Der Ticker von Freitag (29.04.2022) zum Nachlesen

Stand: 29.04.2022, 20:50 Uhr

  • Proteste gegen Chinas Null-Covid-Strategie häufen sich
  • NRW will kürzere Isolation kommende Woche regeln
  • 4,7 Prozent der Menschen in Deutschland zwei Mal geboostert
  • Erstmals Rheinkirmes nach Pandemiepause
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Proteste gegen Chinas Null-Covid-Strategie häufen sich

Etwa die Hälfte der Bevölkerung Shanghais darf wieder ihre Häuser verlassen. Seit Wochen standen die Menschen dort unter einem strengen Lockdown. Wie die Regierung mitteilt, befinden sich die 12,38 Millionen Menschen jetzt in Gebieten mit einem geringeren Risiko. Die Stadt stuft jede Wohneinheit in drei Risikostufen ein. Wenn seit 14 Tagen kein positiver Coronavirus-Fall aufgetreten ist, dürfen die Bewohner zu "angemessenen" Aktivitäten nach draußen gehen.

Inzwischen häufen sich die Proteste gegen Chinas Null-Covid-Strategie. Auch in Peking müssen immer mehr Einwohner zu Hause bleiben. Die Protestierenden machen beispielsweise an den Fenstern ihrer Wohnungen mit Krach von Pfannen und Töpfen auf sich aufmerksam. Ein besonders großes Problem scheint der Mangel an Lebensmitteln zu sein. Anwohner berichten davon, dass Online-Gruppeneinkäufe verboten seien, die Lebensmittelpakete der Regierung kämen nicht an.

20.38 Uhr: Die meisten Corona-Patienten nur kurz in Behandlung

Mehr als 60 Prozent der Patienten, die nach einer Covid-Infektion in hausärztlicher Behandlung waren, blieben dies innerhalb nur eines einzigen Quartals. Um die Dauer des Behandlungsbedarfs dieser Patienten-Gruppe abschätzen zu können, hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) die entsprechenden Abrechnungsdaten in den ersten drei Quartalen 2021 ausgewertet.

Die mit 61 Prozent weit überwiegende Mehrheit der Post-Covid-19-Patienten musste lediglich in einem Quartal behandelt werden. Ein Fünftel der Patienten (19,8 Prozent) wurden im zweiten Quartal oder mit einem Vierteljahr Unterbrechung erneut im dritten Quartal wegen Post-Covid-19 vertragsärztlich versorgt. Weniger als ein Fünftel der Patienten (19 Prozent) mussten in allen drei Quartalen behandelt werden.

19.58 Uhr: Wirtschaftsminister Habeck positiv auf Coronavirus getestet

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie eine Sprecherin mitteilte, fiel ein Schnelltest am Donnerstagabend noch negativ aus, ein Schnelltest am Freitagmorgen dann positiv. Habeck gehe es gut. Er habe im Moment keinerlei Symptome. Gemäß den rechtlichen Vorgaben habe er sich in Isolation begeben. Alle Präsenztermine seien abgesagt worden.

19.05 Uhr: RKI: 4,7 Prozent der Menschen in Deutschland zwei Mal geboostert

Fast 5 Prozent der Menschen in Deutschland haben ihre Impfung gegen das Coronavirus bereits ein zweites Mal auffrischen lassen. Das geht aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervor. Seit Mitte Februar rät die Ständige Impfkommission (Stiko) bestimmten Gruppen zu der für die meisten Geimpften dann insgesamt vierten Impfdosis gegen Sars-CoV-2.

Laut RKI haben sich bundesweit rund 3,9 Millionen Menschen oder 4,7 Prozent der Einwohner zum zweiten Mal boostern lassen. Die Stiko empfiehlt den zweiten Booster derzeit für Menschen ab 70 und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Die Quote liegt entsprechend bei den Über-60-Jährigen mit 14,4 Prozent am höchsten. Bei den 18- bis 59-Jährigen sind es laut RKI 1,2 Prozent und bei den 12- bis 17-Jährigen 0,3 Prozent.

Im bundesweiten Vergleich sind die meisten zweiten Booster-Impfungen in Bremen (7,8 Prozent der Bevölkerung), in Nordrhein-Westfalen (7,0 Prozent) und Niedersachsen (6,9 Prozent) verabreicht worden. Am niedrigsten gab das RKI die Quoten für Sachsen (1,7 Prozent), Thüringen (2,2 Prozent) und Sachsen-Anhalt (2,7 Prozent) an.

