Ticker vom Dienstag (21.10.2020) zum Nachlesen

Stand: 20.10.2020, 20:47 Uhr

  • Milliardenverlust bei der Lufthansa
  • Maskenpflicht im Gottesdienst
  • Mehrere Eilanträge gegen Sperrstunde
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

21.09 Uhr: Berlins letzte Chance vor dem "Lockdown"

So außer sich erlebt man einen Landeschef wie Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller selten: Das Infektionsgeschehen sei "besorgniserregend". Das müsse doch jetzt wirklich jeder verstehen. "Jenseits eines Lockdowns hat die Politik nicht mehr viele Möglichkeiten, Maßnahmen zu beschließen, die genau das verhindern", warnte der SPD-Politiker. Jetzt bestehe wohl die letzte Chance, "uns die erkämpften Freiheiten der letzten Monate zu bewahren". Wenn sich jetzt nicht jeder an die Regeln halte, werde es "weitere Einschränkungen geben müssen".

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19.47 Uhr: RWTH Aachen will "kein Hotspot" sein

Die RWTH Aachen hat alle Präsenzveranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt. In der Universität finden derzeit nur noch Klausuren und Laborpraktika statt. Schließlich wolle man "kein Hotspot" sein, sagte RWTH-Prorektor Aloys Krieg in der "Aktuellen Stunde". Sollte die Inzidenzzahl auf mehr als 150 steigen, sieht das ausgearbeitete Konzept der Hochschule weitere Maßnahmen vor.

Die Lage an den Universitäten im Land variiert dabei je nach Infektionslage. In Paderborn etwa liegt die Inzidenz bei ungefähr 20: "Die werden diese strengen Maßnahmen noch nicht nötig haben", sagte der Sprecher der Prorektoren der NRW-Universitäten.

18.56 Uhr: In Baesweiler kein "Lockdown" zu erwarten

Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen in Baesweiler bei Aachen sind keine drastischen Einschränkungen nur für diesen einen Ort zu erwarten. Solche Maßnahmen könnten immer nur für den ganzen Kreis oder den Bezirk eines Gesundheitsamtes angeordnet werden, sagte Michael Ziemons, Dezernent der Städteregion Aachen.

In der 30.000-Einwohner-Stadt lag die Zahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Dienstag bei 299. Ursache sollen Feiern im privaten Bereich gewesen sein.

"Um eine weitere Ausdehnung zu verhindern, überprüfen wir jeden einzelnen, der in Quarantäne ist - durch Hausbesuche und telefonischen Kontakt", sagte Bürgermeister Willi Linkens (CDU) in der "Aktuellen Stunde". Dazu würden auch Gaststätten, Friseurläden und Personengruppen auf der Straße regelmäßig kontrolliert.

Linkens steht seit 35 Jahren an der Spitze von Baesweiler und geht in zwei Wochen in Rente: Er ist zuversichtlich, dass bis dahin "die Inzidenzzahl nicht nennenswert steigt". Und dennoch: Die Einwohner von Baesweiler haben Angst vor einem "Lockdown", berichtet unser Reporter.

16.32 Uhr: Gericht kippt Beherbergungsbeschränkungen für Mecklenburg-Vorpommern

Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind die bislang geltenden Beherbergungsbeschränkungen für Urlaubsgäste aus Corona-Risikogebieten gerichtlich gekippt worden. Das Oberverwaltungsgericht in Greifswald gab am Dienstag den Eilanträgen von zwei Hotelbetrieben statt, die gegen die geforderten Corona-Negativtests geklagt hatten.

Die Landesregierung habe keinen sachlichen Grund darlegen können, weshalb Urlaubsgäste aus Risikogebieten anders zu behandeln seien als etwa Schüler, Studenten oder Berufspendler, teilte das Gericht zur Begründung mit.

15.46 Uhr: Lufthansa fliegt erneut Milliardenverlust ein

Der Einbruch des Flugverkehrs in der Corona-Krise hat der Lufthansa auch im Sommer einen Milliardenverlust eingebrockt. Trotz der Ausweitung des Flugangebots im Juli und August machte die Airline nach eigenen Angaben ein Minus von knapp 1,3 Milliarden Euro vor Steuern.

