Corona-Live-Ticker: Der Ticker vom Mittwoch (30.06.2021) zum Nachlesen

Stand: 30.06.2021, 19:24 Uhr

  • Weitere Hilfen für kleinere Startups
  • Lauterbach macht UEFA für "Tod vieler Menschen" verantwortlich
  • Deutschland holt USA bei Erstimpfungen ein
  • Niederlande impfen jetzt auch Kinder und Jugendliche
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Lauterbach: "UEFA für Tod vieler Menschen verantwortlich"

Karl Lauterbach hat die UEFA in der Diskussion um die Zuschauerzulassung bei der Fußball-Europameisterschaft scharf kritisiert. "Das Spiel hat gestern nochmal gezeigt wie eng die Fans stehen, wie oft sie sich umarmen und anschreien. Es haben sich sicherlich Hunderte infiziert und diese infizieren jetzt wiederum Tausende", schrieb der SPD-Gesundheitspolitiker bei Twitter. "Die UEFA ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich."

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Zahlen aus Schottland bekräftigen die Sorge mit Blick auf die Ansteckungsgefahr: Dort lassen sich nach offiziellen Angaben knapp 2.000 Corona-Fälle in Verbindung mit Spielen der EM bringen. Zwei Drittel von 1.991 positiv Getesteten seien Fans, die entgegen der Ratschläge aus dem Norden zu Spielen nach London gereist seien, teilte die Gesundheitsbehörde Public Health Scotland mit.

19.22 Uhr: Spahn erwartet Impfstoffkosten in Milliardenhöhe

Gesundheitsminister Jens Spahn rechnet für 2022 mit Kosten von 3,9 Milliarden Euro für die Bereitstellung von Corona-Impfstoff-Dosen. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums für das Bundeskabinett vor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

18.58 Uhr: Delta-Variante weiter auf dem Vormarsch

Der Anteil der Delta-Variante an den Corona-Infektionen steigt weiter an. Mittlerweile werde sie in 37 Prozent der Proben nachgewiesen, teilte das RKI mit.

Die aktuell vorliegenden Daten zeigten, dass damit zu rechnen sei, dass die Delta-Variante sich gegenüber den anderen Varianten, insbesondere auch gegenüber der bisher dominierenden Alpha-Variante durchsetzen werde. Die Delta-Mutation dürfte bereits ab dieser Woche mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmachen.

18.14 Uhr: Geld, Freigetränke, Waffen - so lockt das Ausland zur Corona-Impfung

Noch ist die Impfbereitschaft in Deutschland hoch - gut die Hälfte aller Bundesbürger ist mindestens einmal gegen Corona geimpft. Andere Länder aber müssen schon mit Belohnungen locken. Diese reichen von Eiern über Gutscheine und Joints bis hin zu Waffen.

17.05 Uhr: 800 Menschen in Uganda mit gefälschtem Vakzin geimpft

Mindestens 800 Menschen sind in dem ostafrikanischen Land Uganda mit einem gefälschten Corona-Impfstoff geimpft worden. Das Fake-Medikament sei zwischen Mitte Mai und Mitte Juni überwiegend in Privatkrankenhäusern in der Hauptstadt Kampala verabreicht worden, bestätigte ein Mitarbeiter des Präsidialamtes der Deutschen Presse-Agentur. Es habe bereits zwei Festnahmen gegeben, ein Mediziner werde polizeilich gesucht, sagte Warren Namara.

16.46 Uhr: Weitere Hilfen für kleinere Startups

Teile der Corona-Hilfen für Startups werden bis zum Jahresende 2021 verlängert. Für kleinere und mittelständische Jungfirmen werden sie zudem aufgestockt, wie Finanz- und Wirtschaftsministerium mitteilen. Unterstützung für größere Startups laufen dagegen Ende Juni aus.

