Der Corona-Ticker von Montag (19.04.2021) zum Nachlesen

Stand: 19.04.2021, 20:18 Uhr

  • Kretschmer für baldige Aufhebung der Impfprioritäten
  • Ausgangsbeschränkung und Kita-Notbetrieb in Hamm
  • Fast 7.000 Verfahren wegen Subventionsbetrugs in NRW
  • Ausgangsbeschränkung soll entschärft werden
  • Amateurfußball in NRW annulliert Saison
  • Impfstoff von Johnson & Johnson in NRW für Obdachlose
  • Spahn will Testergebnisse per App verfügbar machen
  • Ein Viertel der Betriebe in Zwangspause
  • Lauterbach plädiert für "Lockdown" bis Ende Mai
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Kretschmer für baldige Aufhebung der Impfprioritäten

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich für eine baldige Aufhebung der Prioritäten bei Corona-Schutzimpfungen ausgesprochen. "Ich wäre sehr dafür, wenn wir das jetzt möglichst schnell beenden würden", sagte er bei einer Podiumsdiskussion.

Möglicherweise werde das noch nicht in den nächsten zehn Tagen so weit sein, aber spätestens danach. "Wir haben jetzt in den Arztpraxen so viel Impfstoff liegen", stellte Kretschmer fest. Wenn man die Priorisierung abschaffe, gebe es bei den Impfungen einen neuen Schwung. 

20.06 Uhr: Ausgangsbeschränkung und Kita-Notbetrieb in Hamm

Hamm zieht die Corona-Notbremse. Ab heute Abend gilt dort eine Ausgangsbeschränkung. Auch die Regeln in anderen Bereichen werden verschärft: Kitas gehen in den Notbetrieb, Freizeiteinrichtungen wie der Tierpark werden geschlossen und Kinder dürfen keinen Sport mehr in der Gruppe machen.

Auch die Geschäfte müssen wieder schließen. Bisher durfte man noch mit einem negativen Schnelltest einkaufen. In Hamm hat sich die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der letzten Woche fast verdoppelt. Die 7-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile bei knapp 250.

19.41 Uhr: WDR-Recherche: Arzt impfte gegen Gebühr in Festscheune

Ein Hausarzt hat gestern in Hamminkeln etliche Mitarbeiter verschiedener Unternehmen gegen Corona geimpft - und dafür 80 Euro pro Patient verlangt. Er hatte die Unternehmen nach WDR-Informationen in eine Festscheune eingeladen.

Das NRW-Gesundheitsministerium kritisiert scharf, dass der Arzt Geld für die Impfaktion genommen hat. Das Vorgehen sei vollkommen inakzeptabel, man werde deshalb eine berufsaufsichtsrechtliche Prüfung veranlassen. Ärger droht dem Mediziner außerdem wegen der Impfreihenfolge.

18.20 Uhr: Änderungen an "Corona-Notbremse" - Ausgangsbeschränkungen entschärft

Die Regierungsfraktionen von Union und SPD haben sich darauf geeinigt, das Instrument der Ausgangsbeschränkung im neuen Infektionsschutzgesetz zu entschärfen. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen sollen erst ab 22 Uhr greifen. Bis Mitternacht sollen außerdem Solo-Spaziergänge erlaubt bleiben - auch ohne Hund.

Weitere Änderungen sind, dass ab einer Inzidenz von 100 Wechselunterricht vorgeschrieben wird; ab einer Inzidenz von 165 gibt es nur noch Distanzunterricht. Über den veränderten Gesetzentwurf stimmt der Bundestag am Mittwoch ab.

18.05 Uhr: Mehr Provisionen in Maskenaffäre als bislang gedacht

Die Gruppe um die CSU-Politiker Nüsslein und Sauter sollte für die Vermittlung von FFP2-Masken insgesamt 11,5 Millionen Euro Provision erhalten. Das ist laut Recherchen von WDR, NDR und SZ doppelt soviel wie bislang bekannt.

Zehn Millionen Euro sollen demnach bereits an die fünf Beteiligten überwiesen worden sein. Erst bei der letzten Überweisung weiterer 1,5 Millionen Euro soll die beteiligte Privatbank in Liechtenstein stutzig geworden sein und die Behörden informiert haben.

