Ticker vom Montag (13.12.2021) zum Nachlesen

Stand: 13.12.2021, 21:10 Uhr

  • Anstieg der Intensivpatienten-Zahlen gestoppt
  • Boostern nach vier Wochen?
  • Neuer Corona-Expertenrat tagt erstmals am Dienstag
  • Mindestens ein Omikron-Toter in Großbritannien
  • Impfungen von Kindern ab fünf Jahren beginnen in NRW
  • Sieben-Tage-Inzidenz sinkt
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Seit wenigen Tagen steigt die Zahl der Corona-Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen praktisch nicht weiter an. Am Freitag gab das Divi-Intensivregister noch 4.922 Fälle an - heute sind es 4.895. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) spricht bereits von einem neuen "Trend".

Bei Twitter schrieb er: "Die Lage stabilisiert sich langsam, und der Rückgang der Fallzahlen ist echt. Dieser Trend darf durch Weihnachten nicht gefährdet werden. Da die Fallzahlen weiterhin viel zu hoch sind muss die Boosterkampagne verstärkt werden."

Wie echt der Rückgang der Fallzahlen tatsächlich ist, das scheint allerdings noch unklar zu sein. Zum Beispiel könnte die Dunkelziffer derzeit wieder recht hoch sein, vermuten Expertinnen und Experten. Vor allem bei vielen Geimpften verlaufen die Corona-Erkrankungen oft ohne Symptome und bleiben somit häufig unentdeckt. Mehr dazu unter diesem Link:

20.38 Uhr: Coronavirus-Ausbruch nach 2G-Plus-Tanzfest

Bei einem Tanzfestival in Münster hat es trotz 2G-Plus-Regelung einen Coronavirus-Ausbruch gegeben. Das Amt für Kommunikation der Stadt sprach dabei heute auch von drei bereits bestätigten Fällen der neuen Omikron-Variante. Allerdings blieb zunächst unklar, ob diese Fälle tatsächlich durch Genomsequenzierung bestätigt wurden. Für eine entsprechende Nachfrage war das Amt am Montagabend nicht erreichbar. Obwohl nur Geimpfte und Genesene an der Veranstaltung teilnehmen durften, die zusätzlich einen gültigen negativen Test vorweisen konnten, sei nach einer dreitägigen Tanzveranstaltung Anfang Dezember bei mindestens 14 Teilnehmenden eine Corona-Infektion festgestellt worden.

Weshalb es zur Ansteckungsserie kam und wie viele Personen darüber hinaus betroffen seien, werde nun ermittelt. Nur wenige der insgesamt bis zu 134 auch internationalen Teilnehmer kommen dabei aus Münster. Alle seien zu einem PCR-Test aufgefordert worden. Unter den 14 bislang bekannten Infizierten wohnen zwei in Münster.

20.17 Uhr: Mehr Teilnehmer als erwartet bei Demo gegen Impfpflicht

Bei einer Kundgebung gegen die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal haben in Gummersbach am Montagabend mit rund 500 Teilnehmern deutlich mehr Menschen teilgenommen als erwartet. Angemeldet zu der Demo im Oberbergischen Kreis waren laut Polizei zunächst 150 Personen, schließlich seien am Montagabend doch mehr als dreimal so viele Demonstranten durch die Innenstadt gezogen, sagte ein Polizeisprecher. Die Versammlung sei friedlich und ohne Zwischenfälle geblieben. Viele der Teilnehmende waren den Angaben nach der Empfehlung zum Maskentragen gefolgt.

19.30 Uhr: Boostern nach vier Wochen?

NRW will in Sachen Boostern mehr Tempo vorlegen und eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) umsetzen. Eine Sprecherin des Landesgesundheitsministeriums sagte dem WDR, besonders gefährdete Menschen könnten sich im Rahmen der Impfangebote der Kreise und kreisfreien Städte schon nach vier Wochen eine Auffrischungsimpfung geben lassen. Dieses Impfintervall orientiere sich an der aktuellen Stiko-Empfehlung zu COVID-19-Impfungen, wonach eine Auffrischungsimpfung bei "schwer immundefizienten Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort bereits vier Wochen nach der 2. Impfstooffdosis als Optimierung der primären Impfserie verabreicht werden kann", so die Sprecherin weiter.

Auch gesunde Menschen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliege, dürften nicht abgewiesen werden, heißt es in dem Erlass weiter - sofern ein Mindestabstand von vier Wochen erreicht ist. Dabei handle es sich laut der Sprecherin ausdrücklich nicht um eine Empfehlung, sondern um "eine Mindestgrenze".

17.14 Uhr: Umfrage: Mehrheit unterstützt verschärfte Kontaktbeschränkungen

Die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt laut einer Umfrage die verschärften Corona-Maßnahmen. So schätzen 94 Prozent die wieder eingeführte Homeofficepflicht als angemessen ein, und 74 Prozent unterstützen die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht. Auch bereits bestehende Maßnahmen haben breiten Rückhalt. 94 Prozent akzeptieren demnach die Testpflicht für Reiserückkehrende und 82 Prozent befürworten das Absagen von Veranstaltungen.

