Ticker vom Mittwoch (23.02.2022) zum Nachlesen

Stand: 23.02.2022, 20:53 Uhr

  • Corona-Warn-App kann jetzt mehr
  • Zweifel an Qualität von Schnelltests
  • WHO prangert "Impfstoffnationalismus" an
  • Studie: Autokraten unfähig in der Krise
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Booster für die Corona-Warn-App

Die Corona-Warn-App bekommt einen Booster. Per Update werden die neuen Regeln nachvollzogen, die jetzt in Deutschland und Europa gelten. Beim Auslesen des QR-Codes wird dann erkannt, was dem jeweiligen nationalen Recht entspricht, und auch berücksichtigt, wenn es Unterschiede bei der Gültigkeit von Zertifikaten gibt - etwa zwischen der EU und Deutschland.

Der jeweilige Immunstatus wird unterhalb des QR-Codes angezeigt. Neu: Zukünftig können auch Testnachweise abgebildet werden - also auch der Status "3G" (getestet mit einem Schnelltest). Damit wird der Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen einfacher.

Außerdem lässt sich der Status nach einer Genesung genauer checken: Wenn sie länger als 90 Tage zurückliegt und der Status damit nicht mehr gilt, wird das angezeigt. Wichtig: Wer ins Ausland reisen will, muss eine Gültigkeit von 180 Tagen nachweisen.

20.50 Uhr: Italien beendet nationalen Notstand am 31. März

Gut zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie wird Italien den nationalen Notstand am 31. März beenden. Diesen Plan der Regierung verkündete Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwoch bei einer Rede in Florenz. Von April an werden demnach viele Lockerungen angestrebt: Die weitreichende 2G-Pflicht in vielen Bereichen etwa soll sukzessive abgeschafft werden, beginnend von Events im Freien wie Messen, Sportveranstaltungen und Feiern. Die Maskenpflicht außerhalb von geschlossenen Räumen werde abgeschafft.

Etwa einen Monat nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle wurden in Italien am Mittwoch rund 49.000 Neuinfektionen gezählt, 252 Menschen starben mit Corona. Fast 94 Prozent der Italiener über zwölf Jahren sind entweder mindestens einmal geimpft oder genesen. Die pandemische Lage werde weiter intensiv kontrolliert, stellte der Ministerpräsident klar, um im Notfall intervenieren zu können. Nun sei aber das vorrangige Ziel, das Land wieder komplett zu öffnen.

20.00 Uhr: Kölner Karneval 2021 wird ein Fall fürs Museum

Kein üblicher Rosenmontagszug in Köln: Das gab es 2021 wegen der Pandemie auch schon. Zumindest keinen großen - aber als Miniaturausgabe zog ein 70 Meter langer Zoch mit 30 Wagen und 177 Puppen über die Bühne des "Hänneschen Theaters". Mit den Winz-Wagen des "ausgefallensten Rosenmontagszugs" machten sich die Stabpuppenspieler über Corona-Hotspots in Fleischfabriken und Toilettenpapier-Hamsterkäufe lustig. Jetzt sollen drei von ihnen in die Sammlung des Hauses der Geschichte NRW aufgenommen werden, das in Düsseldorf grad noch aufgebaut wird - eine Erinnerung an den einzigen Rosenmontagszug der Corona-Session 2021.

17.31 Uhr: Zweifel an Qualität von Schnelltests

An der Qualität der Schnelltest-Zentren in Deutschland gibt es neue Zweifel: Nach Recherchen von WDR, NDR und SZ gibt es Teststellen, die unter mehreren Tausend Tests keinen einzigen positiven Fall finden. Die ganze Recherche lesen Sie unter diesem Link:

14.42 Uhr: Polen hebt viele Corona-Regeln auf

Die polnische Regierung hat heute das Ende der meisten wegen Corona-Maßnahmen angekündigt. Ab kommenden Dienstag werde die Zahl von Besuchern in Restaurants und Theatern nicht mehr beschränkt. Das gelte auch für Busse und Bahnen. Diskotheken und Clubs dürften wieder öffnen. Beamte könnten wieder im Büro arbeiten. Allerdings müssten in Innenräumen weiter Masken getragen werden. Auch die Quarantäneregeln bleiben in Kraft.

Das sei möglich, weil die Zahl der täglichen Neuinfektionen deutlich gesunken sei, ebenso die Krankenhauseinweisungen wegen Corona. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung seien entweder geimpft oder genesen.

