Ticker von Samstag (22.01.2022) zum Nachlesen

Stand: 22.01.2022, 19:40 Uhr

  • Gesundheitsminister: In vielen Fällen kein PCR-Test mehr
  • Lange Wartezeiten bei Ergebnissen von Kita-PCR-Tests
  • Ärzteverband sieht Kliniken bald an Belastungsgrenze
  • Veranstalter zuversichtlich für große Open-Air-Festivals
  • Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf über 770
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.ommen Kliniken an die

Gesundheitsminister: In vielen Fällen kein PCR-Test mehr nötig

Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Deutschland sollen nicht mehr alle per Schnelltest positiv Getesteten einen PCR-Test bekommen. Die Gesundheitsminister der Länder sprachen sich heute einstimmig dafür aus. Sie begrüßten entsprechende Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für eine Priorisierung von PCR-Tests.

Die Laborkapazitäten seien endlich, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) in Magdeburg nach einer Schaltkonferenz mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern. Unbedingt eine PCR-Testung erhalten sollten Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sowie Hochrisikopatienten und Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe. "Da soll der Zugang zu PCR-Tests erhalten bleiben."

Hochwertige Antigentests statt PCR-Tests

"Für alle anderen Personen, die keine Symptome haben und ein positives Antigentest-Ergebnis vorweisen können, soll auf eine Bestätigung per PCR verzichtet werden." Befürwortet wird stattdessen eine Nachtestung mit einem zweiten überwachten Antigentest. Die Ressortchefs sprachen sich auch dafür aus, bei einer roten Anzeige in der Corona-Warn-App auf einen PCR-Test zu verzichten und stattdessen auf "qualitativ hochwertige Antigentests" zurückzugreifen.

Offenbar noch nicht geklärt ist, ob ein positiver Schnelltest dann auch reicht, um beim Arbeitgeber Lohnfortzahlung zu beantragen und um später nachzuweisen, dass man genesen ist. Dafür braucht man bislang einen positiven PCR-Test.

18.57 Uhr: Hälfte der Bevölkerung laut RKI geboostert

Jeder zweite Bundesbürger hat mittlerweile eine Auffrischungsimpfung erhalten. Knapp 41,7 Millionen Menschen (50,1 Prozent) seien inzwischen geboostert, teilte das Robert Koch-Institut mit. Knapp 61 Millionen Menschen (73,3 Prozent) seien vollständig geimpft, 75,4 Prozent hätten eine Impfung bekommen. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent Erstgeimpfte bis Ende Januar an. Bundesgesundheitsminister Lauterbach zufolge sollte das im Fall einer Impfpflicht-Einführung für die Grundimmunisierung ausreichen.

18.01 Uhr: Kritiker der Corona-Politik demonstrieren in Düsseldorf

Gegner von Corona-Maßnahmen sind heute in Düsseldorf erneut auf die Straße gegangen. Angemeldet waren 3.500 Demo-Teilnehmer. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf mehr als 7.500. Die Demonstranten hielten Pappschilder und Plakate in die Höhe, auf denen Slogans wie "Grundrechte sind keine Privilegien" und "Impfzwang? Nein! Danke!" standen. Die Kritiker der Corona-Politik betonten, dass Selbstbestimmung die Grundlage einer liberalen Demokratie sei.

Gegendemonstranten forderten sie hingegen zum "Impfen statt Schimpfen" auf - Impfen sei ein Beitrag zu einer solidarischen Gesellschaft, war ihre Auffassung. Ein Polizeisprecher sagte am späten Samstagnachmittag, die Demo sei bisher friedlich und störungsfrei verlaufen.

17.44 Uhr: Wiener Philharmoniker sagen Konzerte in Köln und Hamburg ab

Wegen steigender Corona-Fallzahlen in den Reihen der Wiener Philharmoniker hat das Orchester zwei Konzerte in Deutschland abgesagt. Am Montag und Dienstag werden die geplanten Auftritte in der Kölner Philharmonie und der Hamburger Elbphilharmonie nicht stattfinden, wie das berühmte Ensemble heute bekanntgab. Auch ein Konzert in Paris fällt kommende Woche aus.

Der Rest der Tournee mit dem Dirigenten Valery Gergiev und dem Pianisten Denis Matsuev soll im Februar wie geplant in Essen, Frankfurt und in den Vereinigten Staaten über die Bühne gehen.