16.11 Uhr: Appell an Länder: Sommer für Schulvorbereitungen nutzen

Bundesgesundheits- und Bundesfamilienministerium haben die Länder dazu aufgerufen, den Sommer zu nutzen, um einen verlässlichen Schulbetrieb im neuen Schuljahr sicherzustellen. Länder und Kommunen müssten die Urlaubszeit in diesem Jahr besser zur Vorbereitung nutzen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heute laut einer gemeinsamen Mitteilung beider Ministerien. "Die notwendigen Werkzeuge wie Testen, Impfen, Lüften oder Filteranlagen sind alle da, sie müssen nun in klugen Konzepten umgesetzt und gelebt werden. Das sind wir den Jüngsten in unserer Gesellschaft nach diesen harten Monaten der Pandemie schuldig."

15.56 Uhr: Abi-Jahrgang in Solingen wegen Delta-Verdacht zum PCR-Test

Wegen des Verdachts auf Corona-Infektionen mit der Delta-Variante muss ein kompletter Abiturjahrgang aus Solingen zum PCR-Test. Zwei Mädchen könnten sich mit der Corona-Variante infiziert haben.

15.50 Uhr: Stichprobenartige Kontrollen der Quarantänepflicht in NRW

Die Pflicht zur häuslichen Quarantäne von Reiserückkehrern soll in NRW stichprobenartig von den Behörden kontrolliert werden. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte kurz vor dem Ferienbeginn im bevölkerungsreichsten Bundesland entsprechende Kontrollen der Gesundheitsämter an. Außerdem appelliert die Landesregierung an alle Urlauber, sich freiwillig vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz auf Corona testen zu lassen.

15.36 Uhr: Deutschland holt USA bei Erstimpfungen ein

Deutschland hat die USA bei der Impfquote nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn eingeholt. 45,3 Millionen der rund 83 Millionen Bürgerinnen und Bürger oder 54,5 Prozent seien mindestens einmal geimpft, schrieb der CDU-Politiker bei Twitter. Die Webseite der US-Gesundheitsbehörde CDC zeigte am Mittwoch eine Quote von 54,2 Prozent Erstimpfungen an. Allerdings lagen dort zunächst noch die Daten vom Vortag vor.

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Beim Blick auf die vollständigen Impfungen liegt Deutschland noch deutlich hinter den Vereinigten Staaten: Spahn zufolge haben inzwischen 30,3 Millionen Menschen in Deutschland (36,5 Prozent) den vollen Impfschutz. In den USA sind es laut CDC mehr als 46 Prozent der rund 330 Millionen Einwohner.

15.09 Uhr: Niederlande impfen jetzt auch Kinder und Jugendliche

Die Niederlande wollen nun auch 12- bis 17-Jährige gegen das Coronavirus impfen lassen. Dafür solle der Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech genutzt werden, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge mit. Er folgt damit einer Empfehlung des Gesundheitsrates. Bisher konnten nur Jugendliche mit Vorerkrankungen geimpft werden.

Die Vorzüge einer Impfung würden auch bei Jugendlichen schwerer wiegen als mögliche Nachteile. Außerdem könne ein hoher Impfgrad in der Bevölkerung eine vierte Infektionswelle im Herbst verhindern, so de Jonge.

13.46 Uhr: NRW will Saisonarbeitern Impfangebot machen

In Nordrhein-Westfalen sollen Saisonarbeiter sich gegen Covid-19 impfen lassen können. Es solle versucht werden, dieser schwieriger zu erreichenden Personengruppe ein Angebot zu machen, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im Landtag. Dabei sei es hilfreich, dass NRW in der kommenden Woche außerplanmäßig 158.000 Dosen Johnson & Johnson erhalten werde. Der Stoff müsse nur einmal verimpft werden.

13.24 Uhr: AfD fordert sofortige Lockerungen

Die AfD hat sich für weitreichende Lockerungen in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Es gäbe mittlerweile über 300.000 Mutationen und niemand könne "garantieren, dass wir das Rennen mit dem Virus jemals gewinnen werden", sagte der Landtagsabgeordnete Martin Vincentz. Man könne also jetzt öffnen - oder "bis zum Sankt-Nimmerleinstag" warten.

13.09 Uhr: Rasche gegen Inzidenz als Maßstab

FDP-Fraktionsvorsitzender Christof Rasche hält die Inzidenz nicht mehr für den geeigneten Maßstab für künftige Grundrechtseinschränkungen. Vielmehr solle man auf "die Situation in den Krankenhäusern beziehungsweise die Hospitalisierungsrate pro 100.000 Einwohner" schauen. Grundsätzlich aber müssten wir in Deutschland zu "einer Normalität im Leben mit Corona" zurückkehren, so Rasche.

