Ticker vom Dienstag (31.08.2021) zum Nachlesen

Stand: 31.08.2021, 21:19 Uhr

  • Lauterbach mahnt mehr Schutz für Schüler an
  • Länder sollen Grenzwerte für Hospitalisierung festlegen
  • TUI-Reisebüros ab Oktober wieder in Kurzarbeit
  • Deutschlands größtes Impfzentrum schließt
  • Sieben-Tage-Inzidenz leicht gesunken
  • Arbeitgeber darf Rückkehr aus Homeoffice verlangen
  • Immunologen zögerlich beim Thema dritte Impfung
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Lauterbach mahnt mehr Schutz für Schüler an

Der SPD-Gesundheitspolitiker und Epidemiologe Karl Lauterbach mahnt mehr Schutzmaßnahmen gegen Corona für Schülerinnen und Schüler an. In der "Aktuellen Stunde" wandte er sich angesichts steigender Infektionszahlen unter Kindern und Jugendlichen dagegen, "wild Maßnahmen zu ergreifen". Es müsse jetzt gezielt gehandelt werden. Ein Weg könne sein, in den Schulen konsequent Luftfilter einzubauen, nach jeder Unterrichtsstunde zu lüften und vor allem die Maskenpflicht beizubehalten.

Lauterbach hielt zugleich die derzeit hohen Inzidenzwerte für gefährlich. Es gebe keinerlei Erfahrungen damit, wie sich Kinder und Jugendliche, die an Covid-19 erkrankt seien, entwickelten und welche Langzeitschäden auftreten. Es sei "unverantwortlich", eine Durchseuchung von Ungeimpften zuzulassen. Eine Impfung sei weniger reich an unliebsamen Nebenwirkungen als die Erkrankung. Eine Impfung sei in jedem Fall die bessere Wahl.

Andere Mediziner hingegen halten den Nutzen einer Corona-Impfung bei Minderjährigen nach bisheriger Datenlage für gering. In dieser Altersgruppe sei ein tödlicher Verlauf der Krankheit eher unwahrscheinlich, argumentieren sie. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung für Zwölf- bis 17-Jährige.

Derzeit sind in NRW anderthalb Wochen nach Schulbeginn rund 30.000 Schülerinnen und Schüler 14 Tage lang in Quarantäne - 6.561 von ihnen sind infiziert.

20.56 Uhr: Frankreich will bis Anfang 2022 etwa 18 Millionen Menschen ein drittes Mal impfen

Frankreich will einem Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums zufolge bis Anfang 2022 etwa 18 Millionen Menschen ein drittes Mal geimpft haben. Davon sollten 12,4 Millionen Auffrischungsimpfungen noch in diesem Jahr verabreicht werden. In Frankreich ist die Impfung nach offiziellen Daten bei gut 65 Prozent der Bevölkerung abgeschlossen. Zuletzt wurden 19.425 Neuinfektionen und 134 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.

18.45 Uhr: Länder sollen Grenzwerte für Hospitalisierungsrate festlegen

Das Bundeskabinett hat neue Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage auf den Weg gebracht. "Wesentlicher Maßstab" für Schutzmaßnahmen soll demnach die Zahl der in regionalen Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sein. Wann kritische Schwellen erreicht sind, sollen die Länder festlegen. Der Bundestag soll kommende Woche darüber abstimmen.

Neben den Klinik-Einweisungen sollen weitere Indikatoren wie Inzidenzen, verfügbare Intensivkapazitäten und die Zahl der Geimpften eine Rolle spiele. Die Landesregierungen sollen unter Berücksichtigung der jeweiligen stationären Versorgungskapazitäten Schwellenwerte für die Indikatoren festsetzen können.

18.26 Uhr: Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin soll stattfinden

Bei der traditionellen Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin soll nach einem Jahr Corona-Zwangspause wieder Live-Publikum mitfeiern können. Auch ein Feuerwerk sei wieder geplant, teilte der Veranstalter mit. Wie viele Leute kommen können, steht noch nicht fest und hängt von den Auflagen Ende des Jahres ab. Die Party am Brandenburger Tor ist mit hunderttausenden Menschen in normalen Jahre die größte Silvesterfeier in Deutschland.

17.46 Uhr: Streit über mögliche Abfrage des Corona-Impfstatus von Beschäftigten

Über eine mögliche Abfrage des Corona-Impfstatus von Beschäftigten gibt es Streit. Während sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) offen dafür zeigte, äußerte sich nach Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auch der Deutsche Beamtenbund skeptisch. Der dbb hält eine Auskunftspflicht aus rechtlichen Gründen derzeit nicht für möglich. Nach aktueller Rechtslage sei eine solche Pflicht weder für Arbeitnehmende noch für Beamtinnen und Beamte zu begründen, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach der "Rheinischen Post". Freiwilligkeit sei "bisher zwingend".

