Ticker vom Freitag (25.12.2020) zum Nachlesen)

Stand: 25.12.2020, 19:55 Uhr

  • Corona-Impfstoff kommt in NRW an
  • Etwa zwei Drittel der Deutschen wollen sich impfen lassen
  • Gewerkschaft fordert rasche Lockdown-Entscheidung für Schulen
  • Patientenschützer bemängeln fehlenden Überblick zur Lage in Pflegeheimen
  • Müller: "Milliardäre sollten in Coronakrise finanziell helfen"
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.54 Uhr: Türkei verlangt negativen Corona-Test vor Einreise

Die Türkei fordert den Nachweis von negativen Coronavirus-Tests von allen Einreisenden von kommenden Montag an. Passagiere ohne Test dürften nicht an Bord von Flugzeugen mit dem Ziel Türkei kommen, erklärte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Zudem müssten sich Passagiere aus Großbritannien, Südafrika und Dänemark darüber hinaus nach ihrer Ankunft in Quarantäne begeben.

19.08 Uhr: Niederlande erklären Deutschland bald zum Risikogebiet

Die Niederlande erklären Deutschland nach Angaben des Auswärtigen Amtes zum Risikogebiet. Ab dem 29. Dezember 2020 müssen alle Flugreisenden beim Einchecken einen negativen PCR-Test vorweisen, wenn sie in die Niederlande fliegen wollen. Gleiches gilt für Reisende per Zug, Bus oder Schiff. In den Niederlanden angekommen, wird dringend empfohlen, sich in eine zehntägige Hausquarantäne zu begeben.

18.47 Uhr: Zahlen in Italien steigen - Papst spendet Corona-Tests für Obdachlose

Die Gesundheitsbehörden in Italien haben nach knapp zwei Wochen wieder etwas mehr als 19.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages verzeichnet. Höher lag der Wert zuletzt am 12. Dezember. Binnen 24 Stunden wurden knapp 460 Tote mit Sars-CoV-2 registriert. Italien hat damit seit dem Beginn der Pandemie mehr als 71.000 Tote mit dem Coronavirus zu beklagen. Zuletzt schien sich ein Trend sinkender Infektionszahlen abzuzeichnen. Die Experten des Gesundheitsministeriums sprachen von einer sich abflachenden Kurve bei den Neuinfektionen. Gleichzeitig betonten sie jedoch, dass sich die Kurve immer langsamer abflache.

Papst Franziskus übergab der Stadt Rom 4.000 Corona-Testkits, die diese für obdachlose Menschen verwenden soll. Wie italienische Medien heute berichteten, stammen die Kits aus der Slowakei und sind ein Geschenk von Präsidentin Zuzana Caputova, die vergangene Woche von Franziskus in Audienz im Vatikan empfangen wurde. Zuvor hatte Franziskus in seiner Weihnachtsbotschaft gefordert, Impfstoffe sollten allen und vor allem den Verletzlichsten zugänglich gemacht werden.

18.15 Uhr: Pilot fliegt Umrisse einer Impfspritze

Um auf die Möglichkeit der Corona-Impfung aufmerksam zu machen, ist ein junger Pilot in Form einer Spritze im Himmel über Baden-Württemberg unterwegs gewesen. Aufzeichnungen der Flugdaten zeigen das perfekte Abbild des medizinischen Hilfsmittels. Der 20-jährige Pilot eines Luftsportclubs aus Friedrichshafen wolle damit die Menschen auf die seit Kurzem mögliche Corona-Impfung aufmerksam machen, sagte Frank Fischer von dem Luftsportklub heute. Der Flug habe sich über Hunderte Kilometer zwischen Friedrichshafen und Ulm erstreckt und der junge Pilot habe die Route genau geplant.

17.35 Uhr: Corona-Impfstoff kommt in NRW an

Wie alle anderen Bundesländer erhält auch Nordrhein-Westfalen an diesem Samstag die allererste Lieferung des Corona-Impfstoffs der Firma Biontech. Zum Auftakt kommen 9.750 Impfdosen nach NRW. Sie werden aus einer Impfstoff-Fabrik in Belgien geholt und in ein geheimes Zentrallager des Landes NRW gebracht.