12.55 Uhr: Paul fordert Vorkehrungen für den Herbst

Die Fraktionschefin der Grünen, Josefine Paul, hat der Landesregierung mangelnde Vorbereitung auf den Herbst vorgeworfen. "Ein guter Sommer darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir für den Herbst gewappnet sein müssen", so Paul. Doch genau da zeichne sich ab, dass die "Lernkurve der Landesregierung alles andere als exponentiell" sei. Sie sprach sich unter anderem für Luftfilter in den Schulen aus und forderte die Regierung auf, schnell Ergebnisse aus dem angekündigten Corona-Monitoring über das Abwasser zu liefern.

12.36 Uhr: Kutschaty kritisiert Auflösung des Expertenrats

SPD-Vorsitzender Thomas Kutschaty hat die Landesregierung dafür kritisiert, nicht mehr auf Expertenwissen zu setzen. "Es ist fatal und fahrlässig, den Expertenrat der Landesregierung aufzulösen", kritisierte Kutschaty im Anschluss an das Statement von Laumann. "Das hätte nicht passieren dürfen." Man wisse noch nicht alles über die Pandemie und sei deshalb auf die Wissenschaft angewiesen.

12.31 Uhr: Laumann will Teststruktur erhalten, keine Lockerungen

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat im Landtag betont, auch künftig auf eine flächendeckende Teststruktur zu setzen, bis alle Menschen ein Impfangebot erhalten haben. "Für die Schulen haben wir festgelegt, dass auch nach den Ferien zweimal wöchentlich getestet wird", so Laumann heute. Auch in Kitas sollen die bewährten Regelungen beibehalten werden. Für Urlauber bleiben die bestehenden Quarantäne- und Test-Regeln für Reiserückkehrer bestehen. Weitere Lockerungen kündigte Laumann nicht an.

"Wir setzen nicht nur auf Verbote, sondern auch auf Eigenverantwortung der Bürger", sagte Laumann. Zudem werde aktuell eine Früherkennung von Ausbrüchen über das Abwasser erforscht. "Wir stehen innovativen Lösungen offen gegenüber", betonte Laumann. Die wichtigste Maßnahme bleibe aber das Impfen.

11.58 Uhr: Laschet bittet um Verzeihung

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Fehler bei Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingeräumt. "Die Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass Menschen einsam sterben mussten, waren ein gravierender Fehler", sagte Laschet am Mittwoch bei einer Gedenkstunde für die Opfer der Pandemie im Düsseldorfer Landtag. Er glaube, dass auch die Einsamkeit und die soziale Isolation zum Tod von geliebten Angehörigen geführt habe. "Auch dem müssen wir, die wir Verantwortung tragen, uns stellen", sagte der CDU-Vorsitzende und Unionskanzlerkandidat.

Die Angehörigen der an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen bat Laschet "von ganzem Herzen" um Verzeihung. "Auch wenn die Schrecken der Pandemie einmal verblasst sein werden, die Erinnerung an die Opfer wird es nicht", sagte er.

11.28 Uhr: Tierheime erhalten finanzielle Hilfe vom Bund

Mehr als 80 Tierheime in NRW erhalten vom Bundesumweltministerium eine Corona-Hilfe von jeweils 7.500 Euro. Die Pandemie stelle auch die Tierschutzvereine in Deutschland vor große finanzielle Probleme, teilte das Ministerium gemeinsam mit dem Umweltbundesamt mit. Die Einmalzahlung solle helfen, finanzielle Ausfälle und Mehrausgaben während der Pandemie abzufedern.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes wurde die Corona-Hilfe bereits für 84 Tierheime in NRW bewilligt, zwei befinden sich demnach noch in der Prüfung. Der Bundestag hatte den Angaben zufolge im Dezember 2020 eine Förderung für Tierheime beschlossen. Das Bundesumweltministerium unterstützt laut Mitteilung bundesweit mehr als 500 Tierschutzvereine, die Träger von Tierheimen sind. Im Haushalt 2021 seien dafür fünf Millionen Euro veranschlagt.