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, äußerte sich ebenfalls zurückhaltend. "Das kann ich mir nur für einzelne Berufsgruppen vorstellen, die engen Kontakt zu vielen anderen Menschen haben", sagte Gassen der "Rheinischen Post". "Ob ein Arbeiter in der Industrieproduktion das künftig angeben sollte, möchte ich bezweifeln".

17.20 Uhr: Deutschlands größtes Impfzentrum schließt

Deutschlands größtes Impfzentrum hat an seinem letzten Tag noch einmal regen Zulauf gehabt. Bis Dienstagnachmittag kamen rund 3.200 Menschen zu der Einrichtung in den Hamburger Messehallen, wie der Ärztliche Leiter Dirk Heinrich der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bis zur endgültigen Schließung um 20.00 Uhr wurden insgesamt rund 6.000 Frauen und Männer erwartet, wobei der Großteil eine Zweitimpfung von Biontech erhalten sollte. Kurzentschlossene konnten sich auch eine Einmalimpfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson geben lassen.

16.54 Uhr: Versicherungswirtschaft: Viele Firmen tun zu wenig für Sicherheit im Homeoffice

Auch mehr als eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland sieht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weite Teile der Wirtschaft noch immer nicht ausreichend gegen die Risiken des mobilen Arbeitens gewappnet. "Nur acht Prozent der Unternehmen, in denen mobil gearbeitet wird, haben ihre IT-Sicherheits- und Datenschutzregeln überarbeitet", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Dienstag. Nur sieben Prozent investierten in zusätzliche IT-Sicherheit. "Dass zu Beginn der Pandemie viele Sicherheitsroutinen gestört waren, ist noch verständlich", erklärte Asmussen weiter. "Aber wer seine Prozesse jetzt noch nicht an die neue Situation angepasst hat, handelt fahrlässig und lädt Cyberkriminelle und Betrüger geradezu ein."

16.37 Uhr: Fünftägige Quarantäne für Schul- und Kitakinder in Berlin

Berliner Kinder und Jugendliche müssen in Zukunft nur noch fünf Tage in Quarantäne, wenn sie Kontakt mit positiv getesteten Mitschülern hatten. Das Gleiche gelte auch für Kitakinder, teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci nach einer Sitzung des  Senats mit. "Ein großer Anteil der Infektionen entsteht  prozentual in den ersten fünf Tagen", sagte die SPD-Politikerin. "Es  gibt dann immer noch ein Restrisiko, das zwischen dem 6. und 14. Tag  trotzdem eine Infektion stattfinden kann." Der Senat halte dieses  Restrisiko jedoch für vertretbar, weil in den Schulen Maskenpflicht  gelte und regelmäßig getestet werde.​

16.00 Uhr: SPD fordert mehr Corona-Tests an Schulen

Die SPD fordert angesichts der gestiegenen Corona-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen deutlich mehr Tests in den Schulen von NRW. Der stellvertretende Vorsitzende der Landtagsfraktion, Jochen Ott, hält drei Testungen in der Woche - montags, mittwochs und freitags - mit Aufklebern zum systematischen Nachweis für angebracht.

Bei den PCR-Lollitests an den Grundschulen sollte direkt ein zweiter Test mitgemacht werden, sagte Ott in Düsseldorf. Damit würde nicht wieder Zeit bis zu einem anschließenden individuellen Test vergehen, falls bei der gemeinsamen Laboranalyse mehrerer Tests ein positives Ergebnis vorliege. An den Schulen in NRW erfolgen bislang zweimal in der Woche Corona-Tests.

15.29 Uhr: Indien mit Rekordwachstum trotz Corona-Welle

Die indische Wirtschaft ist ungeachtet der Corona-Welle vom Frühjahr im Rekordtempo gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt der nach China und Japan drittgrößten Volkswirtschaft Asiens erhöhte sich von April bis Juni um 20,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie die Statistikbehörde mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte es wegen der Corona-Krise noch einen Einbruch um 24,4 Prozent gegeben. Besonders die Industrie schaffte diesmal ein kräftiges Wachstum. Auch die Konsumausgaben der Verbraucher legten deutlich zu.

