Ticker vom Dienstag (11.01.2022) zum Nachlesen

Stand: 11.01.2022, 19:11 Uhr

  • Bis März könnte sich jeder zweite Europäer mit Omikron infizieren
  • Ab Donnerstag 2G-plus in weiten Bereichen von NRW
  • Deutschland: Erstmals mehr als eine Million Tote in einem Jahr
  • Inzidenz steigt und steigt
  • Fast jeder Zweite in NRW ist geboostert
  • Holpriger Schulstart wegen Pooltests
  • Zehntausende bei Demos unterwegs
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Bis März könnte sich jeder zweite Europäer mit Omikron infizieren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt unter Berufung auf eine Hochrechnung davor, dass sich in zwei Monaten schon über die Hälfte der Menschen in Europa mit Omikron infiziert haben könnten. Omikron stelle eine Flutwelle dar, die von West nach Ost über die europäische Region hinwegfege,sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge.

Angesichts des aktuellen Ausbreitungstempos prognostiziere das Forschungsinstitut IHME anhand von Modellrechnungen, dass sich mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in der Region in den nächsten sechs bis acht Wochen mit Omikron infiziert haben könnten. Kluge erläuterte, dass allein in der ersten Woche 2022 in der europäischen Region mehr als sieben Millionen neue Corona-Fälle nachgewiesen wurden - was mehr als eine Verdopplung innerhalb eines Zwei-Wochen-Zeitraums bedeute.

20.46 Uhr: FDA-Chefin: Die meisten Menschen werden sich infizieren

Die amtierende Chefin der US-Arzneimittelbehörde FDA rechnet mit einer Ansteckung von weiten Teilen der Bevölkerung. "Es ist schwer zu verarbeiten, was im Moment tatsächlich passiert, nämlich, dass die meisten Menschen Covid bekommen werden", sagte Janet Woodcockbei einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des US-Senats. "Wir müssen sicherstellen, dass die Krankenhäuser noch funktionieren, dass Transport- und andere unerlässliche Dienstleistungen nicht unterbrochen werden, während dies geschieht."

19.01 Uhr: Biontech und Pfizer produzieren angepasstes Vakzin

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben mit der Produktion eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffs für eine spätere kommerzielle Nutzung begonnen. Das teilte Biontech-Chef Ugur Sahin mit. Ende Januar werde eine klinische Studie zu dem Impfstoff beginnen. "Wir gehen davon aus, dass wir bis März für eine Belieferung des Marktes bereit sind, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen." Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bislang noch nicht erklärt, ob sie einen an Omikron angepassten Impfstoff mit einer anderen Zusammensetzung als bei dem derzeit verwendeten Vakzin für notwendig hält.

18.42 Uhr: Gesundheitsämter können verkürzte Quarantäne schon anwenden

Die NRW-Gesundheitsämter dürfen in Einzelfallentscheidungen die von Bund und Ländern beschlossenen verkürzten Quarantäneregelungen bereits anwenden, obwohl die entsprechende Verordnung noch aussteht. Das geht aus einem Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin bittet Gesundheitsstaatskretär Edmund Heller die Gesundheitsämter, entsprechend der Bund-Länder-Beschlüsse zu verfahren.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte am Morgen betont, dass man für die offizielle Verordnung erst noch die neuen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) abwarte. Bund und Länder hatten beschlossen, das unter anderem geboosterte Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne müssen. Andere sollen sich zum Beispiel nach sieben Tagen freitesten dürfen.

18.28 Uhr: Gebauer reagiert scharf auf Kutschaty-Kritik

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat Kritik des SPD-Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty an den Corona-Tests für Schulen scharf zurückgewiesen. "Brandgefährlich sind nicht die geprüften, hochsensitiven Tests oder das bundesweit einmalige Lolli-PCR-Testverfahren, sondern ein wahlkämpfender SPD-Spitzenkandidat, der ohne Rücksicht auf Verluste und offensichtlich gezielt Verunsicherung bei Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften schürt", teilte Gebauer mit.

Kutschaty hatte zuvor seine Kritik an der Zuverlässigkeit der Schnelltests für weiterführende Schulen bekräftigt. "Die von der Landesregierung angeschafften Tests haben offensichtlich nicht die erhöhte Sensibilität, um Coronaviren auch tatsächlich entdecken zu können", sagte er. "Das ist brandgefährlich."

