Ticker vom Montag (22.03.2021) zum Nachlesen

Stand: 23.03.2021, 06:12 Uhr

  • Merkel-Runde will radikalen Lockdown über Ostern
  • Lockdown-Verlängerung bis zum 18. April ist wohl beschlossen
  • Fluggesellschaften wollen Mallorca-Rückkehrer selbst testen
  • Kölner Intensivmediziner warnt vor Lockerungen
  • Inzidenz auf Mallorca steigt - Lockerungen zurückgenommen
  • Unterbrechung bei Bund-Länder-Gesprächen
  • Viele NRW-Firmen bieten oder planen Corona-Tests
  • WHO fürchtet mehr Tote durch Tuberkulose wegen Corona-Krise
  • Kinderärzte kritisieren Testpflicht für Kita-Kinder
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Die Bund-Länder-Konferenz hat am Montagnachmittag begonnen, konnte sich aber bis weit nach Mitternacht nicht auf ein weiteres Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verständigen. Wir berichten hier im Liveticker weiter über die Ergebnisse der Verhandlungen, sobald welche vorliegen.

Merkel-Runde will radikalen Lockdown über Ostern

Der Bund-Länder-Gipfel konnte sich nach stundenlangen Verhandlungen auch bis weit nach Mitternacht nicht auf ein weiteres Vorgehen in der Corona-Krise einigen. Zuletzt saß Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gar nicht mehr mit allen Länderchefs, sondern nur noch in kleinerer Runde mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zusammen.

Diese kleinere Runde verständigte sich nach dpa-Informationen darauf, dass über die Ostertage Anfang April alle Geschäfte - auch Supermärkte - geschlossen bleiben könnten. Der Spiegel berichtete zuerst über diesen noch nicht von Bund und Ländern beschlossenen Vorschlag.

Die große Runde mit allen Länderchefs konnte sich dem Vernehmen nach zwar auf eine Verlängerung des derzeit geltenden Lockdowns bis zum 18. April einigen, sei dann aber an mehreren Kompromissen gescheitert- unter anderem zu Urlaubsregelungen und Ausgangssperren.

Corona-Gipfel droht an Streit um Osterurlaub zu scheitern

Die Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April hingegen scheint unstrittig, die Absage an Lockerungen zum Osterfest auch. Aber beim Thema Osterurlaub scheint Merkel ihre ganz persönliche "Notbremse" zu ziehen.

Die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz wollen sich offenbar nicht damit abfinden, dass Reisen nach Mallorca möglich, jene im Inland aber verboten sein sollen. Sie wollen trotz der dritten Corona-Welle samt Virusvarianten "kontaktlosen Urlaub" im eigenen Bundesland erlauben.

Für Merkel inakzeptabel, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete. Sollten die fünf Länder weiter darauf bestehen, könne sie den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz nicht mittragen. Nachdem sie dies gesagt habe, sei die Sitzung für mehrere Stunden unterbrochen worden. Ob noch eine Einigung erzielt wird, ist derzeit völlig unklar.

Bund-Länder-Gipfel: "Notbremse" konsequent umsetzen

Einigkeit herrscht dem Vernehmen nach auch darüber, dass man die bereits beim letzten Treffen beschlossene "Notbremse", die bei einer Inzidenz über 100 greift, konsequenter umsetzen wolle. Wie genau - ob es beispielsweise auch Ausgangsbeschränkungen geben soll - ist unklar.

Darüber hinaus sickerte wenig durch. Eine Lockerung wird es wohl für Menschen geben, die in Pflegeeinrichtungen leben. Jene, die bereits geimpft sind, sollen künftig wieder an Gemeinschaftsveranstaltungen teilnehmen können, berichtete WDR-Korrespondent Philipp Menn.

3.10 Uhr: Einschränkungen auch bei privaten PKW-Reisen

In Landkreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 sollen nun auch bei privaten Fahrten im PKW medizinische Masken verpflichtend eingeführt werden. Diese Regelung gilt, falls Fahrer und Mitfahrer nicht zum selben Hausstand gehören.