Alfred Sauter und Georg Nüßlein stehen im Verdacht, ihre jeweiligen Kontakte in Ministerien genutzt zu haben, um den Verkauf von FFP2-Masken eines hessischen Textilherstellers zu vermitteln. 

18.01 Uhr: Fast 7.000 Verfahren wegen Subventionsbetrugs

Die Justiz in Nordrhein-Westfalen hat fast 7.000 Strafverfahren wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs im Zusammenhang mit Corona-Hilfen eingeleitet. 567 Menschen seien bereits verurteilt und zwölf freigesprochen worden, berichtete NRW-Justizminister Peter Biesenbach am Montag dem Landtag. 717 Verdächtige seien angeklagt worden. Gegen 1.220 mutmaßliche Betrüger wurden Strafbefehle beantragt.

17.37 Uhr: Staatsschutz ermittelt nach Anschlag auf Lauterbachs Auto

Nach dem Farbanschlag auf das Auto des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach ermittelt der Staatsschutz des Kölner Polizeipräsidiums. Es werde von einem politisch motivierten Hintergrund der Tat ausgegangen, teilte ein Polizeisprecher heute mit. Die Ermittlungen dauerten an, es gebe keinen konkreten Tatverdächtigen.

Das Auto des SPD-Politikers war am Freitagabend in Köln mit Farbe übergossen worden. Der Bundestagsabgeordnete und Mediziner zählt zu den exponiertesten Persönlichkeiten in der Debatte um die Maßnahmen gegen das Coronavirus.

17.22 Uhr: Klimaaktivistin Thunberg spendet für bessere Impfstoffverteilung

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg will über ihre Stiftung 100.000 Euro spenden, damit mehr Corona-Impfstoffe für ärmere Länder gekauft werden können. Das Geld soll an die solidarische Impfinitiative Covax gehen, verkündete die 18-jährige Schwedin bei einer Online-Pressekonferenz.

17.10 Uhr: Trotz Schnelltest 26 Infektionen in Dortmunder Klinikum

Ein Besucher mit falsch-negativem Schnelltest-Ergebnis hat im Klinikum Dortmund einen Corona-Ausbruch ausgelöst. Mittlerweile seien 26 Infektionen - 18 Patienten und acht Mitarbeiter - auf den Vireneintrag zurückzuführen, sagte ein Sprecher des Klinikums am Montag. Die Infizierten seien jedoch alle bisher entweder symptomlos oder durchlebten milde Verläufe. Die "Ruhr Nachrichten" hatten zuvor berichtet.

Der Besucher hatte den Angaben zufolge vor mehr als einer Woche für einen Patientenbesuch ein negatives Schnelltest-Ergebnis vorgelegt, sich aber anschließend als ansteckend mit dem Coronavirus erwiesen. Die Klinik warnt in diesem Zusammenhang davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen: "So ein negatives Schnelltestergebnis ist kein Freifahrtschein. Es gelten weiterhin Maskenpflicht und Abstandsregeln, um genau so etwas zu vermeiden", sagte der Sprecher.

16.51 Uhr: Impfstoff von Johnson & Johnson wohl zuerst für Obdachlose

Den vorerst noch nicht ausgelieferten Impfstoff von Johnson & Johnson will das NRW-Gesundheitsministerium zuerst für Impfangebote in der Wohn- und Obdachlosenhilfe einsetzen. "Hier bestehen die größten Unsicherheiten, die Zweitimpfungen nach sechs beziehungsweise zwölf Wochen sicherzustellen", heißt es in einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen an den Gesundheitsausschuss.

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte vor rund einer Woche mitgeteilt, dass er den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verzögert. Es gab, ähnlich wie bei dem Astrazeneca-Impfstoff, Meldungen über Thrombose-Fälle.

16.42 Uhr: Eilanträge gegen Kölner Ausgangsbeschränkung

Gegen die neuen Ausgangsbeschränkungen in Köln sind bis heute Mittag 21 Eilanträge beim dortigen Verwaltungsgericht eingegangen. Sie stammen alle von Privatpersonen. Wann die zuständige Kammer entscheidet, ist laut Gericht noch unklar. Die neue Allgemeinverfügung der Stadt untersagt es, zwischen 21.00 und 5.00 Uhr vor die Tür zu gehen - es sei denn, man ist zum Beispiel dienstlich unterwegs, muss zum Arzt oder Gassi gehen.