Deutlich geringer fällt mit 71 Prozent dagegen die Zustimmung zur 2G-Regel aus, bei der ein negativer Test nicht mehr ausreicht. Die mancherorts geltende 2G-Plus-Regel, bei der zusätzlich zum Impf- oder Genesungsnachweis ein negativer Testnachweis vorgelegt werden muss, wird zu 60 Prozent akzeptiert. Für den wiederkehrenden BfR-Corona-Monitor werden seit Juni 2020 alle zwei Wochen rund tausend Menschen befragt. Die Umfrage läuft bereits seit März 2020.

16.57 Uhr: Neuer Corona-Expertenrat tagt erstmals am Dienstag

Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung soll am Dienstagmittag erstmals tagen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte in Berlin, die Sitzung des Gremiums werde virtuell stattfinden. Dem Rat gehören unter anderem der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, den Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, an.

Die Auftaktsitzung des Expertenrats solle den Mitgliedern dazu dienen, eine "Arbeitsstruktur" zu finden, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich gewünscht, dass in dem Gremium über die aktuelle Forschungslage diskutiert werde und es so zu einer "möglichst einhelligen Empfehlung kommen" könne.

15.55 Uhr: Spezialist: Omikron vermutlich schon in zwei bis vier Wochen dominant

Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte andere Virusvarianten wie Delta nach Einschätzung eines renommierten Experten schon in Kürze europaweit verdrängt haben. "Im Moment ist Omikron in Europa noch selten", sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel (Schweiz), in einem auf der Webseite der Universität veröffentlichten Interview. "Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, wird Omikron in etwa zwei bis vier Wochen in Europa vorherrschend sein." Daten aus Dänemark und Großbritannien legten nahe, dass sich die Zahl der Omikron-Ansteckungen alle drei bis vier Tage verdoppele.

14.57 Uhr: Boris Johnson: Erster Omikron-Toter in Großbritannien

In Großbritannien hat die Omikron-Variante des Coronavirus ein erstes Todesopfer gefordert. "Omikron sorgt für Krankenhauseinlieferungen, und traurigerweise gibt es mindestens einen bestätigten Todesfall mit Omikron", sagte der britische Premierminister Boris Johnson in London beim Besuch eines Impfzentrums. Man könne sich also nicht auf die Hoffnung verlassen, dass Omikron nur für milde Verläufe sorge, sondern müsse anerkennen, wie schnell sich die Mutante verbreite. Johnson warb dafür, schnellstens Angebote für Booster-Impfungen in Anspruch zu nehmen.

14.42 Uhr: Bericht: Deutschland reagierte auf Corona angemessen und wirksam

Deutschland hat einem Bericht zufolge "angemessen und effektiv" auf die Corona-Pandemie reagiert. Das Land sei "vergleichsweise gut auf einen Gesundheitsnotstand vorbereitet" gewesen und habe rasch den Nationalen Pandemieplan aktiviert, heißt es in dem Report, den die EU-Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichten. Deutschland hatte demnach hohe Kapazitäten zur Überwachung, Erkennung und Testung von Krankheiten. Die Verfügbarkeit von Akut- und Intensivbetten sei während der ersten Welle der Pandemie zu keiner Zeit gefährdet gewesen, heißt es im deutschen Länderprofil des Berichts weiter, der sich vor allem auf 2020 bezieht.

14.25 Uhr: Polizistin: Corona-Demonstranten instrumentalisieren teils Kinder

Die Vorsitzende der Thüringer Gewerkschaft der Polizei (GdP), Mandy Koch, hat sich entsetzt über das Vorgehen von Gegnern der Corona-Politik bei Demonstrationen wie jüngst in Greiz gezeigt. Es sei unerträglich, dass teils Kinder mit dabei seien und diese auch bewusst instrumentalisiert würden, sagte Koch am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen im ostthüringischen Greiz waren am Wochenende 14 Polizisten verletzt worden. Die Polizei setzte teils Reizstoff ein.

Bei solchen Demonstrationen liefen normale Bürger - teils Familien - neben Gruppen, die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen seien. "Da steht an einer Polizeikette ein Vater mit einem Kind an der Hand und sagt, er sei nur spazieren und wolle durch. Dann gehen die Diskussionen los", berichtete die Gewerkschafterin. Die Polizisten müssten demnach auch immer abwägen: In Situationen, wo Kinder beteiligt seien, könne man nicht einfach Reizmittel einsetzen.

12.25 Uhr: Apothekerverband: Kinder-Impfstoff ist da

Der Corona-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren ist in NRW angekommen. "Die ersten Apotheken wurden heute schon beliefert", sagte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, dem WDR. Er geht davon aus, dass alle Bestellungen von Ärztinnen und Ärzten bei Apotheken und von den Apotheken beim Großhandel bedient werden können - bis spätestens Donnerstag.