15.07 Uhr: TUI-Reisebüros ab Oktober wieder in Kurzarbeit

Der weltgrößte Reisekonzern TUI plant von Oktober an Kurzarbeit in seinen Reisebüros. Zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat sei man übereingekommen, dass die Arbeitszeit um 10 bis 30 Prozent gekürzt werde, teilte ein Sprecher mit. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten dann zwischen 70 und 90 Prozent, das hänge auch vom Standort der Filiale ab.

Deutschlandweit sind alle 400 eigenen Büros betroffen. Eine zeitliche Begrenzung gebe es erstmal nicht. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, hat TUI nicht bekanntgegeben. Von März 2020 bis zum Jahresbeginn 2021 waren die Beschäftigten schon einmal in Kurzarbeit.

14.52 Uhr: Studie: Deutsche für verpflichtenden Online-Unterricht bei Schulschließungen

Die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland befürwortet verpflichtenden Online-Unterricht bei coronabedingten Schulschließungen. Das geht aus dem Bildungsbarometer 2021 des Münchner ifo-Instituts hervor. Demnach sprachen sich 74 Prozent der Befragten dafür aus, Schulen bei einer Schließung von mehr als einer Woche zum digitalen Unterricht zu verpflichten. Verpflichtende Fortbildungen zum Online-Unterricht für Lehrkräfte befürworteten 81 Prozent.

Eine Mehrheit der Befragten wünscht sich zudem eine intensivere Betreuung für benachteiligte Kinder, etwa für Schülerinnen und Schüler aus schwierigen sozialen Verhältnissen, Kinder von Alleinerziehenden oder mit Migrationsgeschichte.

14.42 Uhr: Asiatisch stämmige Menschen fühlten sich wegen Corona diskriminiert

Menschen mit asiatischen Wurzeln haben sich laut einer Mannheimer Studie zu Beginn der Corona-Pandemie häufig ausgegrenzt gefühlt. Insbesondere in stark von der Pandemie betroffenen Gebieten scheine die Diskriminierung gestiegen zu sein, teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) mit. Die Corona-Pandemie hatte Ende 2019 in Wuhan in China ihren Ausgang genommen.

Als mögliche Ursache für mehr Anfeindungen macht das Forschungsteam die Ursprungsregion des Virus aus: "Asiatisch-Stämmige sind im Vergleich zu anderen Gruppen in Deutschland normalerweise nicht überdurchschnittlich von Diskriminierung betroffen", betonte die Forscherin Irena Kogan. Offenbar seien vermeintlich aus Asien stammende Personen in der Öffentlichkeit als potenzielle Verbreiter des Virus eingestuft worden.

14.29 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Israel erreicht neuen Höchststand

Israel hat bei der Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Jerusalem wurden binnen 24 Stunden fast 11.000 Neuinfektionen registriert. Die Regierung hält dennoch an ihrem Plan fest, dass die 2,4 Millionen Schüler ab Mittwoch wieder zur Schule gehen sollen.

In den vergangenen Wochen stiegen die Corona-Zahlen in Israel wegen der ansteckenderen Delta-Virusvariante stark an. Die Regierung bietet inzwischen allen Einwohnern ab zwölf Jahren eine Auffrischungsimpfung an. Israel war eines der Länder, in denen die Impfungen als erstes begannen. Grundlage war ein Abkommen mit dem Pharmakonzern Pfizer, der Israel rasch mit Millionen Impfdosen belieferte und dafür die Zusicherung erhielt, Daten zur Wirksamkeit der Impfung zur Verfügung gestellt zu bekommen.

14.22 Uhr: Neue Anti-Corona-Regeln in Bayern

In Bayern gelten künftig völlig neue Anti-Corona-Regeln: Die FFP2-Maskenpflicht, die allgemeinen Kontaktbeschränkungen, aber auch die Sperrstunde in der Gastronomie sowie die Kundenbegrenzungen im Handel entfallen. Zudem hat nach dem Kabinettsbeschluss vom Dienstag die Sieben-Tage-Inzidenz als Maßstab für verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen praktisch ausgedient.

Stattdessen gilt nach Worten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in Innenräumen breitflächig der 3G-Grundsatz: Zugang zu vielerlei öffentlichen und privaten Einrichtungen haben dann nur noch Geimpfte, Genesene oder Personen mit einem negativen Test. Ausnahmen von der 3G-Regel gelten etwa für den Handel und den öffentlichen Nahverkehr.

12.53 Uhr: Ins Wahllokal ohne 3G-Nachweis

Die sogenannte 3G-Regel wird bei der anstehenden Bundestagswahl in Wahllokalen nicht gelten. Der Bundeswahlleiter teilt per Twitter mit, "nach gegenwärtigem Stand" könnten auch ungeimpfte und nicht getestete Personen ihre Stimme vor Ort abgeben.