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16.10 Uhr: Kitas bleiben laut Stamp geöffnet

Trotz steigender Corona-Zahlen bleiben die Kindergärten in Nordrhein-Westfalen bis auf Weiteres mit einer reduzierten Wochenstundenzahl geöffnet. Familienminister Joachim Stamp (FDP) bekräftigte heute, dass er einen Notbetrieb mit stark eingeschränktem Zugang nur für Eltern aus bestimmten Berufsgruppen und für besonders Bedürftige für "völlig falsch" halte. Die Pandemiebekämpfung dürfe nicht erneut auf dem Rücken von Kindern und Familien ausgetragen werden.

15.45 Uhr: Betriebsärzte sollen laut Spahn ab Juni impfen

Ab Juni sollen in Deutschland auch Betriebsärzte in die Corona-Impfungen einsteigen. Das sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit Blick auf aktuelle Lieferzusagen der Impfstoffhersteller. "Damit erhalten Arztpraxen und Länder mehr Planungssicherheit für Mai und Juni. Und das ermöglicht uns, bereits im Juni auch die Betriebsärzte in die Impfkampagne zu integrieren", sagte Spahn.

15.33 Uhr: Amateur-Fußballer annullieren Saison

Die drei Fußball-Landesverbände in NRW - Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen - haben sich darauf geeinigt, die komplette Saison 2020/21 zu annullieren. Das hat zur Folge, dass es in allen Ligen des Westdeutschen-Fußballverbands weder Meister noch Auf- oder Absteiger geben wird. Der Schritt umfasst laut der Verbände alle Ligen der Herren, Frauen und Jugend von der Oberliga bis runter zur Kreisliga.

Grund für die Annulierung ist die Corona-Pandemie. Die Verbände halten es für ausgeschlossen, bis zum Stichtag 30. Juni zumindest 50 Prozent aller Spiele ausgetragen zu haben - das allerdings wäre Voraussetzung, damit die Saison sportlich gewertet werden kann. Die kommende Saison beginnt dann erneut mit den Voraussetzungen, wie sie im August 2020 galten.

15.27 Uhr: Indische Virus-Variante auf dem Vormarsch?

In Indien spitzt sich die Corona-Lage zu. Ab heute gilt in der Hauptstadt Neu Delhi eine einwöchige Ausgangssperre. Die Zahlen waren massiv gestiegen. Grund dafür ist die Virus-Variante B.1.617, die sich derzeit ausbreite. Sie war zunächst in Indien entdeckt worden, ist aber bereits in Europa angekommen: In Großbritannien wurden nach Angaben vom Sonntag bisher 77 Fälle entdeckt. Forscher befürchten, dass die Mutation ansteckender ist und die bisherigen Impfstoffe unwirksam sein könnten.

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15.03 Uhr: Deutsche Olympioniken sollen geimpft werden

Die rund 1.400 deutschen Teilnehmer bei den Olympischen Spielen in Tokio sollen vorher eine Impfung gegen Covid-19 erhalten. In der Bundesregierung bestehe darüber Einigkeit, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter. "Im Moment gehen wir davon aus, dass wir das im Rahmen des Impf-Fortschritts gewährleisten können", fügte er hinzu.

Der Deutsche Olympische Sportbund hatte zuletzt immer wieder die Erwartung geäußert, dass alle impfwilligen Mitglieder der Delegationen für Olympia und Paralympics geimpft werden. Nur in diesem Fall könne der Dachverband "guten Gewissens die Mannschaft nach Tokio entsenden", hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann gesagt.

14.22 Uhr: Testergebnisse sollen laut Spahn per App vorzeigbar sein

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Jens Spahn

Die Menschen in Deutschland sollen nach einem Abebben der dritten Corona-Welle auch mit Hilfe von Testergebnissen auf dem Smartphone einkaufen oder zu Veranstaltungen gehen können. "Wir wollen es im Laufe des Aprils schaffen, dass die Testergebnisse dann auch auf der Corona-Warnapp gespeichert werden können und zur Verfügung stehen", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Man brauche die Testergebnisse möglicherweise, "wenn wir testgestützt öffnen, für den Einzelhandel, für die Außengastronomie, für Theater oder auch Fußballspiele".