Der in kleine Fläschchen abgefüllte Impfstoff soll in lediglich zwei speziellen Thermoboxen ausgeliefert werden, die jeweils von einer Person getragen werden können. Der Impfstoff muss bei -70 Grad gelagert werden. In Nordrhein-Westfalen kümmert sich das Unternehmen Kühne&Nagel um die gesamte Logistik. Bis zum Jahresende sollen dann mehr als 270.000 Dosen nach NRW kommen. Im Zentrallager wird der Stoff in kleinere Mengen aufgeteilt.

Am Sonntag sollen dann bis Mittag jeweils 180 Impfdosen in alle 53 Kreise und kreisfreien Städte gebracht und mit den Impfungen begonnen werden. Zuerst werden ausschließlich die Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen durch mobile Teams geimpft, das sind bis zu 350.000 Menschen. Als nächstes sollen dann Menschen ab einem Alter von 80 Jahren die Möglichkeit bekommen, sich impfen zu lassen.

16.36 Uhr: Gewerkschaft fordert rasche Lockdown-Entscheidung für Schulen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) pocht auf eine frühzeitige Entscheidung, wie es ab dem 10. Januar an den Schulen weitergeht. Sie dränge darauf, im weiteren Verlauf der Pandemie stärker auf Wechselunterricht zu setzen. Es sei abzusehen, dass die Lockdown-Maßnahmen über die Ferien hinaus verlängert werden müssten, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Deshalb bräuchten Lehrer, Schüler und Eltern frühzeitige Informationen über das, was kommt. "Und sie benötigen die Konzepte rechtzeitig, damit sich Schulen und Familien auf die Situation einstellen können", sagte die Lehrergewerkschafterin. "Ansagen am Freitag, die am Montag umgesetzt sein sollen, darf es nicht mehr geben. Das hat in der Vergangenheit alle Beteiligten oft genug vor unlösbare Probleme gestellt."

16.19 Uhr: Patientenschützer bemängeln fehlenden Überblick zur Lage in Pflegeheimen

Die Stiftung Patientenschutz hat das Fehlen einer deutschlandweiten behördlichen Übersicht über die Corona-Situation in den Pflegeheimen kritisiert. "Selbst auf kommunaler Ebene fehlt ein solches Monitoring zur Weihnachtszeit", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch heute. Angehörige müssten sich immer persönlich in der Einrichtung über die aktuellen Besuchsregelungen erkundigen.

"Immer wieder kommt es vor, dass Bestimmungen, die noch vormittags gegolten haben, am Nachmittag anders aussehen", sagte Brysch. Eigene Recherchen hätten ergeben, dass rund ein Drittel der Heime gar nicht betreten werden könnten, weil Pflegekräfte oder Pflegebedürftige infiziert seien. "Auch ist es Angehörigen oftmals nicht möglich, ein aktuelles Testergebnis vorzulegen", sagte der Patientenschützer. "Es fehlt schlichtweg an Testkapazitäten."

15.59 Uhr: Neue Coronavirus-Variante treibt Zahlen in Südafrika nach oben

Eine neue Variante des Coronavirus hat die Infektionszahlen in Südafrika nach oben getrieben. 14.305 neue Fälle sind innerhalb von 24 Stunden bestätigt worden - so viele wie noch nie zuvor in dem Land. Die südafrikanische Variante 501.V2 ist ansteckender als das ursprüngliche Covid-19-Virus und dominiert in dem Land.

Der Sieben-Tage-Durchschnitt ist von 8,65 neuen Fällen pro 100.000 Einwohnern und Tag am 10. Dezember auf 18,25 an Heiligabend gestiegen und hat sich damit innerhalb von zwei Wochen mehr als verdoppelt.