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In NRW gilt in Wahllokalen aber eine Maskenpflicht. Maskenverweigerer können unter Umständen sogar aus den Wahlräumen verwiesen werden, wenn dadurch nicht die Sicherheit anderer Wahlberechtigter gewährleistet werden kann. So steht es in der am Samstag in Kraft getretenen aktualisierten Fassung der Corona-Schutzverordnung.

12.50 Uhr: Arbeitgeber darf Rückkehr aus Homeoffice verlangen

Ein Arbeitgeber darf die Rückkehr seiner Beschäftigten aus dem wegen der Corona-Pandemie gestatteten Homeoffice ins Büro anordnen. In einem heute veröffentlichten Urteil wies das Landesarbeitsgericht München rechtskräftig die Klage eines Grafikers ab, der entgegen einer Weisung seiner Firma weiter von zu Hause arbeiten und nur noch in Ausnahmen ins Büro gehen wollte.

Nach der Entscheidung der Arbeitsrichter war der Arbeitsort weder im Arbeitsvertrag noch durch eine ergänzende Vereinbarung auf die Wohnung des Klägers festgelegt. Auch aus der in der Corona-Pandemie erlassenen Arbeitsschutzverordnung ergebe sich kein Recht des Beschäftigten, weiter aus seiner Wohnung zu arbeiten.

11.50 Uhr: EU sieht wichtiges Ziel bei Impfkampagne erreicht

Die Europäische Union hat im Kampf gegen das Coronavirus ein wichtiges Ziel erreicht. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vom Dienstag sind mittlerweile 70 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. "Das sind mehr als 250 Millionen Menschen, die immunisiert sind", erklärte die Chefin der Exekutive der EU. Sie sprach von einer "großen Leistung" und einem "Meilenstein".

Die EU hat damit eine erfolgreiche Aufholjagd hingelegt. So waren zum Beispiel die USA anfangs deutlich schneller darin gewesen, der Bevölkerung Impfangebote zu machen. Dies lag vor allem daran, dass in der EU anfangs nur sehr wenig Impfstoff zur Verfügung stand. Heute liegen die Vereinigten Staaten bei der Immunisierungsquote hinter der EU.

11.10 Uhr: Schüler fordern eine Milliarde Euro mehr für Luftfilter

Die Bundesschülerkonferenz fordert eine Milliarde Euro zusätzlich für Luftfilter und dringt auf flächendeckende Impfangebote in den Schulen. "Der Bund hat bislang ein Hilfspaket von 200 Millionen Euro für Luftfilter verabschiedet, diese Rechnung geht bei Weitem nicht auf", sagte der in der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm aus Bergisch Gladbach, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Wir fordern daher eine Milliarde Euro zusätzlich für die Anschaffung von Filtern", so Schramm, der sich auch kommunalpolitisch für die SPD engagiert. Der Bund solle die Mehrheit der Kosten hierbei tragen, um die Kommunen zu entlasten.

11.07 Uhr: Intensivpfleger warnen wieder vor zu starker Belastung

Angesichts der wieder deutlich steigenden Zahl von Corona-Patientinnen und -Patienten in den Kliniken warnen Ärztevertreter vor einer erneut zu starken Belastung des Personals auf den Intensivstationen: "Unsere Leute sind erschöpft", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es gebe hier nach wie vor eine hohe Dauerbelastung.

"Die Erschöpfung aus den ersten drei Wellen konnte noch gar nicht wieder aufgeholt worden", mahnte Marx. Die Kliniken hätten keine Pause gemacht, sondern über den Sommer viele verschobene Eingriffe nachgeholt. Die aktuelle Entwicklung auf den Intensivstationen nannte Marx "besorgniserregend". Innerhalb eines Monats habe sich die Zahl der schwerstkranken Covid-Patienten von unter 400 auf über 1000 fast verdreifacht.

10.50 Uhr: Heil bei Impfstatusabfrage durch Arbeitgeber skeptisch

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht eine
mögliche Abfrage des Impfstatus von Beschäftigten durch Arbeitgeber skeptisch, lehnt sie aber nicht grundsätzlich ab. Die Frage sei, auf welcher Rechtsgrundlage eine solche Regelung umgesetzt werden könnte, sagte der SPD-Politiker im rbb-Inforadio. Der Arbeitsschutz gebe das wegen der Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten nicht her.