13.57 Uhr: Griechenland lockert Einreisevorschriften

Griechenland lockert seine Corona-Einreisevorschriften für Touristen. Unter anderem Besucher aus der Europäischen Union müssen nach Behördenangaben nicht mehr in Quarantäne, wenn sie gegen Corona geimpft sind oder einen negativen Test vorweisen. Dieser darf nicht älter als drei Tage sein.

13.17 Uhr: Studie: Pandemie-Auswirkungen in Städten massiver

Städte leiden wirtschaftlich besonders stark unter der Corona-Krise. In ihnen stieg die Arbeitslosigkeit schneller und das Geschäftsklima verschlechterte sich stärker als andernorts, wie eine Untersuchung des Münchner Ifo-Instituts ergibt.

So sei die Erwerbslosenquote in den deutschen Großstädten von Januar 2020 bis August 2020 um knapp 1,5 Prozentpunkte gestiegen. In den ländlichen Gebieten nahm sie nur um 0,3 bis 0,8 Punkte zu.

Hauptgrund für die schlechtere Lage ist, dass in den Städten Branchen dominieren, die am meisten von den Einschränkungen der Pandemie betroffen sind. Dagegen ist auf dem Land und in Kleinstädten noch mehr Industrie und verarbeitendes Gewerbe anzutreffen, die sich nach dem ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres besonders kräftig erholt haben.

13.07 Uhr: Polizei löst Grillfest mit 70 Gästen auf

In Gelsenkirchen haben sich gestern Nachmittag 70 Menschen in einer Wohnung und in einem Hinterhof zu einem privaten Grillfest getroffen. Die Polizei löste die Party auf. Mehrere Gäste wurden wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.

Das war nicht die einzige Feier am Wochenende: In Köln fand in der Nacht zu Sonntag eine illegale Techno-Party statt. Unter den Gästen waren auch Mediziner und Lehrer. Falls die Mediziner in Kliniken der Stadt Köln beschäftigt sind, sollen dienstrechtliche Konsequenzen geprüft werden. Im Fall der Lehrer will die Stadt die Schulen informieren. 

12.21 Uhr: Krefelder Gymnasium eröffnet eigenes Testzentrum

Ein Gymnasium in Krefeld geht in Sachen Testpflicht neue Wege: Auf dem Schulgelände gibt es jetzt ein eigenes Testzentrum. Statt in den Klassenzimmern werden dort alle Schüler vor dem Unterricht an der frischen Luft auf Corona getestet. So soll das Ansteckungs-Risiko minimiert werden.

Engagierte Eltern hatten die Idee zum Testzentrum. Sie halten den Selbsttest in der Klasse für gefährlich. Denn dabei nehmen die Schüler ihre Maske ab und könnten sich infizieren. Das Testen erledigen Eltern, die zuvor von einer Ärztin angelernt wurden.

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11.01 Uhr: Biontech sagt zusätzliche Impfstoff-Lieferungen zu

Die Europäische Union hat mit den Herstellern Biontech und Pfizer die Lieferung von weiteren Impfstoffdosen fest vereinbart. Damit erhält die EU nun definitiv insgesamt 600 Millionen Dosen, wie die Unternehmen heute in Mainz mitteilten. An die EU werden fest 100 Millionen zusätzliche Dosen des Impfstoffs geliefert. Darin enthalten sind die 50 Millionen zusätzlichen Impfdosen, deren Lieferung die EU bereits vergangene Woche angekündigt hatte.

Die Europäische Kommission hatte bereits zu Jahresbeginn eine Option auf diesen zusätzlichen Impfstoff vereinbart, die damit nun umgesetzt wird. Die 600 Million Dosen decken etwa zwei Drittel der europäischen Bevölkerung ab.

10.55 Uhr: Mehr Krebstote durch die Pandemie?

Organisationen zur Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen beklagen wachsende Versorgungsengpässe in der Pandemie. Intensivstationen, die keine Patienten mehr aufnehmen können, seien für Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs besorgniserregend, erklärten die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) heute in Bonn, Heidelberg und Berlin.

Die Krebssterblichkeit werde nach oben schnellen, warnen die Organisationen. Die Langzeitfolgen für Krebspatienten, die heute nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden können, seien noch gar nicht absehbar.