2.49 Uhr: Bund-Länder-Gipfel einigt sich auf neue Corona-Beschlüsse

Nach knapp 13 Stunden haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Chefinnen und Chefs der Bundesländer auf ein neues Maßnahmen-Paket geeinigt. Es wird eine „erweiterte Ruhezeit zu Ostern“ geben. Gründonnerstag und Ostersamstag sollen als zusätzliche Ruhetage definiert werden – mit schärferen Kontaktbeschränkungen und Verboten von Ansammlungen. Ziel ist eine weitgehende Reduzierung der Kontakte. Die Maßnahmen werden bis zum 18. April verlängert.

1.36 Uhr: Ostertage sollen als Ruhetage gehandhabt werden

Der neue Beschluss-Entwurf der Bund-Länder Konferenz sieht für die Ostertage, vom 1. bis zum 5. April, weitgehende Kontaktbeschränkungen vor, außerdem soll ein Ansammlungsverbot gelten. Damit legen die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten an fünf zusammenhängenden Tagen das Prinzip #WirBleibenZuHause fest. Private Zusammenkünfte sind in dieser Zeit im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit einem weiteren Haushalt möglich, jedoch auf maximal fünf Personen beschränkt. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt, Paare gelten als ein Haushalt.

20.42 Uhr: Fluggesellschaften wollen Mallorca-Rückkehrer selbst testen

Deutsche Fluggesellschaften wollen Mallorca-Rückkehrer selbst auf Corona testen. Das berichtete die "Bild"-Zeitung am Montagabend. Der Deutschen Presse-Agentur wurde dies in Regierungskreisen bestätigt. Die Zeitung nannte die Fluggesellschaften Tui, Condor, Eurowings und Lufthansa, die noch auf der Insel testen wollten.

Es werde nun nach Örtlichkeiten gesucht, es gehe um bis zu 40 000 Rückkehrer zu Ostern. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) habe sich in den vergangenen Stunden massiv dafür eingesetzt, dass die Fluggesellschaften testen.

20.33 Uhr: Kölner Intensivmediziner warnt vor Lockerungen

Der Kölner Intensivmediziner Professor Dr. Christian Karagiannidis hat am Abend im WDR extra vor Lockerungen in den nächsten Wochen gewarnt. "Wir müssen einen Schritt zurückgehen und verschärfen", so der Lungenfacharzt.

Es gebe in Deutschland deutlich mehr Intensivpatienten - mittlerweile wieder über 3.000, täglich kämen 100 dazu. Bei 6.000 sei die "absolute Belastungsgrenze der Intensivmedizin" erreicht, allerdings auf Kosten anderer Patienten, deren Behandlungen aufgeschoben werden, und auf Kosten des Personals. Über die Osterzeit hinausgedacht ist Karagiannidis indes zuversichtlich und hält einen "ruhigen Sommer" für möglich.

20.16 Uhr: Inzidenz auf Mallorca steigt - Lockerungen zurückgenommen

Wegen zuletzt wieder steigender Corona-Zahlen will die Regionalregierung Mallorcas die erst vor Kurzem wieder geöffneten Innenräume von Cafés, Restaurants und Kneipen schließen. Die Maßnahme solle noch diese Woche umgesetzt werden, schrieb die deutschsprachige "Mallorca-Zeitung" am Montag.

Die Zahl der Neuansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen, zu denen Mallorca gehört, stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid vom Montagabend auf 26,45. Vergangene Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch unter 20 gelegen. Im Vergleich zu Deutschland ist das ein immer noch relativ niedriger Wert.

18.48 Uhr: Unterbrechung bei Bund-Länder-Gesprächen

Bei den Verhandlungen zwischen den Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel zum weiteren Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gibt es eine Unterbrechung. Zuvor hatten sich Länderchefs und die Bundesregierung beim Thema verhakt, welche Reisen angesichts der steigenden Zahl der Infektionen über Ostern möglich sein sollen.

Schon im Kreis der Ministerpräsidenten hatte es dazu zuvor keine Einigung gegeben, weil die Küstenländer auf "kontaktarme Reisen" in ihren Ländern pochen.