14.41 Uhr: Baltenstaaten wenden sich wegen Impfstoff-Überschuss an EU

Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben sich an die EU-Kommission gewandt, weil sich aus ihrer Sicht ein Überschuss an Corona-Impfstoff abzeichnet. In einem gemeinsamen Brief riefen die Regierungschefs der drei EU- und Nato-Länder die Brüsseler Behörde dazu auf, Gespräche mit den Herstellern aufzunehmen, um die bestehenden Lieferverträge zugunsten der EU-Mitgliedstaaten zu ändern.

"Wir stellen mit Sorge fest, dass die Mitgliedsstaaten vor einer neuen Herausforderung stehen, nämlich der Überproduktion und dem Überangebot an Impfstoffen", hieß es in dem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Trotz unzureichender Impfstoffverabreichung gingen die Impfstofflieferungen weiter. Dies setze nicht nur Logistiknetzwerke und Lagerkapazitäten unter Druck, sondern habe auch budgetäre Auswirkungen.

14.13 Uhr: NRW will kürzere Isolation kommende Woche regeln

Das Landesgesundheitsministerium will in der kommenden Woche eine kürzere Isolationszeit für Corona-Infizierte in Nordrhein-Westfalen festlegen. "Ich halte eine Verkürzung der Isolationsregelungen für vertretbar - insbesondere, wenn sie durch eine verpflichtende Freitestung durch eine offizielle Teststelle abgesichert ist", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Das Bundesgesundheitsministerium hat nach seinen Worten eine fachlich fundierte Empfehlung des Robert Koch-Instituts bis Anfang kommender Woche zugesagt. "Sobald uns die Empfehlung vorliegt, werden wir die aktuellen Isolations- und Quarantäneregelungen auch in Nordrhein-Westfalen anpassen", stellte Laumann in Aussicht.

Die Details - beispielsweise auch zum Umgang mit Isolationsregelungen in besonders gefährdeten Einrichtungen - werde man dann festlegen. Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte soll auf fünf Tage verkürzt werden.

12.45 Uhr: Oktoberfest findet wieder statt

Nach zweijähriger Corona-Pause findet in diesem Jahr das Oktoberfest in München wieder statt. Das teilte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) jetzt mit. Zugangsbeschränkungen soll es demnach nicht geben. In Absprache mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sei er laut Informationen des ZDF zu dem Schluss gekommen, dass "weder eine Absage noch ein eingeschränktes Stattfinden rechtlich vertretbar gewesen seien".

Der Wirtesprecher und Wirt des Armbrustschützenzelts, Peter Inselkammer, sagte im Bayerischen Runfunk: "Das ist fast nicht in Worte zu fassen. Es ist schön, wirklich."

12.20 Uhr: Italien lockert Corona-Regeln

Deutlich später als viele andere Länder schafft nun auch Italien fast alle Corona-Beschränkungen ab: Der sogenannte grüne Pass zum Nachweis einer Impfung oder Genesung beziehungsweise eines negativen Tests wird ebenso wie Masken ab Sonntag nur noch in bestimmten Fällen nötig sein. In Bars, Restaurants und bei der Arbeit sind diese etwa nicht mehr vorgeschrieben. In Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Verkehrsmitteln und - anders als in Deutschland - auch bei Kulturveranstaltungen und beim Indoor-Sport sind Masken weiter Pflicht. Italien ist mit am schwersten von Corona betroffen, viele Menschen sind bereits an dem Virus gestorben.

12.02 Uhr: Erstmals Rheinkirmes nach Pandemiepause

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause findet die traditionelle Rheinkirmes in Düsseldorf in diesem Sommer wieder statt. Das hat der Veranstalter jetzt bestätigt. "Wir haben ernsthaft diskutiert, alles abgewogen und entschieden: Schützen- und Heimatfest mit der Größten Kirmes am Rhein finden statt", sagte Lothar Inden, Chef der St. Sebastianus-Schützen.

Die Rheinkirmes ist eines der größten Volksfeste in Nordrhein-Westfalen. Normalerweise kommen bis zu vier Millionen Besucher. 2020 und 2021 war das Fest wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.

11.00 Uhr: Südkorea kippt Maskenpflicht im Freien

Die heftige Corona-Infektionswelle in Südkorea scheint etwas abzuflauen – das Land will deshalb die Maskenpflicht im Freien weitgehend abschaffen. Ab dem kommenden Montag müssen Masken demnach nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, in öffentlichen Innenräumen und bei Freiluft-Veranstaltungen mit mehr als 50 Menschen getragen werden. Das teilte die zuständige Gesundheitsbehörde mit.