11.17 Uhr: Fast jeder Vierte laut Umfrage für Impfpflicht

Fast jeder Vierte in Deutschland spricht sich nach dem Auftreten der Delta-Variante des Coronavirus für eine Impfpflicht aus. Dies ergab eine Forsa-Umfrage für das RTL/ntv-"Trendbarometer". Demnach sprechen sich 22 Prozent der Befragten für eine Impflicht für alle Bürger aus, bei denen keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer (77 Prozent) finden hingegen, die Corona-Impfung sollte weiterhin freiwillig bleiben.

Für eine Impfpflicht sprechen sich der Befragung zufolge am ehesten die über 60-Jährigen (36 Prozent) sowie die Anhänger von CDU und CSU (37 Prozent) aus. Gegen eine Pflicht sind insbesondere die Anhänger von FDP (85 Prozent) und AfD (91 Prozent). Für das "Trendbarometer" befragte Forsa vom 15. bis zum 28. Juni etwa 1.000 Menschen.

10.50 Uhr: Opposition kritisiert fehlendes Konzept gegen Delta-Variante

Die Opposition im NRW-Landtag hat kritisiert, dass die Delta-Variante des Coronavirus bei den Plänen für den Unterricht nach den Sommerferien nicht berücksichtigt werde. Angesichts der Lage in Israel und Großbritannien sei dies ein Versäumnis, sagte die Grünen-Abgeordnete Sigrid Beer heute in einer Sondersitzung des Schulausschusses. "Die Frage, wie kriegen wir die Schulen sicher, ist überhaupt noch nicht geklärt. Wir laufen der Lage weiter hinterher." Es brauche einen "Game Changer", sagte Beer und brachte die Luftfilteranlagen ins Spiel.

"Wie sehen die Pläne aus, um nicht wieder in die Falle hineinzulaufen?", fragte der SPD-Abgeordnete Jochen Ott (SPD). In Großbritannien seien die Infektionszahlen bei Schülern binnen einer Woche von 10.000 auf 16.000 angestiegen.

"Die Delta-Variante macht uns natürlich Sorgen", entgegnete Franziska Müller-Rech (FDP). Krankenhausaufenthalte und Todesfälle stiegen in Großbritannien aber nicht an. Insofern könnten Infektionszahlen und Inzidenzen nicht mehr der Maßstab sein. Luftfilteranlagen seien kein Allheilmittel und würden vom Umweltbundesamt lediglich als Ergänzung zum Lüften empfohlen.

10.16 Uhr: Gebauer: Präsenzunterricht auch nach den Ferien

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat angesichts niedriger Corona-Zahlen und der Erfahrungen aus den vergangenen Wochen bekräftigt, dass der Präsenzunterricht in den Schulen nach den Sommerferien fortgesetzt werden soll. "In den letzten Wochen konnten die Schülerinnen und Schüler wieder gemeinsam in der Schule lernen und sich im Klassenverband austauschen. Das war sicher für alle von größter Bedeutung", erklärte Gebauer am Mittwoch zum bevorstehenden Ferienstart in NRW in einer Mitteilung des Ministeriums. "Und auch das nächste Schuljahr werden wir mit den nötigen Hygienemaßnahmen im Präsenzbetrieb beginnen."

Für rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler an landesweit rund 5.400 Schulen ist dieser Freitag der letzte Schultag des Schuljahres 2020/2021. "Ich freue mich, dass wir nun mit Zuversicht in die Sommerferien starten können", betonte die Ministerin.

10.03 Uhr: Arbeitsmarkt in NRW erholt sich allmählich

Zu Sommerbeginn beginnt sich der Arbeitsmarkt in NRW allmählich von den Folgen der Pandemie zu erholen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland sank im Juni den zweiten Monat in Folge stärker als es in den Jahren vor der Pandemie für diesen Zeitraum üblich war, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit heute mitteilte.

Insgesamt sank in NRW die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Juni im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent auf gut 725.000. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 7,5 auf 7,4 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten offenen Stellen um knapp 7.500 auf über 140.000.