17.18 Uhr: Viele NRW-Firmen bieten oder planen Corona-Tests

Fast jedes zweite Unternehmen in Nordrhein-Westfalen bietet nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) in NRW bereits Corona-Tests für die Mitarbeiter an oder plant diese in Kürze.

Bei den Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigen seien es sogar 75 Prozent der Firmen. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage unter rund 2.000 Unternehmen aus NRW.

16.06 Uhr: WHO fürchtet mehr Tote durch Tuberkulose wegen Corona-Krise

Die Corona-Krise hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) tragische Auswirkungen auf die Bekämpfung der Tuberkulose. Aufgrund der weltweiten Störungen infolge der Krise hätten 2020 rund 1,4 Millionen Tuberkulose-Erkrankte weniger eine Behandlung erhalten als 2019, erklärte die WHO am Montag in Genf.

Es sei zu befürchten, dass im vergangenen Jahr bei mehr als 500.000 Menschen die Tuberkulose nicht diagnostiziert wurde und sie an der bakteriellen Infektionskrankheit starben. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am Mittwoch, dass Menschen in armen Ländern am schlimmsten unter den Verwerfungen litten.

15.56 Uhr: Kinderärzte kritisieren Testpflicht für Kita-Kinder

Deutschlands Kinder- und Jugendärzte kritisieren Pläne von Bund und Ländern, nur noch negativ getestete Kinder in Kitas zu lassen. "Das wirkt wie eine Verzweiflungstat angesichts der vielen Versäumnisse der Vergangenheit", sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Wenn Eltern ihre Kleinkinder daheim testen sollen, ist mit vielen falsch negativen und falsch positiven Ergebnissen zu rechnen", so Fischbach. Das könnte einerseits ein falsches Sicherheitsgefühl vorgaukeln und andererseits dazu führen, dass nicht infizierte Kinder und deren Freunde in Quarantäne geschickt würden. Viel wichtiger sei es, das gesamte Personal der Einrichtungen "endlich konsequent und engmaschig zu testen" und beim Impfen der Betreuenden "deutlich schneller" zu werden.

15.43 Uhr: Verband kritisiert Impfsituation im ambulanten Bereich

Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, hat "die völlig unzureichende Impfquote im ambulanten Bereich" kritisiert und fordert, sie "schnellstmöglich zu steigern". Eine interne Erhebung des Verbandes habe ergeben, dass "die Impfquote in der prioritären Gruppe der pflegebedürftigen Menschen zu Hause, die von ambulanten Pflegediensten versorgt werden, nach Schätzungen in diversen Bundesländern bestenfalls bei 25 Prozent" liege.

Angesichts steigender Infektionszahlen sei zu erwarten, dass auch die Corona-Infektionsrate bei diesen Pflegebedürftigen steigen werde. "Deshalb müssen zuerst die Gruppen mit unstrittig bestehender Priorität geimpft werden, bevor über die Einbeziehung weiterer Gruppen in die Impfpriorisierung nachgedacht wird", so Meurer.

15:31 Uhr: Bundesregierung plant 142 Milliarden Euro neue Schulden

Als Folge der Corona-Pandemie plant die Bundesregierung für dieses und das kommende Jahr eine zusätzliche Neuverschuldung von fast 142 Milliarden Euro. Allein für 2021 sehe der Entwurf des Nachtragsetats zusätzliche Kredite von 60,4 Milliarden Euro vor, hieß es am Montag aus dem Finanzministerium. In den Eckwerten für den Bundesetat 2022 seien weitere 81,5 Milliarden Euro als Nettokreditaufnahme eingeplant.

Zusammengenommen für die Jahre 2020 bis 2022 würde der Schuldenberg des Bundes demnach durch die Corona-Pandemie um rund 450 Milliarden Euro wachsen. Für den Etat 2022 soll ein drittes Jahr in Folge die Schuldenbremse vom Bundestag ausgesetzt werden.