17.05 Uhr: Söder für Überprüfung der Impfpflicht im Pflegebereich

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich für eine Überprüfung der beschlossenen einrichtungsbezogenen Impfpflicht ausgesprochen, die laut Gesetz ab dem 15. März gilt. "Es wäre besser gewesen, von vornherein eine allgemeine Impfpflicht für alle zu machen statt nur für einzelne Gruppen. Denn die vorzeitige Einführung im Pflege- und Krankenhausbereich kann zu Verlusten an Pflegekapazitäten führen", sagt der CSU-Chef der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Daher sollte man noch mal ein einheitliches Datum für alle prüfen." Sonst drohe allein wegen des Abwandern von Pflegekräften wegen der Impfpflicht eine Überlastung des Gesundheitssystems.

16.31 Uhr: Gesundheitsminister für allgemeine Impfpflicht

Bei der digitalen Konferenz haben sich alle Gesundheitsministerinnen und -minister für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen und dafür, dass zunächst - wie geplant - ab Mitte März eine Impfpflicht für Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eingeführt werden soll.

Allerdings fordern sie vom Bundesgesundheitsministerium mehr Informationen zur konkreten Umsetzung. In einem Beschluss wird das Bundesgesundheitsministerium gebeten, gemeinsam mit den Bundesländern "unverzüglich" alle offenen Fragen bei dem Thema zu klären, etwa für wen ganz genau die Impfpflicht gelten soll, welche Ausnahmen es gibt und wie Betroffene angehört werden. Zudem sprechen sich die Gesundheitsminister für die Prüfung eines mehrstufigen Verfahrens aus, so dass ungeimpfte Beschäftigte nicht sofort mit einem Tätigkeitsverbot belegt werden müssten.

Ärzte und Pflegepersonal bei Novavax bevorzugt

Die Mitarbeiter in Kliniken und Pflegeeinrichtungen sollen dann bevorzugt den neuen Impfstoff Novavax bekommen, wenn sie das möchten. Der Totimpfstoff steht voraussichtlich ab Ende Februar zur Verfügung und ist der erste, der in Deutschland zugelassen ist. Mit ihm könnten vor allem die bislang Ungeimpften angesprochen werden, die die mRNA-Technologie kritisch sehen.

Für den Fall, dass dieser Impfstoff erst später zur Verfügung stehen sollte, plädieren offenbar mehrere Bundesländer für eine Verschiebung des Termins für die Impfpflicht, wie "Der Tagesspiegel" berichtet.

15.26 Uhr: Junge Liberale kritisieren Corona-Politik des NRW-Ministerpräsidenten

Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen in Nordrhein-Westfalen, Alexander Steffen, hat die Corona-Politik von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) kritisiert. "Wir sehen in Hendrik Wüst - der bei Corona bisher leider mehr Markus Söder als Armin Laschet gespielt hat - und der CDU in erster Linie einen Konkurrenten und keinen Verbündeten, und das muss im Wahlkampf klar werden", sagte Steffen bei einem digitalen Landesparteitag der FDP heute. Er forderte seine Partei auf, in der Kommunikation "mutiger und offensiver" zu sein.

14.28 Uhr: Zwei weitere Corona-Fälle bei deutschen Handballern

Die deutschen Handballer werden bei der Europameisterschaft weiter von der Omikron-Welle erfasst. Heute wurden Rückraumspieler Christoph Steinert und Kreisläufer Sebastian Firnhaber positiv getestet. Das Duo vom Bundesligisten HC Erlangen steht der deutschen Mannschaft damit in den ausstehenden Hauptrundenspielen gegen Schweden am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) und Russland am kommenden Dienstag nicht zur Verfügung.

Insgesamt verzeichnet die DHB-Auswahl bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei bereits 13 Corona-Ausfälle. Ob Bundestrainer Alfred Gislason im Duell mit dem WM-Zweiten Schweden überhaupt über einen kompletten 16er-Kader verfügen kann, ist äußerst fraglich. Eine Nachnominierung gab es zunächst nicht.

14.07 Uhr: Kinder müssen wegen verzögerter PCR-Befunde länger zu Hause bleiben

Weil medizinische Labore angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen stark ausgelastet sind, liegen Testergebnisse mitunter deutlich später vor als gedacht. Es komme "aktuell zu Verzögerungen in der Befundübermittlung", hieß es heute vom Laborbetreiber Synlab, der unter anderem fünf Standorte in NRW hat. Nach positiven Pool-Tests lägen Einzelbefunde von Kindern "eventuell nicht bis zum nächsten Morgen" vor. Auch der Düsseldorfer Laborbetreiber Zotz Klimas schreibt auf seiner Webseite, es könne "zu signifikant längeren Befundübermittlungszeiten kommen".

