Der Ticker von Sonntag (08.11.2020) zum Nachlesen

Stand: 08.11.2020, 21:39 Uhr

  • Höchststand bei Intensivpatienten fast erreicht
  • Merkel will Pfleger und Ärzte zuerst impfen
  • WDR exklusiv: NRW-Ordnungsämter mit Corona-Aufgaben überlastet
  • Ab sofort muss jeder getestete Kölner in Quarantäne
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

21.30 Uhr: Weltweit mehr als 50 Millionen Corona-Infektionen registriert

Weltweit sind bereits mehr als 50 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Das hat eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergeben. Mehr als 1,2 Millionen davon endeten demnach tödlich.

19.36 Uhr: Gericht will über Düsseldorfer Maskenpflicht entscheiden

Ist die Düsseldorfer Maskenpflicht für die gesamte Stadt verhältnismäßig? Nach mehreren Eilanträgen will das Düsseldorfer Verwaltungsgericht am Montag über die generelle Maskenpflicht im öffentlichen Raum entscheiden.

Bis Freitagnachmittag lagen laut Gericht sechs Eilanträge gegen die Regelung vor. Die Stadt Düsseldorf hatte angekündigt, mit Bußgeldern zu warten, bis das Gericht am Montag entschieden hat.

19.25 Uhr: Münster will wegen Maskengegnern Schulwege überwachen

War alles nur Fake oder wollen Maskengegner ausgerechnet am historisch bedeutsamen 9. November Kinder vor ihren Schulen abpassen, um sie davon zu überzeugen, dass Maskentragen angeblich sinnlos ist? Ministerium, Ordnungsbehörden und Polizei sind auf alle Fälle auf Aktionen eingestellt. Am Montag sollen die Schulwege besonders beobachtet werden.

"Wir sind auf eventuelle Aktionen der Initiative vorbereitet", sagte der Leiter des Ordnungsamtes, Norbert Vechtel. Außerdem könnten Betroffene anrufen oder eine E-Mail schreiben. Ob es am Montag tatsächlich zu Aktionen kommt, ist unklar.

Das Bildungsministerium hatte die Schulen in NRW vergangene Woche gewarnt: Es gebe Hinweise, dass die Initiative "Querdenken 711" am 9. November deutschlandweit an 1.000 Schulen "Aktionen gegen die Pflicht zum Tragen der Mund-Nase-Bedeckung durchführen will".

18.49 Uhr: Minister Spahn hofft auf Rückkehr der USA in die WHO

Nach dem Sieg Joe Bidens bei der US-Präsidentschaftswahl hofft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf einen Verbleib der Vereinigten Staaten in der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Unter anderem wegen der Corona-Politik der WHO hatte Präsident Donald Trump im Juli die Mitgliedschaft seines Landes in der Organisation aufgekündigt. Der Austritt tritt zum Jahresanfang in Kraft.

Die USA seien immer einer der stärksten Unterstützer gewesen, so Spahn im Ersten. "Deswegen könnte ich es nur begrüßen, wenn die USA in der WHO bleibt."

18.01 Uhr: Laut Studie mehr psychische Belastungen durch Corona-Krise

Die Belastungen durch die Corona-Krise steigen: Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums und des Forschungsinstituts IZA, die der "Welt am Sonntag" vorliegt. Demzufolge fühlen sich fast 70 Prozent der Befragten emotional belastet, weil sie sich um die Gesundheit von Angehörigen sorgen.

55 Prozent erklärten, sie litten unter der Unsicherheit, wie es in den kommenden Monaten weitergeht. Auch die Einschränkungen des Handlungsspielraums, der Verlust sozialer Kontakte und Sorgen um die eigene Gesundheit belasten einen großen Teil der Bevölkerung, hieß es.

15 Prozent nannten finanzielle Schwierigkeiten als Bürde. Die fehlende Trennung von Arbeit und Privatleben im Homeoffice bezeichnete etwa jeder Zehnte als Belastung. Befragt wurden den Angaben zufolge 1.000 Erwachsene, bevor die strengen November-Maßnahmen in Kraft traten.

17.07 Uhr: Ab sofort muss jeder getestete Kölner in Quarantäne

Wer in Köln einen Corona-Test macht, muss sich ab sofort unverzüglich in Quarantäne begeben. Das hat Kölns Sozialdezernent Harald Rau verfügt. Das gelte für alle, die sich testen lassen, "egal ob sie Symptome haben oder nicht".

