Corona-Ticker vom Samstag (24.04.2021) zum Nachlesen

Stand: 24.04.2021, 19:28 Uhr

  • Stamp nennt Ausgangssperren "gefährlichen Unsinn"
  • Bund will Lockerungen für Geimpfte und Genesene
  • Spahn erklärt Indien zum Virusvariantengebiet
  • Bundes-Notbremse greift jetzt in NRW
  • Fast 23.400 Neuinfektionen in Deutschland
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Stamp nennt Ausgangssperren "gefährlichen Unsinn"

Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) hat scharfe Kritik an den neuen coronabedingten Ausgangsbeschränkungen geäußert. Bei einem digitalen Landesparteitag der NRW-FDP sprach der FDP-Landeschef in diesem Zusammenhang heute in Köln von "gefährlichem Unsinn". "Wir lehnen eine Placebo-Politik ab, die mit pauschalen Ausgangssperren Menschen ihre Grundrechte beschneidet und dabei keine Erfolge bei der Pandemie-Bekämpfung erreichen wird", sagte Stamp. Er dankte der FDP-Bundestagsfraktion dafür, dass sie mit einer Verfassungsklage "klare Kante" zeige.

19.22 Uhr: Menschen in Frankreich versehentlich mit Kochsalzlösung geimpft

In einer Klinik im französischen Reims ist etwa 140 Patienten versehentlich Kochsalzlösung statt dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer verabreicht worden. Gesundheitliche Folgen hat das für die Betroffenen aber nicht. Kochsalzlösung wird unter anderem als Verdünnungsmittel bei Injektionen eingesetzt. 

Das Krankenhaus will nun untersuchen, wie es zu der Panne kommen konnte und hat seine Mitarbeiter angewiesen, die Sicherheitsverfahren bei den Corona-Impfungen zu verstärken.

18.55 Uhr: Belgien bittet Deutschland um Aufnahme von Corona-Patienten

Angesichts stark ausgelasteter Intensivstationen hat Belgien Deutschland gebeten, Corona-Patienten aufzunehmen. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Leiter der medizinischen Notfallhilfe. Einige Krankenhausstandorte hätten keine Intensivbetten mehr zur Verfügung. Eine Anfrage der dpa beim Bundesinnenministerium, wie Deutschland auf die Bitte reagiert, blieb zunächst offen.

In den vergangenen 14 Tagen gab es in Belgien offiziellen Angaben zufolge knapp 450 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner.

17.34 Uhr: Erste Impfungen mit Vakzin von Johnson & Johnson in Italien

In Italien sind die ersten Corona-Impfdosen des Präparats von Johnson & Johnson verabreicht worden. Wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte, wurde das Vakzin in einem Impf-Drive-in südöstlich der Hauptstadt Rom gespritzt. Italien hatte am Mittwoch die ersten 184 000 Johnson & Johnson-Dosen verteilt. Am Dienstag hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA dem Mittel eine erneute Empfehlung ausgesprochen.

14.53 Uhr: Bund hält Lockerungen für Geimpfte für nötig

Für vollständig Geimpfte und von Covid-19 Genesene soll es nach Einschätzung der Bundesregierung Ausnahmen von den geltenden Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen geben. Das geht aus einem heute innerhalb der Regierung abgestimmten Eckpunktepapier hervor, das als Vorbereitung für den am Montag geplanten Impfgipfel von Kanzlerin Merkel mit den Regierungschefs der Länder erstellt wurde.

In der Vorlage heißt es: "Es ist nach aktueller Feststellung des Robert Koch-Instituts davon auszugehen, dass Geimpfte und Genesene ein geringeres Risiko haben, andere Menschen anzustecken, als durch einen Antigentest negativ Getestete." Daher müssten Geimpfte mindestens dieselben Rechte haben wie negativ Getestete.

Geplant sind etwa Ausnahmen für den Bereich von Kontaktbeschränkungen. Das soll insbesondere für Gemeinschaftseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime gelten. Auch im Bereich der Ausgangsbeschränkungen sollen entsprechende Ausnahmen vorgesehen werden, ebenso wie beim Reisen.