Unter anderem wegen erheblicher Kostensenkungen fielen die Verluste aber geringer aus als im zweiten Quartal. Da belief sich das Minus noch auf 1,7 Milliarden Euro.

15.38 Uhr: Maskenpflicht im Gottesdienst

Im Erzbistum Paderborn sowie im Bistum Münster müssen Gläubige ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 35 eine Maske während des gesamten Gottesdienstes tragen. Die Gemeinden seien entsprechend informiert, hieß es.

Das Bistum Aachen empfehle bereits seit Anfang Mai einen Mund-Nase-Schutz im Gottesdienst, erklärte eine Sprecherin. Eine Pflicht zum Tragen einer Maske in der Kirche gibt es bislang aber nicht. Das Erzbistum Köln teilte mit, dass es derzeit einen Vorschlag erarbeite, wie seine Pfarreien die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes umsetzen sollen.

14.27 Uhr: Mehrere Eilanträge in NRW gegen Sperrstunde eingegangen

Gegen die landesweite Sperrstunde für Restaurants und Kneipen in Risikogebieten lagen dem Oberverwaltungsgericht Münster am Nachmittag drei Eilanträge vor. Allein an einem Eilantrag beteiligten sich 19 Gastronomen aus Bonn, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis. Die anderen Anträge kommen von einem Wirt aus Bochum sowie einem Bar-Betreiber aus Düsseldorf.

Wann über die Eilanträge entschieden wird, steht laut einem Sprecher noch nicht fest.

14.10 Uhr: Studie - Mehrheit der Bevölkerung würde sich impfen lassen

Die meisten Menschen würden sich einer weltweiten Studie zufolge auf Empfehlung ihrer Regierung oder ihres Arbeitgebers gegen Covid-19 impfen lassen. 71,5 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie sehr oder eher wahrscheinlich einen Corona-Impfstoff nehmen würden. 61,4 Prozent erklärten, sie würden eine entsprechende Empfehlung ihres Arbeitgebers akzeptieren.

An der Studie des Vaccine Confidence Projekts, das unter anderem von der Europäischen Kommission und Pharmaunternehmen finanziert wird, nahmen im Juni weltweit 13.000 Menschen in 19 Ländern teil. Besonders hohe Zustimmung kam aus China, wo sich rund 90 Prozent der Studienteilnehmer impfen lassen würden.

13.30 Uhr: In Belgien pro Tag weitaus mehr Infektionen als in Deutschland

Im NRW-Nachbarstaat Belgien schnellen die Corona-Infektionszahlen weiter in die Höhe und erreichen nun fast 8.500 neue Fälle pro Tag. Das sind deutlich mehr als im viel größeren Deutschland.

Täglich kommen im Schnitt knapp 267 Patienten neu in belgische Kliniken – deutlich mehr als noch vor einigen Tagen. Jeden Tag sterben rechnerisch 32 Infizierte in Belgien – auch hier ein Anstieg, allerdings nicht so stark.

12.58 Uhr: SPD-Fraktion fordert von Schulministerin sofortige Ansage zu neuen Maßnahmen

Wenige Tage vor dem Ende der Herbstferien haben viele Lehrer, Eltern und Schüler angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen ein mulmiges Gefühl. Vor diesem Hintergrund hat die SPD-Fraktion im Landtag von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) heute unverzüglich Antworten gefordert, welche Corona-Schutzmaßnahmen zum Schulstart ab nächster Woche greifen sollen.

"Die Zeit drängt", sagte Oppositionsführer Thomas Kutschaty (SPD). "Es kann jedenfalls nicht sein, dass sie damit wieder erst kurz vor Ende der Ferien um die Ecke kommt und alle Beteiligten im Hauruck-Verfahren reagieren müssen."

12.05 Uhr: Lehrer-Verbände fordern erneute Maskenpflicht im Unterricht

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Lehrerverband fordern eine landesweite Rückkehr zur Maskenpflicht im Unterricht – auch für den Philologenverband ist das "kein Tabu".

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, forderte in der heutigen Heidelberger "Rhein-Neckar-Zeitung" zudem "eine Rückkehr zum Wechselbetrieb mit halbierten Klassen".