14.25 Uhr: Giffey wirbt für Corona-Tests bei Kita-Kindern

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat flächendeckende Corona-Tests auch für Kita-Kinder gefordert. Es reiche nicht, allein die Erwachsenen und das Personal in den Einrichtungen regelmäßig zu testen, so Giffey. "Wenn wir die Kindertagesbetreuung in Kitas und in der Kindertagespflege aufrecht erhalten wollen, werden wir nicht umhin kommen, auch die Kinder zu testen." Dies sollte durch die Eltern vor dem Besuch der Einrichtung geschehen.

"Es gibt gut handhabbare Tests, bei denen es reicht, wenn mit dem Stäbchen im vorderen Bereich der Nase ein Abstrich genommen wird", so Giffey weiter. "Das kitzelt ein wenig in der Nase und ist für Kinder gut anwendbar." Sollte es dennoch zu Schließungen oder Nichtöffnungen von Einrichtungen kommen, müsse es eine Ausweitung der Kinderkrankentageregelung geben, sagte die Ministerin.

14.02 Uhr: NRW reagiert auf OVG-Urteil - Beschränkungen gelten für alle Läden

Das NRW-Gesundheitsministerium hat auf das OVG-Urteil zur vorläufigen Außervollzugsetzung der Corona-Beschränkungen für den Einzelhandel reagiert und eine angepasste Coronaschutzverordnung erlassen, die ab Dienstag gilt. Die vom Oberverwaltungsgericht ausdrücklich als insgesamt verhältnismäßig eingestuften Beschränkungen für den Einzelhandel blieben damit bestehen.

Dies gelte vor allem für die Beschränkungen in den Geschäften, die mit Terminvereinbarung und einer Personenbegrenzung von einem Kunden je 40 Quadratmeter Verkaufsfläche öffnen dürfen, teilte das Ministerium am Mittag in einer Pressemitteilung mit.

Das OVG hatte in der alten Verordnung eine unzulässige Ungleichbehandlung darin gesehen, dass Schreibwarengeschäfte, Buchhandlungen und Gartenmärkte ohne Beschränkungen öffnen durften. Jetzt gilt auch für sie die Pflicht zur Terminvereinbarung und die Quadratmeter-Begrenzung.

13.52 Uhr: Polizei übernimmt Beschaffung von Corona-Selbsttests

In NRW übernimmt die Polizei die Beschaffung der Corona-Schnelltests für Schulen, Kitas und Behörden. Das Land will über das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste zunächst mehr als 22 Millionen Tests bestellen, wie aus der Ausschreibung auf der NRW-Vergabeplattform hervorgeht.

Die Tests sollen ab Mitte April in wöchentlichen Tranchen von anfangs 3,1 Millionen Einheiten geliefert werden. Am Montag beteiligte sich die nordrhein-westfälische Polizei auch an der Verteilung der ersten Schnelltests an die Schulen.

13.12 Uhr: Gerichtsbeschluss: Einzelhandel in NRW darf normal öffnen

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hat heute der Klage einer Filiale der Elektronik-Kette "Media-Markt" stattgegeben und alle Beschränkungen für den Einzelhandel in NRW aufgehoben. Ab sofort gelte keine Kundenbegrenzung pro Quadratmeter mehr und die Pflicht für eine Terminbuchung entfalle, teilten die Richter mit. Die Bevorzugung bestimmter Anbieter, zum Beispiel Buchhandlungen, Schreibwarenläden und Gartenmärkte, verstoße gegen den Gleichheitsgrundsatz.

Der Senat hat allerdings darauf hingewiesen, dass das Land auch kurzfristig eine Neuregelung treffen kann, die keine unzulässigen Differenzierungen enthält. Ebenfalls könnten die Öffnungen ohne Beschränkungen nur von kurzer Dauer sein - wenn sich Bund und Länder heute auf eine Rücknahme von Lockerungen einigen.

12.23 Uhr: NRW will Grenzen offenhalten

Nordrhein-Westfalen hält an offenen Grenzen zu den Niederlanden und Belgien fest. Ein Jahr nach Gründung der "Cross-Border Taskforce Corona" mit den beiden Nachbarländern zog Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner eine positive Bilanz. "Wir haben jederzeit dafür Sorge getragen, dass die Grenzen durchlässig blieben." Auch der belgische Botschafter in Deutschland, Geert Muylle, betonte die Bedeutung offener Grenzen.