Heil verwies auf Arbeitnehmerrechte bei der informationellen Selbstbestimmung. Bei Gesundheitsdaten müsse man das zu Ende denken. "Deshalb: Wenn es einen konkreten Vorschlag gibt, werden wir uns das ansehen, ob ein Dammbruch da ist oder nicht. Wenn's hilft, ja."

10.12 Uhr: Trotz Corona weniger Menschen auf Jobsuche

Obwohl die Corona-Pandemie noch nicht überstanden ist, setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen fort. Rund 718.400 Menschen waren im August arbeitslos gemeldet und damit 10,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Juli.

Üblicherweise steige die Arbeitslosigkeit während der Ferien, weil Firmen Betriebsferien machen oder Einstellungen auf später schieben, erklärte der NRW-Regionalchef der Behörde, Torsten Withake. Dass die Arbeitslosenzahl im August stattdessen gesunken sei, unterstreiche die schrittweise Erholung am Arbeitsmarkt, die man schon in den vergangenen Monaten beobachtet habe.

9.55 Uhr: Mehrheit für bessere Betreuung sozial Benachteiligter

Im Falle eines erneuten Wechsels in den Distanzunterricht aufgrund der Corona-Lage sollten Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen intensiver betreut werden, findet eine große Mehrheit in Deutschland. Laut ifo-Bildungsbarometer wollen das 83 Prozent. 81 Prozent sprechen sich für eine Verpflichtung von Lehrkräften zu Fortbildungen über Online-Unterricht aus. Die Ergebnisse des Bildungsbarometers werden am Dienstagvormittag vorgestellt.

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9.16 Uhr: Kita-Eltern-Vertreter kritisieren neue Quarantäne-Regel

Der Landeselternbeirat (LEB) NRW appelliert an die Bundes- und Landesregierung, die Quarantäneregelungen für Kinder in Kitas und Kindertagespflegeeinrichtungen zu ändern. "14 Tage Quarantäne für alle Kontaktpersonen sind nicht verhältnismäßig. Es braucht im Infektionsfall Tests anstatt Isolation", heißt es in einer Mitteilung.

Die Elternvertreter begründen ihre Forderung unter anderem damit, dass mittlerweile alle Erwachsenen ein Impfangebot erhalten hätten. Außerdem sehe die Corona-Betreuungsverordnung sowohl für Fachkräfte als auch für Eltern eine 3G-Regelung vor. Darüber hinaus seien Kinder von Infektionen kaum schwer betroffen. "Hingegen sind die Auswirkungen von sozialer Isolation und mangelnder Teilhabe bereits verheerend."

7.22 Uhr: Immunologen zögerlich beim Thema dritte Impfung

Ist eine Auffrischungsimpfung sinnvoll? Für alle? Oder nur manche? Es gebe immer noch keine klare Aussage, wann und wie sehr der Immunschutz nach der vollständigen Impfung nachlasse, sagte Luka Cicin-Sain, Immunologe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung dem ARD-"Morgenmagazin". Insofern sei nicht klar, wann die Corona-Situation so "prekär" werde, dass eine dritte Impfung erforderlich sei.

"Es stimmt, die Daten sind noch nicht so dicht, wie wir sie gerne hätten", sagte Christine Falk, Präsidentin Deutsche Gesellschaft für Immunologie, im "Morgenmagazin"-Interview. Trotzdem solle man gerade wegen der Delta-Variante bei den Risikogruppen eins und zwei, also insbesondere sehr alten und kranken Menschen, auf Nummer sicher gehen. Denn gerade in diesen Gruppen gebe es vermehrt Menschen mit einer schwachen Immunantwort. Für den Rest der Bevölkerung hält sie eine dritte Impfung nach der aktuellen Studienlage für "nicht notwendig".

6.35 Uhr: Dürfen Arbeitgeber bald den Impfstatus abfragen?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kann sich vorstellen, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter fragen dürfen, ob sie gegen Corona geimpft sind. Spahn sagte am Abend im Ersten bei "Hart aber fair", dass er überlegt, ob man das Gesetz entsprechend ändern soll. Wenn alle im Großraumbüro geimpft seien, könne man anders damit umgehen - so werde es im Restaurant auch gemacht.

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Sieben-Tage-Inzidenz leicht gesunken

Die Zahl der neuen Corona-Infektionen ist zum ersten Mal seit Anfang Juli bundesweit wieder gesunken. Das Robert Koch-Institut gibt die Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 74,8 an - das ist ein Punkt weniger als Montag. In NRW sank der Inzidenzwert etwas deutlicher - von gestern 127,7 auf heute 124,9.

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