11.42 Uhr: Karstadt-Kaufhof-Mitarbeiter sollen Corona-Fälle nachverfolgen

Wegen der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen sollen in Düsseldorf befristet Mitarbeiter der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bei der Kontakt-Nachverfolgung eingesetzt werden. Die Stadt will das Gesundheitsamt angesichts der steigenden Infektionszahlen noch in dieser Woche um 20 zusätzliche Stellen stärken und in den kommenden Wochen weiter ausbauen, wie ein Sprecher mitteilte.

Am Wochenende hatten Hunderte Mitarbeiter der Warenhauskette in Nordrhein-Westfalen gegen die Schließung ihrer Filialen protestiert. Bis zum Ende des Monats sollen bundesweit rund 35 Galeria-Kaufhof- und Karstadt-Filialen schließen. Die meisten Filialen schlossen bereits am Samstag.

11.23 Uhr: Baesweiler bei Aachen erreicht Inzidenzwert 299

In der Stadt Baesweiler in der Städteregion Aachen im Grenzgebiet zu Belgien und den Niederlanden gibt es aktuell 299 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen - offenbar ist der Inzidenzwert damit so hoch wie landesweit sonst nirgendwo. Allerdings hat die Stadt bei rund 30.000 Einwohnern in absoluten Zahlen lediglich 75 Erkrankte.

Die städtischen Mitarbeiter von Baesweiler sollen sich nun auf die Einhaltung der Quarantänevorschriften konzentrieren, sagte Bürgermeister Willi Linkens (CDU) dem WDR. Weitere Maßnahmen müssten "in enger Abstimmung mit der Städteregion Aachen geschehen."

11:05 Uhr: NRW-Gesundheitsministerium gegen Besuchsverbote für Heime

Besuche von Heimbewohnern sollen trotz der stark steigenen Infektionszahlen nicht erneut massiv beschränkt werden. "Im Gegenteil: Ziel ist es, Besuchsverbote unbedingt zu vermeiden", teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit. Zugleich gehe es um den bestmöglichen Schutz von Bewohnern, Patienten und Beschäftigten. Dabei spielten Schnelltests, die dort verstärkt eingesetzt werden sollen, eine wesentliche Rolle, so das Ministerium.

Zwar sei es auch in den Alten- und Pflegeheimen seit etwa Mitte September zu einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen gekommen. Dieser sei aber nicht so stark ausgefallen sei wie die allgemeine Entwicklung.

10.21 Uhr: Impfstoff in China offenbar erfolgreich getestet

Das chinesische Pharmaunternehmen Sinopharm hat seinen potenziellen Corona-Impfstoff bislang an rund 60.000 Menschen in einer entscheidenden Studie der Phase III getestet. Dabei seien keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt worden, sagte ein Konzernchef. Im kommenden Jahr könnte das Unternehmen in der Lage sein, mehr als eine Milliarde Dosen des Impfstoffs herzustellen.

9.59 Uhr: Spahn verteidigt Sonderbefugnisse

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat seine Pläne zur Verlängerung seiner eigenen infektionsschutzrechtlichen Sonderbefugnisse in Pandemiefällen verteidigt. Sie seien "nicht Willkür oder Zufall", sondern hätten "gesetzliche Grundlagen" und würden vom Bundestag regelmäßig diskutiert, sagte er im ZDF-"Morgenmagazin".

Das Bundesgesundheitsministerium strebt im Eilverfahren eine Neufassung des Infektionsschutzgesetzes an. Dadurch sollen spezielle Befugnisse des Ministers zur Seuchenbekämpfung über den 31. März 2021 hinaus verlängert sowie erweitert werden.

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Politiker und Experten diskutieren derzeit deutschlandweit, ob die politischen Strukturen an die anhaltende Krisensituation angepasst werden müssten. Die Kritik: Durch den Verweis auf das Infektionsschutzrecht würden zu viele Entscheidungen von den Regierenden getroffen – die Parlamente in Bund und Ländern kämen im politischen Prozess zu kurz.