Sollte das Testergebnis positiv sein, müssten sich die Betroffenen weiterhin isolieren - "auch ohne dass das Gesundheitsamt sie persönlich anspricht", so Rau.

Üblicherweise wird die Quarantäne vom Gesundheitsamt individuell angeordnet. Wegen der hohen Fallzahlen kommen die Mitarbeiter aber nicht mehr hinterher. Köln ist die erste Stadt in NRW, die deswegen eine solche Allgemeinverfügung verhängt. Diese gibt es sonst nur noch in Berlin und Bayern.

16.34 Uhr: Karnevalsverein verteilt "Sessions-Starter-Sets"

Unter dem Motto "Karneval neu denken" hat der Düsseldorfer Karnevalsverein Prinzengarde Blau-Weiss heute rund 500 Mitgliedern sogenannte Sessions-Starter-Sets an die Haustür gebracht. Ein Set besteht unter anderem aus dem neuen Sessionsorden, Luftschlangen, Luftballons, einer blau-weißen Schutzmaske und einem Viererpack Altbier, wie der Verein mitteilte.

Ziel sei es, den Mitgliedern mit den Accessoires einen stimmungsvollen 11.11. zu Hause im kleinen Kreis zu ermöglichen, erklärte Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning.

Anders als sonst wird in diesem Jahr das traditionelle Hoppeditz-Erwachen im Düsseldorfer Rathaus am 11.11. wegen der Corona-Einschränkungen fast ohne Publikum stattfinden - dafür aber als Livestream übertragen.

16.12 Uhr: Patientenschützer mahnen bei Impfstoff-Verteilung

Patientenschützer mahnen bei den anstehenden Gesprächen über die Vergabe eines Corona-Impfstoffs zur Sorgfalt. "Wer den Impfstoff zuerst erhalten soll, muss vor allem im Bundestag diskutiert und entschieden werden", sagte der Vorstand der in Dortmund ansässigen Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Bund und Länder müssten auch verbindlich festlegen, wie das Serum die Menschen in den Pflegeheimen erreichen könne. "Mit wenigen Zentren wird das nicht gelingen", warnte Brysch. Da ein Impfstoff, an dem mit Hochdruck geforscht wird, anfangs nicht für alle Bundesbürger reichen wird, muss priorisiert werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich zur Impfstoff-Verteilung bereits geäußert. Sie möchte medizinisches Personal zuerst impfen lassen (siehe Ticker-Meldung von 9.18 Uhr).

15.47 Uhr: Zwei Partys in Köln aufgelöst

In Köln haben das Ordnungsamt und die Polizei am Wochenende zwei Partys aufgelöst und mehrere Feiernde zur Kasse gebeten. Im ersten Fall trafen sich laut Angaben der Polizei am Samstagabend ein Dutzend Partygäste in einer Bar. Als Einsatzkräfte die Gaststätte kontrollieren wollten, sei diese "plötzlich verdunkelt und mucksmäuschenstill" gewesen.

Ein Schlüsseldienst habe schließlich die Eingangstür der Bar geöffnet, wo sich der Betreiber mit seinen Gästen aufgehalten habe. Das Ordnungsamt bat sie den Angaben zufolge zur Kasse, der Gastwirt bekam eine Anzeige.

Im zweiten Fall erwischten Beamte laut Polizei 28 Frauen und Männer, die heute am frühen Morgen in einem leerstehenden Gebäude gefeiert hatten. Mehrere Dutzend Menschen entwischten - sie hatten die Flucht ergriffen, als ein Streifenwagen eintraf. Die Polizisten stellten ein Mischpult und mehrere Boxen sicher.

15.21 Uhr: Landeschef Haseloff erwartet noch strengere Maßnahmen

Bund und Länder könnten bei dem nächsten Corona-Spitzentreffen am 16. November nach Einschätzung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) möglicherweise weitere Verschärfungen anpeilen.

"An Lockerungen glaube ich angesichts der sehr hohen Zahlen zu diesem Zeitpunkt nicht", sagte Haseloff mit Blick auf das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den 16 Ministerpräsidenten. "Die Frage ist, ob wir etwa beim Schutz besonders vulnerabler Gruppen nachschärfen müssen."

