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