10.43 Uhr: Rund 20 Prozent der NRW-Bürger mindestens einmal geimpft

Laschet oder Söder: Wer kann Kanzler?

Armin Laschet

In NRW haben inzwischen rund 3,7 Millionen Bürger mindestens eine erste Corona-Schutzimpfung erhalten. Das entspricht etwa 20,4 Prozent der Bevölkerung - bundesweit liegt die Impfquote mit 19,8 Prozent etwas darunter. "An Ostern habe ich versprochen, dass bis Ende April 20 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen eine Erstimpfung erhalten - dieses Versprechen haben wir nun fast zwei Wochen früher eingelöst", kommentierte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) heute die Zahlen.

10.35 Uhr: Mehr Deutsche unzufrieden mit Medienberichterstattung

Eine zunehmende Zahl der Deutschen hält einer Umfrage zufolge die Medienberichterstattung über die Pandemie für übertrieben. Wie der heute in Berlin veröffentlichte aktuelle Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ergab, nehmen mittlerweile 44 Prozent die Corona-Berichterstattung als überzogen wahr. Ende März waren noch 35 Prozent dieser Auffassung. Nur noch knapp die Hälfte empfindet aktuell die Medienberichterstattung als angemessen.

Als verharmlosend schätzten unverändert acht Prozent der Bevölkerung die Berichterstattung ein. Der BfR-Corona-Monitor beleuchtet regelmäßig die Risikowahrnehmung der Bevölkerung in der Pandemie.

9.50 Uhr: Ausgangssperren kommen vor Gericht

Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in einzelnen Kreisen beschäftigen nun auch die Richter beim NRW-Oberverwaltungsgericht. Wie eine Sprecherin heute mitteilte, liegen inzwischen Beschwerden aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein sowie aus dem Märkischen Kreis gegen Beschlüsse in erster Instanz vor, in denen die Regelungen für unrechtmäßig erklärt wurden.

Das Verwaltungsgericht Arnsberg hatte in der vergangenen Woche in seinen Eil-Beschlüssen zu den Ausgangssperren in den beiden Kommunen bemängelt, dass die Behörden nicht schlüssig begründet haben, warum eine Ausgangsbeschränkung nötig sei, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Auch gegen die neuen Ausgangsbeschränkungen in Köln sind bis heute Vormittag 16 Eilanträge beim dortigen Verwaltungsgericht eingegangen. Wann die zuständige Kammer entscheidet, ist laut Gericht noch unklar.

9.40 Uhr: Alt-Bundespräsident Gauck verteidigt Regierungspolitik

Joachim Gauck, am 19.2.2012 nach der Presseerklärung

Joachim Gauck

Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat die Regierenden gegen Kritik an ihrer Corona-Politik verteidigt. In einer solch komplexen Entscheidungssituation hätten diejenigen, die das Sagen haben, kaum eine Chance, in den Augen der Menschen alles richtig zu machen, sagte Gauck dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Gauck sagte, er könne die Einschränkungen grundsätzlich nachvollziehen: "Und was ich verstehen kann, das kann ich dann auch irgendwo akzeptieren."

9.37 Uhr: Wirtschaftlicher Druck auf Verkehrsunternehmen wächst

Immer mehr Menschen kündigen ihre Abos für Bus und Bahn - je länger die Pandemie dauert. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sagt, dass mittlerweile 15 Prozent der Kunden ihr Abo beendet haben. Alleine im vergangenen Jahr hatte der ÖPNV in Deutschland Einbußen von rund 3,5 Milliarden Euro.

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9.29 Uhr: Rund ein Viertel der Betriebe in Zwangspause

Bundesweit müssen derzeit 23 Prozent der Betriebe durch die "Lockdown"-Regelungen ihre Geschäftstätigkeit vorübergehend oder ganz einstellen. Dies seien fünf Prozentpunkte weniger als noch im Januar, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) heute mit.

Im Groß- und Einzelhandel seien 27 Prozent der Betriebe eingeschränkt, während das Gastgewerbe mit 87 Prozent der Betriebe am stärksten betroffen sei. Insgesamt sähen sich zwölf Prozent aller Betriebe bundesweit akut in ihrer Existenz bedroht.