14.34 Uhr: CDU-Politiker fordern weniger Datenschutz bei Warn-App

Wegen der weiterhin hohen Zahl von Neuinfektionen fordern CDU-Politiker, den Datenschutz bei der Corona-Warn-App zu lockern. Bisher können Bewegungsprofile und mögliche Kontakte von Infizierten nicht ausgewertet werden, weil die Daten der Corona-Warn-App dezentral gespeichert werden.

Der Hamburger CDU-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß plädierte für einen besseren Datenzugriff der Ämter. Er schlug vor, bis zum geplanten Ende des momentanen Lockdowns am 10. Januar ein Update bei der Warn-App vorzunehmen.

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge fordert weniger Datenschutz. Anders seien die Gesundheitsämter nicht mehr in der Lage, Kontakte von Infizierten zurückzuverfolgen, sagte er dem "Fokus". Zumindest freiwillig sollten App-Nutzer künftig ihre Informationen den Behörden mitteilen können.

12.30 Uhr: Etwa zwei Drittel der Deutschen wollen sich impfen lassen

Eine Auswertung des Meinungsforschungsinstituts Yougov hat gezeigt, dass 32 Prozent der Befragten in Deutschland sich so schnell wie möglich impfen lassen möchten. Weitere 33 Prozent sind zwar ebenfalls dazu entschlossen, wollen aber erst einmal mögliche Folgen der Impfung bei anderen abwarten. 19 Prozent sind gegen die Impfung, 16 Prozent sind noch unentschlossen.

Eine Mehrheit von 57 Prozent hat Angst vor Nebenwirkungen. Nur ein Drittel hat solche Befürchtungen nicht. Nach der YouGov-Umfrage steigt die Impfbereitschaft kontinuierlich mit dem Alter. Von den 18- bis 24-Jährigen wollen sich 54 Prozent impfen lassen, von Menschen über 55 sind es dagegen 71 Prozent.

10.05 Uhr: Entwicklungsminister: "Milliardäre sollten finanziell helfen"

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) schlägt eine finanzielle Beteiligung von Milliardären zur Überwindung der Corona-Krise vor. "In der Krise machen die Digitalkonzerne und die Finanzwirtschaft riesige Gewinne, während die kleinen Geschäfte in unseren Innenstädten unter der Corona-Krise leiden", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er fände es angemessen, "wenn sich superreiche Krisengewinner jetzt freiwillig an der Finanzierung der Krisenbewältigung beteiligen".

Der CSU-Politiker sagte, das Nettovermögen von Mark Zuckerberg sei an einem einzigen Tag teilweise um acht Milliarden Dollar gestiegen. Er schlage vor, dass Milliardäre in einen Solidaritätsfonds einzahlen, etwa bei den Vereinten Nationen. Sie könnten aber auch direkt die globale Impfplattform Covax oder das Welternährungsprogramm unterstützen.

9.20 Uhr: "Impfen wird Epidemie erstmal nicht beeinflussen"

Der Corona-Impfstart am Sonntag in ganz Deutschland wird nach Einschätzung des Kieler Infektionsmediziners Prof. Helmut Fickenscher "die Epidemie vorerst nicht beeinflussen". "Dies liegt daran, dass wir einfach viel zu viele Leute zu impfen haben und noch längere Zeit nicht genügend Impfstoff zur Verfügung haben werden", sagte Fickenscher.

Eine günstige Corona-Entwicklung 2021 hänge davon ab, ob die Durchimpfung der Bevölkerung vor dem nächsten Winter abgeschlossen ist. Vor Ostern rechnet der Experte nicht mit deutlichen Lockerungen der Corona-Auflagen.

8.47 Uhr: "Querdenken"-Initiator bittet um Verzicht auf Proteste zum Jahreswechsel in Berlin

Michael Ballweg, Initiator der sogenannten Querdenken-Bewegung, hat dazu aufgerufen, das über den Jahreswechsel verhängte Versammlungsverbot in Berlin zu respektieren. In einer am Donnerstag im Internet verbreiteten Videobotschaft rief er Gegner der Corona-Maßnahmen dazu auf, am 30. und 31. Dezember sowie am 1. Januar nicht zu Demonstrationen in die Hauptstadt zu fahren.