9.31 Uhr: Offene Kommumen-Daten als Helfer in der Epidemie

Offene, frei zugänglichen Daten aus Verwaltungen können nach Einschätzung von kommunalen Experten in der Corona-Epidemie helfen. Das sagt gut die Hälfte von 212 befragten Kommunen in Deutschland, wie die Bertelsmann Stiftung in Gütersloh und das in Köln ansässige Deutsche Institut für Urbanistik heute mitteilten.

Zu offenen Daten rund um Corona gehören demnach Ansteckungszahlen, Angaben zur Auslastung von Kliniken oder auch etwa zur Koordination von Hilfsmaßnahmen unter Kommunen. "Viele Kommunen, die bereits offene Daten bereitstellen, sind in NRW zu finden", sagte ein Sprecher des gemeinsamen Projekts. Als Vorreiter gelten demnach zum Beispiel Köln, Düsseldorf, Bonn und Moers am Niederrhein.

9.10 Uhr: Mehr als 150 Soldaten in NRW im Corona-Einsatz

In zwölf NRW-Städten und Kreisenhelfen inzwischen mehr als 150 Bundeswehrsoldaten bei der Bewältigung der Corona-Krise – Tendenz steigend. Sie unterstützen fast ausnahmslos die Gesundheitsbehörden bei der Kontaktnachverfolgung von Neuinfizierten, wie ein Sprecher des Landeskommandos der Bundeswehr sagte.

Es würden angesichts der steigenden Infektionszahlen ständig weitere Hilfsgesuche aus Kommunen und Kreisen bearbeitet und erwartet, hieß es weiter. Allein 40 Soldaten sind in Dortmund im Telefoneinsatz. Weitere laufende Einsätze dieser Art gibt es in Köln, im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis, in Bielefeld, Gelsenkirchen, Duisburg, Hagen, Remscheid und Wuppertal. Neu hinzugekommen sind Einsätze in Unna und Herne.

Darüber hinaus unterstütze die Bundeswehr in weiteren Städten mit Lagerkapazitäten. In NRW ist die Bundeswehr seit Beginn der Corona-Krise rund 120 Amtshilfegesuche zur Bekämpfung der Epidemie nachgekommen.

8.27 Uhr: Komplettes Ruhrgebiet ist jetzt Risikogebiet

Mit Bottrop und Oberhausen sind auch die letzten Kreise bzw. kreisfreien Städte im Ruhrgebiet zu Risikogebieten geworden. Dort wurde der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen überschritten. Damit kommen nun auf das gesamte Revier erweiterte Corona-Maßnahmen zu – oder sind bereits in Kraft.

Auf der WDR-Karte zu den Neuinfektionen zieht sich jetzt ein durchgehender roter Streifen von Aachen bis Bielefeld. Einige Städte und Kreise liegen sogar bereits über dem Inzidenzwert 100: die Städteregion Aachen, Solingen, Gelsenkirchen und Herne. Die Stadt Köln liegt mit dem Wert 97,8 nur knapp darunter.

6.49 Uhr: Argentinien durchbricht Millionenmarke bei Virus-Fällen

Argentinien durchbricht als fünftes Land die Marke von einer Millionen Coronavirus-Fälle. Das Gesundheitsministerium meldet 1.002.662 nachgewiesene Infektionen, darunter 12.982 positive Testergebnisse in den vergangenen 24 Stunden. Auch die USA, Indien, Brasilien und Russland verzeichnen mehr als eine Millionen Fälle.

6.35 Uhr: Robert-Koch-Institut meldet 6.868 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat in der Nacht auf heute 6.868 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl der Menschen, die sich nachweislich mit dem Virus angesteckt haben, auf 373.167. Die Zahl der Todesfälle nach einer registrierten Coronavirus-Infektion steigt um 47 auf 9.836.

6.30 Uhr: Ab heute starke Beschränkungen im Berchtesgadener Land

Ab heute um 14 Uhr gelten im gesamten Landkreis Berchtesgadener Land strikte Ausgangsbeschränkungen. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist dann nur noch "bei Vorliegen triftiger Gründe" erlaubt, wie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) am Montagabend ankündigte. Es sind bundesweit die ersten Ausgangsbeschränkungen seit mehreren Monaten.

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