In Südkorea wurden im vergangenen Monat teilweise täglich mehr als 620.000 Neuinfektionen registriert. Inzwischen ist die Zahl der Ansteckungen und auch der schweren Erkrankungen deutlich zurückgegangen. Mehr als 86 Prozent der 51 Millionen Einwohner Südkoreas sind vollständig geimpft.

9.20 Uhr: Lauterbach plant Vorschlag für neue Isolationszeiten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will kommende Woche - wahrscheinlich schon am Montag - gemeinsam mit dem RKI einen Vorschlag für die Neuregelung der Isolation für Corona-Infizierte vorlegen. Es habe bei dem Gespräch mit den Gesundheitsministern der Länder am Donnerstag "keinen Dissens" in der Frage gegeben, sagte Lauterbach am Freitag der ARD.

Bund und Länder wollen die verpflichtende Isolation beibehalten, aber auf fünf Tage verkürzen. Covid-19 sei keine Krankheit "wie Grippe oder Erkältung, wo ich selbst entscheiden kann, gehe ich infiziert zur Arbeit", sagte Lauterbach. Wäre die Pflicht zur Isolation ganz gefallen, "wäre dies wie ein Signal, das entscheidet jeder für sich". Er erwartet, dass die Gesundheitsämter bei niedrigeren Fallzahlen die Anordnung von Isolation wieder besser bewältigen werden. Lauterbach rechnet außerdem damit, dass zur Beendigung der Isolation nach fünf Tagen zumindest ein Selbsttest "dringend empfohlen" wird, denn viele seien nach diesem Zeitraum noch positiv.

7.15 Uhr: Kürzere Isolation für Corona-Infizierte

Gestern Abend haben sich die Gesundheitsminister der Länder mit Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) zu einer Videokonferenz zusammengeschaltet. Formelle Beschlüsse wurden nicht gefasst. Aber: Bei der vorgeschriebenen Isolation für Corona-Infizierte zeichnet sich eine empfohlene Verkürzung auf fünf Tage ab. Anfang kommender Woche wird dazu eine Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums erwartet.

Eine Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll außerdem wohl noch dringend empfohlen werden. Ab Anfang Mai soll zudem ein abschließendes Freitesten nach fünf Tagen für die meisten Menschen entfallen, sofern sie zwei Tage keine Symptome mehr hatten. Ausnahmen gibt es für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen.

6.40 Uhr: Inzidenz sinkt weiter

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 758,5 an (Vortag 826,0; Vormonat: 1.703,3). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionsentwicklung, auch weil die offiziellen Meldedaten vom Testverhalten der Bevölkerung abhängen.

Auch in NRW sinkt die Inzidenz weiter, heute auf 695,8. In der Vorwoche hatte dieser Wert noch bei 826,8 gelegen.

6.30 Uhr: Neue Coronaschutzverordnung ab heute

Ab heute gilt in NRW formal eine neue Coronaschutzverordnung - wesentliche Änderungen gibt es aber nicht. Die Maskenpflicht in medizinischen Bereichen, Pflegeheimen und im öffentlichen Personenverkehr gilt in NRW vorerst weiter. Auch die Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen oder Pflegeheimen bleibt bestehen, ebenso wie in Bussen und Bahnen. Zunächst werden diese Basis-Schutzmaßnahmen aus der alten Schutzverordnung bis zum 27. Mai verlängert.

6.24 Uhr: Schulen dürfen Corona-Tests weiter nutzen

Tagelang rätselten die Schulen in NRW, wie es nach Ende der Testpflicht mit noch unverbrauchten Corona-Tests weitergeht. Laut einer Mitteilung des Ministeriums, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, dürfen die Schulen jetzt doch selbst entscheiden, wie sie mit überzähligen Antigen-Selbsttests umgehen, sie auch selbst lagern und zudem weiter "anlassbezogen" verwenden. Anfang der Woche hatte das Schulministerium angeordnet, dass alle Tests, die nicht benutzt wurden, an den Schulen abgeholt werden sollen. Nun ruderte NRW-Schulministerin Gebauer (FDP) zurück.

"Die Schulleitungen können entscheiden, ob sie dieses Angebot annehmen wollen oder ob die Tests ganz oder teilweise in den Schulen verbleiben sollen. Die Tests können dann in den Schulen sachgerecht eingelagert und, wie bislang auch, anlassbezogen eingesetzt werden", so Gebauer.

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