9.45 Uhr: Regelungen der "Bundesnotbremse" laufen heute aus

Bundesweit einheitliche Corona-Regeln wie Ausgangsbeschränkungen, strenge Kontaktbeschränkungen oder auch Distanzunterricht - heftig war darüber diskutiert worden. Am 23. April traten sie dann mit der sogenannten Bundesnotbremse im Infektionsschutzgesetz in Kraft. Heute nun laufen diese Regelungen aus.

Ausgangssperre in Köln

Auch in Köln galten lange Ausgangsbeschränkungen

Angezogen ist die "Notbremse" ohnehin schon nirgendwo mehr. In allen deutschen Kreisen und kreisfreien Städten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weit unter 100. Als sie noch darüber lag, galten auch zahlreiche Verbote für Freizeit, Kultur und Sport. Bei noch höherer Inzidenz mussten viele Geschäfte schließen, Schulen in den Distanzunterricht und Kitas in den Notbetrieb.

Sind solche strengen Corona-Regeln also schon Geschichte? Geht es nach dem Deutschen Städtetag, nicht unbedingt. "Sollten die Inzidenzen auch wegen neuer Virusvarianten wieder ansteigen, muss der Bund die Notbremse rechtzeitig wieder in Kraft setzen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy am Montag der "Rheinischen Post". Die aktuellen Corona-Regeln für NRW mitsamt der "Notbremse" gibt es hier im Überblick:

9.38 Uhr: Neues Schuljahr ohne Maskenpflicht bei niedriger Inzidenz

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ist für ein Ende der Maskenpflicht in Schulen im neuen Schuljahr, falls die Inzidenzwerte niedrig bleiben. "Nach den Ferien beobachten wir die Situation der Reiserückkehrer, und wenn wir das in den Griff bekommen, dass die Inzidenzen nicht besonders hoch sind, dann kann man auch die Masken im Unterricht wieder ablegen", sagte der Unions-Kanzlerkandidat bei WDR2. "Das Hauptziel muss sein: Man darf nicht als erstes wieder die Schulen schließen."

Mit stabilen Inzidenzen auf dem jetzigen Niveau könne er sich auch einen Start der nächsten Fußball-Bundesliga-Saison mit Zuschauern ähnlich wie bei der Europameisterschaft vorstellen, sagte der Ministerpräsident. Auf Fragen nach einer möglichen neuen Pandemie-Welle im kommenden Herbst wies Laschet vor allem auf die laufenden Impfungen hin. Wenn im Herbst 80 Prozent der Bevölkerung geimpft seien, sei die Situation völlig anders als im vergangenen Jahr.

Eine Verlängerung der am 1. Juli endenden Homeoffice-Pflicht lehnte Laschet ab. Darüber müssten die Betriebe nach ihren jeweiligen Bedürfnissen entscheiden.

9.12 Uhr: Lauterbach empfiehlt Fortsetzung von Homeoffice

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eine Fortsetzung des Homeoffice empfohlen. "Jetzt ist ein erheblicher Teil der Menschen noch nicht oder nur einmal geimpft", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Situation sei "noch nicht ungefährlich", sagte Lauterbach weiter. "Dringend rate ich dazu, die Beschäftigten am Arbeitsplatz zwei Mal pro Woche zu testen, um Ausbrüche zu verhindern".

Der Vorteil an der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus sei ihre hohe Viruslast. Sie sei deshalb mit Schnelltests gut zu identifizieren, mögliche Infektionsherde könnten so frühzeitig entdeckt werden.

8.35 Uhr: Verdi-Chef fordert verbindliche Homeoffice-Regeln

Die Arbeit im Homeoffice muss nach Ansicht von Verdi-Chef Frank Werneke verbindlich geregelt werden, etwa durch Tarifverträge. "Mit dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht wird schmerzlich deutlich, dass es an Regelungen für die neue Normalität mangelt, nachdem die Union den entsprechenden Gesetzesentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gestoppt hatte", sagte Werneke der "Rheinischen Post".