12.20 Uhr: Ärzte in Athen werden zwangsverpflichtet

Die griechische Regierung hat im Großraum Athen Ärzte zum Dienst im Kampf gegen die Pandemie angewiesen. Gesundheitsminister Vassilis Kikilias teilte heute mit, wiederholte Aufrufe zur freiwilligen Mithilfe hätten nur ein geringes Echo gehabt. Deshalb sei nun eine Anordnung an 206 Privatärzte ergangen, mitzuhelfen.

Griechenland verzeichnet derzeit eine erneute Zunahme von Coronafällen, obwohl es seit Anfang November im Lockdown ist.

11.59 Uhr: Zahl der Sterbefälle wieder normal

Der Rückgang der Corona-bedingten Todesfälle hat laut einem Papier des Bundesgesundheitsministeriums vorerst auch die sogenannte Übersterblichkeit beendet. "Seit Mitte Februar 2021 liegen (...) die Sterbefallzahlen erstmals wieder unter dem Durchschnitt der Vorjahre", heißt es in dem Dokument. Im Frühjahr 2020 und vor allem gegen Ende des Jahres 2020 hatte die Zahl der Todesfälle dagegen wegen Corona noch deutlich über dem Schnitt der Jahre 2016 bis 2019 gelegen.

11.57 Uhr: Polizei liefert Selbsttests an Schulen

In NRW sorgt auch die Polizei für den Transport von Corona-Selbsttests zu den Schulen. Die Tests seien an das Bekleidungscenter der Polizei in Lünen geliefert worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Von dort hätten einzelne Kreispolizeibehörden sie am Wochenende abgeholt und zu Schulen gefahren.

11.22 Uhr: Bund und Länder erwägen Quarantäne für Mallorca-Urlauber

Bei der Bund-Länder-Konferenz am Nachmittag wird auch über mögliche Quarantäne-Vorschriften bei Auslandsreisen verhandelt. Das geht aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden neuen Beschluss-Entwurf hervor. Darin werden beim Streitthema Reisen verschiedene Varianten genannt: "Reisen, insbesondere Urlaubsreisen ins Ausland müssen ... unabhängig von Inzidenzen im Zielland mit einer epidemiologisch gebotenen Quarantäne und einer Testpflicht vor Rückreise und bei Einreise in die Bundesrepublik Deutschland verbunden sein", lautet eine Version.

In einer zweiten, weniger weitgehenden Variante heißt es, dass die Bundesregierung "zügig im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten entscheiden (soll), in welchen Fällen eine Testpflicht und in welchen Fällen eine Quarantäne bei Einreise unabhängig von Inzidenzen im Reiseland erforderlich ist". Dies könnte auch Reisen nach Mallorca betreffen.

10.43 Uhr: Längerer Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung

Nach einer Anpassung der Coronavirus-Impfverordnung des Bundes wird bei neu vereinbarten Terminen der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfungen bei den Impfstoffen der Firmen Moderna und Biontech auf sechs Wochen angepasst.

Die Änderung könnte ein höheres Tempo bei den Erstimpfungen ermöglichen, weil nicht mehr so viele Vakzin-Dosen für die Zweitimpfung gelagert werden müssen. In wenigen Wochen sollen die Impfstoff-Lieferungen stark zunehmen.

10.21 Uhr: Bundesregierung will Lockdown bis 18. April verlängern und verschärfen

Wenn es nach der Bundesregierung geht, soll der Lockdown bis zum 18. April verlängert werden. Das geht aus einem Beschlussentwurf aus dem Kanzleramt hervor, der dem WDR vorliegt. Zudem wird darin gefordert, dass die vereinbarte "Notbremse" bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 "konsequent umgesetzt werden soll".