14.30 Uhr: Maskenpflicht im Unterricht für Krefelder Grundschüler?

Von der landesweiten Maskenpflicht im Schul-Unterricht sind Grundschüler bislang verschont. In Krefeld könnte sich das nun ändern. Der Krisenstab der Stadt hat die "dringliche Empfehlung" ausgesprochen, dass auch die jüngsten Schüler im Unterricht eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen sollen.

Ob aus der Empfehlung in den nächsten Tagen in Krefeld eine Pflicht wird, will die Stadt demnach zunächst juristisch prüfen. Die Empfehlung soll an den Schulen durch Beschlüsse der jeweiligen Schulkonferenz umgesetzt werden. In Krefeld gibt es 29 Grundschulen.

13.24 Uhr: Höchststand bei Intensivpatienten fast erreicht

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen hat in Deutschland fast wieder den Höchstwert vom Frühjahr erreicht. Derzeit werden 2.904 Infizierte intensivmedizinisch behandelt. Davon wird jeder Zweite invasiv beatmet. Das meldete die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Der bisherige Höchststand war laut DIVI am 18. April mit 2.933 Corona-Patienten auf Intensivstationen erreicht worden.

12.01 Uhr: Steinmeier fordert Kirchen zu Einsatz auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Kirchen dazu aufgerufen, sich weiter in der Corona-Krise für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. "Ich glaube, diese Krise ist eine Bewährungsprobe für unsere Gesellschaft, für unsere Demokratie. Gelingt es uns, beieinander zu bleiben oder werden Spaltungen sich vertiefen?", fragte Steinmeier in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

"Ich bin froh, dass die Kirchen immer wieder bemüht sind, Brücken zu schlagen, in der öffentlichen Debatte ebenso wie in der alltäglichen Begegnung." Hier dürfte die Kirche nicht nachlassen. Auf der digitalen Synode soll bis morgen über Reformen, Einsparungen und mehr Zusammenarbeit der 20 Landeskirchen diskutiert werden.

10.24 Uhr: Neue Regeln für Reiserückkehrer

In Deutschland gelten ab heute neue Regeln für Reiserückkehrer. Wer aus einem internationalen Risikogebiet einreist, muss sich online registrieren. Aussteigekarten in Papierform gibt es nicht mehr. Nach der Einreise müssen sich Rückkehrer in Quarantäne begeben. Ab dem fünften Tag kann die Quarantäne mit einem negativen Test beendet werden. Ohne bleibt sie zehn Tage bestehen.

10.04 Uhr: Drosten wünscht sich kühlere Debatte

Der Virologe Christian Drosten hat den Wert unabhängiger Wissenschaft gegen teils harsche Kritik in sozialen Medien verteidigt und auf die Logik des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns verwiesen. Forscher müssten "ein realistisches Bild zeichnen und nicht das gewünschte", erklärte Drosten in einer am Sonntag in Marbach im Neckar veröffentlichten Rede, mit der er an den Geburtstag des Dichters und Philosophen Friedrich Schiller erinnerte.

Daher fühle er sich auch verpflichtet, "korrigierend einzugreifen und ausgemachten Unsinn auch einmal beim Namen zu nennen". Doch wenn man als Wissenschaftler so agiere, sei man heute sofort "mittendrin im breiten öffentlichen Meinungskampf" um die Corona-Pandemie. Wissenschaftliche Beiträge würden nicht mehr sachlich und kühl diskutiert, sondern seien Teil einer "ungemein hart geführten" Debatte. "Das Ganze findet rund um die Uhr bei hohen Temperaturen im Schleuderwaschgang der sozialen Medien statt."

9.18 Uhr: Merkel will medizinisches Personal zuerst impfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel will einen möglichen Impfstoff gegen Corona zuerst für den Schutz des Gesundheitssystems selbst einsetzen. "Die Frage, wer wird zuerst geimpft, die wird diskutiert mit der Ständigen Impfkommission, mit der Wissenschaftsakademie Leopoldina und mit der Ethikkommission", sagte Merkel zum Tag der offenen Tür in einem Video, in dem sie auf Bürgerfragen antwortete.