Als Vorbild nannte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft den Tarifvertrag Digitalisierung: Dieser zeige, "wie man mit den neuen Herausforderungen umgehen kann", sagte Werneke. Der Vertrag, der mit dem Bund Mitte Juni abgeschlossen worden sei, sehe verpflichtende Regelungen bei der Einführung von mobiler Arbeit vor, die von der Arbeitsplatzsicherung und Ausstattung der Arbeitsplätze über notwendige Qualifizierungen bis hin zur Entgeltsicherung für die Beschäftigten reichten.

8.01 Uhr: Noch fünf NRW-Kommunen mit zweistelliger Inzidenz

Fünf der 53 NRW-Kommunen verzeichnen bei der Sieben-Tage-Inzidenz heute noch zweistellige Werte: Der Hochsauerlandkreis mit dem höchsten Wert in NRW von 13,1, Soest, der Märkische und der Oberbergische Kreis und Hamm. Die Großstädte Köln (8,5), Düsseldorf (6,3), Dortmund (8,3) und Essen (6,7) lagen im einstelligen Bereich. Den niedrigsten Wert meldete Mülheim mit 0,6.

7.34 Uhr: Laumann ruft zu mehr Tests bei Urlaubern auf

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dass sich Urlauber bei ihrer Rückkehr freiwillig testen. "Ich glaube, es wäre sehr gut, wenn sich jeder Mensch, der in Urlaub ist, bevor er dann an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, andere Leute trifft, in eins unserer 9.000 Bürger-Testzentren geht und sich einfach testen lässt", erklärte Laumann im WDR5-Morgenecho. "Testen ist die Brücke bis wir die Durchimpfung nach meiner Meinung Anfang September erreicht haben."

Gegenüber den Sommerferien im letzten Jahr sieht Laumann das Land heute besser aufgestellt. "Letzten Sommer hatten wir gar nichts, da gab's keine Bundeseinreiseverordnung. Wir hatten noch nicht mal die Testpflicht in den Flugzeugen", so der CDU-Politiker. Heute könne man ein Flugzeug nur noch mit negativem Test betreten. Deshalb glaube Laumann nicht, dass es neue, schärfere Regeln brauche.

7.03 Uhr: UN: Knapper Impfstoff verhindert schnelle Tourismuserholung

Die schleppenden Impfkampagnen in vielen Ländern machen eine schnelle Erholung vieler Tourismusregionen zunichte. Betroffen sind vor allem ärmere Länder, wie die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) und die UN-Tourismusorganisation (UNWTO) heute in Genf berichteten.

Im vergangenen Jahr haben demnach direkte und indirekte Folgen des Tourismuseinbruchs das Bruttoinlandsprodukt - die Produktion von Waren und Dienstleistungen nach Abzug aller Vorleistungen - weltweit um schätzungsweise etwa zwei Milliarden Euro geschmälert. Nach UNWTO-Angaben waren international etwa eine Milliarden weniger Touristen unterwegs als im Jahr davor, ein Einbruch von 73 Prozent.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von Impfnationalismus in reichen Ländern und moralischem Versagen. Einige Regierungen hätten einen Großteil des knappen Impfstoffs aufgekauft statt sich einer solidarischen Verteilung in aller Welt anzuschließen.

6.46 Uhr: Steigende Reha-Zahlen wegen Long-Covid erwartet

Tausende Patientinnen und Patienten in Deutschland leiden nach einer Covid-19-Erkrankung an Langzeitfolgen. Allein bei der zweitgrößten deutschen Krankenkasse, der Barmer, waren zwischen November 2020 und März 2021 mehr als 2.900 Versicherte von einem Post-Covid-Syndrom betroffen, wie eine Auswertung von Versichertendaten der Kasse zeigt, die der DPA vorliegt. Die Deutsche Rentenversicherung erwartet eine steigende Zahl an Reha-Fällen wegen Post- oder Long-Covid.

"Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten eine deutliche Steigerung sehen werden", sagte Susanne Weinbrenner vom Geschäftsbereich Prävention der Rentenversicherung. Zu den häufigsten Langzeitfolgen bei den Patientinnen und Patienten in Reha-Einrichtungen der Rentenversicherung zählen demnach Belastungsatemnot, Fatigue, eingeschränkte Belastbarkeit, muskuläre Schwäche, Angststörungen, Depression, chronische Nierenerkrankungen und Brustschmerz.