Darüber hinaus möchte die Regierung zusätzliche verbindliche Maßnahmen beschließen für den Fall, dass die Inzidenz in einem Landkreis bestimmte Werte überschreitet. So sollen ab einer Inzidenz von mehr als 100 eine nächtliche Ausgangssperre eingeführt und Kitas und Schulen geschlossen werden, sollte nicht gewährleistet sein, dass Lehrer, Erzieher und Betreuer sowie alle Schüler und Kinder zweimal pro Woche auf SARS-CoV-2 getestet werden können. Ab einer Inzidenz von 200 sollen Schulen und Kitas in jedem Fall schließen.

Auch im Bezug auf Reisen während der Osterferien werden in dem Entwurf klare Worte gefunden. Von "nicht zwingend notwendigen Reisen im Inland und auch ins Ausland" wird abgeraten – auch an Ostern. Zudem schlägt die Bundesregierung unter Vorbehalt eine Quarantäne- und Testpflicht vor allem bei Urlaubsreisen ins Ausland vor, "unabhängig von Inzidenzen im Zielland". Der Vorschlag wird damit begründet, dass vor allem an beliebten Ferienzielen "Urlauber aus zahlreichen Ländern zusammentreffen und sich Covid-19 Varianten leicht verbreiten können", heißt es in dem Entwurf.

10:20 Uhr: Johnson will mit EU über Impfstoff-Lieferungen sprechen

Im Streit um einen möglichen Exportstopp der EU von Impfstoffen nach Großbritannien sucht der britische Premierminister Boris Johnson nun das Gespräch. Johnson wolle noch vor dem EU-Gipfel diese Woche bei Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron dafür werben, die Ausfuhr nicht zu blockieren, berichtete die BBC heute.

Gesundheits-Staatssekretärin Helen Whately sagte im Sender BBC, kein Land und auch nicht die EU solle "Impfnationalismus oder Impfprotektionismus" zulassen." EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Wochenende wegen des Mangels an Corona-Impfstoff in der EU mit weiteren Exportbeschränkungen gedroht.

9.32 Uhr: Grünen-Gesundheitsexperte gegen Ausgangssperren

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat am Morgen von Bund und Ländern eine entschiedene Reaktion auf die steigenden Corona-Zahlen gefordert. Den Sendern RTL und ntv sagte er aber, nächtliche Ausgangssperren seien nicht erforderlich. Stattdessen plädierte Dahmen für eine durchgehende Maskenpflicht für Innenraum-Arbeitsplätze, an denen mehrere Menschen zusammenkommen.

9.14 Uhr: Warnung vor Überlastung der Gesundheitsämter

Die Amtsärzte in Deutschland sehen die Personalausstattung der Gesundheitsämter weiterhin kritisch. Fachpersonal sei "sehr schwer zu bekommen", sagte die Vorsitzende der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, der "Rheinischen Post". Der Grund sei die mäßige Bezahlung.

Wenn die Inzidenzen "weiter hochgehen, wird die Kontaktnachverfolgung für die Gesundheitsämter wieder schwierig", erklärte Teichert weiter. Die Ämter seien ohnehin schon überlastet und mit weiteren Lockerungen werde es noch schwieriger.

9.06 Uhr: Astrazeneca laut US-Studie effektiver als vermutet

Der Impfstoff von Astrazeneca ist nach Angaben des Herstellers, basierend auf einer Studie in den USA, zu 79 Prozent effektiv. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden heute bekanntgegeben. Die Studie hatte 30.000 Freiwillige. Von denen bekamen 20.000 den Impfstoff, die anderen ein Placebo.

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Bisher hatte es unterschiedliche Angaben zur Wirksamkeit des Vakzins gegeben - diese lagen zwischen 60 und 70 Prozent.

8.56 Uhr: Düsseldorfer Bäcker retten Altbier-Bestände

Einige Düsseldorfer Bäckereien bieten ab heute "Bierbrot" an. Dabei wurde der Wasseranteil im Teig komplett durch Altbier ersetzt. Wegen der Corona-Krise stehen bei der Düsseldorfer Traditions-Brauerei "Füchschen" mehr als 6.000 Liter Altbier vor dem Verfallsdatum. Damit das Bier nicht entsorgt werden muss, werden nun mehr als 15.000 Brote daraus gebacken. Der Erlös geht komplett an die Brauerei.