9.14 Uhr: Neustart für den Präsenzunterricht in NRW

Tausende Schüler in Nordrhein-Westfalen sind heute erstmals nach den Osterferien wieder zur Schule gegangen. Bevor der Unterricht losging, mussten sie sich erst testen lassen. Wer das nicht wollte, musste auch weiterhin von zuhause aus lernen. Die Präsenzpflicht an den Schulen ist vorübergehend außer Kraft gesetzt.

In den Schulen der Brede in Brakel (Kreis Höxter) waren am Morgen 600 der insgesamt 1.200 Schülern zum Wechselunterricht erschienen. Nur ein einziger Test fiel positiv aus. Der betroffene Schüler wurde sofort für einen PCR-Test zum Arzt geschickt.

8.54 Uhr: Nur zwei NRW-Modellkommunen mit einer Inzidenz unter 100

Heute sollten eigentlich die Modellprojekte mit Lockerungen in mehreren NRW-Kommunen starten. Doch auch, wenn die Projekte nicht pauschal gestoppt worden wären: nur zwei von 14 Kommunen hätten aktuell die Mindestvoraussetzung erfüllt. Coesfeld lag heute Morgen bei einer Wocheninzidenz von 88,9 und Münster bei 99,9 - die anderen zwölf Kommunen sind dreistellig.

In den Modellkommunen sollte mit Schnelltests und Nachverfolgungs-App nachgewiesen werden, dass der Betrieb von Sport- und Kulturstätten sowie von Außengastronomie auch in Pandemiezeiten möglich ist.

8.10 Uhr: USA schlagen Deutschland beim Impfen deutlich

Vier Monate nach der ersten Coronavirus-Impfung in den USA haben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als die Hälfte aller Erwachsenen dort mindestens eine Impfdosis erhalten. 50,4 Prozent der Erwachsenen - rund 130 Millionen Menschen - wurde bis Sonntag mindestens eine Dosis verabreicht, wie aus CDC-Statistiken hervorging. Vollständig geimpft ist demnach bereits fast jeder dritte Erwachsene.

In Deutschland haben bisher nur 6,5 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz, immerhin 19,1 Prozent zumindest eine Erstimpfung erhalten.

8.08 Uhr: Krise trifft Städte härter als das Land

Deutschlands Städte sind laut einer Studie des Münchner Ifo-Instituts wirtschaftlich am stärksten von der Corona-Krise betroffen. Die Arbeitslosigkeit sei dort deutlicher gestiegen und die Geschäftslage der Unternehmen habe sich mehr verschlechtert als in eher ländlichen Regionen Deutschlands, so die zentralen Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie.

"Der soziale Konsum spielt in den Städten eine größere Rolle", erklärte Andreas Peichl vom Ifo. Weil in Städten weniger Industrie angesiedelt sei, hätten sie zudem weniger von der Erholung des verarbeitenden Sektors in der zweiten Jahreshälfte 2020 profitiert.

7.46 Uhr: Führender Epidemiologe gegen Ausgangssperren

Ausgangssperren sind höchstwahrscheinlich kein wirksames Instrument zur Eindämmung der Pandemie. Das erklärte Gérard Krause, Epidemiologe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, im ZDF-Morgenmagazin. Es gebe bisher wenig gute Studien zum Thema, erklärte Krause, aber den wenigen Untersuchungen zufolge sei der Effekt solcher Verbote eher gering einzuschätzen.

Außerdem plädierte Krause dafür, die Bedeutung der 7-Tage-Inzidenz nicht zu überschätzen. "In den letzten Monaten hatte ein Drittel der positiven Fälle keine Symptome." Besser wäre es, mehr auf die Kapazitäten der Intensivmedizin zu achten. "Was für die Gesellschaft zählt, sind die schweren Erkrankungen."

7.39 Uhr: Impftermine für mehr Jahrgänge

Ab heute werden in NRW Corona-Impftermine für die Jahrgänge 1946 und 1947 vergeben. Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales startet die Terminvergabe für Personen, die zwischen dem 1. Januar 1946 und dem 31. Dezember 1947 geboren sind. Für Ehegatten oder Lebensgefährten aus demselben Haushalt können ebenfalls Termine gebucht werden - auch wenn einer von beiden jünger als 75 ist.