12.52 Uhr: Studie: Autokraten unfähig in der Krise

Staaten mit Demokratie-Defiziten schneiden laut einer aktuellen Studie bei der Bekämpfung der Pandemie schlechter ab als stabile Demokratien. Unter 36 Staaten mit einem erfolgreichen Krisenmanagement seien nur drei Autokratien, erklärte die Bertelsmann Stiftung heute bei der Veröffentlichung eines aktuellen Ländervergleichs. Die große Mehrheit von mehr als 100 Regierungen mit einer schwachen oder gescheiterten Regierungsführung habe sich unfähig gezeigt, angemessen auf die Pandemie und die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu reagieren.

Populisten wie der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro seien daran gescheitert, aus der Pandemie polarisierend politisches Kapital zu schlagen. Der Versuch, sich wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationaler Zusammenarbeit zu verschließen und die Virusgefahr zu verharmlosen, habe stattdessen zu einer nahezu ungehinderten Ausbreitung des Virus geführt.

Erstmals seit 2004 habe der Transformationsindex der Bertelsmann Stiftung mehr autokratische als demokratische Staaten verzeichnet, hieß es. Von 137 untersuchten Ländern seien nur noch 67 Demokratien, die Zahl der Autokratien sei auf 70 gestiegen. Der Transformationsindex der Bertelsmann Stiftung analysiert seit 2004 die Qualität von Demokratie, Marktwirtschaft und Regierungsführung. Grundlage für die Bewertung sind Länderberichte, die in Zusammenarbeit mit mehr als 280 Experten führender Universitäten und anderen Einrichtungen erstellt werden.

12.00 Uhr: WHO prangert "Impfstoffnationalismus" an

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Ghebreyesus, hat eine bittere Bilanz der Impfkampagne in Afrika gezogen. Ein Jahr nach der ersten Lieferung im Rahmen der Covax-Initiative warteten 83 Prozent der Bevölkerung noch immer auf die erste Dosis.

Für die Impfstoffknappheit in der ersten Jahreshälfte 2021 machte er "Impfstoffnationalismus" und die bevorzugte Belieferung reicher Länder verantwortlich. "Das ist nicht nur ein moralisches Versagen, sondern auch ein epidemiologisches Versagen, das ideale Bedingungen für das Entstehen neuer Varianten schafft", sagte Ghebreyesus.

11.45 Uhr: Impfkampagne immer schleppender

Beim Impfen gegen Corona geht es langsamer voran. Gestern wurden in Deutschland 148.000 Dosen verabreicht, wie das RKI meldete. Am Dienstag vor einer Woche hatten sich noch mehr als 191.000 Menschen impfen lassen. Mittlerweile haben 75,2 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,6 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 56,5 Prozent (47 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen.

Mindestens einmal geimpft sind 76,2 Prozent (63,4 Millionen). Eine große Gruppe von 23,8 Prozent der Bevölkerung (19,8 Millionen Menschen) ist laut Impfdashboard des Gesundheitsministeriums weiterhin ungeimpft.

11.06 Uhr: Corona-Pille ab sofort erhältlich

Der Pharmakonzern Pfizer hat heute mit der Auslieferung des Corona-Medikaments Paxlovid in Deutschland begonnen. Vom Verteilzentrum in Karlsruhe aus gingen die Tabletten an den Pharmagroßhandel, wie eine Sprecherin mitteilte. "Apotheken können das Arzneimittel dort bei Vorliegen einer ärztlichen Verschreibung bestellen und an Patientinnen und Patienten abgeben."

Die Pille gilt als sehr effektiv vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen - bei ihnen soll sie das Risiko von sehr schweren Krankheitsverläufen um 89 Prozent senken.

9.49 Uhr: Thailand plant weitere Lockerungen bei der Einreise

Thailand will die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen weiter lockern. Ab dem 1. März müssten Besucher im Rahmen des "Test&Go"-Modells nur noch einen PCR-Test nach der Ankunft machen und dann in einem spezialisierten Hotel auf das Ergebnis warten. Bisher war ein zweiter PCR-Test am fünften Tag mit einer weiteren vorgeschriebenen Nacht im Hotel Pflicht - diese Regel falle nun weg, berichtete das Nachrichtenportal "The Thaiger". Stattdessen können Feriengäste am 5. Tag selbst einen Antigen-Test machen und den Behörden das Ergebnis via App übermitteln.