Ballweg kündigte auch an, dass er "bis auf Weiteres" keine Großdemonstrationen mehr anmelden wolle. "Ich empfehle allen Querdenken-Gruppen in allen Orten Deutschlands, es mir gleich zu tun", fügte er hinzu.

8.20 Uhr: Schöne Weihnachtsaktion für gestrandete Lkw-Fahrer

Dutzende Lkw-Fahrer sind an der Autobahn-Raststätte Geismühle auf der A57 gestrandet und hängen zum Teil bis Sonntag dort fest. Weihnachten könnte für diese Menschen sicherlich schöner sein als auf einer Autobahn-Raststätte.

Aber: Die Hilfsorganisation "Doc-Stop" steht bereit, verteilt "Frohe Weihnachten"-Schilder auf vier Sprachen und überreicht den Fahrern Tüten mit Lebkuchen, Warnwesten, Keksen und Mützen. Am Freitag (25.12.2020) wird die Aktion an der Raststätte Siegerland an der A45 und an der Raststätte Aggertal an der A4 fortgesetzt. Wegen der Pandemie hängen die Helfer die Tütchen nur an die Außenspiegel der Lastwagen.

7.15 Uhr: Viele Weihnachtsbäume verkauft - trotz oder wegen Corona?

Es gibt auch gute Nachrichten in der Krise: Im Sauerland sind die Weihnachtsbaum-Erzeuger sehr zufrieden mit ihrer Saison. Dabei ging es gar nicht so gut los, weil Weihnachtsmärkte, Hotels und Restaurants ihre Bäume abbestellt hatten. Dafür langten die Privatleute umso mehr zu. Und zwar sowohl an den Verkaufsstellen in den Städten als auch beim Direktverkauf auf den Höfen.

Auch Anbieter für den Online-Verkauf von Tannen haben in der Corona-Krise profitiert. Der Verband der Weihnachtsbaumerzeuger spricht von einem Plus von zwei bis drei Prozent. Im Sauerland werden pro Jahr etwa zehn Millionen Weihnachtsbäume geschlagen.

7.03 Uhr: Mehr als 25.000 Neuinfektionen

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 25.533 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Außerdem wurden 412 Todesfälle verzeichnet, wie das RKI am Freitagmorgen bekanntgab.

Die Zahlen sind jedoch nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar. Das RKI rechnete während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und mit weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Donnerstag bei 0,97 (Vortag: 0,92). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken.

6.00 Uhr: Christmette in Rom vor nur 200 Gläubigen

Christliche Weihnachten unter Corona-Bedingungen: Unter strikten Hygienevorschriften und ohne den üblichen Massenandrang haben am Heiligabend die traditionellen Zeremonien in Rom und Bethlehem stattgefunden. Papst Franziskus feierte die Christmette vor weniger als 200 Gläubigen im Petersdom.

Dabei rief das Kirchenoberhaupt die Gläubigen auf, nicht "das eigene Schicksal zu beklagen, sondern die Tränen jener zu lindern, die leiden". Wegen der Ausgangsbeschränkungen in Italien musste die Messe zwei Stunden vorverlegt werden. Auch bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem war die Besucherzahl stark reduziert.

0.00 Uhr: Erster Fall von Corona-Mutation in Deutschland

In Baden-Württemberg ist am Donnerstag bei einer Frau die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Es handele sich um den ersten bekannten Fall in Deutschland, teilte ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums mit.

Die Frau sei am 20. Dezember aus Großbritannien über den Flughafen Frankfurt/Main nach Baden-Württemberg eingereist. Die Frau habe milde Krankheitssymptome und befinde sich in häuslicher Isolation. Drei enge Kontaktpersonen seien ebenfalls in Quarantäne.

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