In dem Papier wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei Erleichterungen und Ausnahmen für bestimmte Personengruppen nicht Sonderrechte oder Privilegien handele, "sondern um die Aufhebung nicht mehr gerechtfertigter Grundrechtseingriffe".

14.05 Uhr: Verschärfte Maskenpflicht im ÖPNV und Taxen in NRW

Die neue Coronaschutz-Verordnung des Landes NRW verschärft die Maskenpflicht in Bus, Bahn und Taxen. Dort müssten nun "Atemschutzmasken" getragen werden. Das seien zum Beispiel FFP2-Masken oder Masken mit höherem Standard, heißt es in der Verordnung. Doch diese Verschärfung gilt nur für Fahrgäste. Kontrollierende oder Servicekräfte, die in Kontakt mit Fahrgästen kommen, müssen laut Verordnung lediglich "medizinische Gesichtsmasken" tragen. Das sind sogenannte OP-Masken. Sie sind günstiger in der Anschaffung, in der Regel angenehmer beim Tragen und bieten einen geringeren Schutz im Vergleich zu FFP2-Masken.

Hintergrund dieser ungleichen Maskenanforderungen für Personal und Fahrgäste könnten die gesetzlichen Ansprüche von Mitarbeitenden auf Pausen nach dem Tragen einer FFP2-Maske sein. Wie Recherchen von WDR, NDR und SZ belegen, gibt es mehrere Branchen und Unternehmen, in denen FFP2-Masken für das Personal unerwünscht sind.

12.55 Uhr: Neuinfektionen in NRW steigen weiter

Die Zahl der in 7 Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ist in NRW weiter gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie heute bei 183,2. Am Vortag hatte die wichtige Kennziffer noch 181 betragen. Den Daten zufolge wurden in NRW binnen eines Tages 5.634 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 42 auf 15.201.

In fast allen Kreisen und kreisfreien Städten lag die Wocheninzidenz weiterhin über der kritischen Marke von 100. Unter der Schwelle lagen heute nur noch die Kreise Coesfeld (95,2) und Höxter (75,6).

12.30 Uhr: Indien wird zum Virusvariantengebiet

Wegen der Coronavirus-Mutation und den steigenden Infektionszahlen in Indien werden Einreisen aus dem Land nach Deutschland weitgehend gestoppt. "Um unsere Impfkampagne nicht zu gefährden, muss der Reiseverkehr mit Indien deutlich eingeschränkt werden", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Daher werde die Bundesregierung Indien kurzfristig zum Virusvariantengebiet erklären - ab Sonntagnacht dürften dann nur noch Deutsche aus Indien einreisen.

Auch der Fraktionschef der konservativen Parteien im Europa-Parlament Manfred Weber (CSU) fordert die sofortige Einstellung aller Flugverbindungen zwischen Indien und der EU. Der EU-Politiker begründet seinen Vorstoß einem heutigen Vorabbericht der "Bild" zufolge mit der Gefährlichkeit der in Indien aufgetretenen neuen Doppel-Mutante sowie der deutlichen Zunahme an Infektionen. Indien meldet den dritten Tag in Folge mit 346.786 Fällen eine neuen globalen Höchstwert bei Neuinfektionen. 

11.43 Uhr: Bundes-Notbremse greift in NRW

Die bundesweite Corona-Notbremse greift seit Mitternacht in Nordrhein-Westfalen. Sie sieht bei hohen Corona-Inzidenzen verschiedene Maßnahmen vor. Zum Beispiel sogenannte Ausgangssperren. Die gab es bisher nur in einzelnen Städten und Kreisen. Jetzt treten sie generell in allen Kommunen in Kraft, in denen die 7-Tage-Inzidenz über 100 liegt. Das betrifft in NRW fast alle Landkreise und Städte. Zwischen 22 Uhr und 5 Uhr morgens darf man die Wohnung nur noch aus wichtigem Grund verlassen - zum Beispiel aus beruflichen oder medizinischen Gründen.

Joggen oder allein spazieren ist bis Mitternacht erlaubt. Lebensmittelgeschäfte bleiben geöffnet. Beim Friseur oder bei der Fußpflege braucht man einen negativen Corona-Test. Auch andere Geschäfte wie Baumärkte oder Boutiquen können getestete Kunden einlassen, solange die Inzidenz unter 150 liegt.