18.20 Uhr: Reul: Mehr unangemeldete Versammlungen in NRW

Unangemeldete Corona-Proteste nehmen nach Angaben des NRW-Innenministers Herbert Reul (CDU) in Nordrhein-Westfalen zu. In den vergangenen vier Wochen habe es rund 700 Corona-Demonstrationen mit insgesamt über 100.000 Teilnehmern gegeben, sage Reul der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Bis auf 40 Gegendemonstrationen hätten sich die allermeisten Proteste gegen die Corona-Maßnahmen gerichtet. Wer eine Versammlung nicht anmelde, mache sich strafbar, betonte Reul.


17.53 Uhr: SPD will Ende Januar Vorschlag für Impfpflicht-Gesetz

Die SPD will Ende Januar einen konkreten Vorschlag für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland machen. Unmittelbar nach der ersten "Orientierungsdebatte" im Bundestag, die in zwei Wochen stattfinden soll, würden Abgeordnete der SPD Eckpunkte für einen Gesetzentwurf vorgelegen, sagte Fraktionschef Rolf Mützenich. Diese Eckpunkte könnten dann Grundlage für einen Gruppenantrag zusammen mit Abgeordneten anderer Fraktionen sein.

Bis zu einer Entscheidung im Bundestag sollte sich das Parlament nach Ansicht Mützenichs danach nicht länger als zwei Monate Zeit lassen. "Wir werden das im März abgeschlossen haben, ganz klar", sagte er.

17.29 Uhr: WHO fordert rasche Anpassung von Impfstoffen

Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die rasche Anpassung der existierenden Corona-Impfstoffe an neue Virusvarianten gefordert. "Eine Impfstrategie, die auf wiederholten Auffrischungsdosen der ursprünglichen Impfstoffzusammensetzung beruht, ist wahrscheinlich weder angemessen noch nachhaltig", erklärte die Technische Beratungsgruppe der WHO für die Zusammensetzung von Corona-Impfstoffen. Auf lange Sicht sei zudem die Entwicklung neuer Vakzine notwendig.

17.21 Uhr: Weltbank senkt Wachstumsprognose wegen Omikron

Die Weltbank hat vor einer deutlichen Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums wegen der Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt. Die internationale Finanzinstitution mit Sitz in Washington senkte ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für dieses Jahr um 0,2 Punkte auf 4,1 Prozent. Die Experten verwiesen unter anderem auf einen möglichen Arbeitskräftemangel und weitere Engpässe in den internationalen Lieferketten.

17.18 Uhr: Trotz Lockdown 77 Prozent mehr Neuinfektionen in Niederlanden

Die Omikron-Variante breitet sich in den Niederlanden trotz des derzeitigen Lockdowns rasant aus. In den vergangenen sieben Tagen waren mehr als 200.000 neue Infektionen registriert worden - so viel wie nie zuvor. Im Vergleich zur Vorwoche sei dies ein Anstieg von mehr als 77 Prozent, teilte das zuständige Gesundheitsinstitut RIVM mit. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 1147. In Deutschland liegt der Wert bei 387,9.

16.57 Uhr: Impfzentren sollen bis Jahresende geöffnet bleiben

Die Laufzeit für die Impfzentren soll bundesweit bis Ende des Jahres verlängert werden. In NRW konnten allerdings nicht alle Städte ihre Impfzentren wiederbeleben - und haben stattdessen Impfstationen eingerichtet. Ob diese bis Jahresende geöffnet bleiben, steht bislang wohl noch nicht fest. "Zur weiteren Ausgestaltung des Impfgeschehens laufen derzeit die Planungen", hieß es aus dem Landesgesundheitsministerium gegenüber dem WDR. In jedem Fall sei die "Finanzierungsperspektive des Bundes" für die Stationen relevant. Sie werden jeweils zur Hälfte vom Bund getragen.

Die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) hatte angekündigt, dass die Laufzeit der Impfzentren verlängert wird. Das Saarland habe einen entsprechenden Antrag bei der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz eingebracht, der von den anderen Ländern mitgetragen worden sei. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe die Verlängerung mündlich zugesagt, teilte das Ministerium in Saarbrücken mit. Damit könne man zuverlässig für das Jahr 2022 planen.

16.26 Uhr: Auch noch Gartenparty bei Johnson?

Eine Weihnachtsfeier während der Pandemie wird bereits untersucht. Nun bringt eine Einladung zur Gartenparty via Mail den britischen Premier Johnson zunehmend in Bedrängnis. Die Polizei ermittelt, ob gegen Corona-Auflagen verstoßen wurde.