Solche Tests werden in Kitas und Schulen durchgeführt - ist das Ergebnis positiv, heißt das, dass mindestens ein Kind positiv, also infiziert ist. Danach folgen Einzeltests, um herauszufinden, wer das ist. Auf deren Ergebnisse müssen die Familien inzwischen aber häufig länger warten als zuvor. Die Corona-Inzidenz steigt in NRW schon seit Ende Dezember kontinuierlich an, heute lag sie bei 733,6.

8.50 Uhr: Tourismusbranche fordert klare Regeln

Vor den Spitzenberatungen von Bund und Ländern über Corona an diesem Montag fordert die Tourismuswirtschaft eine klare und einheitliche Linie für die Branche. "Wir müssen zurück zu klaren, verständlichen und nachvollziehbaren Regeln", sagte der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Reinhard Meyer. Bei der vergangenen Bund-Länder-Konferenz sei die flächendeckende Einführung der 2G-Plus-Vorschrift in der Gastronomie beschlossen worden. "Diese Regelung wird aber unterschiedlich angewendet und die Länder regeln selbst, ob nach einer Booster-Impfung noch ein Test für den Restaurantbesuch erforderlich ist", so Meyer.

Uneinheitlichkeit herrsche auch bei touristischen Übernachtungen: Während Übernachtungen in Nordrhein-Westfalen unter die 2G-Regel falle, werde in Rheinland-Pfalz von Gästen und Gastgebern die Einhaltung der 2G-Plus-Regel verlangt.

8.08 Uhr Ärzteverband sieht Kliniken bald an Belastungsgrenze

Der Ärzteverband sieht Kliniken spätestens Anfang Februar an der Belastungsgrenze. Davor warnte die Vorsitzende Susanne Johna gegenüber der Funke Mediengruppe. Nicht nur steigende Patientenzahlen, auch der Ausfall von Personal in Kliniken, Laboren und Rettungsdiensten führe dazu, dass die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr dem üblichen Standard entsprechen werde.

Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, zeigte sich gestern im WDR Fernsehen optimistischer. Er sagte, dass es zur befürchteten Überlastung vielleicht nicht komme, weil die Infektionen sich nicht - wie ursprünglich befürchtet - alle 2-3 Tage verdoppeln würden.

7.00 Uhr Veranstalter zuversichtlich für große Open-Air-Festivals

Nachdem die großen Festivals die letzten beiden Sommer wegen der Pandemie abgesagt worden sind, planen die Veranstalter für dieses Jahr auf voller Kapazität. Trotz der aktuell angespannten Corona-Lage schaue man optimistisch auf den Sommer, so eine Sprecherin vom Deichbrand-Festival, das Mitte Juli in Cuxhaven stattfinden soll. Auch ein Sprecher des Hurricane-Festivals, das für Mitte Juni in Scheeßel geplant ist, betonte, dass die Organisation auf Hochtouren läuft. Mit welchen Test- und Schutzkonzepten aktuell geplant wird, haben die Veranstalter noch nicht gesagt.

6.21 Uhr: Demos gegen Corona-Maßnahmen und Gegendemos in mehreren NRW-Städten

In Düsseldorf, Aachen und Köln soll es heute wieder Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen geben. In Düsseldorf ruft das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" auch zu Gegenprotesten auf. Das Bündnis wendet sich dagegen, dass an der Demo auch Neonazis und Verschwörungsanhänger teilnehmen. Alle Demonstrationen sind für 15 Uhr angekündigt.

6.12 Uhr: Nach Todesdrohungen - Solidaritätsaktion in Herne

Nach Todesdrohungen gegen eine junge Pfarrerin in Herne wollen die westfälische Kirche und der Kirchenkreis Herne heute bei einem Friedensgebet öffentlich Solidarität zeigen. Bei einem Friedensgebet auf dem Herner Europaplatz vor der Kreuzkirche wollen Theologen aus dem Kirchenkreis im Talar sowie Mitglieder der westfälischen Kirchenleitung teilnehmen. Die Pfarrerin hatte mehrfach Todesdrohungen erhalten, nachdem sie öffentlich Position bezogen hatte gegen die sogenannten "Spaziergänge" in der Stadt als Protest gegen Corona-Maßnahmen.

6.00 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf über 770

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland auf 772 gestiegen. Gestern lag sie noch knapp über 700. Das Robert-Koch-Institut meldet mehr als 135.000 Neuinfektionen an einem Tag. 179 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben. Bundesweit sind weitere 179 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben.

Auch in NRW ist die Sieben-Tage-Inzidenz sprunghaft gestiegen. In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute Morgen 733,6. (Vortag: 680,8) Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 441,6.

Die Hospitalisierungsinzidenz liegt aktuell bei 3,20. Der Anteil der Covid-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, liegt bei 7,49 Prozent

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