8.53 Uhr: Tübingen zieht Zwischenbilanz zum "Freitesten"-Modellprojekt

Einlass nur mit Zertifikat über einen negativen Corona-Test: In Tübingen in Baden-Württemberg läuft seit knapp einer Woche ein Modellprojekt. An mehreren Stellen in der Stadt können die Menschen kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt. Damit kann man in Läden oder zum Friseur.

OB Boris Palmer (B'90/Die Grünen) zog heute im ZDF-"Morgenmagazin" einen Zwischenbilanz. In der vergangenen Woche hätten sich bereits 7.000 Menschen testen lassen, dabei seien rund 50 Tests positiv ausgefallen. Wie sich das Projekt auf die Corona-Zahlen in der Stadt auswirke, das könne man aber erst in zwei Wochen sagen. "Das Prinzip des Frei-Testens", könne hilfreich sein, bis mehr Menschen geimpft sind, sagte Palmer.

8.16 Uhr: FDP-Chef Lindner wirbt für regionale Einschränkungen

FDP-Vorsitzender Christian Lindner hat sich im ZDF-"Morgenmagazin" erneut gegen eine flächendeckende Verschärfung der Corona-Regeln ausgesprochen. Angesichts der massiven sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen dürften solche Maßnahmen nur in besonders betroffenen Regionen angewendet werden, erklärte Lindner.

Die Orientierung an Inzidenzwerten "überzeugt mich nicht mehr", sagte Lindner weiter. Die Auslastung der Krankenhäuser sei zum Beispiel ein besserer Messwert für eine Risiko-Einschätzung. Außerdem forderte Lindner die Zulassung russischer und chinesischer Impfstoffe in der EU.

7.51 Uhr: Ruf nach Urlaubsmöglichkeit im eigenen Bundesland

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Rednerpult

Stephan Weil

Vor den Bund-Länder-Gesprächen hat sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erneut für den Osterurlaub im eigenen Bundesland ausgesprochen. "Wenn wir uns auf Urlaubsformen beschränken, die rein auf Selbstversorgung beruhen und nur in der Nähe stattfinden, dann haben wir das Risiko entscheidend reduziert", sagte Weil im ZDF-"Morgenmagazin". Gastronomie und Gemeinschaftsunterkünfte müssten jedoch geschlossen bleiben.

7.29 Uhr: Winterberg legt Konzept für "kontrollierten Tourismus" vor

Winterberg (Hochsauerlandkreis) will Modellregion für einen kontrollierten Tourismus in Corona-Zeiten werden. Fachleute haben dazu ein Konzept beim NRW-Wirtschaftsministerium vorgelegt. Das soll eine begrenzte Öffnung aller Fremdenverkehrsbetriebe und Freizeitangebote möglich machen. Für Besucher und Einheimische ist demnach ein zentrales Testzentrum geplant. Mitarbeiter von Hotels, Restaurants und Freizeiteinrichtungen können sich dort vorrangig testen lassen.

Um große Menschenansammlungen zu vermeiden, sollen Besucher zu Parkplätzen und Freizeiteinrichtungen durch Ampelsysteme und elektronische Hinweistafeln gelenkt werden.

7.17 Uhr: Ramelow kritisiert Airlines wegen Mallorca-Flügen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) hat Fluggesellschaften kritisiert, die in der gegenwärtigen Lage Mallorca-Reisen anbieten. Dies sei besonders bei Unternehmen problematisch, die staatliche Hilfen in der Corona-Krise erhielten, sagt Ramelow im Deutschlandfunk. Er könne nur den Kopf schütteln, dass die Schweiz Thüringen wegen hoher Infektionszahlen gerade zum Hochrisikogebiet erklärt habe, Thüringer aber gleichzeitig in den Urlaub nach Mallorca fliegen könnten.