16.20 Uhr: Laumann: NRW ermöglicht Selbsttests unter Aufsicht als Zutrittsvoraussetzung

Corona-Testnachweise werden in Nordrhein-Westfalen vereinfacht. Ab Donnerstag reichen vielerorts beaufsichtigte Selbsttests. Das sieht die am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichte aktualisierte Corona-Schutzverordnung vor. Welche Maßnahmen noch beschlossen wurden, erläuterte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann in einer Pressekonferenz. Hier das Video dazu:

15.31 Uhr: Patientenschützer kritisieren Ausnahme für Geboosterte

Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz

Eugen Brysch

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Ausnahme geboosteter Menschen von der zusätzlichen Corona-Testpflicht bei Freizeitaktivitäten mit besonders engem Kontakt als falsch kritisiert. "Das ist ein schwerer Fehler", sagte Vorstand Eugen Brysch nach der Vorstellung der neuen NRW-Coronaschutzverordnung durch die Landesregierung. Impfen und Testen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, weil das Impfen vor allem die Person selbst schütze und das Testen eine wichtige Maßnahme gegen die Weitergabe des Virus sei

15.11 Uhr: Auswertung von Corona-Tests an Schulen laut Kutschaty zu langwierig

Die Auswertung der Corona-Tests zum Schulstart dauert nach Ansicht des nordrhein-westfälische Oppositionsführers Thomas Kutschaty zu lange. "Die Tests werden nicht schnell genug ausgewertet. In meinem Wahlkreis alleine hat heute eine Schule nicht aufgemacht, weil sie die Testergebnisse von gestern nicht bekommen hat", sagte der SPD-Spitzenkandidat. In einer Essener Grundschule, die in Kutschatys Wahlkreis liegt, sind am Dienstag die meisten Schüler zu Hause geblieben, weil die Labore zu den am Vortag genommenen PCR-Corona-Tests noch keine Ergebnisse geliefert haben.

15.05 Uhr: Ab Donnerstag 2G-plus in weiten Bereichen von NRW

Ab Donnerstag gilt im gesamten Freizeitbereich in NRW 2G. Das teilte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mit Verweis auf die kommende Corona-Schutzverordnung des Landes mit. Überall dort, wo man keine Maske tragen kann - etwa in der Gastronomie, im Freizeit- und Fitness-Bereich oder beim Sport - soll 2G-plus gelten (beim Outdoor-Sport gilt weiterin 2G). Man braucht also einen zusätzlichen Test. Dieser ist allerdings nicht nötig, wenn die Person geboostert ist oder wenn sie doppelt geimpft und auch genesen ist. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband lehnte die Verschärfung als unverhältnismäßigen "Quasi-Lockdown" ab.

In der Verordnung wird die Testung neu geregelt. So könnten etwa Gastonomiebetriebe oder Fitnessstudios direkt vor Ort ihre Kunden testen.

Für Veranstaltungen - egal ob drinnen oder draußen - gelte eine Obergrenze von 750 Besuchern. An Orten, wo Menschen erscheinen können, die nicht geimpft sind, werde es auch im Freien eine Maskenpflicht geben. so Laumann. Bei 2G-plus-Veranstaltungen könne darauf verzichtet werden.

Was die neue Regelung bezüglich möglicher verkürzter Quarantäne angeht, müsse man noch auf eine Verordnung des Bundes warten. Diese sei am Freitag zu erwarten, so Laumann.

15.04 Uhr: Hat Deutschland die strengsten Maßnahmen der Welt?

Laut dem Covid-Stringency-Index der Uni Oxford hat Deutschland die strengsten Maßnahmen gegen die Pandemie weltweit. Doch ein genauerer Blick zeigt: Die Darstellung vereinfacht komplexe Regelungen.

14.44 Uhr: NRW schränkt PCR-Tests als Impf-Ersatz im Amateursport ein

PCR-Tests gelten in Nordrhein-Westfalen im Amateursportbereich nur noch als Ersatznachweis zu einer Corona-Impfung, wenn man wenigstens eine Impfung nachweisen kann. Das erläuterte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Bei nicht geimpften Berufssportlern gelte die PCR-Ersatzregelung hingegen noch, bis es eine bundesgesetzliche Regelung zur Impfpflicht gebe.