Die Ärztinnen und Ärzte würden nun individuell beliefert, sodass es sein könne, dass bereits heute die ersten Fünf- bis Elfjährigen mit dem Biontech-Impfstoff für Kinder geimpft werden.

11.10 Uhr: Großbritannien - Zahl der Omikron-Fälle steigt sprunghaft an

Großbritannien meldet einen sprunghaften Anstieg von Infektionen mit der Omikron-Variante. Das Virus verbreite sich mit einer "phänomenalen Quote", teilte Gesundheitsminister Sajid Javid mit. Allein in London seien wahrscheinlich 40 Prozent der Infektionen auf Omikron zurückzuführen. "So etwas haben wir noch nie beobachtet", sagt er dem Sender Sky News. Die Zahl der Omikron-Infektionen würde sich alle zwei bis drei Tage verdoppeln.

Womöglich gebe es bei der Variante einen schwächeren Krankheitsverlauf, allerdings helfe dies wegen der schnelleren Verbreitung wenig. "Selbst wenn eine Viruserkrankung mild verläuft, kann ein kleiner Prozentsatz bei einer Vielzahl von Menschen immer noch zu einer hohen Anzahl von Krankenhauseinweisungen führen", so Javid.

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10.42 Uhr: Drohende Rückschläge bei Krebsbekämpfung

Wegen der Corona-Pandemie drohen in der Europäischen Union nach einem neuen EU-Report massive Rückschläge bei der Krebsbekämpfung. Nach Schätzungen seien in Europa wegen der coronabedingten Störungen der Gesundheitssysteme bis zu eine Million Fälle von Krebserkrankungen unentdeckt geblieben, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe aus dem gemeinsamen Bericht von EU-Kommission und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Die Krebsbehandlung sei ein kritischer Bereich der durch Covid-19 gestörten medizinischen Versorgung. Vor allem während der Höhepunkte der Pandemie habe sich der Zugang zur Krebsdiagnose und -behandlung verzögert - es sei zu erwarten, dass diese Verzögerungen negative Auswirkungen auf Prognose und Überleben von betroffenen Patienten hätten.

8.10 Uhr: Stiko-Mitglied Terhardt: Todesfälle verhindern

Kinderarzt und Stiko-Mitglied Martin Terhardt erläuterte im "Morgenecho" bei WDR5, warum jetzt vor allem vorerkrankte Kinder ab fünf Jahren und jene, die mit Corona-Gefährdeten in Kontakt stehen, geimpft werden sollten: "Das Ziel ist, schwere Covid 19-Verläufe und Todesfälle bei Kindern im Alter von fünf bis ef Jahren zu verhindern - und das Risiko von Übertragungen von Kindern auf verletzliche, gefährdete Personen, die selber nicht geschützt sind."

8.00 Uhr: Impfungen von Kindern ab fünf Jahren beginnen

Der zugelassene Corona-Impfstoff für Kinder von fünf bis elf Jahren wird heute in Deutschland ausgeliefert. Der Apothekerverband Nordrhein geht davon aus, dass in NRW noch am selben Tag die ersten Impfungen damit beginnen. In den kommunalen Impfstellen soll es nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums am Freitag losgehen.

Trotz eingeschränkter Stiko-Empfehlung ist der Impfstoff für alle Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Sollten Eltern ihre Kinder also jetzt impfen lassen? Eine Entscheidungshilfe gibt es hier:

7.50 Uhr: 3G-Kontrollen im ÖPNV

In dieser Woche wird landesweit die Einhaltung der 3G-Regel im ÖPNV verstärkt überprüft. Bei der Aktion von NRW-Verkehrsministerium, verschiedenen Verkehrsverbünden, der Deutschen Bahn sowie der Bundespolizei finden auf ausgewählten Strecken Kontrollen statt. Zeitgleich kontrollieren die kommunalen Verkehrsunternehmen mit den Ordnungsämtern in großen Städten in Nordrhein-Westfalen. 3G bedeutet: Mitfahren darf nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist.

6.45 Uhr: Verletzte und Festnahmen bei Corona-Protesten

In mehreren Städten hat es am Sonntagabend bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen Ausschreitungen gegeben. In Sachsen in Bennewitz sind laut Polizei Beamte und Journalisten angegriffen worden. Auch in Bayern und in Thüringen gab es Gewalt. Bundestagspräsidentin Bas sagte im ZDF unter anderem, dass Demos vor Privathäusern von Politikerinnen und Politikern verboten werden. Am Samstag hatte es eine große Demo in Düsseldorf gegeben. Für heute werden weitere erwartet, zum Beispiel in Gummersbach.

6.30 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt

In Deutschland stecken sich weniger Menschen mit dem Coronavirus an. Die Inzidenz ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf 389,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gesunken. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 441,9 Neuinfektionen. In Nordrhein-Westfalen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 276,8 nach 312,4 vor einer Woche. Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen - auch weil die Dunkelziffer groß sein könnte.

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