6.30 Uhr: Tierheime schlagen wegen Überlastung Alarm

Der Deutsche Tierschutzbund schlägt angesichts zunehmend überlaufener Tierheime Alarm. "Manche Tierheime mussten sogar schon einen Aufnahmestopp verhängen, weil die Kapazitäten erschöpft sind. Die Sorge, vor dem, was noch kommt, treibt alle Tierheime um", sagte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, der "Rheinischen Post". Unüberlegt online, aber auch im Zoofachhandel oder beim Züchter gekaufte Tiere würden nun als Abgabetiere in den Tierheimen landen.

Grund dafür sei auch die Corona-Pandemie. "Der Wunsch nach Nähe und Beschäftigung hat die Zahl der in Deutschland gehaltenen Tiere in der Corona-Zeit in die Höhe schnellen lassen", sagte Schröder. Erfreulich daran sei, dass auch viele Tierheime für ihre Schützlinge die passenden Interessenten gefunden hätten. Teilweise seien Tierheime sogar leergefegt gewesen. "Doch die bisher recht entspannte Lage ändert sich nun zunehmend", sagte Schröder der Zeitung. "Insbesondere während der Pandemie haben wir und die Tierheime mit Sorge beobachtet, dass viele Menschen den vermeintlich einfachen und günstigen Weg über das Internet gewählt haben, um an ein Tier zu kommen."

Schröder unterstrich, dass es sich bei während der Pandemie angeschafften Tieren um "Corona-Abgaben" und nicht um "Corona-Rückgaben" handle. "Denn für ihre eigenen Schützlinge stellen die Tierheime bei einer Adoption natürlich so gut es geht sicher, dass sie wirklich in ein Zuhause für immer ziehen", erklärte er.

6.09 Uhr: Landtag erinnert an Opfer der Pandemie

Mit einer Gedenkstunde im Landtag erinnert Nordrhein-Westfalen heute (10 Uhr) an die Opfer der Corona-Pandemie. Als Gäste sind Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und Helfer eingeladen. Die Feier stehe im Zeichen des Gedenkens an die Verstorbenen und ihre Angehörigen, teilte der Landtag mit. Auch die Leistung der "stillen Helferinnen und Helfer" soll gewürdigt werden. Landesweit wehen die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf Halbmast.

In NRW starben seit dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 rund 17.120 Menschen im Zusammenhang mit Corona. "Sie soll uns mahnen, dass es beim Kampf gegen das Virus in erster Linie darum geht, das Wertvollste zu beschützen, das wir haben: unsere Gesundheit und unser Leben", schrieben die Fraktionschefs Bodo Löttgen (CDU), Thomas Kutschaty (SPD), Christof Rasche, (FDP) sowie Verena Schäffer und Josefine Paul (Grüne) in einer gemeinsamen Erklärung.

Bei der anschließenden regulären Landtagssitzung (12 Uhr) will Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) das Parlament über die aktuellen Corona-Maßnahmen der schwarz-gelben Regierung informieren.

6.00 Uhr: Landtag diskutiert über Unterricht nach den Ferien

Der Schulausschuss des Landtags wird heute in einer Sondersitzung über die Wiederaufnahme des Schulbetriebs nach den Sommerferien diskutieren. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte angekündigt, dass das kommende Schuljahr so beginnen werde, wie das alte aufgehört hat: mit Präsenzunterricht in vollem Umfang. An Grund- und Förderschulen solle weiterhin zweimal pro Woche mit den sogenannten Lollitests getestet werden, an den weiterführenden Schulen mit Selbsttests.

In den Schulen müssten auch nach den Sommerferien zunächst weiter Masken getragen werden, draußen nicht. Das Tragen der Masken in Innenräumen stehe aber auf dem Prüfstand, hatte die Ministerin angekündigt. Man werde die Inzidenzzahlen beobachten und dann entscheiden, ob die Maskenpflicht abgeschafft wird.

6.00 Uhr: Inzidenz sinkt weiter

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bundesweit bei 5,2. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 5,4 gelegen, vor einer Woche bei 7,2.

Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 808 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 56 weitere Todesfälle registriert. Vor einer Woche waren 1.016 Neuansteckungen sowie 51 Todesfälle verzeichnet worden.

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