14.41 Uhr: Biathlon-Weltcup in Ruhpolding coronabedingt ohne Fans

Der Biathlon-Weltcup in Ruhpolding findet nun coronabedingt ohne Fans statt. Das ist das Ergebnis der Sitzung des bayerischen Kabinetts, bei der die Corona-Beschränkungen bis 9. Februar verlängert wurden. Bereits fest stand, dass der Frauen-Sprint am Mittwoch vor leeren Rängen stattfinden muss. Ab dem Männer-Sprint am Donnerstag hatten die Organisatoren bis zuletzt gehofft, maximal 7500 Fans im bayerischen Biathlon-Mekka zulassen zu können.

Nach Hochfilzen/Österreich, Oberhof und dem kommenden Weltcup in Antholz ist Ruhpolding bereits die vierte Station, bei der Geisterrennen ausgetragen werden müssen.

13:33 Uhr: Karneval der Kulturen erneut abgesagt

Karneval der Kulturen

Wieder kein Karneval der Kulturen in Berlin

Der Berliner Karneval der Kulturen wird aufgrund der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht stattfinden. "Die Chancen auf eine pandemiekonforme Austragung zu Pfingsten, ob zentral oder dezentral, schätzen die Verantwortlichen aller Fachrichtungen eher schlecht ein", teilten die Organisatoren mit.

13:21 Uhr: Gewerkschaft beklagt Stimmung gegen Medienschaffende bei Protesten

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat erneut eine sich verschlechternde Arbeitssituation für Journalisten und Journalistinnen bei Demonstrationen gegen die Corona-Politik beklagt. Der Bundesvorsitzende Frank Überall sagte, insgesamt spitze sich die Lage zu. Immer häufiger komme es zu Rangeleien und handfester Gewalt gegen Medienschaffende. Bei den Protesten werde "aufgepeitscht" mit dem Feindbild Medien.

12.40 Uhr: Erstmals mehr als eine Million Tote in einem Jahr

Erstmals seit dem Bestehen der Bundesrepublik hat es 2021 mehr als eine Million Sterbefälle innerhalb eines Jahres gegeben. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland insgesamt rund 1,02 Millionen Sterbefälle registriert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Grund dafür dürften die Alterung der Bevölkerung und die Folgen der Corona-Pandemie sein.

11.48 Uhr: Inzidenz steigt auf 387,9 - Anstieg auch in NRW

Die Inzidenz kennt derzeit nur einen Weg - nach oben: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 45.690 Corona-Neuinfektionen. Das sind 15.129 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 30.561 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 387,9 von 375,7 am Vortag.

322 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 114.351. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 7,58 Millionen Corona-Tests positiv aus.

Auch in NRW nimmt die Inzidenz zu und hat inzwischen fast das bundesweite Niveau erreicht. Die Inzidenz liegt nun bei 381,7 (Vortag 361,5). Innerhalb von 24 Stunden wurden in NRW 10.897 neue Corona-Fälle gemeldet. Damit traten fast ein Viertel aller bundesweit neu registrierten Erkrankungen in Nordrhein-Westfalen auf. Den höchsten Inzidenzwert meldeten die Gesundheitsämter für die Landeshauptstadt Düsseldorf mit 674,9, gefolgt von Wuppertal (652,1).

11.35 Uhr: Fast jeder Zweite in NRW ist geboostert

Annähernd jeder zweite Einwohner von Nordrhein-Westfalen hat eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Laut RKI sind im bevölkerungsreichsten Bundesland bisher mehr als 8,2 Millionen Auffrischungsimpfungen verabreicht worden. Mit einer Quote von 46 Prozent liegt NRW im Ländervergleich auf Platz 5 und über dem Bundesdurchschnitt von 43,5 Prozent.

Drei Viertel der Einwohner von NRW besitzen laut den RKI-Daten eine vollständige Grundimmunisierung, sind also doppelt geimpft.

10.53 Uhr: Viel mehr symptomlos Infizierte bei Omikron

Bei der Omikron-Variante ist nach vorläufigen Ergebnissen zweier südafrikanischer Studien der Anteil der Menschen ohne Symptome unter den Infizierten viel höher als bei früheren Varianten. Weitaus mehr Menschen, die positiv getestet wurden, hatten demnach im Vergleich zu früheren Studien keine Symptome. Das könnte erklären, warum sich die Variante so schnell weltweit ausbreitet, erklärten die Wissenschaftler der Studien Ubuntu und Sisonke.