7.05 Uhr: Pflegegrad 4: Ab sofort Hausbesuche für Impfung möglich

Das NRW-Gesundheitsministerium hat heute seine neuen Pläne für die neue Impforganisation veröffentlicht. Neben Personen mit Pflegegrad 5 sollen nun auch bettlägerige Personen über 80 Jahre sowie Personen mit Pflegegrad 4 zuhause geimpft werden. Pflegebedürftige können ihrem Arzt außerdem bis zu zwei Kontaktpersonen benennen, die bei dem Hausbesuch mitgeimpft werden sollen.

7 Uhr: Stamp warnt vor zu harten Einschränkungen

Vor den Bund-Länder-Gesprächen hat NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) vor einer härteren Gangart gewarnt. "Wir haben auch eine Verantwortung, dass Handel und Gewerbe, Gastronomie und Hotellerie nicht ihrer Existenz beraubt werden", sagte Stamp gestern in Dortmund. Es gehe "mittlerweile um die nackte Existenz von Menschen und ihren Familien". Zudem müsse man "darauf achten, dass unsere Kinder notwendige Bildung und Zuwendung erfahren".

6.57 Uhr: Bundesweite Inzidenz steigt auf 107,3

Der Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland setzt sich fort. Das Robert Koch-Institut meldet heute Morgen 7.709 neue Fälle. Das sind 1.105 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 107,3 nach 103,9 am Vortag. 50 Menschen starben an oder mit Corona.

In NRW wurden 1.615 neue Fälle gemeldet, die Inzidenz steigt auf 106.6. Landesweit wird in 29 Städten und Kreisen in NRW der Inzidenzwert von 100 überschritten. Den höchsten Wert weist der Märkische Kreis mit 202,3 auf, am niedrigsten ist er im Kreis Höxter mit 47,1.

6.33 Uhr: Tausende feiern Karneval in Marseille

Ungeachtet aller Corona-Auflagen haben tausende Menschen gestern in Marseille Karneval gefeiert. Bei einem nicht genehmigten Karnevalsumzug zogen nach Polizeischätzungen rund 6.500 Menschen ohne Masken und dicht gedrängt durch die Straßen. Ein Polizeisprecher sprach von einem unverantwortlichen Verhalten.

6.29 Uhr: Kein Bedarf für "Sputnik V"?

Die EU hat nach den Worten ihres Binnenmarkt-Kommissars Thierry Breton "absolut keinen Bedarf" für den russischen Impfstoff "Sputnik V". Man könne bis Mitte Juli eine EU-weite Immunisierung mit Vakzinen aus europäischer Produktion erreichen, sagt Breton dem Sender TF1.

0.00 Uhr: Lauterbach fordert Reisewarnung für Mallorca

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert eine Reisewarnung für Mallorca. Der Grund: Auf der Urlaubsinsel wurde die brasilianische Corona-Mutante P1 festgestellt. "Diese ist von allen Corona-Mutationen bisher die gefährlichste", sagte Lauterbach in der "Aktuellen Stunde" des WDR.

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Am Vorabend der Bund-Länder-Gespräche betonte Lauterbach, "Öffnungen gehen jetzt gar nicht". Sonst riskiere man eine dritte Welle mit Inzidenzen von über 200 noch im April. Vor Öffnungen müsse mehr getestet werden. Lauterbach sprach sich für zwei wöchentliche Corona-Tests in Betrieben und an Schulen aus.

0.00 Uhr: Umfrage: Deutsche wünschen sich Öffnung von Hotels und Restaurants

Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen ist eine Mehrheit der Deutschen für eine Öffnung der Hotels und Restaurants unter bestimmten Auflagen zu Beginn der Osterferien. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädieren 52 Prozent dafür, Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben die Öffnung unter bestimmten Bedingungen wie zum Beispiel Hygiene- oder Abstandsregeln wieder zu erlauben.

14 Prozent sind sogar für eine unbeschränkte Öffnungsmöglichkeit. Nur 25 Prozent der Befragten meinen, die Hotels sollten auch in den Osterferien geschlossen bleiben. 9 Prozent machten keine Angaben.

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