7.15 Uhr: Landeselternschaft fordert kindgerechte Tests für Grundschulen

Zum Start des Wechselunterrichts in NRW hat die Landeselternschaft Grundschule die Anschaffung von "kindgerechten" Corona-Tests gefordert. Die derzeit in Grundschulen genutzten Test-Sets seien für kleine Kinder nicht geeignet, sagte Elternvertreterin Birgit Völxen heute Morgen im Gespräch mit dem WDR-"Morgenecho". Auch sei es völlig unverständlich, dass immer noch keine Lüftungsanlagen für einen Großteil der Schulen angeschafft wurden.

Viele Schulen hätten es in Eigenregie geschafft, gute Konzepte für ein sicheres Lernen umzusetzen, erklärte Völxen. Aber die Landesregierung habe es nicht geschafft, daraus eine landesweite Strategie zu entwickeln.

7.07 Uhr: FDP stellt Bedingungen für Infektionsschutzgesetz

Im Ringen um das geplante Infektionsschutzgesetz macht die FDP eine Verfassungsbeschwerde von mehreren Änderungswünschen abhängig. Das sagt der parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer Marco Buschmann der "Welt". Die FDP fordert unter anderem, Maßnahmen nicht von der Inzidenz abhängig zu machen, Ausnahmen für geimpfte und getestete Personen vorzusehen und auf Ausgangssperren zu verzichten. "Sollte sich die große Koalition diesen Änderungen verweigern, sehen wir uns gezwungen, den Gang nach Karlsruhe anzutreten", sagte Buschmann.

6.30 Uhr: Politiker regen Unterricht unter freiem Himmel an

Angesichts drohender Schulschließungen haben Politiker mehrerer Fraktionen Unterricht unter freiem Himmel gefordert. "Unterricht im Freien oder die weitere Reduzierung der Lerngruppengrößen sind zu durchdenken, bevor Schulen geschlossen werden", sagte der familienpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Marcus Weinberg, der "Bild"-Zeitung.

Auch die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding sprach sich für Unterricht in Parks oder im Schulhof aus. Unterstützung für die Idee kommt auch von SPD- und Grünen-Vertretern.

6.15 Uhr: Bundesweite und NRW-Inzidenzen steigen weiter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Morgen 11.437 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 165,3 von 162,3 am Vortag. 92 weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle auf 80.006. An Montagen fallen die Zahlen in der Regel niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

In NRW gab es 2.853 neue Fälle , die landesweite Inzidenz steigt auf 171,1. Einen Tag zuvor lag die NRW-Inzidenz noch bei 167,1 und vor einer Woche bei 131. Besonders angespannt ist die Lage in Remscheid, wo der Wert nach RKI-Angaben 319,7 beträgt.

0.10 Uhr: Twitter-Proteste am Gedenktag

Am bundesweiten Gedenktag für die Opfer der Pandemie haben gestern zahlreiche Menschen gegen das in ihren Augen zu zögerliche Pandemie-Handeln der Bundesländer protestiert.

Nachdem die 16 Regierungschefs gemeinsam dazu aufgerufen hatten, anlässlich der Gedenkfeier leuchtende Kerzen zum Gedenken an die Verstorbenen ins Fenster zu stellen, erfanden sie den Hashtag "#einkerzen". Bei Twitter posteten sie Fotos von Kerzenmeeren vor Staatskanzleien oder Rathäusern, einige mit dem Zusatz "Zündet eure Kerzen doch selbst an".

0.02 Uhr: Lauterbach plädiert für "Lockdown" bis Ende Mai

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält mit einem "letztem strengen Lockdown" bis Ende Mai ein starkes Senken der Fallzahlen und der Sterblichkeit für erreichbar. Erfahrungen aus Israel zeigten, dass dies erreicht werde, wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung die Erstimpfung habe, schrieb Lauterbach gestern auf Twitter. Es fehlten also nur noch sechs Wochen.

Lauterbach erklärte, mit einem strengen "Lockdown" ließen sich "weit über 10.000 Menschen" meist im Alter von 40 bis 60 Jahren retten. "Oder wir sind dafür nicht bereit, weil es uns die Einschränkungen 10.000 Tote nicht wert sind. Dann hätten wir versagt", schrieb der SPD-Politiker weiter.

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