10.11 Uhr: Mehrheit der Deutschen für 2G-plus in der Gastro

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet laut einer Umfrage die 2G-plus-Regel in der Gastronomie. 53 Prozent der Teilnehmer sprachen sich in einer Erhebung des Meinungsforschers Yougov für die Vorschrift aus, 35 Prozent lehnen diese ab.

Bund und Länder hatten am Freitag eine 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés und Kneipen vereinbart. Demnach haben nur Geimpfte und Genesene mit negativem Corona-Test sowie Menschen mit Auffrischungsimpfung Zugang. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hatte die schärferen Zugangsregeln kritisiert und vor weiteren Umsatzeinbußen gewarnt. Die flächendeckende Einführung von 2G-plus-Regeln sei für viele ein Desaster, sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. Sie wies darauf hin, dass weniger als die Hälfte der Menschen geboostert seien.

10.02 Uhr: USA vermelden 1,35 Mio. Neuinfektionen an einem Tag

Die USA haben erneut mehr als eine Million Corona-Neuinfektionen verzeichnet und damit wieder einen weltweiten Höchstwert. Am Montag registrierten die Behörden mindestens 1,35 Millionen neue Ansteckungen, den höchsten Tageswert rund um den Globus seit Beginn der Pandemie, wie eine Reuters-Erhebung basierend auf den offiziellen Daten zeigt.

Die Auswirkungen auf das alltägliche Leben durch den Omikron-Vormarsch in den USA werden immer deutlicher. Viele Schulen können nicht mehr unterrichten, weil Lehrer und Busfahrer ausfallen. In New York stehen mehrere U-Bahnen still, weil Fahrpersonal krank oder in Quarantäne ist.

9.55 Uhr: Polen hat nun mehr als 100.000 Corona-Tote

Polen hat die Schwelle von 100.000 Corona-Toten überschritten. Nach dem Tod von 493 Menschen infolge einer Corona-Infektion am Montag liege die Opferbilanz nun bei 100.254 Toten, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski dem Nachrichtensender TVN24. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage der aktuell verfügbaren Daten hat Polen derzeit eine der höchsten Corona-Todesraten weltweit.

9.32 Uhr: Holpriger Schulstart wegen Pooltests

Viele Schulkinder müssen nach nur einem Tag in der Schule heute schon wieder zuhause bleiben, weil der Pooltest der Klasse positiv war. Gestern wurden alle Schüler in NRW auf Corona getestet. Andreas Tempel, Direktor der Alexander-Coppel-Gesamtschule in Solingen, blickt mit Sorge auf die kommenden Tage: "Wir sind schon darauf eingestellt, wenn das notwendig sein sollte, vielleicht in Wechselunterricht oder Distanzunterricht zu gehen", sagte er im WDR Morgenecho.

Schüler*innen der Königin-Luise-Schule in Köln beim Pooltest

Schüler*innen der Königin-Luise-Schule in Köln beim Pooltest

"Ich wünschte mir, dass Schulen und Schulleitungen zugebilligt wird, eigenverantwortlich entscheiden zu können und das nicht landesweit im gleichen Takt vorgegangen wird", so Tempel, der im vergangenen Jahr den "Solinger Weg" mit einem Hybridunterricht ging, bis die Landesregierung ihm dies verbot.

8.53 Uhr: Krankenhausärzte dringen auf Impfpflicht

Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands dringt auf die rasche Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht für Erwachsene. Verbandspräsident Michael Weber forderte in einem Gastbeitrag für die "Neue Osnabrücker Zeitung": "Auch wenn viele Details wie die Anzahl der nötigen Impfstoffe und die Einführung eines Impfregisters für endlich bessere Datenqualität noch offen sind, muss die Diskussion im Bundestag unverzüglich beginnen!"

Da alle Appelle zur Impfung nicht ausreichend gefruchtet hätten, müsse durch eine Verpflichtung die entscheidende Impflücke geschlossen werden, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden.

8.14 Uhr: Olympische Spiele - Menschen in Peking sollen bei Unfällen nicht helfen

Aus Angst vor der Verbreitung des Coronavirus haben die Behörden der chinesischen Hauptstadt die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich im Falle eines Verkehrsunfalls von Teilnehmern der Olympischen Spiele fernzuhalten und ihnen auch nicht zu helfen. 