10.30 Uhr: Corona-Party im Linienbus

In einem alten Linienbus haben junge Leute gestern Nacht eine Party gefeiert. Der Vorfall war der Polizei von Anwohnern in Winterberg im Sauerland gemeldet worden, wie es heute in einer Mitteilung hieß. Als die Beamten eintrafen, nahmen die meisten Partygäste Reißaus. Acht Beteiligte wurden aber gestellt und bekamen Anzeigen.

9.17 Uhr: Österreich macht bald wieder auf

Österreich will am 19. Mai Hotels, Restaurants, Kultur-und Sportstätten unter Einhaltung von Sicherheitskonzepten öffnen. Grundvoraussetzung werde der "Grüne Pass" sein, in dem aufgeführt wird, wer getestet, geimpft oder genesen ist. Die Inzidenz in Österreich liegt aktuell höher als in Deutschland. Kanzler Sebastian Kurz verwies darauf, dass inzwischen jeder vierte Österreicher geimpft sei.

7.31 Uhr: Obdachlose in NRW sollen geimpft werden

Obdachlose sind für Corona-Impfungen schwer zu erreichen. Dennoch sollen Zehntausende in NRW möglichst rasch geimpft werden. Das Land setzt dabei auf die Einmal-Impfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson, weil das Präparat nur einmal verabreicht werden muss. Mobile Teams vor Ort sollen Menschen, die nicht in Gemeinschaftsunterkünften oder Wohneinrichtungen leben, "auf der Straße" impfen.

7.00 Uhr: Fast 23.400 Corona-Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 23.392 Corona-Neuinfektionen und 286 Todesfälle gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von heute Morgen hervor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 164,4.

6.51 Uhr: Impfstoff von Johnson & Johnson wieder erlaubt

Die USA erlauben wieder das Impfen mit dem Mittel von Johnson & Johnson. Die Gesundheitsbehörden erklärten, der Nutzen sei größer als die Risiken. Der Wirkstoff war aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem in seltenen Fällen Thrombosen aufgetreten waren. In Deutschland ist Johnson & Johnson auch wieder erlaubt, in NRW soll er erst mal an Obdachlose verimpft werden, weil nur eine Dosis nötig ist.

6.36 Uhr: Kanada stoppt Flüge aus Indien

Kanada lässt in den nächsten 30 Tagen keine Menschen mehr aus Indien und dem Nachbarland Pakistan einreisen. Grund sind die steigenden Corona-Infektionszahlen in Indien. Die kanadischen Behörden sagen, bei Menschen, die aus den beiden Ländern einreisten, habe es in letzter Zeit öfter positive Tests gegeben.

6.00 Uhr: "Notbremse" für NRW-Schulen greift ab Montag

Ab Montag gilt für viele Schülerinnen und Schüler in NRW erneut Distanzunterricht. Denn in zahlreichen Kreisen und kreisfreien Städten greift wegen der hohen Corona-Infektionszahlen die neue bundesweite "Notbremse".

"Wir haben uns danach zu richten und haben auch die Schulen entsprechend informiert, was das dann für sie heißt", sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gestern Abend in der "Aktuellen Stunde". Dass die Entscheidung, wann Distanzunterricht gelte, von einer einzigen Zahl abhänge, halte sie jedoch nach wie vor für falsch.

Ein Junge (von hinten) sitzt mit Kopfhörern vor seinem Laptop, auf dem ein Lernprogramm geöffnet ist.

Für viele Schülerinnen und Schüler in NRW gilt ab Montag wieder Distanzunterricht.

Die neue Regelung: In Kreisen und kreisfreien Städten mit einer Wocheninzidenz von über 165 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ist Präsenzunterricht untersagt - und zwar dann, wenn dieser Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen vom Robert Koch-Institut gemeldet wurde. Die Notbremse tritt dann am übernächsten Tag in Kraft. Eine Ausnahme gilt für Abschlussklassen und Förderschulen. Eine Liste aller Kreise und Städte, in denen am Montag Distanzunterricht gilt, hat die Landesregierung noch nicht veröffentlicht. Über den Verlauf der jeweiligen Sieben-Tage-Inzidenz informiert das Landeszentrum Gesundheit auf seiner Website:

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