"Aber ich glaube, ich kann schon so viel verraten: Ganz vorn dran sind natürlich Pflegekräfte, Ärzte und auch Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören. Das sind dann allerdings schon recht viele in unserem Land."

9.04 Uhr: Mehrwertsteuersenkung wird laut Scholz nicht verlängert

Die wegen der Corona-Krise beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent wird laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz nicht verlängert. Es werde bei den vereinbarten sechs Monaten bleiben, sagte er. "Das endet mit diesem Jahr. Weil wir gesagt haben, wir wollen alle davon abhalten, dass sie auf bessere Zeiten warten", so Scholz. "Und das hat sogar geklappt, wie wir an den Zahlen sehen."

8.41 Uhr: Gänse begehrt

Gänse vom heimischen Bauern sind auch 2020 begehrt - trotz oder vielleicht gerade wegen der Corona-Pandemie. Der direkte Verkauf einheimischer Mastgänse an die Haushalte liege landesweit klar im Trend, sagt Bernhard Rüb. Er ist der Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW. Das Angebot sei allerdings eher knapp: Da die Bestellphase der Gänseküken mitten im ersten Lockdown im Frühjahr gelegen habe, hätten die NRW-Bauern 2020 möglicherweise insgesamt etwas weniger Tiere erzeugt.

7.54 Uhr: Skateboard statt Fußball im Sportunterricht

Kontakt nicht erwünscht: Die Corona-Pandemie führt vielerorts zu erheblichen Einschränkungen im Sportunterricht. Ballsportarten mit Zweikämpfen sind derzeit nicht möglich. Das bietet aber auch neue Chancen für Trend- und Randsportarten wie Skateboardfahren. Generell bekomme auch Bewegung an der frischen Luft wieder einen höheren Stellenwert, so Michael Fahlenbock, Präsident des Deutschen Sportlehrerverbandes.

7.21 Uhr: WDR exklusiv: Ordnungsämter mit Corona-Aufgaben überlastet

Laut einer Umfrage des WDR-Magazins Westpol hat die Mehrzahl der Ordnungsämter zu wenig Personal, um die Corona-Regeln durchzusetzen. Das gaben zwei Drittel der Ordnungsämter an, die an der Befragung teilnahmen. In Tönisvorst im Kreis Viersen haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beispielsweise bis Ende Oktober 3.000 Überstunden angesammelt.

7.16 Uhr: Verkaufsoffener Sonntag in Köln umstritten

Am "Tag des Veedels" dürfen die Geschäfte in der Innenstadt und in den Kölner Stadtteilen von 13 bis 18 Uhr öffnen. Restaurants, Cafés und Ateliers aber müssen geschlossen bleiben. Gastronomen und Kultuschaffende fühlen sich nun gegenüber dem Handel benachteiligt. Sie fordern von Bund und Land eine Perspektive.

7.02 Uhr: Kirchensynode digital

Heute und morgen tagt die Synode der Evangelischen Kirche zum ersten Mal digital. Ein inhaltlicher Schwerpunkt, der vom Kirchenparlament diskutiert wird, ist der seit drei Jahren laufende Zukunftsprozess. Weitere Themen sind Corona und Digitalisierung.

6.51 Uhr: Bochumer Literaturfest beginnt - mit digitalen Events

Mitten in der Coronakrise startet in Bochum ein neues Literaturfestival. "WortWortWort"kombiniert vom 8. bis 20. November Live-Aufführungen und digitale Events. Auf dem Programm steht unter anderem die "Odyssee" von Homer.

3.41 Uhr: Krawalle in Leipzig - Vorwürfe gegen die Polizei

Bei der „Querdenken“-Demo in Leipzig ist es am Abend zu Ausschreitungen gekommen. SPD, Grüne und Linke machen der Polizei nun schwere Vorwürfe - sie habe "versagt".

Gegendemonstranten waren nach dem Ende der Demo in den Stadtteil Connewitz gezogen. Dort hatten sie Pyrotechnik und Müll auf der Straße angezündet. Die Polizei löschte die Brände mit Wasserwerfern; mit einem Räumpanzer lösten die Beamten Straßenblockaden auf. Nach Polizeiangaben gab es zahlreiche Übergriffe von Demonstranten auf Polizisten. Unter den Teilnehmern der Demo sollen zahlreiche Rechtsextreme gewesen sein.

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