Wir klären die wichtigsten Fragen:
Wieso gibt es noch keine Impfung für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren?
Für welche Altersgruppe ein Impfstoff zugelassen wird, hängt vor allem von den Studien ab, die vorher gemacht werden. Meist werden die erst nur in bestimmten Bevölkerungsgruppen durchgeführt, deswegen liegen nicht für alle Altersschichten direkt Daten z.B. zur Wirksamkeit vor. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Impfstoff bei Älteren oder Jüngeren schlechter oder weniger sicher wirkt - man weiß es nur einfach nicht genau.
Zulassungsstudien werden zunächst bei gesunden Erwachsenen durchgeführt. Kinder kommen auch aus ethischen Gründen erst später an die Reihe. Trotzdem ist es unerlässlich, Studien auch an Kindern durchzuführen, bevor ein Impfstoff für sie zugelassen wird. Ein junger Körper kann anders auf ein Arzneimittel reagieren als ein älterer. Deshalb wird der Biontech-Impfstoff erst ab 16 Jahren verimpft, alle anderen ab 18.
Laufen mittlerweile auch Studien an Kindern?
Der Impfstoff von Biontech wird schon seit längerem an Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren getestet. Offenbar zeigt sich dabei auch eine sehr gute Wirksamkeit: In einer Studie in den USA ist keine der geimpften Testpersonen an Covid-19 erkrankt. Die Studie hatte allerdings noch relativ wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch andere Hersteller machen Fortschritte: Moderna etwa führt aktuell eine Studie mit Kindern zwischen sechs Monaten und 12 Jahren durch.
Wann könnte die Impfung für Kinder in Deutschland kommen?
Bundesgesundheitsminister Spahn rechnet damit, dass es im Laufe der Sommerferien so weit sein könnte. Die Firma Biontech hat eine Zulassung ihres Impfstoffes für 12- bis 15-Jährige bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA beantragt. Eine Entscheidung soll voraussichtlich im Juni fallen. Bereits zugelassen ist das Mittel in dieser Altersgruppe in Kanada, in den USA steht die Zulassung offenbar kurz bevor.