"Halten Sie bei einem Verkehrsunfall bitte einen Sicherheitsabstand ein, und kommen Sie nicht mit dem Fahrzeug und Personen im Fahrzeug in Kontakt", hieß es in einer von Staatsmedien verbreiteten Mitteilung des Pekinger Verkehrsbüros, das dazu aufrief, auf professionelle Helfer zu warten, sollte es einen Unfall mit einem der Olympia-Fahrzeuge geben.

Unterdessen ist in China die dritte Millionenstadt wegen eines Coronavirus-Ausbruchs in den Lockdown gegangen. Damit ist es nun 20 Millionen Menschen in China verboten, ihre Wohnungen zu verlassen. Der Lockdown für Anyang, das 5,5 Millionen Einwohner hat, ist der dritte nach Xi'an, das 13 Millionen Einwohner hat, und Yuzhou mit 1,1 Millionen Einwohnern.

7.30 Uhr: Zehntausende bei Demos gegen Corona-Auflagen - auch viele Gegendemos

Zehntausende Menschen sind am Montagabend in deutschen Städten auf die Straße gegangen, um gegen die Einschränkungen in der Corona-Pandemie und eine mögliche allgemeine Impfpflicht zu protestieren. Bei den meist unangemeldeten Demonstrationszügen schritt die Polizei vielfach ein, weil gegen aktuelle Pandemie-Auflagen verstoßen wurde.

Im sächsischen Bautzen bewarfen einige der 800 Demonstranten Polizisten mit Flaschen und Pflastersteinen, drei Beamte wurden verletzt und ambulant behandelt. In Thüringen zählte die Polizei landesweit mehr als 20.000 Demonstranten, drei Beamte seien verletzt worden, einer von ihnen schwer.

An mehreren Orten protestierten Menschen gegen die Kundgebungen, warben für Solidarität und riefen zur Trauer um die Corona-Toten auf. Bis zu 600 Menschen bildeten nach Angaben der Polizei in Mannheim eine Menschenkette, um für mehr Solidarität zu werben. In Leipzig setzte das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" ein Zeichen gegen die anhaltenden Proteste. Es hatte in seinem Aufruf betont, in der Stadt sei kein Platz "für Verschwörungsmythen, Wissenschaftsleugnung, Antisemitismus und Menschenverachtung".

7.15 Uhr: Faeser: "Aufpassen, mit wem man auf die Straße geht"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich besorgt über einen Zulauf von Rechtsextremisten bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen geäußert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstrationen sollten sich fragen, mit wem sie auf die Straße gehen, sagte Faser im "Morgenmagazin" des ZDF.

Zugleich verwies sie auf "das hohe Gut der Versammlungsfreiheit". Es gehöre zu einem Rechtsstaat dazu, abweichende Meinungen bei Demonstrationen zu äußern.

7.05 Uhr: Apotheker rechnen mit baldigem Impfstart

Die Apotheken rechnen damit, spätestens in zwei Wochen mit Corona-Impfungen beginnen zu können. Die erforderliche Änderung der Impfverordnung ist im Bundesanzeiger veröffentlicht worden und damit heute in Kraft getreten. "Bis zum Impfstart in den Apotheken werden noch etwa ein bis zwei Wochen vergehen. Die Apotheken müssen jetzt erst einmal Impfstoffe bestellen", sagte das Vorstandsmitglied des Deutschen Apothekerverbands, Thomas Preis, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Das Impf-Interesse der Apotheken sei "sehr groß", berichtete Preis aus seiner eigenen Region Nordrhein.

6:20 Uhr: Sylt riegelt ab

Dünenlandschaft mit blauweiß bewölktem Himmel

Sylt macht dicht.

Mehrere Hotels und Gaststätten auf Sylt haben angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen auf der Insel vorläufig geschlossen. "Aufgrund der zahlreichen Corona-Ausbrüche haben bereits mehr als 20 Sylter Gastronomie- und Hotelbetriebe ihren Betrieb vorläufig eingestellt oder ziehen ihre Betriebsferien präventiv vor, um ihre Mitarbeiter und Gäste zu schützen", sagte der Geschäftsführer der Sylt Marketing, Moritz Luft. Für den Tourismus auf Sylt bedeuteten die spontanen und vorgezogenen Schließungen eine Verkleinerung des touristischen Angebots in einer ohnehin relativ ruhigen Zeit.

Auf Sylt spitze sich die Corona-Dynamik seit Weihnachten stetig zu, sagte Luft. Zurückzuführen sei dies wahrscheinlich - wie in anderen Orten auch - auf Partys an Weihnachten.

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