8.39 Uhr: NRW-Gesundheitsbranche mit mehr Personal

Die Beschäftigtenzahl in Krankenhäusern, Praxen sowie Pflege- und Altenheimen in Nordrhein-Westfalen hat in der Pandemie spürbar zugelegt. Die Mitarbeiterzahl in der Gesundheitsbranche wuchs von Ende Juni 2020 bis Ende Juni 2021 um gut 38.000 oder 3,3 Prozent auf 1,19 Millionen, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Erfasst wurden sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Teil- oder Vollzeit. Besonders starke Zuwächse verzeichneten der Rhein-Kreis Neuss (plus 15,8 Prozent) und die Landeshauptstadt Düsseldorf (plus 5,9 Prozent).

7.26 Uhr: Kabinett berät Reise-Erleichterungen

Bei den Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer sollen Erleichterungen kommen - besonders für Familien mit Kindern. Das sehen Änderungen der Einreiseverordnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, mit denen sich heute das Bundeskabinett befassen soll. So sollen Länder nur noch als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen bei der Rückkehr nach Deutschland eingestuft werden, wenn dort Virusvarianten mit "stärker krankmachenden Eigenschaften" grassieren als die hierzulande dominierende Omikron-Variante. Die Neuregelungen sollen ab dem 4. März greifen.

Für Kinder unter zwölf Jahren soll es möglich werden, sich nach Rückkehr aus Hochrisikogebieten direkt aus einer sonst anstehenden Quarantäne frei zu testen.

6.18 Uhr: BKA beobachtet neue Radikalisierungs-Tendenzen

Mehr als die Hälfte der Verdächtigen in Verfahren wegen politisch motivierter Straftaten mit Corona-Bezug waren der Polizei zuvor unbekannt. Das sagte der Leiter der Staatsschutzabteilung des Bundeskriminalamtes (BKA), Oliver Krambrich, dem NDR. Das Spektrum der Tatverdächtigen sei sehr heterogen: "Das reicht von der sogenannten bürgerlichen Mitte über Impfgegner, Esoteriker, Verschwörungstheoretiker bis hin zu Personen und Gruppierungen aus extremistischen Lagern."

Man beobachte eine Radikalisierung von Menschen, von denen man es nicht wirklich hätte erwarten können, warnt Krambrich im Interview mit dem Rechercheformat STRG_F (NDR/funk) und dem ARD-Politikmagazin Panorama.

6.15 Uhr: Inzidenz geht weiter zurück

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Der Wert lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) heute Morgen bei 1278,9. Gestern hatte er 1306,8 betragen, am Mittwoch vor einer Woche 1401. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Insgesamt gab es 209.052 Neuinfektionen, rund 10.000 weniger als vor einer Woche. In NRW liegt die Inzidenz bei 1152,1, es gab 43.703 neue Fälle. Besonders hohe Infektionszahlen meldeten der Kreis Euskirchen (2020,0) und Solingen (1947,9). Die niedrigsten Inzidenzen verzeichneten Mönchengladbach (645,1), Oberhausen (726,3) und Duisburg (728,4). Laut den aktuellsten RKI-Angaben lag die Hospitalisierungs-Inzidenz gestern bundesweit bei 6,21. Eine Woche zuvor hatte sie 5,90 betragen.

Die Zahlen sind mit großer Vorsicht zu genießen, denn Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

0.10 Uhr: Österreich lockert Einreiseregeln

Österreich hat seine wegen der Corona-Pandemie erlassenen Einreiseregeln gelockert. Ab sofort gilt für die Alpenrepublik die 3G-Regel - Einreisende müssen also geimpft oder genesen oder getestet sein. Dabei werden sowohl PCR- als auch Antigen-Tests akzeptiert. PCR-Tests dürfen nicht älter sein als 72 Stunden, Antigen-Tests müssen von offiziellen Testzentren vorgenommen worden sein und dürfen nicht älter als 24 Stunden sein. Die 3G-Regel gilt nicht, wenn jemand aus einem Virusvariantengebiet kommt - allerdings ist derzeit kein Land der Erde von den österreichischen Behörden als solches eingestuft.

In Österreich geht wie auch in anderen europäischen Ländern die Zahl der täglichen Neuinfektionen seit geraumer Zeit zurück. Das Land will ab dem 5. März seine Corona-Beschränkungen weitgehend aufheben. Unter anderem sollen Menschen wieder ohne Impf- oder Testnachweis Hotels, Gaststätten und Bars besuchen können. Auch die nächtliche Sperrstunde wird aufgehoben.

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