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Kinder und Jugendliche haben es in der Pandemie schwer, die Schließung von Schulen und Kitas wegen der Ansteckungsgefahr trifft sie hart. Deswegen fordert Thomas Fischbach, Präsident des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, dass sie so schnell wie möglich geimpft werden - und weiß damit viele Eltern hinter sich, die um die Gesundheit und die Bildung ihrer Kinder fürchten.

Fischbach will eine schnelle Öffnung von Schulen und Kitas
Das Problem: Es gibt keinen Impfstoff für diese Altersgruppen. Die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna sind von der EU nur für Personen ab 16 beziehungsweise 18 Jahren zugelassen, in Deutschland dürfen sie laut Impfverordnung grundsätzlich erst mit 18 Jahren verimpft werden. Theoretisch jedenfalls, in der Praxis werden derzeit vor allem die Über-80-Jährigen geimpft. Denn sie könnten besonders schwer an Covid-19 erkranken.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Dass die zugelassenen Vakzine nicht einfach an Kinder und Jugendliche verimpft werden können, hat mehrere Gründe. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, betont das Paul-Ehrlich-Institut, das für Impfstoffe zuständig ist. Das Immunsystem reagiert ganz anders, es ändert sich im Laufe der Jahre auch immer wieder. Das heißt: Der Impfstoff muss maßgeschneidert sein. Und das geht nur, wenn es vorher ausführlich getestet wurde.
Impfdosis muss genau bestimmt werden

Die Dosis muss stimmen
Solche Studien laufen offensichtlich schon. Laut dem Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hat BionTech/Pfizer seinen Impfstoff seit Oktober an Jugendlichen ab 12 Jahren getestet, Moderna will demnächst damit anfangen. Es ist aber noch nicht klar, wann gesagt werden kann, dass die Vakzine wirken und verträglich sind. Außerdem müssen die Unternehmen Studien an Babys, Kindergarten- und Schulkindern durchführen. Die sind aufwändiger als bei den Älteren, weil hier die passende Dosis genau ermittelt werden muss, sollen aber spätestens 2024 abgeschlossen sein.
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Und bis dahin? Das Paul-Ehrlich-Institut und die Stiko, die die Impfempfehlungen erarbeitet hat, versuchen zu beruhigen: Je mehr Erwachsene geimpft werden, desto stärker werde das Infektionsgeschehen zurückgedrängt - und damit auch die Kinder geschützt. Außerdem seien Kita- und Grundschulkinder keine Risikogruppe, erkranken seltener und weniger heftig.
Schützt Impfung wirklich vor einer Infektion?

Schnellere Öffnung per Impfung?
Ganz abgesehen davon: Es ist immer noch nicht klar, ob ein Geimpfter das Virus weiterträgt oder nicht, sagt das Paul-Ehrlich-Institut. Bisherige Erkenntnisse deuten lediglich darauf hin, dass die ersten Impfstoffe auf dem Markt nur Erkrankungen verhindern. Infizieren kann man sich möglicherweise trotzdem - und das Virus dann unbemerkt an andere weitergeben. Das heißt: Eine Impfung würde das Infektionsgeschehen an Schulen und Kitas gar nicht verhindern.
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Stand: 09.01.2021, 10:40